Rundbrief - Oktober 2007
Gott der Herr ist immer auf gleiche Weise wirksam. Er selbst bestimmt, was geschehen muss, wie und wann und durch wen es geschieht. Die ganze Heilige Schrift ist Gottes Wort und gibt uns Aufschluss über den gesamten Heilsplan Gottes. Gott hat durch von Ihm geheiligte Männer gesprochen. Deshalb kommt es wirklich darauf an, dass wir es so annehmen und glauben, wie die Schrift es tatsächlich sagt. Altes und Neues Testament sind in vollkommener Harmonie: Im Alten hat Gott alles, was in Seinem Heilsplan beschlossen ist, angekündigt, im Verlauf des Neuen Bundes geschieht es, bis hin zu dem Augenblick, wo die Zeit in die Ewigkeit mündet.
Jeder Gottesmann hatte eine Verantwortung, die ihm durch seine Berufung auferlegt wurde. Noah hatte eine besondere Verantwortung für seine Zeit und darüber hinaus mit Signalwirkung sogar bis in die Endzeit. Unser Herr sagte: „Und wie es in den Tagen Noahs zugegangen ist, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.“ (Lk. 17, 26). Er führte den Auftrag Gottes, das Volk vor dem kommenden Gericht zu warnen und die Arche im Glauben und Gehorsam zu bauen, genau aus (1. Mose 6, 22). Noah fand Gnade bei Gott, um den Willen Gottes zu tun. Die Gottlosen gingen an der warnenden Botschaft und an der Arche vorbei und kamen um. Dass Jesus im Geiste hingegangen ist und den Geistern im Gefängnis gepredigt hat, „nämlich denen, welche einst ungehorsam waren, als Gottes Langmut geduldig wartete in den Tagen Noahs“ (1. Pt. 3, 19-22), nützte ihnen nichts: Es war für immer zu spät. Nur diejenigen, die in die Arche gingen, wurden gerettet.
Noah wandelte mit Gott und tat alles genau so, wie ihm geboten wurde. Ebenso müssen auch wir mit Gott wandeln und alles genau nach dem Wort tun. Zuerst schloss Gott einen Bund mit ihm und dann durch den Bogen des Bundes, den Regenbogen, mit der ganzen Menschheit und gab die Verheißung, die Erde nicht noch einmal durch eine Sintflut untergehen zu lassen. „Dann fuhr Gott fort: »Dies soll das Zeichen des Bundes sein, den Ich zwischen Mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten festsetze: Meinen Bogen stelle ich in die Wolken: der soll das Zeichen des Bundes zwischen Mir und der Erde sein!»“ (1. Mo. 9, 12-13). Mit uns hat Gott durch das Blut des Bundes am Kreuz auf Golgatha einen ewigen Bund geschlossen: „… und Er sagte zu ihnen: »Dies ist Mein Blut, das Bundesblut, das für viele vergossen wird.«“ (Mk. 14, 24). In Offenbarung 10 kommt der Herr unmittelbar vor Beginn Seiner Königsherrschaft als Engel des Bundes mit dem Regenbogen über Seinem Haupt herab und beansprucht die Erde als der rechtmäßige Eigentümer, indem Er Seine Füße auf Land und Meer setzt.
Abraham, der Vater des Glaubens, schaute nicht auf Umstände, sondern blickte auf den Unsichtbaren, als sähe er Ihn. Deshalb erlebte er, dass sich die Verheißung, die Gott ihm gegeben hatte, erfüllte. Mit Abraham beginnt die Heilsgeschichte Gestalt anzunehmen. Unser Erlöser wird auch „Sohn Abrahams“ genannt (Matth. 1, 1). So sprach der Herr zu Abraham: „Ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen, und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.“ (1. Mose 12, 3). Der Apostel Paulus hat es für uns so zusammengefasst: „Ja, wie bei Abraham: er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Ihr erkennet also: die Gläubigen, die sind Abrahams Söhne. Weil aber die Schrift voraussah, dass Gott die Völker um des Glaubens willen rechtfertigt, hat sie dem Abraham die Heilsverheißung im Voraus verkündigt: ,In dir sollen alle Völker gesegnet werden.‘“ (Gal. 3, 6-14). Die Verantwortung Abrahams war vorbildlich für alle Gläubigen, „die in den Fußtapfen des Glaubens wandeln“ (Röm. 4, 12). Gott schenkte Ihm schließlich den verheißenen Sohn durch Sarah. Dann tat er im völligen Gehorsam, was Gott ihm gebot und war sogar bereit, Isaak als Opfer darzubringen, denn er glaubte, dass Gott ihn auferwecken würde (1. Mo. 22, 5; Röm. 4, 17; Heb. 11, 19). Das ist wahrer, lebendiger Glaube in direkter Verantwortung vor Gott! Wenn auch wir wie Abraham alle Verheißungen Gottes glauben, werden wir sie erfüllt sehen, weil sie in Jesus Christus Ja und Amen sind (2. Kor. 1, 20).
Mose hatte entsprechend seiner Berufung eine große Verantwortung für Israel. Ihm erschien Gott der Herr im feurigen Busch und beauftragte ihn, das Volk herauszuführen, und versicherte ihm, dass Er mit ihm sein würde. „Und weiter sagte Gott zu Mose: ,So sollst du zu den Israeliten sagen: »Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.« Das ist Mein Name in Ewigkeit und Meine Benennung von Geschlecht zu Geschlecht.“ (2. Mose 3, 15). Mose hatte eine große Verantwortung für die Gemeinde Israel in Verbindung mit Erfüllung der Verheißung, die der Herr dem Abraham gegeben hatte: „Nach vierhundert Jahren werde Ich das Volk aus Ägypten herausführen.“ (1. Mose 15, 13-14). Er sah diese Verheißung erfüllt und durfte Israel aus der Knechtschaft herausführen. Mose erlebte, dass Israel zum „erstgeborenen Sohn“ (2. Mose 4, 22-23), zum „Volk Gottes“ (2. Mose 5, 1) und zur „Gemeinde Gottes“ (2. Mose 12) wurde.
„Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freunde redet.“ (2. Mo. 33, 11a), und Mose bat den Herrn:
„Wenn ich denn wirklich Gnade bei Dir gefunden habe, so lass mich doch Deine Pläne wissen, damit ich Dich erkenne und damit ich inne werde, dass ich Gnade bei Dir gefunden habe! Bedenke doch auch, dass dies Volk Dein Volk ist!“ (2. Mo. 33, 13). Das ist das Verlangen eines jeden wahren Knechtes Gottes. Die Verantwortung Moses vor Gott bestand darin, alles genau so zu tun, wie ihm geboten wurde, und Zeugnis von dem abzulegen, was ihm als Offenbarung kundgetan worden war; so steht es im Neuen Testament:
„Und was Mose betrifft, so ist er zwar »in Seinem ganzen Hause treu« gewesen als »Diener«, um Zeugnis abzulegen für das, was als Offenbarung verkündigt werden sollte; Christus dagegen ist treu als »Sohn« über »Sein eigenes Haus«, und Sein Haus sind wir, vorausgesetzt, dass wir an der freudigen Zuversicht und an der Hoffnung, deren wir uns rühmen, bis ans Ende unerschütterlich festhalten.“ (Heb. 3, 5-6).
