Rundbrief Ausgabe 2000

GOTTES FÜHRUNGEN

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Was mich betrifft, so sehe ich die Hand des Herrn in meinem ganzen Leben. Schon mit 14 Jahren las ich täglich in der Bibel. Das mag sonderbar klingen, doch ich tat es wirklich aus einem inneren Verlangen heraus. Mein Vater, der mir zugleich Freund und Bruder in Christo war, hat gepredigt und mit uns Hausandachten gehalten. Oft kamen die dienenden Brüder zu uns und nutzten die Abende, um ihre Meinungen über bestimmte Bibelstellen auszutauschen. Mitreden durfte ich nicht, aber aus nächster Nähe zuhören. Es kam vor, dass einer zum anderen sagte: »Wie siehst du die Sache? Was ist deine Meinung?« Doch in mich war es seit jeher hineingelegt, wissen zu wollen, wie es tatsächlich richtig, also biblisch, ist. Deshalb las ich die Parallelstellen nach und bat meinen Herrn um Klarheit. Und Gott sei es gedankt, der mich von Anfang an, seit ich 1953 zu predigen begann, geleitet hat, nur das zu lehren, wie ich es getan hätte, wenn Er in Person unter den Zuhörern gewesen wäre. Das trifft auf die gesamte Zeitspanne der 47 Jahre zu. Wie jeder Gläubige, so habe auch ich ein geistliches Wachstum erlebt; es ging von Erkenntnis zu Erkenntnis, von Klarheit zu Klarheit, doch immer im Wort der Wahrheit. Ich habe den Ratschluss Gottes und die biblischen Lehren nur so gepredigt, wie ich es in der Schrift sah und erleuchtet bekam. Bei den Tausenden von Predigten, die ich gehalten habe, musste ich nicht eine Korrektur vornehmen. Die Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes war immer vollkommen.

Mit Blick auf all die zurückliegenden Jahre im Reiche Gottes können hier lediglich einige Höhepunkte Erwähnung finden. Den bevollmächtigten Dienst Bruder Branhams, der uns in die Tage der Bibel zurückversetzte, habe ich im August 1955 in den Versammlungen in Karlsruhe zum ersten Mal miterlebt und erkannte sofort, dass dort ein Mann auf der Plattform stand, der tatsächlich von Gott gesandt war. Nach der Predigt betete er für diejenigen, die ihr Leben Gott weihen wollten, und danach ließ er die Kranken nach vorne kommen. Als ich sah und hörte, wie er ihnen Einzelheiten aus ihrem Leben sagte, die er unmöglich wissen konnte, da wurde mir klar, dass sich hier wiederholt, was schon im Dienst Jesu Christi als Erkennungszeichen, dass Er der Messias ist, geschehen war: »Nathanael fragte Ihn: ,Woher kennst Du mich?’ Jesus antwortete ihm mit den Worten: ,Noch ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe Ich dich gesehen.’« (Joh. 1, 48). Zu der Samariterin sagte Er: denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Ehemann …’ Die Frau entgegnete Ihm: ,Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet … Ich weiß, dass der Messias kommt…, der wird uns alles sagen. ’ Jesus antwortete ihr: ,ICH bin's, der mit dir redet.’« (Joh. 4, 17-26) u. a.

Schon nach der ersten Versammlung hatte ich den Wunsch, diesen Gottesmann persönlich kennenzulernen und mit ihm zu sprechen. Deshalb begab ich mich am nächsten Morgen noch vor 8.00 Uhr zu seinem Hotel und erkundigte mich an der Rezeption nach ihm. Während ich fragte, sagte der Angestellte: »Sie brauchen keine weitere Information. Rev. Branham und sein Team kommen jetzt dort herein.« Ich wandte mich um und sah, wie Bruder Branham in Richtung Rezeption kam, kurz vor mir stehen blieb, auf mich zeigte und sagte: »Du bist ein Prediger des Evangeliums.« Dann zeigte er nach links und sägte: »Dort am Eingang steht deine Frau.« Tiefergriffen und überwältigt begrüßte ich ihn und wir sprachen miteinander. Von diesem Zeitpunkt an wollte ich mit seinem Dienst näher vertraut werden. Ich hatte seit jeher das Verlangen, einen Gottesmann kennenzulernen, der Gott begegnet war und ihn persönlich kennt.

