RUNDBRIEF Dezember 1981

RUNDBRIEF Dezember 1981

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„Jesus Christus istderselbe, gestern, heuteund in Ewigkeit” Heb. 13:8

RUNDBRIEF Dezember 1981

Herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus 1. Petrus 1,10-12:

In Betreff dieser Errettung haben die Propheten nachgesonnen und nachgeforscht, die von der euch zugedachten Gnade geweissagt haben, indem sie ausfindig zu machen suchten, welches die Zeit wäre, auf die der in ihnen wirkende Geist Christi hinwies, wenn er ihnen die für Christus bestimmten Leiden und seine darauf folgende Verherrlichung im voraus bezeugte. Dabei wurde ihnen geoffenbart, daß sie durch ihren Dienst nicht sich selbst, sondern euch eben das vermitteln sollten, was euch jetzt durch die Männer verkündigt worden ist, die euch das Evangelium in der Kraft des vom Himmel herabgesandten Heiligen Geistes gepredigt haben: Dinge, in welche auch die Engel gern hineinschauen möchten.”

Schon wieder befinden wir uns am Ende eines Jahres. Die Zeit vergeht so schnell wie nie zuvor. Kaum haben ein Tag, ein Monat und ein Jahr begonnen, schon sind sie wieder zu Ende. Leider können wir keine Stunde und keine Gelegenheit, die wir versäumt haben, je wieder zurückholen. Der gestrige Tag kehrt nie wieder; das vergangene Jahr ist für immer in die Geschichte eingegangen. Wie schon so oft, fragen wir auch diesmal, was uns das Jahr gebracht hat. Waren wir einem Menschen ein Segen, konnte Gott uns anderen zum Segen setzen? Die Zeit ist in jeder Weise kostbar und teuer; sie sollte so ausgekauft werden, indem wir Gott zur Verfügung stehen und Frucht für die Ewigkeit bringen. Unser HErr Jesus hat zu Seinen Jüngern und damit auch zu uns gesagt: „Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern ICH habe euch erwählt und euch dazu bestellt, daß ihr hingehen und Frucht bringen sollt und eure Frucht eine bleibende sei.”

Der Apostel Petrus hat in seinem Brief an die von Gott Auserwählten geschrieben, die durch die „Heiligung des Geistes“ zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blute Christi gelangt waren. Ihnen hat er die göttlichen Gedanken mitteilen können, weil ihr Verständnis dafür geöffnet war. Auserwählte erleben eine durch den „Geist gewirkte Heiligung”, die ebenso ein Gnadenwerk Gottes ist wie die Rettung und Geistestaufe. Wir sind unter der Besprengung des Blutes Jesu Christi, wir sind mit Gott versöhnt und haben durch Jesus Christus den freien Zutritt zum Gnadenthron. Er hat ein vollkommenes Opfer dargebracht und uns eine vollkommene Erlösung geschenkt.

Dasselbe Wort hat alle Gläubigen zu allen Zeiten angesprochen und ihnen den gleichen Anteil an den Segnungen Gottes gebracht. Auch uns wird zugerufen, daß wir durch die große Barmherzigkeit Gottes zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren sind durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten (1. Petr. 1:3). Der Schrifttext ist so zeitlos verfaßt und trifft immer auf die Gläubigen in allen Ländern, Sprachen und Nationen zu. Gott geht mit den Seinen seit jeher den gleichen Weg. Seine letzte Entscheidung ist genauso, wie Seine erste war. ER ist Gott und nicht ein Mensch, daß Er Sein Wort oder Sein Vorhaben zurücknehmen oder abändern müßte. Die Rettung unserer Seele und das Heil in Jesus Christus, unserem HErrn, bilden immer den Mittelpunkt der Verkündigung unter den Gläubigen. Hinzu kommen, je nach Zeitalter und Vorhaben Gottes, die dafür bestimmten Bibelstellen, in denen Gott gewisse Dinge voraussagen ließ, die sich erfüllen müssen.

Die Propheten, die von alters her von der Errettung weissagten, wie es in unserem Bibeltext heißt, sannen und forschten darüber nach. Sie weissagten von der Gnade, die uns von Gott zugedacht war. Jene Männer versuchten damals, die Zeit ausfindig zu machen, in der die Dinge, von denen sie sprachen, eintreffen würden. Der in ihnen wirkende Geist Christi hat die Leiden und die Auferstehung, sowie die darauf folgende Herrlichkeit vorausgesagt. Auch die wahrhaft Gläubigen folgen in den Fußstapfen ihres Meisters und gehen durch mancherlei Leiden, ehe sie zur Herrlichkeit gelangen.

In unserer Zeit ist der Geist Christi wieder in den wahrhaft Gläubigen wirksam, nämlich in denen, die das ganze Wort von Herzen glauben. Da, wo es um die Sache Gottes geht, wirkt der Geist Gottes in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes. Da, wo es um Religion geht, sind religiöse Geister in religiösen Programmen wirksam. Geht es um die eigene Sache, ist der eigene Geist beschäftigt. Handelt es sich um eine teuflische Angelegenheit, sind Teufelsgeister am Werk. Immer ist der Geist dessen wirksam, um dessen Sache es geht. Im Reiche Gottes sollte alles dem Heiligen Geist unterstellt sein. Doch gerade da müssen wir achtgeben, daß sich nicht andere Geister einschleichen und ihr zerstörerisches Wesen treiben. Die Gläubigen sind dazu bestimmt, daß Gott Sein Vorhaben durch sie verwirklicht. Doch das kann nur geschehen, wenn sie ganz dem Wort und dem Geist Gottes unterstellt sind. Der Heilige Geist wird immer in absoluter und völliger Übereinstimmung mit dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift wirksam sein.

Wir haben es in diesem prophetischen Zeitabschnitt mit dem Wort der Weissagung zu tun, wie es uns im letzten Buch der Bibel dargelegt wird. Dort lesen wir im letzten Kapitel: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört…” Dazu dürfen wir uns als Gläubige zählen, die wir die Endzeitbotschaft glauben und für uns in Anspruch nehmen. Uns gilt deshalb die Mahnung, nichts hinzuzufügen und nichts hinwegzunehmen. Der Geist der Weissagung ist gleichzeitig das Zeugnis Jesu Christi. So wurde es Johannes in seinem Erlebnis mit dem Engel, der ihm alles zeigte, gesagt: „,Ich bin nur ein Mitknecht von dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!' — das Zeugnis Jesu nämlich, das ist der Geist der Weissagung.“ Hier geht es nicht um die Gabe der Weissagung, sondern um den Geist der Weissagung, um das Zeugnis Jesu Christi. Es ist der gleiche Heilige Geist — der Geist Christi, der durch die Propheten geredet und den gesamten Heilsplan Gottes vorausgesagt hat. ER ruhte auf den Aposteln und ist noch heute in den wahrhaft Gläubigen wirksam, die der prophetischen Botschaft Glauben schenken.

Wir erkennen, daß derselbe HErr, der im Neuen Testament redet, es war, der im Alten Testament sprach. ER kam auf den Berg Sinai herab und gab das Wort des Bundes dem Volke Israel. ER sprach auf dem Ölberg, ging hin und richtete den Neuen Bund in Seinem Blute auf. Immer ist es derselbe HErr, das gleiche Wort, derselbe Geist. Wenn im Neuen Testament tausendmal die Redewendung „Es steht geschrieben…” oder „Wie die Schrift sagt…” stünde, so wäre damit tausendmal das Alte Testament gemeint. Gott selber hat schon während der Zeit des Alten Bundes durch die Propheten alles das voraussagen lassen, was während der Zeit des Neuen Bundes geschehen sollte. Die abfällige Bemerkung: „Ach, das steht ja im Alten Testament!” kommt nicht von Gott. Alle Apostel und der HErr konnten nur aus dem Alten Testament zitieren, weil das Neue noch gar nicht geschrieben war. Altes und Neues Testament gehören untrennbar zusammen, denn das Neue ist das Resultat des Alten. Bruder Branham hörte bei einem seiner mächtigen Erlebnisse die gewaltige Stimme des HErrn: „Jehova des Alten Testaments ist Jesus des Neuen Testaments.”

