Rundbrief Juni 1975

Auf dem Lehrstuhl Branhams

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Es gibt gewisse Dinge, die sich nach jeder Erweckung ergeben. Es ist eine geistliche Entwicklung, die seit Beginn der neutestamentlichen Gemeinde immer wieder vorgekommen ist. Es gab Männer Gottes mit einem direkten Auftrag, und es gab andere, die aus eigener Initiative handelten. Alle vom HERRn beauftragten Knechte des Neuen Testaments ordnen das prophetische Wort und die Erfüllung der Weissagungen von Anfang bis zu Ende richtig ein. Für alle, die von dem gesegneten Dienst Br. Branhams erfaßt wurden, ist es notwendig, daß sie die zweifache Entwicklung nach dieser letzten Erweckung zu unterscheiden vermögen. Wie Br. Branham selbst sagte, kommen aus jeder Erweckung Zwillinge hervor: die fleischlich Gesinnten und die geistlich Gesinnten. Die einen sind die wahren Gotteskinder; sie werden vom Heiligen Geist in alle Wahrheit geleitet. Die anderen sind begeistert von dem, was Gott getan hat, ordnen sich selbst aber nicht unter und werden nicht in das Gesamtgeschehen Gottes eingefügt. Ohne Zweifel ist die Wortverkündigung Br. Branhams mit derjenigen der Apostel und Propheten vergleichbar. Sein Dienst war unübertroffen, durch mächtige Wunder und Zeichen von Gott selbst bestätigt.

Ohne zu übertreiben kann man ihn mit Mose vergleichen. Seine Berufung, sein Dienst und die Erscheinung der Herrlichkeit Gottes in der Wolken- und Feuersäule legen Zeugnis von der Wichtigkeit seiner Aufgabe ab. Wer seine Versammlungen miterlebt hat, wird an den Propheten Elia erinnert, den der HERR in besonderer Weise gebrauchen konnte.

Wir sind für den gesegneten Dienst des Endzeit-Propheten von Herzen dankbar, müssen aber darüber wachen, daß alle Dinge in die Gesamt-Verkündigung der Heiligen Schrift eingeordnet werden. Wir müssen achtgeben, daß sich bei uns nicht wiederholt, was unter den Juden geschah.

Es ist wunderbar, wenn wir das geoffenbarte Wort empfangen haben und die Erfüllung der biblischen Weissagungen richtig einordnen können. Doch jetzt kommt es darauf an, ob wir selbst von dem Worte ergriffen und biblisch in die Gesamtgemeinde Jesu Christi eingeordnet werden, denn nur: „In Ihm wächst der Bau, festzusammengefügt. zu einem heiligen Tempel im HERRn empor, und in diesem werdet auch ihr mit auferbaut zu einer Wohnstätte Gottes im Geist.“ (Eph.2,21-22)

Der HERR Jesus berief sich nicht nur auf Mose, sondern auch auf die Propheten und die Psalmen. Er tat es, um die Erfüllung des gesamten prophetischen Wortes in jener Zeit hervorzuheben. Die Schriftgelehrten und Pharisäer dagegen haben ihre Handlungen und ihre Lehre einseitig mit der Person Moses verbunden.

Obwohl sie sich auf Moses als ihren besonderen Propheten beriefen und sich auf seinen Lehrstuhl setzten, erkannten sie von den vielen Weissagungen nicht eine einzige in ihrer Erfüllung. Sie hatten keinen Anteil an dem, was Gott in jener Zeit tat. Ganz anders war es mit den Jüngern Jesu. In Luk. 24,27 steht von unserem HERRn Jesus: „Darauf fing Er bei Mose und allen Propheten an und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die sich auf Ihn bezogen.“ In Vers 44 sagte Er: „Dies besagen Meine Worte, die Ich zu euch gesprochen habe. als Ich noch bei euch war; es müsse alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.“ So wurde auch in dieser Zeit durch den prophetischen Dienst die Gesamt-Verkündigung der Apostel und Propheten zusammenfassend auf den Leuchter gestellt.