Im Juni 1958 besuchte ich die »Voice of Healing«-Konferenz, die von Rev. Gordon Lindsay in Dallas, Texas, USA, anberaumt und zu der Bruder Branham als Hauptredner angekündigt war. Im Vergleich mit den vielen anderen anwesenden Evangelisten merkte ich, dass dieser einfache und demütige Mann eine Ausnahme bildet, und ich erkannte, dass er ein Prophet und wie Johannes der Täufer ein Mann von Gott gesandt war. Auch hier sagte Bruder Branham den Menschen, die aus verschiedenen Städten zum Gebet gekommen waren, welche Nöte und Krankheiten sie hatten, ja sogar Ort, Straße und Hausnummer, wo sie wohnten, und vieles mehr. Dies bewirkte eine solche Glaubensstärkung in ihnen, dass sie auf der Stelle geheilt, ja dass sogar Blindgeborene sehend wurden. Hier wiederholte sich der gleiche prophetische Dienst wie bei unserem Herrn als Menschensohn. Jesus sagte ja in Joh. 5, 19-20: »Der Sohn vermag von sich selber aus nichts zu tun, als was Er den Vater tun sieht … Denn der Vater … lässt Ihn alles sehen.« Ebenso konnte auch Bruder Branham den Menschen aufgrund von Visionen oftmals sogar ihre geheimsten Gedanken mitteilen. Er sprach von einer Botschaft, die er dem Volk Gottes bringen muss.

Jetzt wollte ich erfahren, was er glaubt und lehrt, denn ich sah doch, dass Gott mit ihm ist. So hinterließ ich meine Anschrift, um seine auf Tonband aufgenommenen Predigten immer direkt zugeschickt zu bekommen, suchte aber noch an Ort und Stelle das persönliche Gespräch mit ihm. Am Ende des Gesprächs dort in Dallas sagte er mir: »Du wirst nach Deutschland zurückkehren!« Das war für mich unfassbar, denn ich war im März 1956 mit meiner Frau nach Kanada ausgewandert und wir hätten nicht im Traum daran gedacht, jemals zurückzukehren. Doch bereits im August 1958 kamen wir aufgrund der direkten Weisung des Herrn, die Er nochmals bestätigte, wieder nach Deutschland. Ich predigte dann zunächst in Gemeinden, die mir schon vorher bekannt gewesen waren.

Es war im Oktober 1959, als der überregionale Leiter in der Gemeinde in Krefeld, in der auch mein Vater und ich predigten, vor William Branham und seinen Lehren warnte. Das hatte zur Folge, dass wir dort nicht mehr willkommen und nicht mehr frei waren in der Verkündigung. Einige Geschwister zogen sich daraufhin von jener Gemeinde zurück. Zu ihnen gehörte auch unsere ganze Familie. Ende Dezember entstand ein Gebetskreis, in dem ich die erste Predigt Bruder Branhams vom Tonband übersetzte. Unsere Zielsetzung als kleine Hausgemeinschaft von 12-15 Geschwistern war von Anfang an klar: »Sola Scriptura« — allein die Schrift sollte in Glaube, Lehre und Leben gelten. Gott hatte Gnade zu einem neuen Anfang geschenkt und sorgte weiterhin kontinuierlich für Wachstum, Gedeihen und viel Frucht für die Ewigkeit. Bald mieteten wir einen Saal, der 70 Personen fasste, dann einen mit 120 Plätzen und danach einen mit 250, bis wir 1973 auf direkte Weisung des Herrn ein Grundstück erwarben und unsere eigene Kapelle bauten, die über 600 Personen Platz bietet.