Wir müssen ein für allemal begreifen, daß nicht Menschen, sondern Gott selbst durch Sein Wort und durch Seinen Geist von Anfang an gesprochen hat. Jedes Wort Gottes ist die absolute Wahrheit und wird nicht leer zurückkehren, es habe denn ausgerichtet, wozu Gott es gesandt hat. Der Geist Christi hat durch die Propheten Zeugnis abgelegt und während der Zeit der Erfüllung alle Gläubigen in alle Wahrheit geleitet. Wir wissen, wovon wir reden, denn wir wissen, wer zu uns geredet hat. Wir wissen, an wen wir glauben und wem wir vertrauen!

Die Propheten weissagten von der Gnade — wir dürfen uns der Gnade erfreuen. Sie forschten über die Rettung nach — wir dürfen die Rettung erfahren. Sie wollten die Zeit wissen, in der all die heilsgeschichtlichen Dinge geschehen würden — wir dürfen in der Zeit leben und sehen, wie sich alles erfüllt. „Dabei wurde ihnen geoffenbart, daß sie durch ihren Dienst nicht sich selbst, sondern euch eben das vermitteln sollten, was euch jetzt durch die Männer verkündigt worden ist, die euch das Evangelium in der Kraft des vom Himmel herabgesandten Heiligen Geistes gepredigt haben.”

Während der Zeit des Neuen Bundes sandte Gott Männer, die Er mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllte, damit sie das Wort, das der Geist den Propheten eingegeben hatte, dem Volke Gottes in rechter Weise bringen konnten. Die großen Gottesmänner, denen all die gewaltigen Offenbarungen zuteil wurden, wußten, daß sie den Dienst nicht für sich selbst ausführten, sondern uns, den Gläubigen, einen göttlichen Dienst erweisen. Das niedergeschriebene Wort ist durch den Geist Gottes lebendig gemacht und uns verkündigt worden.

Die völlige Übereinstimmung zwischen dem Alten und Neuen Testament muß uns überwältigen. Zuerst sandte Gott die Propheten und gebrauchte sie dazu, die heilsgeschichtlichen Ereignisse vorauszusagen, dann setzte Er im Neuen Testament Männer Gottes ein, die durch die Kraft des Heiligen Geistes diese Dinge eingeordnet und verkündigt haben. Derselbe Heilige Geist, der die Propheten inspirierte und leitete, tat dasselbe mit den Aposteln und allen von Gott gesandten Knechten bis in unsere Zeit hinein. Immer wachte der HErr über Seinem Wort, um es zu erfüllen. ER schenkte Erleuchtung und Verständnis für alles, was geschrieben steht.

Die Dinge im Reiche Gottes sind nicht alltäglich — sie sind gewaltig, denn es heißt: „…Dinge, in welche auch die Engel gern hineinschauen möchten.” Dabei kann es sich um nichts handeln, was schon jeder wußte, sondern um tiefe, verborgene Geheimnisse Gottes, die Seinen Knechten, den Propheten und Aposteln, kundgetan wurden. Wenn hier steht, daß selbst Engel gern in das hineinblicken möchten, was uns verkündigt worden ist, dann sollte uns bewußt werden, wie groß und wichtig das uns anvertraute göttliche Heilsgut tatsächlich ist.

Gott will Seine Gemeinde zubereiten, daß in ihr alles so gepredigt und getan wird, wie Er es bestimmt hat. Die Apostel und Propheten dienten nicht sich selbst, und keiner, der von Gott beauftragt ist, wird je sich selber dienen, sondern dem Volke Gottes. Der Dienst Bruder Branhams ist dafür das beste Beispiel. Wenn wir diese gewaltigen Dinge nun zusammenfassen, so dürfen wir folgendes sagen: Die Propheten des Alten Bundes standen unter der Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes, um das vorauszusagen, was in der Zeit des Neuen Bundes geschehen würde. Genauso sehen wir die neu testamentlichen Boten Gottes, denen das alttestamentliche Wort aufgeschlossen wurde, der Leitung des Heiligen Geistes unterstellt. Die Propheten forschten über die Errettung — wir haben die Errettung erlebt. Sie weissagten von der Gnade — wir durften die Gnade erfahren. Es heißt ja wörtlich: „…die von der euch zugedachten Gnade weissagten.” Das kann nicht überbetont werden. Gott hat uns Seine Gnade nicht nur verheißen, Er hat sie uns zugedacht und geschenkt. In Seinem Ratschluß war es von Ewigkeit her beschlossen, Seine gefallenen Söhne und Töchter zu erlösen, zu begnadigen und ihnen das ewige Leben zu schenken. Jesus Christus ist schon vor Grundlegung der Welt als Lamm Gottes vorausbestimmt worden, um für uns, die wir Gottes Eigentum sind, das Lösegeld zu bezahlen und das Blut zur Versöhnung und Vergebung zu vergießen.

Das Erlösungswerk ist eine feststehende göttliche Tatsache. Die Propheten sehnten sich danach, die Zeit in Erfahrung zu bringen, von welcher der in ihnen wirkende Geist Christi sprach. Wir durften die Zeit und Stunde erkennen, den Botschafter und die Botschaft aufnehmen, denn uns ist in Wahrheit Heil widerfahren. Selig sind unsere Augen zu preisen, wenn sie sehen, und unsere Ohren, wenn sie hören, und unsere Herzen, wenn sie das aufnehmen, was Gott Seinem Volke JETZT und für immer zugedacht hat. Schon im Alten Bund sahen die Knechte Gottes Christus in Seinem Leiden als den Mann der Schmerzen, und sie sahen Ihn in Seiner Herrlichkeit. Wir erkennen, daß Gott in Christus die allumfassende Heilstat vollbracht hat. So gewiß alle Gottesmänner nicht sich selbst gedient haben, so gewiß geschieht auch der abschließende Dienst in völliger Selbstlosigkeit und allein zu dem Zweck, dem Volke Gottes das zu vermitteln, was uns nach dem Ratschluß Gottes durch den prophetischen Dienst in unserer Zeit verkündigt wurde.

Apostel und Propheten, Altes und Neues Testament, Wort und Wortbraut stimmen überein, weil es von Gott so gefügt wurde. Wäre es Menschenwerk, dann würde alles voller Widersprüche sein und nirgends Übereinstimmung herrschen. Doch wir sind auf dem unerschütterlichen Grund der Apostel und Propheten auferbaut worden, bei welchem Jesus Christus selbst der Eckstein ist. Auch wenn Satan die ganze Hölle aufbietet, wird er die Gemeinde des lebendigen Gottes nicht überwältigen können. Die Auserwählten überstehen durch die Gnade Gottes alle Stürme, haben ihre Augen stets auf das Ziel gerichtet und werden in Kürze ihre Vollendung erleben.

Uns sind tatsächlich Dinge geoffenbart worden, die in früheren Zeitaltern nicht bekannt waren und in welche die Engel gern hineinschauen möchten. Jeder, der zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist und die Gnade hat, die Endzeitbotschaft aufzunehmen, lasse sich absondern und stelle sich ganz auf die Seite Gottes. Wir wissen das göttliche Offenbarungsgut, das uns durch den Geist zuteil geworden ist, zu schätzen, durften die Botschaft, die an den Engel dieses Gemeindezeitalters gerichtet wurde, aufnehmen und haben damit gehört, was der Geist den Gemeinden sagt.