Die dreifache Einteilung des Alten Testaments beinhaltete die gesamte prophetische Offenbarung des Heilsratschlußes Gottes, die im Neuen Testament ihre Verwirklichung findet. Im Neuen Testament sehen wir wieder die dreifache Aufteilung: die Evangelien, die Briefe und die Offenbarung. Um ein Gleichgewicht in der Verkündigung und einen Gesamt-Überblick von dem zu haben, was gepredigt, geglaubt und von Gott aus geschieht, müssen wir die ganze Heilige Schrift in unsere Verkündigung einbeziehen.

Die von Gott begnadigten und eingesetzten Apostel haben von Anfang an das gesamte prophetische Wort in ihre Verkündigung einbezogen und in die Entwicklung der neutestamentlichen Gemeinde korrekt eingeordnet. Sie beriefen sich nicht nur auf einen Mann, sondern hatten die Übersicht des ganzen Heilsplanes Gottes, den sie verkündigten.

Markus beginnt sein Evangelium, indem er sofort auf das prophetische Wort des Jesaja und Maleachi hinweist, das sich in dem Dienst des Johannes, der dem ersten Kommen Christi vorausging, erfüllte. Jeder Apostel hat bei der Verkündigung und in den Briefen immer das rechte prophetische Wort gefunden und es in der neutestamentlichen Gemeinde lehrmäßig eingegliedert.

Doch schon zur Zeit des Urchristentums gab es Männer, die ohne einen göttlichen Auftrag im Reiche Gottes etwas tun wollten. Gewöhnlich haben solche von sich die Überzeugung, daß sie alles besser verstehen und tun können als diejenigen, die vom HERRn für eine bestimmte Aufgabe gerufen wurden.

Josua konnte sich mit Recht auf Mose berufen, denn sein Auftrag war eine Fortsetzung dessen, was Gott begonnen hatte. Wie aber stand es um die Pharisäer und Schriftgelehrten? Wir müssen begreifen, daß im Reiche Gottes nicht jeder machen kann, was er will. Nicht unser, sondern der Plan Gottes muß zur Ausführung kommen. In der Gemeinde Jesu Christi ist für Schwarzarbeiter kein Platz. Sie kommen nur, um einige an sich zu ziehen, und dann machen sie sich selbstständig. Alle Glieder des Leibes Jesu Christi respektieren die biblische Gemeindeordnung und finden ihren Platz in der Versammlung der Heiligen. Nur Schwätzer und Schwindler können sich nicht unterordnen. (Tit. 1,10)

Im 11. Vers schreibt Paulus: „Ihnen muß man den Mund stopfen, weil sie ganze Häuser zerrütten, indem sie um schändlichen Gewinns willen, ungehörige Lehren vortragen.“ Es handelt sich demnach um Männer, denen es um Gewinn geht, weil sie nicht arbeiten wollen.

Es ist derselbe Apostel, der diese ernste Ermahnung schreibt, der in 1. Korth. 13 die Liebe in besonderer Weise hervorhebt, denn mit einer göttlichen Berufung ist auch eine große Verantwortung verbunden. Nach dem Heimgang Br. Branhams haben wir den Fortgang des Werkes Gottes weltweit in einer nie dagewesenen Weise erlebt. Gott selbst hat die Türen geöffnet, die Wege gebahnt und wie zur Zeit Josuas dafür gesorgt, daß Gottes Volk weitergeführt wird. Niemand kann das leugnen, es ist eine göttliche Tatsache.

Doch wie in der Vergangenheit, viele sich auf Mose, Paulus, Petrus oder Männer der Kirchengeschichte beriefen, so berufen sich jetzt Unbefugte auf Br. Branham, ohne einen göttlichen Auftrag für den Dienst in der Gemeinde Jesu Christi empfangen zu haben. Jakobus 3,1 sagt: „Es unterwinde sich nicht jeder, Lehrer zu sein.“ Es sind unlautere Arbeiter, die sich nicht einfügen oder unterordnen können. Paulus nennt sie Schwatzer und Schwindler. Sie tragen ihre Lehren nicht öffentlich vor, wie Christus und die Apostel es taten und wie jeder Knecht Gottes es tut, sondern gehen hin und her in die Häuser. (2. Tim. 3) Unter wahrhaft Gläubigen in der Gemeinde Jesu Christi sind sie ganz unsicher. Sie haben Angst und wissen, daß sie daselbst ihr Wesen nicht ungehindert treiben können, sondern erkannt und bloßgestellt werden. „Du hast auch die geprüft, welche sich für Apostel ausgeben, ohne es zu sein, und hast Lügner in ihnen erkannt.“ (Offbg.3)