Mit großer Dankbarkeit möchte ich erwähnen, dass dieselben Brüder Leonhard Russ, Paul Schmidt, Alfred Borg, Reinhold Illing und mein Bruder Helmut, die von Anfang an dabei waren, noch heute nach 40 Jahren die gleichen Dienste und Aufgaben in der Gemeinde wahrnehmen. Das grenzt nicht nur an ein Wunder, das ist ein Wunder. Denn wie es die Erfahrung lehrt, machen sich Brüder ja immer schnell selbstständig, meistens um zu beweisen, dass auch sie Leute um sich scharen und den Pastor spielen können. Gott hat unter allen Umständen über Seinem Wort, Seinen Dienern und Seinem Volk gewacht. Der Lohn sol eher Brüder, die dem Herrn uneigennützig dienen, wird groß sein. Gott segnet die Treue der Zusammenarbeit: Der eine pflanzt, der andere begießt und Gott schenkt Wachstum und Gedeihen (1. Kor. 3, 5-9).

Bruder Russ hat als Prediger und Gemeindeältester in all den Jahren die Gottesdienste geleitet; ihm zur Seite steht Bruder Schmidt als Mitältester, der ebenfalls in der lokalen Gemeinde dient, aber auch in der Mission, besonders in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, tätig ist. Ich werde jenen Abend nie vergessen: Wir wohnten damals noch auf der Luisenstraße und hatten die Versammlungen auf der Hubertusstraße, als der Herr mit gebietender Stimme zu mir sprach: »Mein Knecht, weihe mir Leonhard Russ zum Ältesten und stelle ihm Paul Schmidt zur Seite, denn dazu habe Ich sie bestimmt!« Das war der genaue Wortlaut. In der darauffolgenden Versammlung wurden beide Brüder von der Gemeinde einstimmig angenommen und durch Handauflegung als Älteste eingesegnet. Bruder Borg und Bruder Illing nehmen ihre Aufgaben im Vorstand wie eh und je wahr, ebenso mein Bruder Helmut. Auch alle anderen Brüder, die später hinzukamen, haben seit Jahren ihren Platz in der Gemeinde und im Missionswerk.

Es ist unsere Bestimmung, dem Herrn zur Verfügung zu stehen, damit Er durch die Gemeinde die Werke Gottes wirken kann, wie geschrieben steht: »Wir müssen die Werke dessen wirken, der Mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, in der niemand wirken kann.« (Joh. 9, 4). Der ewig treue Gott hat uns am Ende der Gnadenzeit auf so wunderbare Weise in Seinen Endzeitplan hineingenommen. ER lässt uns tatsächlich den letzten Teil der Heilsgeschichte ganz bewusst miterleben. So gewiss bei dem ersten Kommen Christi nur die wirklich aus erwählten Gläubigen die Erfüllung biblischer Prophetie erkannten und erlebten, so gewiss erkennen und erleben es auch jetzt in dieser letzten Generation vor dem zweiten Kommen Christi ebenfalls nur die Auserwählten. Es bleibt dabei, dass viele berufen, aber nur wenige auserwählt sind (Matth. 22,14). Es steht auch geschrieben: »Ebenso ist nun auch in unserer Zeit ein Rest nach der göttlichen Gnadenauswahl vorhanden Was Israel erstrebt, das hat es in seiner Gesamtheit nicht erreicht; der auserwählte Teil aber hat es erreicht« (Rom. 11, 5-7). Das gleiche trifft auf die Gemeinde aus den Nationen zu. Alle nominell Gläubigen haben ihre eigenen Pläne und »christlichen« Programme entsprechend der Gemeinde oder des Missionswerkes, zu denen sie gehören. Doch die wahren Gotteskinder sind Kinder der Verheißung (Gal. 4.28). erkennen die Zeit der gnädigen Heimsuchung und erleben, was Gott verheißen hat.