Der Apostel Paulus drückt es in den Worten aus: „…und allen Aufklärung darüber zu geben, welche Bewandtnis es mit der Verwirklichung des Geheimnisses hat, das von Urzeiten in Gott, dem Schöpfer aller Dinge, verborgen gewesen ist, damit nunmehr den Gewalten und den Mächten in den Himmelsräumen durch die Gemeinde die vielfache Weisheit Gottes kundgetan werde. Diesen Vorsatz, den Er von Ewigkeit her gefaßt hatte, brachte Er zur Ausführung in Jesus Christus, unserem HErrn” (Eph. 3:9-11). Möge Gott unsere Herzen dankbar stimmen, ist unser Gebet.

In seinen Predigten erwähnt Bruder Branham immer wieder Dinge, die dem uneingeweihten Leser vielleicht nicht ganz klar sind. Er machte zum Beispiel die Bemerkung, daß er in einer besonderen Versammlung in Chicago über einige Lehrpunkte herausgefordert werden sollte; unter anderem darüber, wie er die Gnade predigt.

Für alle diejenigen, die nicht wissen, was damit gemeint ist, möchte ich an dieser Stelle eine kurze Erläuterung geben: Bruder Branham glaubte aus voller Überzeugung, daß ein Gotteskind für ewig begnadigt ist und daß ein Geretteter nicht verlorengehen kann. Wiederholt gebrauchte er die Formulierung: „Ich glaube an die ewige Sicherheit des Gläubigen.” Damit stimmten die Prediger nicht überein. Es war sicher deshalb, weil sie die Gläubigen anders gelehrt hatten. Doch schon zu Mose hatte Gott gesagt: „Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich.” Wir haben es tatsächlich mit dem ewigen Gott zu tun, der uns von Ewigkeit her geliebt, der uns ewiges Leben geschenkt hat und uns Seine ewige Gnade zuteil werden ließ. Darin ist unser Glaube für immer verankert. Der Feind muß weichen, er hat jedes Anrecht an der bluterkauften Schar verloren. Wir wollen uns nicht länger von irgendwelchen Zweifeln plagen lassen.

Auch über die Vorherbestimmung und-Auserwählung haben wir in den Predigten Bruder Branhams und in der Bibel viel gehört und gelesen. Jeder kann nur soviel glauben, wie ihm von Gott zugedacht ist. Wer nicht an die Vorherbestimmung glaubt, kann schlecht vorherbestimmt sein. Wer nicht an die Auserwählung glaubt, kann kaum auserwählt sein. Wer nicht an die Rettung glaubt, geht verloren. Wer nicht an die Heilung glaubt, bleibt krank. Alles Göttliche ist auf die Glaubensgrundlage gestellt. Der Glaube wiederum kommt aus der Predigt des Wortes Gottes.

So erklärt sich von selbst, daß die einen dreißigfältige, die anderen sechzigfältige und die letzten hundertfältige Frucht bringen. Die Frucht ist im Natürlichen und im Geistlichen immer vom Samen abhängig. Je mehr wir vom Samen des Wortes Gottes in uns aufnehmen, desto mehr Frucht werden wir hervorbringen. Jetzt am Ende ist das hundertprozentige Wort als der göttliche Same hervorgekommen und in die Herzen der Gläubigen gesät worden, damit wir hundertfältige Frucht hervorbringen. Der Weizen gelangt erst in der Ähre zur völligen Reife, und zwar zur Erntezeit. Wir stehen kurz vor dem Einbringen der Ernte. Jeder einzelne Gläubige muß deshalb die absolute Rechtfertigung, die völlige Heiligung und die wahrhaftige Taufe des Heiligen Geistes erleben. Es geht jetzt um die Wort-Braut, die durch das geoffenbarte Wort herausgerufen wird, um dann als Söhne Gottes offenbar zu werden.

Nun einige Gedanken zur Heiligung: Auch dabei geht es um ein Erlebnis. Die Voraussetzung dafür ist, daß wir die Rechtfertigung nicht als eine Sache eigener Anstrengung, die wir unser Leben lang auf uns nehmen, betrachten, sondern im Glauben erfaßt haben, daß wir von Gott gerechtgesprochen wurden durch Jesus Christus, unseren HErrn. Es könnte sein, daß die meisten Gläubigen noch nicht einmal die biblische Rechtfertigung erfaßt und erlebt haben, geschweige denn die anderen heilsnotwendigen Erlebnisse. Im Urchristentum wurden die Gläubigen allgemein als Heilige bezeichnet. Paulus grüßt die Korinther als „berufene Heilige”. In 1. Kor. 16:1 schreibt er: „Was sodann die Sammlung für die Heiligen in Jerusalem betrifft…“ Der Gruß an die Epheser lautet: „Ich, Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, sende meinen Gruß den Heiligen und an Jesus Christus Gläubigen…” An vielen Stellen, bis hin zum Ende des Hebräer-Briefes, begegnen wir der gleichen Benennung: „Grüßt alle eure Vorsteher und alle Heiligen.”

Von den Boten Gottes im Alten Testament heißt es: „Heilige Männer haben, getrieben vom Heiligen Geist, von Gott aus geredet.” Was sie uns hinterließen, ist für uns das Wort Gottes. In diesem Wort Gottes stehen nicht nur prophetische und heilsgeschichtliche Dinge, darin werden auch die Fehler und Versagen dieser heiligen Männer berichtet. Dennoch blieben sie in den Augen Gottes heilige, Ihm geweihte Knechte. Heute würde man Rufmord an ihnen begehen, den größten Skandal hervorrufen und sie bis zur Unkenntlichkeit schimpfieren. Jetzt schmückt man, andächtig und fromm, ihre Grabstätten; gleichzeitig aber werden diese Menschen zu Mördern an denen, die heute von Gott gesandt sind. Die Zeiten haben sich nicht allzusehr geändert, und manches wiederholt sich, ohne daß wir es begreifen. Von Herzen glauben wir, daß ohne Heiligung niemand den HErrn schauen wird (Hebr. 12:14). Es muß aber eine geistgewirkte Heiligung sein, ein wirkliches Gotterleben, wenn wir vor Ihm bestehen wollen (2. Thess. 2:13). Dann werden wir auch befolgen, was im Brief an die Hebräer direkt im nächsten Vers steht: „Und gebt acht darauf, daß niemand die Gnade Gottes versäume, daß keine ,Wurzel der Bitterkeit’ aufwachse und Unheil anrichte und gar viele durch sie befleckt werden.” Man kann sich kaum vorstellen, was für ein Unheil und nie gutzumachender Schaden durch einen Gläubigen, in dem eine solche giftige Wurzel aufkommt, bei vielen angerichtet werden kann. Diese Wurzel muß „bei der Wurzel gepackt” und herausgerissen werden. Kein Mensch kann sich dabei selber helfen; er ist auf die Hilfe Gottes angewiesen, doch diese Hilfe ist da.

Als die Israeliten von giftigen Schlangen gebissen wurden, mußten sie im Glauben auf die eherne Schlange schauen, um gesund zu werden. Unser HErr Jesus sagte: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß auch der Menschensohn erhöht werden.” Unsere Genesung findet nicht statt, solange wir reden, sondern erst dann, wenn wir im Glauben auf den erhöhten HErrn schauen, der der Schlange den Kopf zertreten hat. In den Augen Gottes sind wir das, was Er aus uns gemacht hat. Für den Ankläger der Brüder ist hier kein Platz. Es fällt direkt auf, daß er nicht auch als Ankläger der Schwestern bezeichnet wird. Darüber lohnt es sich nachzudenken. Mit dem tiefsten Verlangen unserer Seele erbitten wir alles vom HErrn, was wir benötigen, um vor Ihm zu bestehen. Das Apostelwort aus 1. Thess. 5:23-24 soll unserem gemeinsamen Wunsch Ausdruck verleihen: „ER selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und völlig tadellos möge euer Geist samt der Seele und dem Leibe bei der Wiederkunft unseres HErrn Jesus Christus bewahrt geblieben sein! Treu ist Er, der euch beruft: Er wird es auch vollführen.”