Josua hatte ebenfalls eine besondere Aufgabe, nämlich das Volk, das aus der Knechtschaft herausgeführt worden war, über den Jordan in das Land der Verheißung zu führen. Gott der Herr sprach zu Josua: „Mein Knecht Mose ist tot; so mache du dich nun auf und ziehe über den Jordan dort, du und das ganze Volk da, in das Land hinüber, das ich den Israeliten geben will.“ (Jos. 1, 2). Dann gebot Josua: „Geht hin und her im Lager und gebt dem Volk folgenden Befehl: ,Versorgt euch mit Lebensmitteln! denn in drei Tagen werdet ihr über den Jordan dort ziehen, um in den Besitz des Landes zu kommen, das der Herr, euer Gott euch zum Eigentum geben will.‘“ (1, 10-11). Die natürliche Speise war zur Stärkung nötig, damit das Volk in den Besitz des verheißenen Landes kommen konnte. Wir brauchen die geistliche Speise, um gestärkt zu werden, so dass wir alles in Besitz nehmen können, was Gott uns verheißen hat. Josua hatte ebenfalls eine große Verantwortung in Verbindung mit dem Volke Israel. Unter seinem Dienst geschah die Vollendung des Werkes, das Gott durch Mose begonnen hatte. Das dem Propheten Mose geoffenbarte Wort befand sich in der Bundeslade, die von dazu bestimmten Männern getragen wurde. Die Mauern Jerichos fielen und schließlich blieb auch die Sonne so lange am Himmel stehen, bis das Volk Gottes den völligen Sieg erlebte (Josua 10).
Elia hatte den Auftrag, das Volk Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückzuführen. Er begab sich auf den Berg Karmel, nahm die zwölf Steine entsprechend der Stämme Israels, baute den Altar wieder auf, legte das Opfer darauf, goss Wasser darüber und rief Gott den Herrn zur Zeit des Speisopfers an. Die Erhörung geschah auf der Stelle, denn Elia hatte alles nach dem Befehl und Wort des Herrn getan. Er betete: „Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass Du, Herr, der wahre Gott bist und Du selbst ihre Herzen zur Umkehr gebracht hast!“ (1. Kön. 18, 37). Gott antwortete mit Feuer, welches das Brandopfer mitsamt dem Altar verzehrte. „Als das ganze Volk das sah, warfen sie sich auf ihr Angesicht nieder und riefen aus: ,Der Herr, Er ist der wahre Gott! Der Herr, Er ist der wahre Gott!‘“ Mit diesem Tag war das Ende der vierhundertfünfzig Propheten Baals und der vierhundert Propheten Ascheras gekommen. Elia hatte zu der Zeit die größte Verantwortung auf Erden. Kraft göttlicher Berufung tat er im Gehorsam, was Gott der Herr ihm geboten hatte, und Gott der Herr brachte das ganze Volk zur Umkehr.
Alle Propheten, die Gott während des Alten Testaments sandte, hatten, je nach Berufung und Dienst, eine große Verantwortung vor Gott wie sonst niemand zu der jeweiligen Zeit. Doch mit dem Dienst Johannes des Täufers zu Beginn des Neuen Testaments war eine besondere heilsgeschichtliche Verantwortung verbunden: Er war der verheißene Prophet, der den verheißenen Messias einführen sollte. Er war der Mann, den Gott mit dieser Botschaft an das Volk Gottes sandte, „damit alle durch ihn zum Glauben kämen“ (Joh. 1, 6-13). Gemäß dem von Ewigkeit her gefassten Ratschluss Gottes bereitete er dem Herrn den Weg und wandte die Herzen derer, die im Glauben der alttestamentlichen Väter waren, dem Glauben der Kinder des Neuen Bundes zu. Er war dazu bestimmt, dem Herrn ein wohlgefälliges Volk zu schaffen, so steht es in Lk. 1, 16-17: „Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen; und er ist es, der vor Ihm einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu schaffen.“
Wer kann ermessen, welch eine Verantwortung mit einer Berufung und einem von Gott verheißenen Dienst verbunden ist, der in direkter Verbindung mit der Heilsgeschichte steht? Der Herr selbst hatte in Mal. 3, 1 angekündigt: „Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Mir her …“ und durch den Propheten Jesaja vorhergesagt: „Eine Stimme ruft laut in der Wüste: ,Bahnet dem Herrn einen Weg …‘“ (Jes. 40, 3). Im Neuen Testament finden wir diesen Dienst an mehreren Stellen bestätigt: Mt. 11, 10-15; Mk. 1, 1-4; Lk. 7, 27-30; Joh. 1, 19-28.
Unser Herr kam als der verheißene Messias und Erlöser; von den einen wurde Er angenommen, von den anderen abgelehnt. Wer Ihn aufnahm, bekam das Recht, ein Kind Gottes zu werden (Joh. 1, 12-13). In Seiner Menschwerdung hatte Er die höchste Verantwortung, nämlich das Erlösungswerk zu vollbringen, wie Paulus es dargelegt hat: „Und wir bringen euch die das Heil verkündigende Botschaft, dass Gott die Verheißung, die unseren Vätern einst zuteil geworden ist, für uns, die Nachkommen jener, durch die Auferweckung Jesu zur Erfüllung gebracht hat.“ (Apg. 13, 32-33) Unsere Verantwortung besteht darin, der Menschheit diese vollbrachte Erlösung zu verkündigen. Das ist der Auftrag für die neutestamentliche Gemeinde seit ihrer Gründung an jenem Pfingsttag.
Petrus stand im Kreis der Brüder auf, als die Hundertzwanzig auf dem Obersaal versammelt waren (Apg. 1, 15). Auch da war es wieder ein Mann mit Berufung und deshalb mit einer direkten Verantwortung vor Gott. Petrus war es, dem der Herr als Erstem die Schlüssel des Himmelreiches aufgrund der ihm zuteil gewordenen Berufung und Offenbarung anvertraute (Mt. 16). Er handelte im direkten Auftrag des auferstandenen Herrn. Die erste Predigt hielt der Gottesmann der ersten Stunde unter der direkten Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes. Hier muss gesagt werden, dass die letzte Predigt eines Gottesmannes vor der Wiederkunft Jesu Christi so sein wird, wie die erste war; und die letzte Taufhandlung wie die erste bei Gründung der neutestamentlichen Gemeinde.
Das biblische Muster gilt vom ersten bis zum letzten Tag der Gnadenzeit. Zuerst ergeht die Predigt, wodurch der Glaube bewirkt wird, dann folgt die vom Geist Gottes gewirkte Buße, die Reue des Einzelnen und seine Bekehrung zu Christus, dem Erlöser, und danach die Taufe der Gläubiggewordenen auf den Namen des Herrn Jesus Christus.
Paulus, dessen Bekehrung, Berufung und Sendung alle Bibelleser kennen, hatte einen Dienst mit einer besonderen Verantwortung für die neutestamentliche Gemeinde wie wohl kein anderer. Er hat die Gemeindeordnung festgelegt, die Dienste und Gaben geordnet, die zum Aufbau der Gemeinde beitragen, und jedes biblische Thema umfassend behandelt. Sein Auftrag ist der wichtigste für die gesamte neutestamentliche Gemeinde. Es war Paulus, der vor Gott den Fluch über alle aussprach, die ein anderes Evangelium predigen (Gal. 1). Von solchen Leuten, die einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium verkündigen, weil sie einen anderen Geist empfangen haben (2. Kor. 11, 4), ist die religiöse Welt heute übervoll.