Am zweiten Pfingsttag dieses Jahres habe ich mit vier Geschwistern eine unvergeßliche Erfahrung machen müssen. In Arolsen, Deutschland, wollten wir eine Versammlung besuchen, die von H.H. anberaumt war. Im Flur wurde mir von ihm der Eintritt in den Saal untersagt. Sein Angesicht entstellte und verfärbte sich, als er mich sah. Zornentbrannt rief er: „Es ist gemein, daß Du gekommen bist“, und drohte, die Versammlung abzusagen, wenn ich den Saal betrete. Ich wies darauf hin, daß nach dem Gesetz jeder an einer Versammlung teilnehmen darf, und ging einfach in den Saal hinein.

Hier erlebten wir, was es bedeutet, wenn sich jemand auf den Lehrstuhl eines Propheten setzt und behauptet, nur das zu sagen, was der Prophet gesagt hat. Im Flur wurde ich ausgeschimpft, im Saal notgedrungen vor den Anwesenden willkommen geheißen. Ich erhob mich und wollte sagen: „Bitte, sage hier den Leuten, was Du mir draußen im Flur gesagt hast.“ Doch ich setzte mich, um nicht zu stören.

Derselbe Mann, der von sich behauptet, nur das zu sagen, was der Prophet gesagt hat, machte vor versammelter Menge den Ausspruch:

„Ich werde übersetzen und dann meinen Senf dazugeben.“ Unter seinem Senf versteht er wohl seine eigenen Deutungen und Darlegungen.

Der Mann, der vor der Versammlung zornerregt war, teilte dann später sogar das Abendmahl aus. Für mich war es unfaßbar und peinlich, dieses alles mitzuerleben. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Der einzige Trost, der mir blieb, war, daß nur wenige auf solch eine Sache hereinfallen und sich betören lassen. Den meisten gehen nach kurzer Zeit die Augen auf und sie finden wieder zurecht. Der treue HERR möge allen helfen.

Es gibt gewisse Dinge, die sich nach jeder Erweckung ergeben. Es ist eine geistliche Entwicklung, die seit Beginn der neutestamentlichen Gemeinde immer wieder vorgekommen ist. Es gab Männer Gottes mit einem direkten Auftrag, und es gab andere, die aus eigener Initiative handelten. Alle vom HERRn beauftragten Knechte des Neuen Testaments ordnen das prophetische Wort und die Erfüllung der Weissagungen von Anfang bis zu Ende richtig ein. Für alle, die von dem gesegneten Dienst Br. Branhams erfaßt wurden, ist es notwendig, daß sie die zweifache Entwicklung nach dieser letzten Erweckung zu unterscheiden vermögen. Wie Br. Branham selbst sagte, kommen aus jeder Erweckung Zwillinge hervor: die fleischlich Gesinnten und die geistlich Gesinnten. Die einen sind die wahren Gotteskinder; sie werden vom Heiligen Geist in alle Wahrheit geleitet. Die anderen sind begeistert von dem, was Gott getan hat, ordnen sich selbst aber nicht unter und werden nicht in das Gesamtgeschehen Gottes eingefügt. Ohne Zweifel ist die Wortverkündigung Br. Branhams mit derjenigen der Apostel und Propheten vergleichbar. Sein Dienst war unübertroffen, durch mächtige Wunder und Zeichen von Gott selbst bestätigt. 

Ohne zu übertreiben kann man ihn mit Mose vergleichen. Seine Berufung, sein Dienst und die Erscheinung der Herrlichkeit Gottes in der Wolken- und Feuersäule legen Zeugnis von der Wichtigkeit seiner Aufgabe ab. Wer seine Versammlungen miterlebt hat, wird an den Propheten Elia erinnert, den der HERR in besonderer Weise gebrauchen konnte. 

Wir sind für den gesegneten Dienst des Endzeit-Propheten von Herzen dankbar, müssen aber darüber wachen, daß alle Dinge in die Gesamt-Verkündigung der Heiligen Schrift eingeordnet werden. Wir müssen achtgeben, daß sich bei uns nicht wiederholt, was unter den Juden geschah. 