Wie schön, daß Paulus seinen unerschütterlichen Glauben in den Worten zum Ausdruck bringt: „ER ist treu, der euch berufen hat: Er wird es auch vollführen.” Das dürfen wir auch für uns in Anspruch nehmen und glauben, daß der HErr, der das Werk in uns begonnen hat, imstande ist, es herrlich zu vollenden auf den Tag der Wiederkunft Jesu Christi.

In Kolosser 3 geht er von Vers 12 dem Gedanken der Auserwählung nach und spricht die Gläubigen als „Heilige und Geliebte” an. Was diese Verse beinhalten, kann man in einem ganzen Buch nicht ausdrücken — es muß in unserem Leben und in der Gemeinde zu einer göttlichen Realität werden. „So ziehet nun als von Gott Auserwählte, als Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Gütigkeit, Demut, Sanftmut und Geduld an; ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand dem andern etwas vorzuwerfen hat; wie der Herr euch vergeben hat, so tut auch ihr es. Zu dem allem aber ziehet die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Christi regiere in euren Herzen — zu diesem seid ihr ja auch berufen worden als ein Leib —, und erweiset euch dankbar dafür! Laßt das Wort Christi reichlich unter euch wohnen; belehrt und ermahnt euch einander in aller Weisheit und singet Gott mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern, voller Dankbarkeit in euren Herzen.”

Es ist an der Zeit, daß wir jedes Wort ernst nehmen, damit wir das göttliche Wirken erleben. Wenn wir nach der eben gelesenen Bibelstelle handeln, dann muß der volle Segen Gottes offenbar werden. Dann werden Dankbarkeit, Lobgesänge und geistliche Lieder unser Herz erfüllen. Jedes Gerede nimmt ein Ende, denn Paulus schreibt ja davon, daß es wie ein Krebs um sich frißt. Vielleicht ist es höchste Zeit, daß es beim Namen genannt wird. Bruder Branham sagte ja, daß Krebs von einem Dämon verursacht wird und das eigentliche Leben des Menschen tötet. Auch das Gerede, das der Apostel als Krebs bezeichnet, wird von Dämonen verursacht und zerstört das geistliche Leben. Bruder Branham sagte, daß die Menschen gegen jede Krankheit ein Mittel gefunden haben, nur gegen den Krebs noch nicht. Er sagte ebenfalls, wenn sie es je entdeckten, würde es von Gott sein. Ob sie etwas gegen den natürlichen Krebs, der den Leib tötet, finden oder nicht, ist für uns in diesem Moment nicht von größter Bedeutung. Für uns ist es wichtig, daß wir das göttliche Heilmittel, das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, finden und anwenden, damit das Gerede, das wie ein Krebs um sich greift, nicht länger das geistliche Leben zerstört (2. Tim. 2:17).

Wer bei sich denkt: „Ich lasse mir nichts sagen” und sich beflecken will, der tue es. Wer aber wirklich geheiligt ist, der heilige sich noch mehr, denn die Zeit ist nahe. Wir dürfen Jakobus 3 nicht außer acht lassen und müssen den HErrn darum bitten, uns zu helfen, daß wir dem Einfluß Satans entrissen werden. Das höllische Gift der Schlange ist in der Zunge, die vom Feuer der Hölle angezündet wird. Jeder Mensch, der sie nicht im Zaum halten kann, würde gut daran tun, wenn er seinen Mund einmal vor dem Spiegel öffnete und die Zunge bewegte. Vielleicht erblickt er dann etwas in seinem Mund, das ihn an die Schlange erinnert.

Jakobus schreibt: „…aber die Zunge vermag kein Mensch zu bändigen, dies ruhelose Übel, voll todbringenden Giftes. Mit ihr segnen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die doch nach Gottes Bild geschaffen sind” (Jak. 3:8-9). Gottes Wort hat immer recht; nur können wir uns manchmal schwer darunter beugen. Von uns selbst aus sind wir zu nichts Göttlichem fähig, doch ehe Gott uns helfen kann, müssen wir Ihn um Seine Hilfe bitten. Neid und Eifersucht sind schon dem ersten Mord vorausgegangen und bilden die häufigste Ursache des Unheils unter den Gläubigen. Jakobus schreibt in Vers 16: „Denn wo Eifersucht und Zanksucht herrschen, da gibt's Unfrieden und alle Arten bösen Tuns.”

Wir können angesichts der nahen Wiederkunft Christi nicht länger oberflächlich über all die Ermahnungen des Wortes Gottes hinweggehen. Bruder Branham wies am Ende einer Predigt darauf hin, daß einer zum andern gehen und um Verzeihung bitten soll, wenn er etwas Nachteiliges über jemanden gesagt hat. Täuschen wir uns und andere nicht darüber hinweg, daß auch uns kein anderer Weg übrigbleiben wird, als der Weg der völligen Vergebung und Versöhnung. Da, wo Feindschaft ist, da ist der Feind am Werk. Da, wo Eifersucht ist, wird die Gesinnung Kains offenbar, der es nicht verkraften konnte, daß Gott Abel und sein Opfer gnädig ansah.

Gott sieht gnädig auf uns aufgrund des Opfers, das am Kreuz auf Golgatha dargebracht wurde. Darauf braucht niemand eifersüchtig und neidisch zu sein, denn hier geht es nicht um den Menschen, sondern um die Gnade und Zuwendung Gottes, die uns zuteil wird. Jakobus beschließt sein drittes Kapitel mit den Worten: „Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden stiften.” Wer Frieden mit Gott gefunden hat durch Jesus Christus, unseren HErrn, durch den wird dieses Wort für immer bestätigt. „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.” Das sagte Jesus Christus, unser HErr.

Wir fassen noch einmal zusammen: Gottes Wort legt ganz klar Zeugnis davon ab, daß Gott uns mit Seiner ewigen Liebe herausgeliebt, erlöst, begnadigt und für immer vollendet hat. Jesus Christus sagte: „Alle, die der Vater Mir gegeben hat, werden zu Mir kommen.”

Die Auserwählung und Vorherbestimmung schließt jeden Zufall aus, stellt unseren Glauben auf eine unerschütterliche Grundlage und ist in Gott verankert. Solch einen biblischen Glauben brauchen wir gerade in dieser beweglichen Zeit. Das nämlich ist der Glaube, der durch die geistgewirkte Predigt in das Herz des Gläubigen kommt. Es ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Sicher hat Gott uns nicht heute gerettet, um uns morgen zu verlieren; heute begnadigt, um uns morgen in Ungnade fallen zu lassen.

Solch ein Hin und Her ist nur bei den Menschen möglich, weil sie unberechenbar sind. Gott ist zuverlässig; was Er zugesagt hat, das hält er gewiß. Wir dürfen glauben, daß es die ewige Gnade Gottes ist, die uns zuteil wurde; wir dürfen glauben, daß Gott uns mit Seiner ewigen Liebe herausgeliebt hat; wir dürfen glauben, daß wir durch Jesus Christus das ewige Leben empfangen haben.

Auch diese Zeilen sind dazu gedacht, jeden einzelnen im biblischen Glauben zu festigen, zu gründen und zu stärken. Vergessen wir es nicht: Der Teufel will uns durch Menschen herunterreißen; Gott aber will Menschen dazu gebrauchen, uns aufzurichten. Wir halten daran fest, daß alles, was Gott tut, wohlgetan ist. Es steht ja geschrieben: „Ich habe erkannt, daß alles, was Gott tut, ewige Geltung hat: man kann da nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen, und das hat Gott so eingerichtet, damit man sich vor ihm fürchte.”