Der Apostel Johannes, der auf die Insel Patmos verbannt wurde, und zwar um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses Jesu willen (Offbg. 1, 9), hatte wiederum eine besondere Verantwortung vor Gott. In völliger Abgeschiedenheit zeigte der Herr ihm alles, was bis zum Ende der Zeit geschehen würde. Er sah den Herrn auf dem Thron (Offbg. 4), er sah das geheimnisvolle Buch, das mit sieben Siegeln versiegelt war (Offbg. 5), er sah die vollendete Brautgemeinde im Himmel und hörte die Überwinderschar das große „Hallelujah!“ anstimmen (Offb. 19). Er sah das tausendjährige Friedensreich Christi, er sah die erste und die zweite Auferstehung, er sah das Gericht vor dem Weißen Thron (Offb. 20), ja, er sah auch den neuen Himmel und die neue Erde (Offb. 21). Kein anderer zu der Zeit hatte die gleiche Berufung und Bestimmung und somit eine direkte Verantwortung vor Gott. Alles, was er gesehen und gehört hat, musste er niederschreiben (Offb. 1, 11), damit wir es heute haben. Amen.
Im Laufe der Kirchengeschichte traten auch Männer auf, ohne eine direkte Berufung empfangen zu haben. Es waren religiös begeisterte Männer aus dem Heidentum, die sich zum Christentum, aber nicht zu Christus bekehrten, geschweige einen Auftrag oder eine Sendung Gottes hatten. So entstand seit dem Konzil in Nizäa 325 ein völlig unbiblisches Glaubensbekenntnis und eine Volkskirche im römischen Reich ohne Apostel und Propheten — im totalen Gegensatz zur Urgemeinde, die auf der Lehre der Apostel und Propheten gegründet war (Eph. 2, 20).
Nach tausend Jahren der Herrschaft der katholischen Kirche erfolgte zur Zeit der Reformation der mächtige geistliche Durchbruch. Wycliff, Hus und andere wurden vom Geist Gottes erleuchtet, weil sie die Heilige Schrift zur Hand und das Wort zu Herzen nahmen. Sie haben bereits den Reformatoren den Weg gebahnt. Dann traten Martin Luther, Philip Melanchton, Huldrych Zwingli und Johannes Calvin und andere mit der freien Verkündigung des Evangeliums auf. Danach folgten weitere, tiefergehende Erweckungen unter John Wesley, auf den sich die Methodisten berufen, unter John Smith, dem Begründer der Baptisten und Menno Simons, dem Vorgänger der Mennoniten, bis hin zu Dwight Moody und vielen anderen. Vor gut hundert Jahren brach die mächtige Pfingsterweckung weltweit durch. Einfache Männer wurden mit Heiligem Geist erfüllt und traten überall auf und bezeugten Jesus Christus als ihren Erlöser und auch als den, der mit Heiligem Geist und mit Feuer tauft (Matth. 3, 11-12; Apg. 11, 15-16).
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es William Branham, den Gott in besonderer Weise berufen, begnadigt und mit Vollmacht ausgerüstet hat. Selbst seine Gegner räumen ein, dass es einen solchen Dienst seit den Tagen unseres Herrn auf Erden nicht mehr gegeben hat. Der 7. Mai 1946 war ein ganz besonderer Tag, der Tag, den Gott selbst gewählt hat, um Seinem Knecht den Auftrag zu erteilen und ihm zu sagen, was mit seiner Berufung und Sendung verbunden ist. Damit kommen wir zu der Hauptverheißung für unsere Zeit, die nicht unerfüllt bleiben konnte. Wiederholt habe ich dargelegt, dass Gott alles, was in Verbindung mit Seinem Heilsplan steht, immer gemäß Seinem Wort tut und dass es so jederzeit überprüfbar ist. Die Prüfung muss und darf deshalb nur aufgrund des Wortes Gottes vorgenommen werden. Alle Weissagungen und Verheißungen, die sich auf das erste Kommen Christi bezogen, erfüllten sich damals buchstäblich, wurden aber von den Schriftgelehrten nicht erkannt, weil sie durch ihre Deutungen geistlich verblendet waren. So wiederholt es sich offensichtlich auch jetzt. Biblische Prophetie darf unter keinen Umständen gedeutet werden (2. Pt. 1, 20): sie muss in ihrer Erfüllung gesehen und erkannt werden. Deutungen sind Machwerk des Feindes und stehen uns nur im Weg, ja sie hindern uns, die Erfüllung durch Offenbarung zu sehen.
Für diesen letzten Zeitabschnitt der Gnade hat Gott der Herr selbst die Verheißung gegeben: „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.“ Das ist So spricht der Herr. Noch leben wir in der Gnadenzeit, die als Tag des Heils beschrieben wird (Jes. 49, 6-8; 2. Kor. 6, 2). Die Gnadenzeit hat mit dem ersten Kommen Christi begonnen, und sie wird für die Nationen mit der Wiederkunft Christi, die uns in Joh. 14, 1-3 verheißen worden ist, enden. Erst dann bricht der letzte, der schreckliche Tag des Herrn an. Der treue Gott hat Sein Wort eingelöst — wie könnte es auch anders sein? — und uns tatsächlich einen Mann gesandt, den Er selbst zum Propheten wie Elia bestimmt hat. Wer das nicht sieht und anerkennt, lebt in der geistlichen Finsternis und befindet sich nicht im Reiche Gottes oder hat den Tag der gnädigen Heimsuchung Gottes noch nicht erkannt. Erst wenn uns das prophetische Wort geoffenbart wird, leuchtet es als helles Licht in der Finsternis (2. Petr. 1, 19).
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Was ist der Tag des Herrn, vor dessen Kommen ein Mann wie Elia auftreten sollte? Was Elia getan hat, haben wir bereits kurz erwähnt. Jetzt geht es um den Auftrag für diese Zeit, nämlich dass die Herzen der Kinder Gottes sich von allem, was nicht mit Seinem Wort übereinstimmt, abwenden und zum Herrn zurückgebracht werden. Jetzt muss die ursprüngliche Lehre der zwölf Apostel wie am Anfang verkündigt werden, damit die Gemeinde in der Endzeit wieder in ihren ursprünglichen Stand zurückversetzt, nämlich auf dem Grund der Apostel und Propheten aufgebaut wird, wobei Jesus Christus selbst der Eckstein ist (Eph. 2, 13-22).
Was sagt die Schrift voraus? Einerseits, dass falsche Propheten und falsche Christusse in großer Zahl auftreten und viele irreführen werden — wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten (Matth. 24). Andererseits: „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.“ (Mal. 3, 23-24). Unser Herr hat gerade diese überaus wichtige Verheißung im Neuen Testament wiederholt bestätigt: „Elia kommt allerdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen.“ (Mt. 17, 11).
„Er antwortete ihnen: ,Ja, Elia kommt allerdings zuerst und bringt alles wieder in den rechten Stand.“ (Mk. 9, 12). Er bestätigte aber auch den bereits erfolgten Dienst Johannes des Täufers, der im Geist und in der Kraft des Elia auftrat: „Elia ist bereits gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern sind mit ihm verfahren, wie es ihnen beliebte …“
Die Schriftstellen, die darüber sprechen, was geschieht, wenn der Tag des Herrn anbricht, sind uns ja hinreichend bekannt:
„Wisset wohl: der Tag des Herrn kommt, ein erbarmungsloser, voll von Grimm und Zornesglut, um die Erde zur Öde zu machen und die auf ihr lebenden Sünder von ihr zu vertilgen …“ (Jes. 13, 9).
„… die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare.“ (Joel 3, 4).
„Denn nahe ist der Tag des Herrn über alle Völker.“ (Obadja, V. 15).
„Sogleich aber nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren.“ (Mt. 24, 29).