Es ist wunderbar, wenn wir das geoffenbarte Wort empfangen haben und die Erfüllung der biblischen Weissagungen richtig einordnen können. Doch jetzt kommt es darauf an, ob wir selbst von dem Worte ergriffen und biblisch in die Gesamtgemeinde Jesu Christi eingeordnet werden, denn nur: „In Ihm wächst der Bau, festzusammengefügt. zu einem heiligen Tempel im HERRn empor, und in diesem werdet auch ihr mit auferbaut zu einer Wohnstätte Gottes im Geist.“ (Eph.2,21-22) 

Der HERR Jesus berief sich nicht nur auf Mose, sondern auch auf die Propheten und die Psalmen. Er tat es, um die Erfüllung des gesamten prophetischen Wortes in jener Zeit hervorzuheben. Die Schriftgelehrten und Pharisäer dagegen haben ihre Handlungen und ihre Lehre einseitig mit der Person Moses verbunden. 

Obwohl sie sich auf Moses als ihren besonderen Propheten beriefen und sich auf seinen Lehrstuhl setzten, erkannten sie von den vielen Weissagungen nicht eine einzige in ihrer Erfüllung. Sie hatten keinen Anteil an dem, was Gott in jener Zeit tat. Ganz anders war es mit den Jüngern Jesu. In Luk. 24,27 steht von unserem HERRn Jesus: „Darauf fing Er bei Mose und allen Propheten an und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die sich auf Ihn bezogen.“ In Vers 44 sagte Er: „Dies besagen Meine Worte, die Ich zu euch gesprochen habe. als Ich noch bei euch war; es müsse alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.“ So wurde auch in dieser Zeit durch den prophetischen Dienst die Gesamt-Verkündigung der Apostel und Propheten zusammenfassend auf den Leuchter gestellt. 

Die dreifache Einteilung des Alten Testaments beinhaltete die gesamte prophetische Offenbarung des Heilsratschlußes Gottes, die im Neuen Testament ihre Verwirklichung findet. Im Neuen Testament sehen wir wieder die dreifache Aufteilung: die Evangelien, die Briefe und die Offenbarung. Um ein Gleichgewicht in der Verkündigung und einen Gesamt-Überblick von dem zu haben, was gepredigt, geglaubt und von Gott aus geschieht, müssen wir die ganze Heilige Schrift in unsere Verkündigung einbeziehen. 

Die von Gott begnadigten und eingesetzten Apostel haben von Anfang an das gesamte prophetische Wort in ihre Verkündigung einbezogen und in die Entwicklung der neutestamentlichen Gemeinde korrekt eingeordnet. Sie beriefen sich nicht nur auf einen Mann, sondern hatten die Übersicht des ganzen Heilsplanes Gottes, den sie verkündigten. 

Markus beginnt sein Evangelium, indem er sofort auf das prophetische Wort des Jesaja und Maleachi hinweist, das sich in dem Dienst des Johannes, der dem ersten Kommen Christi vorausging, erfüllte. Jeder Apostel hat bei der Verkündigung und in den Briefen immer das rechte prophetische Wort gefunden und es in der neutestamentlichen Gemeinde lehrmäßig eingegliedert. 

Doch schon zur Zeit des Urchristentums gab es Männer, die ohne einen göttlichen Auftrag im Reiche Gottes etwas tun wollten. Gewöhnlich haben solche von sich die Überzeugung, daß sie alles besser verstehen und tun können als diejenigen, die vom HERRn für eine bestimmte Aufgabe gerufen wurden. 

Josua konnte sich mit Recht auf Mose berufen, denn sein Auftrag war eine Fortsetzung dessen, was Gott begonnen hatte. Wie aber stand es um die Pharisäer und Schriftgelehrten? Wir müssen begreifen, daß im Reiche Gottes nicht jeder machen kann, was er will. Nicht unser, sondern der Plan Gottes muß zur Ausführung kommen. In der Gemeinde Jesu Christi ist für Schwarzarbeiter kein Platz. Sie kommen nur, um einige an sich zu ziehen, und dann machen sie sich selbstständig. Alle Glieder des Leibes Jesu Christi respektieren die biblische Gemeindeordnung und finden ihren Platz in der Versammlung der Heiligen. Nur Schwätzer und Schwindler können sich nicht unterordnen. (Tit. 1,10) 

Im 11. Vers schreibt Paulus: „Ihnen muß man den Mund stopfen, weil sie ganze Häuser zerrütten, indem sie um schändlichen Gewinns willen, ungehörige Lehren vortragen.“ Es handelt sich demnach um Männer, denen es um Gewinn geht, weil sie nicht arbeiten wollen.