„Jesus   Christus   ist  derselbe,   gestern,   heute  und   in   Ewigkeit”Heb. 13:8

RUNDBRIEF Dezember 1981

Herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus 1. Petrus 1,10-12: 

In Betreff dieser Errettung haben die Propheten nachgesonnen und nachgeforscht, die von der euch zugedachten Gnade geweissagt haben, indem sie ausfindig zu machen suchten, welches die Zeit wäre, auf die der in ihnen wirkende Geist Christi hinwies, wenn er ihnen die für Christus bestimmten Leiden und seine darauf folgende Verherrlichung im voraus bezeugte. Dabei wurde ihnen geoffenbart, daß sie durch ihren Dienst nicht sich selbst, sondern euch eben das vermitteln sollten, was euch jetzt durch die Männer verkündigt worden ist, die euch das Evangelium in der Kraft des vom Himmel herabgesandten Heiligen Geistes gepredigt haben: Dinge, in welche auch die Engel gern hineinschauen möchten.”

Schon wieder befinden wir uns am Ende eines Jahres. Die Zeit vergeht so schnell wie nie zuvor. Kaum haben ein Tag, ein Monat und ein Jahr begonnen, schon sind sie wieder zu Ende. Leider können wir keine Stunde und keine Gelegenheit, die wir versäumt haben, je wieder zurückholen. Der gestrige Tag kehrt nie wieder; das vergangene Jahr ist für immer in die Geschichte eingegangen. Wie schon so oft, fragen wir auch diesmal, was uns das Jahr gebracht hat. Waren wir einem Menschen ein Segen, konnte Gott uns anderen zum Segen setzen? Die Zeit ist in jeder Weise kostbar und teuer; sie sollte so ausgekauft werden, indem wir Gott zur Verfügung stehen und Frucht für die Ewigkeit bringen. Unser HErr Jesus hat zu Seinen Jüngern und damit auch zu uns gesagt: „Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern ICH habe euch erwählt und euch dazu bestellt, daß ihr hingehen und Frucht bringen sollt und eure Frucht eine bleibende sei.”

Der Apostel Petrus hat in seinem Brief an die von Gott Auserwählten geschrieben, die durch die „Heiligung des Geistes“ zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blute Christi gelangt waren. Ihnen hat er die göttlichen Gedanken mitteilen können, weil ihr Verständnis dafür geöffnet war. Auserwählte erleben eine durch den „Geist gewirkte Heiligung”, die ebenso ein Gnadenwerk Gottes ist wie die Rettung und Geistestaufe. Wir sind unter der Besprengung des Blutes Jesu Christi, wir sind mit Gott versöhnt und haben durch Jesus Christus den freien Zutritt zum Gnadenthron. Er hat ein vollkommenes Opfer dargebracht und uns eine vollkommene Erlösung geschenkt.

Dasselbe Wort hat alle Gläubigen zu allen Zeiten angesprochen und ihnen den gleichen Anteil an den Segnungen Gottes gebracht. Auch uns wird zugerufen, daß wir durch die große Barmherzigkeit Gottes zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren sind durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten (1. Petr. 1:3). Der Schrifttext ist so zeitlos verfaßt und trifft immer auf die Gläubigen in allen Ländern, Sprachen und Nationen zu. Gott geht mit den Seinen seit jeher den gleichen Weg. Seine letzte Entscheidung ist genauso, wie Seine erste war. ER ist Gott und nicht ein Mensch, daß Er Sein Wort oder Sein Vorhaben zurücknehmen oder abändern müßte. Die Rettung unserer Seele und das Heil in Jesus Christus, unserem HErrn, bilden immer den Mittelpunkt der Verkündigung unter den Gläubigen. Hinzu kommen, je nach Zeitalter und Vorhaben Gottes, die dafür bestimmten Bibelstellen, in denen Gott gewisse Dinge voraussagen ließ, die sich erfüllen müssen.

Die Propheten, die von alters her von der Errettung weissagten, wie es in unserem Bibeltext heißt, sannen und forschten darüber nach. Sie weissagten von der Gnade, die uns von Gott zugedacht war. Jene Männer versuchten damals, die Zeit ausfindig zu machen, in der die Dinge, von denen sie sprachen, eintreffen würden. Der in ihnen wirkende Geist Christi hat die Leiden und die Auferstehung, sowie die darauf folgende Herrlichkeit vorausgesagt. Auch die wahrhaft Gläubigen folgen in den Fußstapfen ihres Meisters und gehen durch mancherlei Leiden, ehe sie zur Herrlichkeit gelangen. 

In unserer Zeit ist der Geist Christi wieder in den wahrhaft Gläubigen wirksam, nämlich in denen, die das ganze Wort von Herzen glauben. Da, wo es um die Sache Gottes geht, wirkt der Geist Gottes in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes. Da, wo es um Religion geht, sind religiöse Geister in religiösen Programmen wirksam. Geht es um die eigene Sache, ist der eigene Geist beschäftigt. Handelt es sich um eine teuflische Angelegenheit, sind Teufelsgeister am Werk. Immer ist der Geist dessen wirksam, um dessen Sache es geht. Im Reiche Gottes sollte alles dem Heiligen Geist unterstellt sein. Doch gerade da müssen wir achtgeben, daß sich nicht andere Geister einschleichen und ihr zerstörerisches Wesen treiben. Die Gläubigen sind dazu bestimmt, daß Gott Sein Vorhaben durch sie verwirklicht. Doch das kann nur geschehen, wenn sie ganz dem Wort und dem Geist Gottes unterstellt sind. Der Heilige Geist wird immer in absoluter und völliger Übereinstimmung mit dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift wirksam sein.

Wir haben es in diesem prophetischen Zeitabschnitt mit dem Wort der Weissagung zu tun, wie es uns im letzten Buch der Bibel dargelegt wird. Dort lesen wir im letzten Kapitel: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört…” Dazu dürfen wir uns als Gläubige zählen, die wir die Endzeitbotschaft glauben und für uns in Anspruch nehmen. Uns gilt deshalb die Mahnung, nichts hinzuzufügen und nichts hinwegzunehmen. Der Geist der Weissagung ist gleichzeitig das Zeugnis Jesu Christi. So wurde es Johannes in seinem Erlebnis mit dem Engel, der ihm alles zeigte, gesagt: „,Ich bin nur ein Mitknecht von dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!' — das Zeugnis Jesu nämlich, das ist der Geist der Weissagung.“ Hier geht es nicht um die Gabe der Weissagung, sondern um den Geist der Weissagung, um das Zeugnis Jesu Christi. Es ist der gleiche Heilige Geist — der Geist Christi, der durch die Propheten geredet und den gesamten Heilsplan Gottes vorausgesagt hat. ER ruhte auf den Aposteln und ist noch heute in den wahrhaft Gläubigen wirksam, die der prophetischen Botschaft Glauben schenken. 

Wir erkennen, daß derselbe HErr, der im Neuen Testament redet, es war, der im Alten Testament sprach. ER kam auf den Berg Sinai herab und gab das Wort des Bundes dem Volke Israel. ER sprach auf dem Ölberg, ging hin und richtete den Neuen Bund in Seinem Blute auf. Immer ist es derselbe HErr, das gleiche Wort, derselbe Geist. Wenn im Neuen Testament tausendmal die Redewendung „Es steht geschrieben…” oder „Wie die Schrift sagt…” stünde, so wäre damit tausendmal das Alte Testament gemeint. Gott selber hat schon während der Zeit des Alten Bundes durch die Propheten alles das voraussagen lassen, was während der Zeit des Neuen Bundes geschehen sollte. Die abfällige Bemerkung: „Ach, das steht ja im Alten Testament!” kommt nicht von Gott. Alle Apostel und der HErr konnten nur aus dem Alten Testament zitieren, weil das Neue noch gar nicht geschrieben war. Altes und Neues Testament gehören untrennbar zusammen, denn das Neue ist das Resultat des Alten. Bruder Branham hörte bei einem seiner mächtigen Erlebnisse die gewaltige Stimme des HErrn: „Jehova des Alten Testaments ist Jesus des Neuen Testaments.”