„In jenen Tagen aber, nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren“ (Mk. 13, 24).
„Und Ich werde Wunderzeichen erscheinen lassen oben am Himmel und Wahrzeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchwolken. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn kommt …“ (Apg. 2, 19-20).
„Ihr wisst ja selber genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“ (1. Thess. 5, 2).
„Kommen aber wird der Tag des Herrn wie ein Dieb, an ihm werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber in der Flammenglut sich auflösen, und die Erde wird mit allen Menschenwerken, die auf ihr sind, in Feuer aufgehen.“ (2. Pt. 3, 10).
Auch Johannes wurde im Geiste an den Tag des Herrn versetzt (Offb. 1, 10). Er sah auch das mit sieben Siegeln versiegelte Buch in der Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und er sah, wie das Lamm das Buch nahm und die Siegel öffnete. Es war tatsächlich Bruder Branham, dem das Buch der Offenbarung — besonders im März 1963 — auf übernatürliche Weise geoffenbart wurde.
Die ersten vier Siegel verlaufen parallel zu den sieben Gemeindezeitaltern. Das fünfte Siegel spricht von den bereits getöteten Juden, zugleich aber auch von denen, die noch ebenso wie sie als Märtyrer sterben müssen (Offb. 6, 9-11). Das wird nach der Entrückung und nach dem Dienst der beiden Zeugen geschehen (Offb. 11). Durch Öffnung des sechsten Siegels erfahren wir mehr über den Anbruch des Tages des Herrn.
„Weiter sah ich: als das Lamm das sechste Siegel öffnete, da entstand ein gewaltiges Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes Sackkleid, und der Mond wurde wie Blut …“ (Offb. 6, 12).
O wie klar ist Gottes Wort! Ehe die Sonne ihren Schein verliert und der Mond sich in Blut verwandelt, ehe alle Menschenwerke in der Flammenglut sich auflösen, ehe die weltumfassende „Reinigung“ beginnt, wollte Er einen Propheten senden. Das ist die wichtigste Verheißung, die sich in unserer Zeit erfüllen musste.
Wenn ein wahrer Prophet auftritt, dessen Dienst von Gott bestätigt wird, so soll dadurch die Aufmerksamkeit auf die Botschaft gelenkt werden, die er bringt. Hier sind wir wieder bei dem wichtigen Punkt der Berufung und Sendung Bruder Branhams angekommen und schämen uns der Wahl Gottes nicht.
Bei dem übernatürlichen Erlebnis am 11. Juni 1933 wurde Bruder Branham bei seiner ersten Taufhandlung im Ohio-Fluss nach seiner ersten Evangelisation aus der übernatürlichen Lichtwolke dreimal zugerufen: „Schau auf!“ Als Bruder Branham dann aufschaute, sah er die übernatürliche Lichtwolke und die gewaltige Stimme des Herrn sprach zu ihm: „Wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du mit einer Botschaft gesandt, die dem zweiten Kommen Christi vorausgehen wird.“ Ich habe im April 1966 in Jeffersonville, Indiana, USA, noch mehrere Augenzeugen getroffen, die bei diesem Erlebnis anwesend waren. Mit dieser übernatürlichen Sendung ist eine nie vorher dagewesene Verantwortung für die Gemeinde Jesu Christi verbunden. Gaben und Berufungen, die Gott schenkt und ausspricht, sind unwiderruflich (Röm. 11, 29). Noch gilt: „Gott tut nichts, Er offenbart denn Sein Geheimnis Seinen Knechten und Propheten“ (Amos 3, 7). So steht es geschrieben, so glauben wir es. Damit ist die Verheißung, dass Gott am Ende der Gnadenzeit, ehe der Tag des Herrn hereinbricht, einen Propheten senden würde, erfüllt und bestätigt. An einem von Gott gesetzten Dienst darf kein Kind Gottes vorbeigehen, sonst erfüllt sich Apg. 13, 41: „Seht, ihr Verächter, verwundert euch und vergeht, denn ein Werk vollführe Ich in euren Tagen, ein Werk, das ihr gewiss nicht glauben würdet, wenn jemand es euch erzählte …“
Gott braucht keinen um Rat zu fragen, was Er tun soll. Er ist allein Seinem Wort gegenüber verpflichtet und hat die Gesamtverantwortung für die Verwirklichung Seines eigenen Heilsratschlusses übernommen. Dann hat Er all Seinen Knechten, die durch Berufung und Sendung Anteil daran haben, ebenfalls Verantwortung übertragen. Es hat im zwanzigsten Jahrhundert — ob es geglaubt wird oder nicht, ob es angenommen wird oder nicht — keinen anderen Mann auf Erden gegeben, der wie Bruder Branham eine direkte Berufung, einen Auftrag, eine Sendung von Gott selbst bekommen hätte, die in direkter Verbindung mit dem göttlichen Heilsplan für die Endzeit steht.
Noch leben die meisten Evangelisten der ersten Erweckungswelle, noch leben die charismatischen Persönlichkeiten der folgenden Erweckungswellen und man könnte jeden von ihnen fragen, ob sie denn eine direkte Berufung und Sendung empfangen haben, ob sie Tag, Stunde und den Ort nennen können, wo ihnen vom Herrn ein heilsgeschichtlicher Auftrag gegeben wurde. Obwohl es noch nie so viel religiöse Betriebsamkeit gegeben hat wie jetzt, bauen alle doch mehr oder weniger mit beeindruckenden Programmen ihr eigenes Reich im Reiche Gottes. Es ist nur noch Entertainment mit biblisch ausgeschmückten Geschichten.
Ich wiederhole es aus Verantwortung vor Gott noch einmal: Mit dem Dienst Bruder Branhams ist die Verheißung aus dem Propheten Maleachi erfüllt! Der Weg Gottes führt in die göttliche Sendung hinein und nicht daran vorbei. Dass wir in der Endzeit angekommen sind, wissen alle, und ebenso dass die Wiederkunft Jesu Christi nahe ist, auch wenn keiner Tag und Stunde kennt. Wenn nun Bruder Branham gesagt wurde, dass die Botschaft, die ihm anvertraut worden ist, dem zweiten Kommen Christi vorausgehen würde, dann ist das verbindlich für alle, die bei der Wiederkunft Jesu Christi bereit sein möchten.
Zu einem außergewöhnlichen Dienst hat Gott immer nur Einzelne berufen und ihnen damit auch die größte Verantwortung übertragen. Diese Männer hat Gott selbst beauftragt und entsprechend Seinem Heils-plan gesandt. Nur wer das erkennt, wird ihren Dienst annehmen und glauben, was Gott ihnen aus dem Wort geoffenbart und durch sie geredet hat.
Selig sind alle, die einen von Gott Gesandten aufnehmen; wehe denen, die es nicht tun! Für immer bleibt bestehen, was der Herr von denen sagt, die Er sendet: „Wer euch aufnimmt, nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, nimmt den auf, der Mich gesandt hat.“ (Mt. 10, 40).
„Wer euch hört, der hört Mich, und wer euch verwirft, verwirft Mich; wer aber Mich verwirft, verwirft den, der Mich gesandt hat.“ (Lk. 10, 16)
„Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer dann, wenn Ich jemand sende, ihn aufnimmt, der nimmt Mich auf, wer aber Mich aufnimmt, nimmt den auf, der Mich gesandt hat.“ (Joh. 13, 20).
Immer wieder muss mit Nachdruck betont werden: Wer an einem Dienst, den Gott verheißen und gesetzt hat, vorbeigeht, der geht mit Verachtung an Gott und dem, was Er tut, vorbei.