Es ist derselbe Apostel, der diese ernste Ermahnung schreibt, der in 1. Korth. 13 die Liebe in besonderer Weise hervorhebt, denn mit einer göttlichen Berufung ist auch eine große Verantwortung verbunden. Nach dem Heimgang Br. Branhams haben wir den Fortgang des Werkes Gottes weltweit in einer nie dagewesenen Weise erlebt. Gott selbst hat die Türen geöffnet, die Wege gebahnt und wie zur Zeit Josuas dafür gesorgt, daß Gottes Volk weitergeführt wird. Niemand kann das leugnen, es ist eine göttliche Tatsache. 

Doch wie in der Vergangenheit, viele sich auf Mose, Paulus, Petrus oder Männer der Kirchengeschichte beriefen, so berufen sich jetzt Unbefugte auf Br. Branham, ohne einen göttlichen Auftrag für den Dienst in der Gemeinde Jesu Christi empfangen zu haben. Jakobus 3,1 sagt: „Es unterwinde sich nicht jeder, Lehrer zu sein.“ Es sind unlautere Arbeiter, die sich nicht einfügen oder unterordnen können. Paulus nennt sie Schwatzer und Schwindler. Sie tragen ihre Lehren nicht öffentlich vor, wie Christus und die Apostel es taten und wie jeder Knecht Gottes es tut, sondern gehen hin und her in die Häuser. (2. Tim. 3) Unter wahrhaft Gläubigen in der Gemeinde Jesu Christi sind sie ganz unsicher. Sie haben Angst und wissen, daß sie daselbst ihr Wesen nicht ungehindert treiben können, sondern erkannt und bloßgestellt werden. „Du hast auch die geprüft, welche sich für Apostel ausgeben, ohne es zu sein, und hast Lügner in ihnen erkannt.“ (Offbg.3) 

Am zweiten Pfingsttag dieses Jahres habe ich mit vier Geschwistern eine unvergeßliche Erfahrung machen müssen. In Arolsen, Deutschland, wollten wir eine Versammlung besuchen, die von H.H. anberaumt war. Im Flur wurde mir von ihm der Eintritt in den Saal untersagt. Sein Angesicht entstellte und verfärbte sich, als er mich sah. Zornentbrannt rief er: „Es ist gemein, daß Du gekommen bist“, und drohte, die Versammlung abzusagen, wenn ich den Saal betrete. Ich wies darauf hin, daß nach dem Gesetz jeder an einer Versammlung teilnehmen darf, und ging einfach in den Saal hinein. 

Hier erlebten wir, was es bedeutet, wenn sich jemand auf den Lehrstuhl eines Propheten setzt und behauptet, nur das zu sagen, was der Prophet gesagt hat. Im Flur wurde ich ausgeschimpft, im Saal notgedrungen vor den Anwesenden willkommen geheißen. Ich erhob mich und wollte sagen: „Bitte, sage hier den Leuten, was Du mir draußen im Flur gesagt hast.“ Doch ich setzte mich, um nicht zu stören. 

Derselbe Mann, der von sich behauptet, nur das zu sagen, was der Prophet gesagt hat, machte vor versammelter Menge den Ausspruch: 

„Ich werde übersetzen und dann meinen Senf dazugeben.“ Unter seinem Senf versteht er wohl seine eigenen Deutungen und Darlegungen. 

Der Mann, der vor der Versammlung zornerregt war, teilte dann später sogar das Abendmahl aus. Für mich war es unfaßbar und peinlich, dieses alles mitzuerleben. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Der einzige Trost, der mir blieb, war, daß nur wenige auf solch eine Sache hereinfallen und sich betören lassen. Den meisten gehen nach kurzer Zeit die Augen auf und sie finden wieder zurecht. Der treue HERR möge allen helfen.