Wir müssen ein für allemal begreifen, daß nicht Menschen, sondern Gott selbst durch Sein Wort und durch Seinen Geist von Anfang an gesprochen hat. Jedes Wort Gottes ist die absolute Wahrheit und wird nicht leer zurückkehren, es habe denn ausgerichtet, wozu Gott es gesandt hat. Der Geist Christi hat durch die Propheten Zeugnis abgelegt und während der Zeit der Erfüllung alle Gläubigen in alle Wahrheit geleitet. Wir wissen, wovon wir reden, denn wir wissen, wer zu uns geredet hat. Wir wissen, an wen wir glauben und wem wir vertrauen!

Die Propheten weissagten von der Gnade — wir dürfen uns der Gnade erfreuen. Sie forschten über die Rettung nach — wir dürfen die Rettung erfahren. Sie wollten die Zeit wissen, in der all die heilsgeschichtlichen Dinge geschehen würden — wir dürfen in der Zeit leben und sehen, wie sich alles erfüllt. „Dabei wurde ihnen geoffenbart, daß sie durch ihren Dienst nicht sich selbst, sondern euch eben das vermitteln sollten, was euch jetzt durch die Männer verkündigt worden ist, die euch das Evangelium in der Kraft des vom Himmel herabgesandten Heiligen Geistes gepredigt haben.”

Während der Zeit des Neuen Bundes sandte Gott Männer, die Er mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllte, damit sie das Wort, das der Geist den Propheten eingegeben hatte, dem Volke Gottes in rechter Weise bringen konnten. Die großen Gottesmänner, denen all die gewaltigen Offenbarungen zuteil wurden, wußten, daß sie den Dienst nicht für sich selbst ausführten, sondern uns, den Gläubigen, einen göttlichen Dienst erweisen. Das niedergeschriebene Wort ist durch den Geist Gottes lebendig gemacht und uns verkündigt worden. 

Die völlige Übereinstimmung zwischen dem Alten und Neuen Testament muß uns überwältigen. Zuerst sandte Gott die Propheten und gebrauchte sie dazu, die heilsgeschichtlichen Ereignisse vorauszusagen, dann setzte Er im Neuen Testament Männer Gottes ein, die durch die Kraft des Heiligen Geistes diese Dinge eingeordnet und verkündigt haben. Derselbe Heilige Geist, der die Propheten inspirierte und leitete, tat dasselbe mit den Aposteln und allen von Gott gesandten Knechten bis in unsere Zeit hinein. Immer wachte der HErr über Seinem Wort, um es zu erfüllen. ER schenkte Erleuchtung und Verständnis für alles, was geschrieben steht.

Die Dinge im Reiche Gottes sind nicht alltäglich — sie sind gewaltig, denn es heißt: „…Dinge, in welche auch die Engel gern hineinschauen möchten.” Dabei kann es sich um nichts handeln, was schon jeder wußte, sondern um tiefe, verborgene Geheimnisse Gottes, die Seinen Knechten, den Propheten und Aposteln, kundgetan wurden. Wenn hier steht, daß selbst Engel gern in das hineinblicken möchten, was uns verkündigt worden ist, dann sollte uns bewußt werden, wie groß und wichtig das uns anvertraute göttliche Heilsgut tatsächlich ist.

Gott will Seine Gemeinde zubereiten, daß in ihr alles so gepredigt und getan wird, wie Er es bestimmt hat. Die Apostel und Propheten dienten nicht sich selbst, und keiner, der von Gott beauftragt ist, wird je sich selber dienen, sondern dem Volke Gottes. Der Dienst Bruder Branhams ist dafür das beste Beispiel. Wenn wir diese gewaltigen Dinge nun zusammenfassen, so dürfen wir folgendes sagen: Die Propheten des Alten Bundes standen unter der Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes, um das vorauszusagen, was in der Zeit des Neuen Bundes geschehen würde. Genauso sehen wir die neu testamentlichen Boten Gottes, denen das alttestamentliche Wort aufgeschlossen wurde, der Leitung des Heiligen Geistes unterstellt. Die Propheten forschten über die Errettung — wir haben die Errettung erlebt. Sie weissagten von der Gnade — wir durften die Gnade erfahren. Es heißt ja wörtlich: „…die von der euch zugedachten Gnade weissagten.” Das kann nicht überbetont werden. Gott hat uns Seine Gnade nicht nur verheißen, Er hat sie uns zugedacht und geschenkt. In Seinem Ratschluß war es von Ewigkeit her beschlossen, Seine gefallenen Söhne und Töchter zu erlösen, zu begnadigen und ihnen das ewige Leben zu schenken. Jesus Christus ist schon vor Grundlegung der Welt als Lamm Gottes vorausbestimmt worden, um für uns, die wir Gottes Eigentum sind, das Lösegeld zu bezahlen und das Blut zur Versöhnung und Vergebung zu vergießen.

Das Erlösungswerk ist eine feststehende göttliche Tatsache. Die Propheten sehnten sich danach, die Zeit in Erfahrung zu bringen, von welcher der in ihnen wirkende Geist Christi sprach. Wir durften die Zeit und Stunde erkennen, den Botschafter und die Botschaft aufnehmen, denn uns ist in Wahrheit Heil widerfahren. Selig sind unsere Augen zu preisen, wenn sie sehen, und unsere Ohren, wenn sie hören, und unsere Herzen, wenn sie das aufnehmen, was Gott Seinem Volke JETZT und für immer zugedacht hat. Schon im Alten Bund sahen die Knechte Gottes Christus in Seinem Leiden als den Mann der Schmerzen, und sie sahen Ihn in Seiner Herrlichkeit. Wir erkennen, daß Gott in Christus die allumfassende Heilstat vollbracht hat. So gewiß alle Gottesmänner nicht sich selbst gedient haben, so gewiß geschieht auch der abschließende Dienst in völliger Selbstlosigkeit und allein zu dem Zweck, dem Volke Gottes das zu vermitteln, was uns nach dem Ratschluß Gottes durch den prophetischen Dienst in unserer Zeit verkündigt wurde.

Apostel und Propheten, Altes und Neues Testament, Wort und Wortbraut stimmen überein, weil es von Gott so gefügt wurde. Wäre es Menschenwerk, dann würde alles voller Widersprüche sein und nirgends Übereinstimmung herrschen. Doch wir sind auf dem unerschütterlichen Grund der Apostel und Propheten auferbaut worden, bei welchem Jesus Christus selbst der Eckstein ist. Auch wenn Satan die ganze Hölle aufbietet, wird er die Gemeinde des lebendigen Gottes nicht überwältigen können. Die Auserwählten überstehen durch die Gnade Gottes alle Stürme, haben ihre Augen stets auf das Ziel gerichtet und werden in Kürze ihre Vollendung erleben. 

Uns sind tatsächlich Dinge geoffenbart worden, die in früheren Zeitaltern nicht bekannt waren und in welche die Engel gern hineinschauen möchten. Jeder, der zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist und die Gnade hat, die Endzeitbotschaft aufzunehmen, lasse sich absondern und stelle sich ganz auf die Seite Gottes. Wir wissen das göttliche Offenbarungsgut, das uns durch den Geist zuteil geworden ist, zu schätzen, durften die Botschaft, die an den Engel dieses Gemeindezeitalters gerichtet wurde, aufnehmen und haben damit gehört, was der Geist den Gemeinden sagt.