Gott der Herr ist immer auf gleiche Weise wirksam. Er selbst bestimmt, was geschehen muss, wie und wann und durch wen es geschieht. Die ganze Heilige Schrift ist Gottes Wort und gibt uns Aufschluss über den gesamten Heilsplan Gottes. Gott hat durch von Ihm geheiligte Männer gesprochen. Deshalb kommt es wirklich darauf an, dass wir es so annehmen und glauben, wie die Schrift es tatsächlich sagt. Altes und Neues Testament sind in vollkommener Harmonie: Im Alten hat Gott alles, was in Seinem Heilsplan beschlossen ist, angekündigt, im Verlauf des Neuen Bundes geschieht es, bis hin zu dem Augenblick, wo die Zeit in die Ewigkeit mündet.
Jeder Gottesmann hatte eine Verantwortung, die ihm durch seine Berufung auferlegt wurde. Noah hatte eine besondere Verantwortung für seine Zeit und darüber hinaus mit Signalwirkung sogar bis in die Endzeit. Unser Herr sagte: „Und wie es in den Tagen Noahs zugegangen ist, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.“ (Lk. 17, 26). Er führte den Auftrag Gottes, das Volk vor dem kommenden Gericht zu warnen und die Arche im Glauben und Gehorsam zu bauen, genau aus (1. Mose 6, 22). Noah fand Gnade bei Gott, um den Willen Gottes zu tun. Die Gottlosen gingen an der warnenden Botschaft und an der Arche vorbei und kamen um. Dass Jesus im Geiste hingegangen ist und den Geistern im Gefängnis gepredigt hat, „nämlich denen, welche einst ungehorsam waren, als Gottes Langmut geduldig wartete in den Tagen Noahs“ (1. Pt. 3, 19-22), nützte ihnen nichts: Es war für immer zu spät. Nur diejenigen, die in die Arche gingen, wurden gerettet.
Noah wandelte mit Gott und tat alles genau so, wie ihm geboten wurde. Ebenso müssen auch wir mit Gott wandeln und alles genau nach dem Wort tun. Zuerst schloss Gott einen Bund mit ihm und dann durch den Bogen des Bundes, den Regenbogen, mit der ganzen Menschheit und gab die Verheißung, die Erde nicht noch einmal durch eine Sintflut untergehen zu lassen. „Dann fuhr Gott fort: »Dies soll das Zeichen des Bundes sein, den Ich zwischen Mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten festsetze: Meinen Bogen stelle ich in die Wolken: der soll das Zeichen des Bundes zwischen Mir und der Erde sein!»“ (1. Mo. 9, 12-13). Mit uns hat Gott durch das Blut des Bundes am Kreuz auf Golgatha einen ewigen Bund geschlossen: „… und Er sagte zu ihnen: »Dies ist Mein Blut, das Bundesblut, das für viele vergossen wird.«“ (Mk. 14, 24). In Offenbarung 10 kommt der Herr unmittelbar vor Beginn Seiner Königsherrschaft als Engel des Bundes mit dem Regenbogen über Seinem Haupt herab und beansprucht die Erde als der rechtmäßige Eigentümer, indem Er Seine Füße auf Land und Meer setzt.
Abraham, der Vater des Glaubens, schaute nicht auf Umstände, sondern blickte auf den Unsichtbaren, als sähe er Ihn. Deshalb erlebte er, dass sich die Verheißung, die Gott ihm gegeben hatte, erfüllte. Mit Abraham beginnt die Heilsgeschichte Gestalt anzunehmen. Unser Erlöser wird auch „Sohn Abrahams“ genannt (Matth. 1, 1). So sprach der Herr zu Abraham: „Ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen, und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.“ (1. Mose 12, 3). Der Apostel Paulus hat es für uns so zusammengefasst: „Ja, wie bei Abraham: er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Ihr erkennet also: die Gläubigen, die sind Abrahams Söhne. Weil aber die Schrift voraussah, dass Gott die Völker um des Glaubens willen rechtfertigt, hat sie dem Abraham die Heilsverheißung im Voraus verkündigt: ,In dir sollen alle Völker gesegnet werden.‘“ (Gal. 3, 6-14). Die Verantwortung Abrahams war vorbildlich für alle Gläubigen, „die in den Fußtapfen des Glaubens wandeln“ (Röm. 4, 12). Gott schenkte Ihm schließlich den verheißenen Sohn durch Sarah. Dann tat er im völligen Gehorsam, was Gott ihm gebot und war sogar bereit, Isaak als Opfer darzubringen, denn er glaubte, dass Gott ihn auferwecken würde (1. Mo. 22, 5; Röm. 4, 17; Heb. 11, 19). Das ist wahrer, lebendiger Glaube in direkter Verantwortung vor Gott! Wenn auch wir wie Abraham alle Verheißungen Gottes glauben, werden wir sie erfüllt sehen, weil sie in Jesus Christus Ja und Amen sind (2. Kor. 1, 20).
Mose hatte entsprechend seiner Berufung eine große Verantwortung für Israel. Ihm erschien Gott der Herr im feurigen Busch und beauftragte ihn, das Volk herauszuführen, und versicherte ihm, dass Er mit ihm sein würde. „Und weiter sagte Gott zu Mose: ,So sollst du zu den Israeliten sagen: »Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.« Das ist Mein Name in Ewigkeit und Meine Benennung von Geschlecht zu Geschlecht.“ (2. Mose 3, 15). Mose hatte eine große Verantwortung für die Gemeinde Israel in Verbindung mit Erfüllung der Verheißung, die der Herr dem Abraham gegeben hatte: „Nach vierhundert Jahren werde Ich das Volk aus Ägypten herausführen.“ (1. Mose 15, 13-14). Er sah diese Verheißung erfüllt und durfte Israel aus der Knechtschaft herausführen. Mose erlebte, dass Israel zum „erstgeborenen Sohn“ (2. Mose 4, 22-23), zum „Volk Gottes“ (2. Mose 5, 1) und zur „Gemeinde Gottes“ (2. Mose 12) wurde.
„Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freunde redet.“ (2. Mo. 33, 11a), und Mose bat den Herrn:
„Wenn ich denn wirklich Gnade bei Dir gefunden habe, so lass mich doch Deine Pläne wissen, damit ich Dich erkenne und damit ich inne werde, dass ich Gnade bei Dir gefunden habe! Bedenke doch auch, dass dies Volk Dein Volk ist!“ (2. Mo. 33, 13). Das ist das Verlangen eines jeden wahren Knechtes Gottes. Die Verantwortung Moses vor Gott bestand darin, alles genau so zu tun, wie ihm geboten wurde, und Zeugnis von dem abzulegen, was ihm als Offenbarung kundgetan worden war; so steht es im Neuen Testament:
„Und was Mose betrifft, so ist er zwar »in Seinem ganzen Hause treu« gewesen als »Diener«, um Zeugnis abzulegen für das, was als Offenbarung verkündigt werden sollte; Christus dagegen ist treu als »Sohn« über »Sein eigenes Haus«, und Sein Haus sind wir, vorausgesetzt, dass wir an der freudigen Zuversicht und an der Hoffnung, deren wir uns rühmen, bis ans Ende unerschütterlich festhalten.“ (Heb. 3, 5-6).