Was mich betrifft, so sehe ich die Hand des Herrn in meinem ganzen Leben. Schon mit 14 Jahren las ich täglich in der Bibel. Das mag sonderbar klingen, doch ich tat es wirklich aus einem inneren Verlangen heraus. Mein Vater, der mir zugleich Freund und Bruder in Christo war, hat gepredigt und mit uns Hausandachten gehalten. Oft kamen die dienenden Brüder zu uns und nutzten die Abende, um ihre Meinungen über bestimmte Bibelstellen auszutauschen. Mitreden durfte ich nicht, aber aus nächster Nähe zuhören. Es kam vor, dass einer zum anderen sagte: »Wie siehst du die Sache? Was ist deine Meinung?« Doch in mich war es seit jeher hineingelegt, wissen zu wollen, wie es tatsächlich richtig, also biblisch, ist. Deshalb las ich die Parallelstellen nach und bat meinen Herrn um Klarheit. Und Gott sei es gedankt, der mich von Anfang an, seit ich 1953 zu predigen begann, geleitet hat, nur das zu lehren, wie ich es getan hätte, wenn Er in Person unter den Zuhörern gewesen wäre. Das trifft auf die gesamte Zeitspanne der 47 Jahre zu. Wie jeder Gläubige, so habe auch ich ein geistliches Wachstum erlebt; es ging von Erkenntnis zu Erkenntnis, von Klarheit zu Klarheit, doch immer im Wort der Wahrheit. Ich habe den Ratschluss Gottes und die biblischen Lehren nur so gepredigt, wie ich es in der Schrift sah und erleuchtet bekam. Bei den Tausenden von Predigten, die ich gehalten habe, musste ich nicht eine Korrektur vornehmen. Die Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes war immer vollkommen.

Mit Blick auf all die zurückliegenden Jahre im Reiche Gottes können hier lediglich einige Höhepunkte Erwähnung finden. Den bevollmächtigten Dienst Bruder Branhams, der uns in die Tage der Bibel zurückversetzte, habe ich im August 1955 in den Versammlungen in Karlsruhe zum ersten Mal miterlebt und erkannte sofort, dass dort ein Mann auf der Plattform stand, der tatsächlich von Gott gesandt war. Nach der Predigt betete er für diejenigen, die ihr Leben Gott weihen wollten, und danach ließ er die Kranken nach vorne kommen. Als ich sah und hörte, wie er ihnen Einzelheiten aus ihrem Leben sagte, die er unmöglich wissen konnte, da wurde mir klar, dass sich hier wiederholt, was schon im Dienst Jesu Christi als Erkennungszeichen, dass Er der Messias ist, geschehen war: »Nathanael fragte Ihn: ,Woher kennst Du mich?’ Jesus antwortete ihm mit den Worten: ,Noch ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe Ich dich gesehen.’« (Joh. 1, 48). Zu der Samariterin sagte Er: denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Ehemann …’ Die Frau entgegnete Ihm: ,Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet … Ich weiß, dass der Messias kommt…, der wird uns alles sagen. ’ Jesus antwortete ihr: ,ICH bin's, der mit dir redet.’« (Joh. 4, 17-26) u. a.

Schon nach der ersten Versammlung hatte ich den Wunsch, diesen Gottesmann persönlich kennenzulernen und mit ihm zu sprechen. Deshalb begab ich mich am nächsten Morgen noch vor 8.00 Uhr zu seinem Hotel und erkundigte mich an der Rezeption nach ihm. Während ich fragte, sagte der Angestellte: »Sie brauchen keine weitere Information. Rev. Branham und sein Team kommen jetzt dort herein.« Ich wandte mich um und sah, wie Bruder Branham in Richtung Rezeption kam, kurz vor mir stehen blieb, auf mich zeigte und sagte: »Du bist ein Prediger des Evangeliums.« Dann zeigte er nach links und sägte: »Dort am Eingang steht deine Frau.« Tiefergriffen und überwältigt begrüßte ich ihn und wir sprachen miteinander. Von diesem Zeitpunkt an wollte ich mit seinem Dienst näher vertraut werden. Ich hatte seit jeher das Verlangen, einen Gottesmann kennenzulernen, der Gott begegnet war und ihn persönlich kennt.