Der Apostel Paulus drückt es in den Worten aus: „…und allen Aufklärung darüber zu geben, welche Bewandtnis es mit der Verwirklichung des Geheimnisses hat, das von Urzeiten in Gott, dem Schöpfer aller Dinge, verborgen gewesen ist, damit nunmehr den Gewalten und den Mächten in den Himmelsräumen durch die Gemeinde die vielfache Weisheit Gottes kundgetan werde. Diesen Vorsatz, den Er von Ewigkeit her gefaßt hatte, brachte Er zur Ausführung in Jesus Christus, unserem HErrn” (Eph. 3:9-11). Möge Gott unsere Herzen dankbar stimmen, ist unser Gebet.

In seinen Predigten erwähnt Bruder Branham immer wieder Dinge, die dem uneingeweihten Leser vielleicht nicht ganz klar sind. Er machte zum Beispiel die Bemerkung, daß er in einer besonderen Versammlung in Chicago über einige Lehrpunkte herausgefordert werden sollte; unter anderem darüber, wie er die Gnade predigt. 

Für alle diejenigen, die nicht wissen, was damit gemeint ist, möchte ich an dieser Stelle eine kurze Erläuterung geben: Bruder Branham glaubte aus voller Überzeugung, daß ein Gotteskind für ewig begnadigt ist und daß ein Geretteter nicht verlorengehen kann. Wiederholt gebrauchte er die Formulierung: „Ich glaube an die ewige Sicherheit des Gläubigen.” Damit stimmten die Prediger nicht überein. Es war sicher deshalb, weil sie die Gläubigen anders gelehrt hatten. Doch schon zu Mose hatte Gott gesagt: „Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich.” Wir haben es tatsächlich mit dem ewigen Gott zu tun, der uns von Ewigkeit her geliebt, der uns ewiges Leben geschenkt hat und uns Seine ewige Gnade zuteil werden ließ. Darin ist unser Glaube für immer verankert. Der Feind muß weichen, er hat jedes Anrecht an der bluterkauften Schar verloren. Wir wollen uns nicht länger von irgendwelchen Zweifeln plagen lassen.

Auch über die Vorherbestimmung und-Auserwählung haben wir in den Predigten Bruder Branhams und in der Bibel viel gehört und gelesen. Jeder kann nur soviel glauben, wie ihm von Gott zugedacht ist. Wer nicht an die Vorherbestimmung glaubt, kann schlecht vorherbestimmt sein. Wer nicht an die Auserwählung glaubt, kann kaum auserwählt sein. Wer nicht an die Rettung glaubt, geht verloren. Wer nicht an die Heilung glaubt, bleibt krank. Alles Göttliche ist auf die Glaubensgrundlage gestellt. Der Glaube wiederum kommt aus der Predigt des Wortes Gottes.

So erklärt sich von selbst, daß die einen dreißigfältige, die anderen sechzigfältige und die letzten hundertfältige Frucht bringen. Die Frucht ist im Natürlichen und im Geistlichen immer vom Samen abhängig. Je mehr wir vom Samen des Wortes Gottes in uns aufnehmen, desto mehr Frucht werden wir hervorbringen. Jetzt am Ende ist das hundertprozentige Wort als der göttliche Same hervorgekommen und in die Herzen der Gläubigen gesät worden, damit wir hundertfältige Frucht hervorbringen. Der Weizen gelangt erst in der Ähre zur völligen Reife, und zwar zur Erntezeit. Wir stehen kurz vor dem Einbringen der Ernte. Jeder einzelne Gläubige muß deshalb die absolute Rechtfertigung, die völlige Heiligung und die wahrhaftige Taufe des Heiligen Geistes erleben. Es geht jetzt um die Wort-Braut, die durch das geoffenbarte Wort herausgerufen wird, um dann als Söhne Gottes offenbar zu werden.

Nun einige Gedanken zur Heiligung: Auch dabei geht es um ein Erlebnis. Die Voraussetzung dafür ist, daß wir die Rechtfertigung nicht als eine Sache eigener Anstrengung, die wir unser Leben lang auf uns nehmen, betrachten, sondern im Glauben erfaßt haben, daß wir von Gott gerechtgesprochen wurden durch Jesus Christus, unseren HErrn. Es könnte sein, daß die meisten Gläubigen noch nicht einmal die biblische Rechtfertigung erfaßt und erlebt haben, geschweige denn die anderen heilsnotwendigen Erlebnisse. Im Urchristentum wurden die Gläubigen allgemein als Heilige bezeichnet. Paulus grüßt die Korinther als „berufene Heilige”. In 1. Kor. 16:1 schreibt er: „Was sodann die Sammlung für die Heiligen in Jerusalem betrifft…“ Der Gruß an die Epheser lautet: „Ich, Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, sende meinen Gruß den Heiligen und an Jesus Christus Gläubigen…” An vielen Stellen, bis hin zum Ende des Hebräer-Briefes, begegnen wir der gleichen Benennung: „Grüßt alle eure Vorsteher und alle Heiligen.”

Von den Boten Gottes im Alten Testament heißt es: „Heilige Männer haben, getrieben vom Heiligen Geist, von Gott aus geredet.” Was sie uns hinterließen, ist für uns das Wort Gottes. In diesem Wort Gottes stehen nicht nur prophetische und heilsgeschichtliche Dinge, darin werden auch die Fehler und Versagen dieser heiligen Männer berichtet. Dennoch blieben sie in den Augen Gottes heilige, Ihm geweihte Knechte. Heute würde man Rufmord an ihnen begehen, den größten Skandal hervorrufen und sie bis zur Unkenntlichkeit schimpfieren. Jetzt schmückt man, andächtig und fromm, ihre Grabstätten; gleichzeitig aber werden diese Menschen zu Mördern an denen, die heute von Gott gesandt sind. Die Zeiten haben sich nicht allzusehr geändert, und manches wiederholt sich, ohne daß wir es begreifen. Von Herzen glauben wir, daß ohne Heiligung niemand den HErrn schauen wird (Hebr. 12:14). Es muß aber eine geistgewirkte Heiligung sein, ein wirkliches Gotterleben, wenn wir vor Ihm bestehen wollen (2. Thess. 2:13). Dann werden wir auch befolgen, was im Brief an die Hebräer direkt im nächsten Vers steht: „Und gebt acht darauf, daß niemand die Gnade Gottes versäume, daß keine ,Wurzel der Bitterkeit’ aufwachse und Unheil anrichte und gar viele durch sie befleckt werden.” Man kann sich kaum vorstellen, was für ein Unheil und nie gutzumachender Schaden durch einen Gläubigen, in dem eine solche giftige Wurzel aufkommt, bei vielen angerichtet werden kann. Diese Wurzel muß „bei der Wurzel gepackt” und herausgerissen werden. Kein Mensch kann sich dabei selber helfen; er ist auf die Hilfe Gottes angewiesen, doch diese Hilfe ist da.

Als die Israeliten von giftigen Schlangen gebissen wurden, mußten sie im Glauben auf die eherne Schlange schauen, um gesund zu werden. Unser HErr Jesus sagte: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß auch der Menschensohn erhöht werden.” Unsere Genesung findet nicht statt, solange wir reden, sondern erst dann, wenn wir im Glauben auf den erhöhten HErrn schauen, der der Schlange den Kopf zertreten hat. In den Augen Gottes sind wir das, was Er aus uns gemacht hat. Für den Ankläger der Brüder ist hier kein Platz. Es fällt direkt auf, daß er nicht auch als Ankläger der Schwestern bezeichnet wird. Darüber lohnt es sich nachzudenken. Mit dem tiefsten Verlangen unserer Seele erbitten wir alles vom HErrn, was wir benötigen, um vor Ihm zu bestehen. Das Apostelwort aus 1. Thess. 5:23-24 soll unserem gemeinsamen Wunsch Ausdruck verleihen: „ER selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und völlig tadellos möge euer Geist samt der Seele und dem Leibe bei der Wiederkunft unseres HErrn Jesus Christus bewahrt geblieben sein! Treu ist Er, der euch beruft: Er wird es auch vollführen.”