Josua hatte ebenfalls eine besondere Aufgabe, nämlich das Volk, das aus der Knechtschaft herausgeführt worden war, über den Jordan in das Land der Verheißung zu führen. Gott der Herr sprach zu Josua: „Mein Knecht Mose ist tot; so mache du dich nun auf und ziehe über den Jordan dort, du und das ganze Volk da, in das Land hinüber, das ich den Israeliten geben will.“ (Jos. 1, 2). Dann gebot Josua: „Geht hin und her im Lager und gebt dem Volk folgenden Befehl: ,Versorgt euch mit Lebensmitteln! denn in drei Tagen werdet ihr über den Jordan dort ziehen, um in den Besitz des Landes zu kommen, das der Herr, euer Gott euch zum Eigentum geben will.‘“ (1, 10-11). Die natürliche Speise war zur Stärkung nötig, damit das Volk in den Besitz des verheißenen Landes kommen konnte. Wir brauchen die geistliche Speise, um gestärkt zu werden, so dass wir alles in Besitz nehmen können, was Gott uns verheißen hat. Josua hatte ebenfalls eine große Verantwortung in Verbindung mit dem Volke Israel. Unter seinem Dienst geschah die Vollendung des Werkes, das Gott durch Mose begonnen hatte. Das dem Propheten Mose geoffenbarte Wort befand sich in der Bundeslade, die von dazu bestimmten Männern getragen wurde. Die Mauern Jerichos fielen und schließlich blieb auch die Sonne so lange am Himmel stehen, bis das Volk Gottes den völligen Sieg erlebte (Josua 10).
Elia hatte den Auftrag, das Volk Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückzuführen. Er begab sich auf den Berg Karmel, nahm die zwölf Steine entsprechend der Stämme Israels, baute den Altar wieder auf, legte das Opfer darauf, goss Wasser darüber und rief Gott den Herrn zur Zeit des Speisopfers an. Die Erhörung geschah auf der Stelle, denn Elia hatte alles nach dem Befehl und Wort des Herrn getan. Er betete: „Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass Du, Herr, der wahre Gott bist und Du selbst ihre Herzen zur Umkehr gebracht hast!“ (1. Kön. 18, 37). Gott antwortete mit Feuer, welches das Brandopfer mitsamt dem Altar verzehrte. „Als das ganze Volk das sah, warfen sie sich auf ihr Angesicht nieder und riefen aus: ,Der Herr, Er ist der wahre Gott! Der Herr, Er ist der wahre Gott!‘“ Mit diesem Tag war das Ende der vierhundertfünfzig Propheten Baals und der vierhundert Propheten Ascheras gekommen. Elia hatte zu der Zeit die größte Verantwortung auf Erden. Kraft göttlicher Berufung tat er im Gehorsam, was Gott der Herr ihm geboten hatte, und Gott der Herr brachte das ganze Volk zur Umkehr.
Alle Propheten, die Gott während des Alten Testaments sandte, hatten, je nach Berufung und Dienst, eine große Verantwortung vor Gott wie sonst niemand zu der jeweiligen Zeit. Doch mit dem Dienst Johannes des Täufers zu Beginn des Neuen Testaments war eine besondere heilsgeschichtliche Verantwortung verbunden: Er war der verheißene Prophet, der den verheißenen Messias einführen sollte. Er war der Mann, den Gott mit dieser Botschaft an das Volk Gottes sandte, „damit alle durch ihn zum Glauben kämen“ (Joh. 1, 6-13). Gemäß dem von Ewigkeit her gefassten Ratschluss Gottes bereitete er dem Herrn den Weg und wandte die Herzen derer, die im Glauben der alttestamentlichen Väter waren, dem Glauben der Kinder des Neuen Bundes zu. Er war dazu bestimmt, dem Herrn ein wohlgefälliges Volk zu schaffen, so steht es in Lk. 1, 16-17: „Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen; und er ist es, der vor Ihm einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu schaffen.“
Wer kann ermessen, welch eine Verantwortung mit einer Berufung und einem von Gott verheißenen Dienst verbunden ist, der in direkter Verbindung mit der Heilsgeschichte steht? Der Herr selbst hatte in Mal. 3, 1 angekündigt: „Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Mir her …“ und durch den Propheten Jesaja vorhergesagt: „Eine Stimme ruft laut in der Wüste: ,Bahnet dem Herrn einen Weg …‘“ (Jes. 40, 3). Im Neuen Testament finden wir diesen Dienst an mehreren Stellen bestätigt: Mt. 11, 10-15; Mk. 1, 1-4; Lk. 7, 27-30; Joh. 1, 19-28.
Unser Herr kam als der verheißene Messias und Erlöser; von den einen wurde Er angenommen, von den anderen abgelehnt. Wer Ihn aufnahm, bekam das Recht, ein Kind Gottes zu werden (Joh. 1, 12-13). In Seiner Menschwerdung hatte Er die höchste Verantwortung, nämlich das Erlösungswerk zu vollbringen, wie Paulus es dargelegt hat: „Und wir bringen euch die das Heil verkündigende Botschaft, dass Gott die Verheißung, die unseren Vätern einst zuteil geworden ist, für uns, die Nachkommen jener, durch die Auferweckung Jesu zur Erfüllung gebracht hat.“ (Apg. 13, 32-33) Unsere Verantwortung besteht darin, der Menschheit diese vollbrachte Erlösung zu verkündigen. Das ist der Auftrag für die neutestamentliche Gemeinde seit ihrer Gründung an jenem Pfingsttag.
Petrus stand im Kreis der Brüder auf, als die Hundertzwanzig auf dem Obersaal versammelt waren (Apg. 1, 15). Auch da war es wieder ein Mann mit Berufung und deshalb mit einer direkten Verantwortung vor Gott. Petrus war es, dem der Herr als Erstem die Schlüssel des Himmelreiches aufgrund der ihm zuteil gewordenen Berufung und Offenbarung anvertraute (Mt. 16). Er handelte im direkten Auftrag des auferstandenen Herrn. Die erste Predigt hielt der Gottesmann der ersten Stunde unter der direkten Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes. Hier muss gesagt werden, dass die letzte Predigt eines Gottesmannes vor der Wiederkunft Jesu Christi so sein wird, wie die erste war; und die letzte Taufhandlung wie die erste bei Gründung der neutestamentlichen Gemeinde.
Das biblische Muster gilt vom ersten bis zum letzten Tag der Gnadenzeit. Zuerst ergeht die Predigt, wodurch der Glaube bewirkt wird, dann folgt die vom Geist Gottes gewirkte Buße, die Reue des Einzelnen und seine Bekehrung zu Christus, dem Erlöser, und danach die Taufe der Gläubiggewordenen auf den Namen des Herrn Jesus Christus.
Paulus, dessen Bekehrung, Berufung und Sendung alle Bibelleser kennen, hatte einen Dienst mit einer besonderen Verantwortung für die neutestamentliche Gemeinde wie wohl kein anderer. Er hat die Gemeindeordnung festgelegt, die Dienste und Gaben geordnet, die zum Aufbau der Gemeinde beitragen, und jedes biblische Thema umfassend behandelt. Sein Auftrag ist der wichtigste für die gesamte neutestamentliche Gemeinde. Es war Paulus, der vor Gott den Fluch über alle aussprach, die ein anderes Evangelium predigen (Gal. 1). Von solchen Leuten, die einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium verkündigen, weil sie einen anderen Geist empfangen haben (2. Kor. 11, 4), ist die religiöse Welt heute übervoll.
