Der Antichrist

Anti = gegen

« »

Der Schlüssel zum rechten Verständnis, um dieser rätselhaften Person auf die Spur zu kommen, liegt in dem Wort anti. Wie jedem bekannt ist, bedeutet anti "gegen". Der Antichrist ist also der Gegner — der Widersacher Christi. Das Trügerische besteht jedoch darin, daß diese Person sich auf Christus beruft, aber mit allen Lehren und der gesamten Praxis im Gegensatz zu Ihm und Seinem Wort steht. Er spricht von Christus, doch bindet er seine Nachfolger, die er aus seiner Sicht "Gläubige" nennt, an sich. Sie glauben Seinem Wort, nicht dem Worte Christi.

Das besondere Erkennungsmerkmal des Antichristen besteht darin, daß er der "Lügner" und identisch mit seiner Lehre ist, die aus lauter Lügen besteht — im Gegensatz zu Christus, der die Wahrheit ist und dessen Lehren aus lauter Wahrheiten bestehen. Der Antichrist ersetzt jede Lehre Christi mit seiner eigenen. Eine Lüge ist die Wahrheit verkehrt wiedergegeben. Wie schon im Garten Eden der Teufel, so bedient auch der Antichrist sich des Wortes Gottes mit List und Tücke, um die Frommen auf frömmste Art zu verführen. Doch bei genauer Betrachtung stellt man fest, daß absolut nichts von dem, was er lehrt, mit dem Original-Wort Gottes übereinstimmt. Wer gegen das Wort ist und handelt, der ist gegen Christus, also "Anti-Christ", denn Christus ist das Wort - der Logos.

Vom Antichristen hören wir bereits im Urchristentum. Johannes erwähnt ihn wiederholt in seinen Briefen. Er schreibt im Hinblick auf die heutige Zeit von Ihm: "Ihr Kindlein, die letzte Stunde ist da, und wie ihr gehört habt, daß ein Widerchrist kommt ..." Es ist beachtenswert, daß Johannes einerseits von dem Kommen des Antichristen in der Einzahl spricht und sich dabei auf die letzten Tage, also auf die Endzeit bezieht, gleichzeitig aber mehrere erwähnt, die schon damals auftraten: "... so sind jetzt schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten" (1. Joh. 2, 18). Es handelte sich dabei nicht um Menschen, die Christus ablehnten, sondern um solche, die Ihn im Gegensatz zum Wort darstellten und deuteten.

Die falschen Brüder, von denen Paulus schrieb, die falschen "Christusse", von denen Jesus sprach, sind die falschen Gesalbten, die schon am Anfang von dem Wort der Propheten und Apostel abwichen und andere Lehrmeinungen vortrugen. Besonders tat sich der in der Bibel erwähnte Redeführer Niko hervor. Seine Nachfolger waren die Nikolaiten. Er scharte Leichtgläubige um sich und verkündigte die eigenen Werke anstatt den Glauben allein, durch den man selig wird. Der HErr spricht den Seinen im ersten Sendschreiben durch den Gemeinde-Engel das Lob aus: "...doch das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest" (Offbg. 2, 6). Im dritten Sendschreiben hatte diese unbiblische Richtung, in der die Laien von selbsternannter Geistlichkeit beherrscht wurden, bereits Fuß gefaßt. Daher die Mahnung: "So hast du auch solche unter dir, die sich in derselben Weise an die Lehre der Nikolaiten halten" (Offbg. 2, 15). So wie Weizen und Unkraut auf dem gleichen Feld wachsen, so befinden sich die Echten und die Unechten auf dem Boden des Christentums.

Es begann damit, daß unter dem Einfluß des antichristlichen Geistes von der Wahrheit losgelöste Lehren vorgetragen und geglaubt wurden. Später hat man im antichristlichen System Dogmen daraus gemacht. Ihre Krönung wird schließlich im Antichristen selbst sein. Paulus, der prophetischen Weitblick besaß, schreibt: "Dieses lehre und schärfe es ein: Wer anders lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unseres HErrn Jesus Christus und an die Lehre hält, welche der Gottseligkeit dient, der ist von Hochmut verblendet und versteht in Wirklichkeit nichts ..." (1. Tim. 6, 3-4a).