Im Juni 1958 besuchte ich die »Voice of Healing«-Konferenz, die von Rev. Gordon Lindsay in Dallas, Texas, USA, anberaumt und zu der Bruder Branham als Hauptredner angekündigt war. Im Vergleich mit den vielen anderen anwesenden Evangelisten merkte ich, dass dieser einfache und demütige Mann eine Ausnahme bildet, und ich erkannte, dass er ein Prophet und wie Johannes der Täufer ein Mann von Gott gesandt war. Auch hier sagte Bruder Branham den Menschen, d  ie aus verschiedenen Städten zum Gebet gekommen waren, welche Nöte und Krankheiten sie hatten, ja sogar Ort, Straße und Hausnummer, wo sie wohnten, und vieles mehr. Dies bewirkte eine solche Glaubensstärkung in ihnen, dass sie auf der Stelle geheilt, ja dass sogar Blindgeborene sehend wurden. Hier wiederholte sich der gleiche prophetische Dienst wie bei unserem Herrn als Menschensohn. Jesus sagte ja in Joh. 5, 19-20: »Der Sohn vermag von sich selber aus nichts zu tun, als was Er den Vater tun sieht … Denn der Vater … lässt Ihn alles sehen.« Ebenso konnte auch Bruder Branham den Menschen aufgrund von Visionen oftmals sogar ihre geheimsten Gedanken mitteilen. Er sprach von einer Botschaft, die er dem Volk Gottes bringen muss. 

Jetzt wollte ich erfahren, was er glaubt und lehrt, denn ich sah doch, dass Gott mit ihm ist. So hinterließ ich meine Anschrift, um seine auf Tonband aufgenommenen Predigten immer direkt zugeschickt zu bekommen, suchte aber noch an Ort und Stelle das persönliche Gespräch mit ihm. Am Ende des Gesprächs dort in Dallas sagte er mir: »Du wirst nach Deutschland zurückkehren!« Das war für mich unfassbar, denn ich war im März 1956 mit meiner Frau nach Kanada ausgewandert und wir hätten nicht im Traum daran gedacht, jemals zurückzukehren. Doch bereits im August 1958 kamen wir aufgrund der direkten Weisung des Herrn, die Er nochmals bestätigte, wieder nach Deutschland. Ich predigte dann zunächst in Gemeinden, die mir schon vorher bekannt gewesen waren.

Es war im Oktober 1959, als der überregionale Leiter in der Gemeinde in Krefeld, in der auch mein Vater und ich predigten, vor William Branham und seinen Lehren warnte. Das hatte zur Folge, dass wir dort nicht mehr willkommen und nicht mehr frei waren in der Verkündigung. Einige Geschwister zogen sich daraufhin von jener Gemeinde zurück. Zu ihnen gehörte auch unsere ganze Familie. Ende Dezember entstand ein Gebetskreis, in dem ich die erste Predigt Bruder Branhams vom Tonband übersetzte. Unsere Zielsetzung als kleine Hausgemeinschaft von 12-15 Geschwistern war von Anfang an klar: »Sola Scriptura« — allein die Schrift sollte in Glaube, Lehre und Leben gelten. Gott hatte Gnade zu einem neuen Anfang geschenkt und sorgte weiterhin kontinuierlich für Wachstum, Gedeihen und viel Frucht für die Ewigkeit. Bald mieteten wir einen Saal, der 70 Personen fasste, dann einen mit 120 Plätzen und danach einen mit 250, bis wir 1973 auf direkte Weisung des Herrn ein Grundstück erwarben und unsere eigene Kapelle bauten, die über 600 Personen Platz bietet.