Der Apostel Johannes, der auf die Insel Patmos verbannt wurde, und zwar um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses Jesu willen (Offbg. 1, 9), hatte wiederum eine besondere Verantwortung vor Gott. In völliger Abgeschiedenheit zeigte der Herr ihm alles, was bis zum Ende der Zeit geschehen würde. Er sah den Herrn auf dem Thron (Offbg. 4), er sah das geheimnisvolle Buch, das mit sieben Siegeln versiegelt war (Offbg. 5), er sah die vollendete Brautgemeinde im Himmel und hörte die Überwinderschar das große „Hallelujah!“ anstimmen (Offb. 19). Er sah das tausendjährige Friedensreich Christi, er sah die erste und die zweite Auferstehung, er sah das Gericht vor dem Weißen Thron (Offb. 20), ja, er sah auch den neuen Himmel und die neue Erde (Offb. 21). Kein anderer zu der Zeit hatte die gleiche Berufung und Bestimmung und somit eine direkte Verantwortung vor Gott. Alles, was er gesehen und gehört hat, musste er niederschreiben (Offb. 1, 11), damit wir es heute haben. Amen.
Im Laufe der Kirchengeschichte traten auch Männer auf, ohne eine direkte Berufung empfangen zu haben. Es waren religiös begeisterte Männer aus dem Heidentum, die sich zum Christentum, aber nicht zu Christus bekehrten, geschweige einen Auftrag oder eine Sendung Gottes hatten. So entstand seit dem Konzil in Nizäa 325 ein völlig unbiblisches Glaubensbekenntnis und eine Volkskirche im römischen Reich ohne Apostel und Propheten — im totalen Gegensatz zur Urgemeinde, die auf der Lehre der Apostel und Propheten gegründet war (Eph. 2, 20).
Nach tausend Jahren der Herrschaft der katholischen Kirche erfolgte zur Zeit der Reformation der mächtige geistliche Durchbruch. Wycliff, Hus und andere wurden vom Geist Gottes erleuchtet, weil sie die Heilige Schrift zur Hand und das Wort zu Herzen nahmen. Sie haben bereits den Reformatoren den Weg gebahnt. Dann traten Martin Luther, Philip Melanchton, Huldrych Zwingli und Johannes Calvin und andere mit der freien Verkündigung des Evangeliums auf. Danach folgten weitere, tiefergehende Erweckungen unter John Wesley, auf den sich die Methodisten berufen, unter John Smith, dem Begründer der Baptisten und Menno Simons, dem Vorgänger der Mennoniten, bis hin zu Dwight Moody und vielen anderen. Vor gut hundert Jahren brach die mächtige Pfingsterweckung weltweit durch. Einfache Männer wurden mit Heiligem Geist erfüllt und traten überall auf und bezeugten Jesus Christus als ihren Erlöser und auch als den, der mit Heiligem Geist und mit Feuer tauft (Matth. 3, 11-12; Apg. 11, 15-16).
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es William Branham, den Gott in besonderer Weise berufen, begnadigt und mit Vollmacht ausgerüstet hat. Selbst seine Gegner räumen ein, dass es einen solchen Dienst seit den Tagen unseres Herrn auf Erden nicht mehr gegeben hat. Der 7. Mai 1946 war ein ganz besonderer Tag, der Tag, den Gott selbst gewählt hat, um Seinem Knecht den Auftrag zu erteilen und ihm zu sagen, was mit seiner Berufung und Sendung verbunden ist. Damit kommen wir zu der Hauptverheißung für unsere Zeit, die nicht unerfüllt bleiben konnte. Wiederholt habe ich dargelegt, dass Gott alles, was in Verbindung mit Seinem Heilsplan steht, immer gemäß Seinem Wort tut und dass es so jederzeit überprüfbar ist. Die Prüfung muss und darf deshalb nur aufgrund des Wortes Gottes vorgenommen werden. Alle Weissagungen und Verheißungen, die sich auf das erste Kommen Christi bezogen, erfüllten sich damals buchstäblich, wurden aber von den Schriftgelehrten nicht erkannt, weil sie durch ihre Deutungen geistlich verblendet waren. So wiederholt es sich offensichtlich auch jetzt. Biblische Prophetie darf unter keinen Umständen gedeutet werden (2. Pt. 1, 20): sie muss in ihrer Erfüllung gesehen und erkannt werden. Deutungen sind Machwerk des Feindes und stehen uns nur im Weg, ja sie hindern uns, die Erfüllung durch Offenbarung zu sehen.
Für diesen letzten Zeitabschnitt der Gnade hat Gott der Herr selbst die Verheißung gegeben: „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.“ Das ist So spricht der Herr. Noch leben wir in der Gnadenzeit, die als Tag des Heils beschrieben wird (Jes. 49, 6-8; 2. Kor. 6, 2). Die Gnadenzeit hat mit dem ersten Kommen Christi begonnen, und sie wird für die Nationen mit der Wiederkunft Christi, die uns in Joh. 14, 1-3 verheißen worden ist, enden. Erst dann bricht der letzte, der schreckliche Tag des Herrn an. Der treue Gott hat Sein Wort eingelöst — wie könnte es auch anders sein? — und uns tatsächlich einen Mann gesandt, den Er selbst zum Propheten wie Elia bestimmt hat. Wer das nicht sieht und anerkennt, lebt in der geistlichen Finsternis und befindet sich nicht im Reiche Gottes oder hat den Tag der gnädigen Heimsuchung Gottes noch nicht erkannt. Erst wenn uns das prophetische Wort geoffenbart wird, leuchtet es als helles Licht in der Finsternis (2. Petr. 1, 19).
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Was ist der Tag des Herrn, vor dessen Kommen ein Mann wie Elia auftreten sollte? Was Elia getan hat, haben wir bereits kurz erwähnt. Jetzt geht es um den Auftrag für diese Zeit, nämlich dass die Herzen der Kinder Gottes sich von allem, was nicht mit Seinem Wort übereinstimmt, abwenden und zum Herrn zurückgebracht werden. Jetzt muss die ursprüngliche Lehre der zwölf Apostel wie am Anfang verkündigt werden, damit die Gemeinde in der Endzeit wieder in ihren ursprünglichen Stand zurückversetzt, nämlich auf dem Grund der Apostel und Propheten aufgebaut wird, wobei Jesus Christus selbst der Eckstein ist (Eph. 2, 13-22).
Was sagt die Schrift voraus? Einerseits, dass falsche Propheten und falsche Christusse in großer Zahl auftreten und viele irreführen werden — wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten (Matth. 24). Andererseits: „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.“ (Mal. 3, 23-24). Unser Herr hat gerade diese überaus wichtige Verheißung im Neuen Testament wiederholt bestätigt: „Elia kommt allerdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen.“ (Mt. 17, 11).
„Er antwortete ihnen: ,Ja, Elia kommt allerdings zuerst und bringt alles wieder in den rechten Stand.“ (Mk. 9, 12). Er bestätigte aber auch den bereits erfolgten Dienst Johannes des Täufers, der im Geist und in der Kraft des Elia auftrat: „Elia ist bereits gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern sind mit ihm verfahren, wie es ihnen beliebte …“
Die Schriftstellen, die darüber sprechen, was geschieht, wenn der Tag des Herrn anbricht, sind uns ja hinreichend bekannt:
„Wisset wohl: der Tag des Herrn kommt, ein erbarmungsloser, voll von Grimm und Zornesglut, um die Erde zur Öde zu machen und die auf ihr lebenden Sünder von ihr zu vertilgen …“ (Jes. 13, 9).
„… die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare.“ (Joel 3, 4).
„Denn nahe ist der Tag des Herrn über alle Völker.“ (Obadja, V. 15).
„Sogleich aber nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren.“ (Mt. 24, 29).
„In jenen Tagen aber, nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren“ (Mk. 13, 24).