Der Apostel wußte, daß seine Verkündigung göttlichen Ursprungs war, denn er hatte sie durch eine direkte Offenbarung Jesu Christi empfangen (Gal. 1, 12). Er verteidigt nicht sich und seine Lehren, sondern das Evangelium Jesu Christi — die reine, seligmachende Heilsbotschaft Gottes. In 2. Tim. 1, 13-14 fordert er seinen Mitarbeiter auf, an der gesunden Lehre festzuhalten: "Als Vorbild gesunder Lehren halte die fest, welche du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus wurzeln. Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt!"

Im Laufe der Kirchengeschichte sind viele falsche Lehrer und Propheten aufgetreten, wie es in 2. Petr. 2, 1 angekündigt wurde: "Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren heimlich bei euch einführen werden, indem sie sogar den HErrn, der sie erkauft hat, verleugnen, wodurch sie jähes Verderben über sich bringen." Die Bezeichnung "falsche Propheten" steht hier ebenfalls in der Mehrzahl.

Vom antichristlichen Geist inspiriert, entwickelte sich eine Kirche neben der wahren Gemeinde. Selbsternannte Lehrer, falsche Propheten und Lügenapostel predigten nicht die Lehre Christi, sondern eigene Erkenntnisse. Sie zogen ungefestigte Menschen vom Worte Gottes weg in ihre Gefolgschaft. Am Ende vereinigen sich alle Merkmale und Eigenschaften des antichristlichen Systems unter einem Haupt. Deshalb steht in der Offenbarung von ihm als dem falschen Propheten geschrieben. Wie die wahren Propheten das Wort Gottes, das an sie erging, als das "SO SPRICHT DER HERR" verkündigten, so stellt der falsche Prophet den Anspruch, die Stimme Gottes auf Erden zu sein. Doch seine Lehre hat in Wirklichkeit mit dem wahren Wort nichts gemeinsam. Er ist der Prophet der falschen Lehre und wird deshalb als der falsche Prophet bezeichnet.

Wer verkündigt, was im Gegensatz zu den wahren Propheten steht, ist selbst ein falscher Prophet. Ein falscher Lehrer ist, wer anders lehrt als die von Gott eingesetzten Lehrer im Urchristentum. Durch einen Vergleich ist leicht feststellbar, daß heute ein anderer Jesus gepredigt und ein anderes Evangelium präsentiert wird als im Urchristentum (2. Kor. 11, 4). Falsches wird als richtig und das Richtige als falsch dargestellt. Ohne daß die Menschen sich dessen bewußt sind, hat man im Laufe der Jahrhunderte unzählige Irrlehren eingeführt, die nichts mehr mit den Lehren und der Praxis der ersten Christen gemeinsam haben.

Doch wer durchforscht heute noch die Schrift, um zu prüfen, ob die vorgetragenen Lehren stimmen? Paulus sagte: "Ich weiß, daß nach meinem Weggang schlimme Wölfe bei euch einbrechen und die Herde nicht verschonen werden; ja aus eurer eigenen Mitte werden Männer auftreten und Irrlehren vortragen, um die Jünger in ihre Gefolgschaft zu ziehen" (Apg. 20, 29-30). Salbungsvolle Worte werden vom wohlgeübten Zeremoniell umrahmt. Die unwissenden Massen sind beeindruckt und meinen, das habe Christus so eingeführt. Sie sehen das äußerlich Lammfromme und durchschauen die verhängnisvolle Fälschung nicht, weil sie das Wort nicht kennen. Jesus sagte: "Meine Schafe hören Meine Stimme" (Joh. 10, 27). Seine Stimme ist und bleibt Sein Wort in Ewigkeit.