Wie schön, daß Paulus seinen unerschütterlichen Glauben in den Worten zum Ausdruck bringt: „ER ist treu, der euch berufen hat: Er wird es auch vollführen.” Das dürfen wir auch für uns in Anspruch nehmen und glauben, daß der HErr, der das Werk in uns begonnen hat, imstande ist, es herrlich zu vollenden auf den Tag der Wiederkunft Jesu Christi.

In Kolosser 3 geht er von Vers 12 dem Gedanken der Auserwählung nach und spricht die Gläubigen als „Heilige und Geliebte” an. Was diese Verse beinhalten, kann man in einem ganzen Buch nicht ausdrücken — es muß in unserem Leben und in der Gemeinde zu einer göttlichen Realität werden. „So ziehet nun als von Gott Auserwählte, als Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Gütigkeit, Demut, Sanftmut und Geduld an; ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand dem andern etwas vorzuwerfen hat; wie der Herr euch vergeben hat, so tut auch ihr es. Zu dem allem aber ziehet die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Christi regiere in euren Herzen — zu diesem seid ihr ja auch berufen worden als ein Leib —, und erweiset euch dankbar dafür! Laßt das Wort Christi reichlich unter euch wohnen; belehrt und ermahnt euch einander in aller Weisheit und singet Gott mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern, voller Dankbarkeit in euren Herzen.”

Es ist an der Zeit, daß wir jedes Wort ernst nehmen, damit wir das göttliche Wirken erleben. Wenn wir nach der eben gelesenen Bibelstelle handeln, dann muß der volle Segen Gottes offenbar werden. Dann werden Dankbarkeit, Lobgesänge und geistliche Lieder unser Herz erfüllen. Jedes Gerede nimmt ein Ende, denn Paulus schreibt ja davon, daß es wie ein Krebs um sich frißt. Vielleicht ist es höchste Zeit, daß es beim Namen genannt wird. Bruder Branham sagte ja, daß Krebs von einem Dämon verursacht wird und das eigentliche Leben des Menschen tötet. Auch das Gerede, das der Apostel als Krebs bezeichnet, wird von Dämonen verursacht und zerstört das geistliche Leben. Bruder Branham sagte, daß die Menschen gegen jede Krankheit ein Mittel gefunden haben, nur gegen den Krebs noch nicht. Er sagte ebenfalls, wenn sie es je entdeckten, würde es von Gott sein. Ob sie etwas gegen den natürlichen Krebs, der den Leib tötet, finden oder nicht, ist für uns in diesem Moment nicht von größter Bedeutung. Für uns ist es wichtig, daß wir das göttliche Heilmittel, das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, finden und anwenden, damit das Gerede, das wie ein Krebs um sich greift, nicht länger das geistliche Leben zerstört (2. Tim. 2:17).

Wer bei sich denkt: „Ich lasse mir nichts sagen” und sich beflecken will, der tue es. Wer aber wirklich geheiligt ist, der heilige sich noch mehr, denn die Zeit ist nahe. Wir dürfen Jakobus 3 nicht außer acht lassen und müssen den HErrn darum bitten, uns zu helfen, daß wir dem Einfluß Satans entrissen werden. Das höllische Gift der Schlange ist in der Zunge, die vom Feuer der Hölle angezündet wird. Jeder Mensch, der sie nicht im Zaum halten kann, würde gut daran tun, wenn er seinen Mund einmal vor dem Spiegel öffnete und die Zunge bewegte. Vielleicht erblickt er dann etwas in seinem Mund, das ihn an die Schlange erinnert.

Jakobus schreibt: „…aber die Zunge vermag kein Mensch zu bändigen, dies ruhelose Übel, voll todbringenden Giftes. Mit ihr segnen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die doch nach Gottes Bild geschaffen sind” (Jak. 3:8-9). Gottes Wort hat immer recht; nur können wir uns manchmal schwer darunter beugen. Von uns selbst aus sind wir zu nichts Göttlichem fähig, doch ehe Gott uns helfen kann, müssen wir Ihn um Seine Hilfe bitten. Neid und Eifersucht sind schon dem ersten Mord vorausgegangen und bilden die häufigste Ursache des Unheils unter den Gläubigen. Jakobus schreibt in Vers 16: „Denn wo Eifersucht und Zanksucht herrschen, da gibt's Unfrieden und alle Arten bösen Tuns.”

Wir können angesichts der nahen Wiederkunft Christi nicht länger oberflächlich über all die Ermahnungen des Wortes Gottes hinweggehen. Bruder Branham wies am Ende einer Predigt darauf hin, daß einer zum andern gehen und um Verzeihung bitten soll, wenn er etwas Nachteiliges über jemanden gesagt hat. Täuschen wir uns und andere nicht darüber hinweg, daß auch uns kein anderer Weg übrigbleiben wird, als der Weg der völligen Vergebung und Versöhnung. Da, wo Feindschaft ist, da ist der Feind am Werk. Da, wo Eifersucht ist, wird die Gesinnung Kains offenbar, der es nicht verkraften konnte, daß Gott Abel und sein Opfer gnädig ansah.

Gott sieht gnädig auf uns aufgrund des Opfers, das am Kreuz auf Golgatha dargebracht wurde. Darauf braucht niemand eifersüchtig und neidisch zu sein, denn hier geht es nicht um den Menschen, sondern um die Gnade und Zuwendung Gottes, die uns zuteil wird. Jakobus beschließt sein drittes Kapitel mit den Worten: „Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden stiften.” Wer Frieden mit Gott gefunden hat durch Jesus Christus, unseren HErrn, durch den wird dieses Wort für immer bestätigt. „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.” Das sagte Jesus Christus, unser HErr.

Wir fassen noch einmal zusammen: Gottes Wort legt ganz klar Zeugnis davon ab, daß Gott uns mit Seiner ewigen Liebe herausgeliebt, erlöst, begnadigt und für immer vollendet hat. Jesus Christus sagte: „Alle, die der Vater Mir gegeben hat, werden zu Mir kommen.”

Die Auserwählung und Vorherbestimmung schließt jeden Zufall aus, stellt unseren Glauben auf eine unerschütterliche Grundlage und ist in Gott verankert. Solch einen biblischen Glauben brauchen wir gerade in dieser beweglichen Zeit. Das nämlich ist der Glaube, der durch die geistgewirkte Predigt in das Herz des Gläubigen kommt. Es ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Sicher hat Gott uns nicht heute gerettet, um uns morgen zu verlieren; heute begnadigt, um uns morgen in Ungnade fallen zu lassen.

Solch ein Hin und Her ist nur bei den Menschen möglich, weil sie unberechenbar sind. Gott ist zuverlässig; was Er zugesagt hat, das hält er gewiß. Wir dürfen glauben, daß es die ewige Gnade Gottes ist, die uns zuteil wurde; wir dürfen glauben, daß Gott uns mit Seiner ewigen Liebe herausgeliebt hat; wir dürfen glauben, daß wir durch Jesus Christus das ewige Leben empfangen haben.

Auch diese Zeilen sind dazu gedacht, jeden einzelnen im biblischen Glauben zu festigen, zu gründen und zu stärken. Vergessen wir es nicht: Der Teufel will uns durch Menschen herunterreißen; Gott aber will Menschen dazu gebrauchen, uns aufzurichten. Wir halten daran fest, daß alles, was Gott tut, wohlgetan ist. Es steht ja geschrieben: „Ich habe erkannt, daß alles, was Gott tut, ewige Geltung hat: man kann da nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen, und das hat Gott so eingerichtet, damit man sich vor ihm fürchte.”