„Und Ich werde Wunderzeichen erscheinen lassen oben am Himmel und Wahrzeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchwolken. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn kommt …“ (Apg. 2, 19-20).
„Ihr wisst ja selber genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“ (1. Thess. 5, 2).
„Kommen aber wird der Tag des Herrn wie ein Dieb, an ihm werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber in der Flammenglut sich auflösen, und die Erde wird mit allen Menschenwerken, die auf ihr sind, in Feuer aufgehen.“ (2. Pt. 3, 10).
Auch Johannes wurde im Geiste an den Tag des Herrn versetzt (Offb. 1, 10). Er sah auch das mit sieben Siegeln versiegelte Buch in der Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und er sah, wie das Lamm das Buch nahm und die Siegel öffnete. Es war tatsächlich Bruder Branham, dem das Buch der Offenbarung — besonders im März 1963 — auf übernatürliche Weise geoffenbart wurde.
Die ersten vier Siegel verlaufen parallel zu den sieben Gemeindezeitaltern. Das fünfte Siegel spricht von den bereits getöteten Juden, zugleich aber auch von denen, die noch ebenso wie sie als Märtyrer sterben müssen (Offb. 6, 9-11). Das wird nach der Entrückung und nach dem Dienst der beiden Zeugen geschehen (Offb. 11). Durch Öffnung des sechsten Siegels erfahren wir mehr über den Anbruch des Tages des Herrn.
„Weiter sah ich: als das Lamm das sechste Siegel öffnete, da entstand ein gewaltiges Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes Sackkleid, und der Mond wurde wie Blut …“ (Offb. 6, 12).
O wie klar ist Gottes Wort! Ehe die Sonne ihren Schein verliert und der Mond sich in Blut verwandelt, ehe alle Menschenwerke in der Flammenglut sich auflösen, ehe die weltumfassende „Reinigung“ beginnt, wollte Er einen Propheten senden. Das ist die wichtigste Verheißung, die sich in unserer Zeit erfüllen musste.
Wenn ein wahrer Prophet auftritt, dessen Dienst von Gott bestätigt wird, so soll dadurch die Aufmerksamkeit auf die Botschaft gelenkt werden, die er bringt. Hier sind wir wieder bei dem wichtigen Punkt der Berufung und Sendung Bruder Branhams angekommen und schämen uns der Wahl Gottes nicht.
Bei dem übernatürlichen Erlebnis am 11. Juni 1933 wurde Bruder Branham bei seiner ersten Taufhandlung im Ohio-Fluss nach seiner ersten Evangelisation aus der übernatürlichen Lichtwolke dreimal zugerufen: „Schau auf!“ Als Bruder Branham dann aufschaute, sah er die übernatürliche Lichtwolke und die gewaltige Stimme des Herrn sprach zu ihm: „Wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du mit einer Botschaft gesandt, die dem zweiten Kommen Christi vorausgehen wird.“ Ich habe im April 1966 in Jeffersonville, Indiana, USA, noch mehrere Augenzeugen getroffen, die bei diesem Erlebnis anwesend waren. Mit dieser übernatürlichen Sendung ist eine nie vorher dagewesene Verantwortung für die Gemeinde Jesu Christi verbunden. Gaben und Berufungen, die Gott schenkt und ausspricht, sind unwiderruflich (Röm. 11, 29). Noch gilt: „Gott tut nichts, Er offenbart denn Sein Geheimnis Seinen Knechten und Propheten“ (Amos 3, 7). So steht es geschrieben, so glauben wir es. Damit ist die Verheißung, dass Gott am Ende der Gnadenzeit, ehe der Tag des Herrn hereinbricht, einen Propheten senden würde, erfüllt und bestätigt. An einem von Gott gesetzten Dienst darf kein Kind Gottes vorbeigehen, sonst erfüllt sich Apg. 13, 41: „Seht, ihr Verächter, verwundert euch und vergeht, denn ein Werk vollführe Ich in euren Tagen, ein Werk, das ihr gewiss nicht glauben würdet, wenn jemand es euch erzählte …“
Gott braucht keinen um Rat zu fragen, was Er tun soll. Er ist allein Seinem Wort gegenüber verpflichtet und hat die Gesamtverantwortung für die Verwirklichung Seines eigenen Heilsratschlusses übernommen. Dann hat Er all Seinen Knechten, die durch Berufung und Sendung Anteil daran haben, ebenfalls Verantwortung übertragen. Es hat im zwanzigsten Jahrhundert — ob es geglaubt wird oder nicht, ob es angenommen wird oder nicht — keinen anderen Mann auf Erden gegeben, der wie Bruder Branham eine direkte Berufung, einen Auftrag, eine Sendung von Gott selbst bekommen hätte, die in direkter Verbindung mit dem göttlichen Heilsplan für die Endzeit steht.
Noch leben die meisten Evangelisten der ersten Erweckungswelle, noch leben die charismatischen Persönlichkeiten der folgenden Erweckungswellen und man könnte jeden von ihnen fragen, ob sie denn eine direkte Berufung und Sendung empfangen haben, ob sie Tag, Stunde und den Ort nennen können, wo ihnen vom Herrn ein heilsgeschichtlicher Auftrag gegeben wurde. Obwohl es noch nie so viel religiöse Betriebsamkeit gegeben hat wie jetzt, bauen alle doch mehr oder weniger mit beeindruckenden Programmen ihr eigenes Reich im Reiche Gottes. Es ist nur noch Entertainment mit biblisch ausgeschmückten Geschichten.
Ich wiederhole es aus Verantwortung vor Gott noch einmal: Mit dem Dienst Bruder Branhams ist die Verheißung aus dem Propheten Maleachi erfüllt! Der Weg Gottes führt in die göttliche Sendung hinein und nicht daran vorbei. Dass wir in der Endzeit angekommen sind, wissen alle, und ebenso dass die Wiederkunft Jesu Christi nahe ist, auch wenn keiner Tag und Stunde kennt. Wenn nun Bruder Branham gesagt wurde, dass die Botschaft, die ihm anvertraut worden ist, dem zweiten Kommen Christi vorausgehen würde, dann ist das verbindlich für alle, die bei der Wiederkunft Jesu Christi bereit sein möchten.
Zu einem außergewöhnlichen Dienst hat Gott immer nur Einzelne berufen und ihnen damit auch die größte Verantwortung übertragen. Diese Männer hat Gott selbst beauftragt und entsprechend Seinem Heils-plan gesandt. Nur wer das erkennt, wird ihren Dienst annehmen und glauben, was Gott ihnen aus dem Wort geoffenbart und durch sie geredet hat.
Selig sind alle, die einen von Gott Gesandten aufnehmen; wehe denen, die es nicht tun! Für immer bleibt bestehen, was der Herr von denen sagt, die Er sendet: „Wer euch aufnimmt, nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, nimmt den auf, der Mich gesandt hat.“ (Mt. 10, 40).
„Wer euch hört, der hört Mich, und wer euch verwirft, verwirft Mich; wer aber Mich verwirft, verwirft den, der Mich gesandt hat.“ (Lk. 10, 16)
„Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer dann, wenn Ich jemand sende, ihn aufnimmt, der nimmt Mich auf, wer aber Mich aufnimmt, nimmt den auf, der Mich gesandt hat.“ (Joh. 13, 20).
Immer wieder muss mit Nachdruck betont werden: Wer an einem Dienst, den Gott verheißen und gesetzt hat, vorbeigeht, der geht mit Verachtung an Gott und dem, was Er tut, vorbei.