Wie bereits erwähnt, wird ein falscher Prophet daran erkannt, daß er nicht das Wort der wahren Propheten predigt, ein falscher Apostel daran, daß er nicht die biblische Apostel-Lehre verkündigt (Offbg. 2, 2), der Antichrist daran, daß er über Christus falsch lehrt und gar nicht daran denkt, zu tun, was Christus geboten hat. Er bekennt sich verbal zu Christus, ist jedoch tief in den Aberglauben verstrickt, bis hin zur Anrufung der Verstorbenen, welches Spiritismus ist.Wie ernst sind doch die Worte: "Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigten als das, welches wir euch verkündigt haben: - Fluch über ihn!" (Gal. 1, 8).

Wer den Antichristen als Weltdiktator im Sinne eines politischen Tyrannen sieht, wird überrascht sein. Paulus schreibt von ihm, daß Satan durch ihn in der Endphase "alle möglichen Machttaten, Zeichen und Wunder der Lüge und jede Art von Trug der Ungerechtigkeit" vollbringen wird (2. Thess. 2). Dieser Mensch hat keine biblischen Zeichen und Wunder aufzuweisen, wie sie im Dienste Jesu Christi und der Apostel durch die Kraft Gottes geschahen. Statt dessen ist er ein Meister der Ränke. Was keiner zustande bringen könnte, das gelingt ihm durch religiöse Politik. Es sind lügnerische Zeichen, die im Gegensatz zur Wahrheit stehen. Er versteht es, mit Lug und Trug auf frömmste Art umzugehen und alle zu verführen, die seinem Lügenevangelium glauben; er kann mit Staatsmännern und Kirchenfürsten gleichermaßen reden. Er hat den besten Beraterstab der Welt, ist der bestinformierte Mann, zu ihm kommen alle aus allen Lagern. Seine Vermittlerrolle wird von allen gegensätzlichen politischen Prägungen in Anspruch genommen. Er ist die höchste geistliche Autorität, die es auf Erden gibt, und, wie er behauptet, auch die höchste juristische Instanz.

Niemals wird der Antichrist eine Gebetserhörung erleben, nie wird durch ihn, wie durch Christus, ein Lahmer gehend, ein Blinder sehend oder ein Tauber hörend gemacht. Trotzdem wird ihm alle Welt zujubeln und huldigen, "... die deshalb verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit sich nicht zu eigen gemacht haben, um ihre Rettung zu erlangen. Und aus diesem Grunde sendet Gott ihnen einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken; denn alle sollen dem Gericht verfallen, die nicht der Wahrheit Glauben geschenkt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gefunden haben" (2. Thess. 2, 10-12). Denken wir daran: der Antichrist ist dem Namen nach ein Christ, aber im Grunde genommen ist er gegen Christus. Er spricht vom Reiche Gottes, baut aber sein eigenes Reich, in dem er herrscht.

Der Schlüssel zum rechten Verständnis, um dieser rätselhaften Person auf die Spur zu kommen, liegt in dem Wort anti. Wie jedem bekannt ist, bedeutet anti "gegen". Der Antichrist ist also der Gegner — der Widersacher Christi. Das Trügerische besteht jedoch darin, daß diese Person sich auf Christus beruft, aber mit allen Lehren und der gesamten Praxis im Gegensatz zu Ihm und Seinem Wort steht. Er spricht von Christus, doch bindet er seine Nachfolger, die er aus seiner Sicht "Gläubige" nennt, an sich. Sie glauben Seinem Wort, nicht dem Worte Christi.

Das besondere Erkennungsmerkmal des Antichristen besteht darin, daß er der "Lügner" und identisch mit seiner Lehre ist, die aus lauter Lügen besteht — im Gegensatz zu Christus, der die Wahrheit ist und dessen Lehren aus lauter Wahrheiten bestehen. Der Antichrist ersetzt jede Lehre Christi mit seiner eigenen. Eine Lüge ist die Wahrheit verkehrt wiedergegeben. Wie schon im Garten Eden der Teufel, so bedient auch der Antichrist sich des Wortes Gottes mit List und Tücke, um die Frommen auf frömmste Art zu verführen. Doch bei genauer Betrachtung stellt man fest, daß absolut nichts von dem, was er lehrt, mit dem Original-Wort Gottes übereinstimmt. Wer gegen das Wort ist und handelt, der ist gegen Christus, also "Anti-Christ", denn Christus ist das Wort - der Logos.