Mit großer Dankbarkeit möchte ich erwähnen, dass dieselben Brüder Leonhard Russ, Paul Schmidt, Alfred Borg, Reinhold Illing und mein Bruder Helmut, die von Anfang an dabei waren, noch heute nach 40 Jahren die gleichen Dienste und Aufgaben in der Gemeinde wahrnehmen. Das grenzt nicht nur an ein Wunder, das ist ein Wunder. Denn wie es die Erfahrung lehrt, machen sich Brüder ja immer schnell selbstständig, meistens um zu beweisen, dass auch sie Leute um sich scharen und den Pastor spielen können. Gott hat unter allen Umständen über Seinem Wort, Seinen Dienern und Seinem Volk gewacht. Der Lohn sol eher Brüder, die dem Herrn uneigennützig dienen, wird groß sein. Gott segnet die Treue der Zusammenarbeit: Der eine pflanzt, der andere begießt und Gott schenkt Wachstum und Gedeihen (1. Kor. 3, 5-9).

Bruder Russ hat als Prediger und Gemeindeältester in all den Jahren die Gottesdienste geleitet; ihm zur Seite steht Bruder Schmidt als Mitältester, der ebenfalls in der lokalen Gemeinde dient, aber auch in der Mission, besonders in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, tätig ist. Ich werde jenen Abend nie vergessen: Wir wohnten damals noch auf der Luisenstraße und hatten die Versammlungen auf der Hubertusstraße, als der Herr mit gebietender Stimme zu mir sprach: »Mein Knecht, weihe mir Leonhard Russ zum Ältesten und stelle ihm Paul Schmidt zur Seite, denn dazu habe Ich sie bestimmt!« Das war der genaue Wortlaut. In der darauffolgenden Versammlung wurden beide Brüder von der Gemeinde einstimmig angenommen und durch Handauflegung als Älteste eingesegnet. Bruder Borg un  d Bruder Illing nehmen ihre Aufgaben im Vorstand wie eh und je wahr, ebenso mein Bruder Helmut. Auch alle anderen Brüder, die später hinzukamen, haben seit Jahren ihren Platz in der Gemeinde und im Missionswerk.

Es ist unsere Bestimmung, dem Herrn zur Verfügung zu stehen, damit Er durch die Gemeinde die Werke Gottes wirken kann, wie geschrieben steht: »Wir müssen die Werke dessen wirken, der Mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, in der niemand wirken kann.« (Joh. 9, 4). Der ewig treue Gott hat uns am Ende der Gnadenzeit auf so wunderbare Weise in Seinen Endzeitplan hineingenommen. ER lässt uns tatsächlich den letzten Teil der Heilsgeschichte ganz bewusst miterleben. So gewiss bei dem ersten Kommen Christi nur die wirklich aus erwählten Gläubigen die Erfüllung biblischer Prophetie erkannten und erlebten, so gewiss erkennen und erleben es auch jetzt in dieser letzten Generation vor dem zweiten Kommen Christi ebenfalls nur die Auserwählten. Es bleibt dabei, dass viele berufen, aber nur wenige auserwählt sind (Matth. 22,14). Es steht auch geschrieben: »Ebenso ist nun auch in unserer Zeit ein Rest nach der göttlichen Gnadenauswahl vorhanden Was Israel erstrebt, das hat es in seiner Gesamtheit nicht erreicht; der auserwählte Teil aber hat es erreicht« (Rom. 11, 5-7). Das gleiche trifft auf die Gemeinde aus den Nationen zu. Alle nominell Gläubigen haben ihre eigenen Pläne und »christlichen« Programme entsprechend der Gemeinde oder des Missionswerkes, zu denen sie gehören. Doch die wahren Gotteskinder sind Kinder der Verheißung (Gal. 4.28). erkennen die Zeit der gnädigen Heimsuchung und erleben, was Gott verheißen hat.