Vom Antichristen hören wir bereits im Urchristentum. Johannes erwähnt ihn wiederholt in seinen Briefen. Er schreibt im Hinblick auf die heutige Zeit von Ihm: "Ihr Kindlein, die letzte Stunde ist da, und wie ihr gehört habt, daß ein Widerchrist kommt ..." Es ist beachtenswert, daß Johannes einerseits von dem Kommen des Antichristen in der Einzahl spricht und sich dabei auf die letzten Tage, also auf die Endzeit bezieht, gleichzeitig aber mehrere erwähnt, die schon damals auftraten: "... so sind jetzt schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten" (1. Joh. 2, 18). Es handelte sich dabei nicht um Menschen, die Christus ablehnten, sondern um solche, die Ihn im Gegensatz zum Wort darstellten und deuteten.

Die falschen Brüder, von denen Paulus schrieb, die falschen "Christusse", von denen Jesus sprach, sind die falschen Gesalbten, die schon am Anfang von dem Wort der Propheten und Apostel abwichen und andere Lehrmeinungen vortrugen. Besonders tat sich der in der Bibel erwähnte Redeführer Niko hervor. Seine Nachfolger waren die Nikolaiten. Er scharte Leichtgläubige um sich und verkündigte die eigenen Werke anstatt den Glauben allein, durch den man selig wird. Der HErr spricht den Seinen im ersten Sendschreiben durch den Gemeinde-Engel das Lob aus: "...doch das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest" (Offbg. 2, 6). Im dritten Sendschreiben hatte diese unbiblische Richtung, in der die Laien von selbsternannter Geistlichkeit beherrscht wurden, bereits Fuß gefaßt. Daher die Mahnung: "So hast du auch solche unter dir, die sich in derselben Weise an die Lehre der Nikolaiten halten" (Offbg. 2, 15). So wie Weizen und Unkraut auf dem gleichen Feld wachsen, so befinden sich die Echten und die Unechten auf dem Boden des Christentums.

Es begann damit, daß unter dem Einfluß des antichristlichen Geistes von der Wahrheit losgelöste Lehren vorgetragen und geglaubt wurden. Später hat man im antichristlichen System Dogmen daraus gemacht. Ihre Krönung wird schließlich im Antichristen selbst sein. Paulus, der prophetischen Weitblick besaß, schreibt: "Dieses lehre und schärfe es ein: Wer anders lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unseres HErrn Jesus Christus und an die Lehre hält, welche der Gottseligkeit dient, der ist von Hochmut verblendet und versteht in Wirklichkeit nichts ..." (1. Tim. 6, 3-4a).

Der Apostel wußte, daß seine Verkündigung göttlichen Ursprungs war, denn er hatte sie durch eine direkte Offenbarung Jesu Christi empfangen (Gal. 1, 12). Er verteidigt nicht sich und seine Lehren, sondern das Evangelium Jesu Christi — die reine, seligmachende Heilsbotschaft Gottes. In 2. Tim. 1, 13-14 fordert er seinen Mitarbeiter auf, an der gesunden Lehre festzuhalten: "Als Vorbild gesunder Lehren halte die fest, welche du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus wurzeln. Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt!"

Im Laufe der Kirchengeschichte sind viele falsche Lehrer und Propheten aufgetreten, wie es in 2. Petr. 2, 1 angekündigt wurde: "Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren heimlich bei euch einführen werden, indem sie sogar den HErrn, der sie erkauft hat, verleugnen, wodurch sie jähes Verderben über sich bringen." Die Bezeichnung "falsche Propheten" steht hier ebenfalls in der Mehrzahl.

Vom antichristlichen Geist inspiriert, entwickelte sich eine Kirche neben der wahren Gemeinde. Selbsternannte Lehrer, falsche Propheten und Lügenapostel predigten nicht die Lehre Christi, sondern eigene Erkenntnisse. Sie zogen ungefestigte Menschen vom Worte Gottes weg in ihre Gefolgschaft. Am Ende vereinigen sich alle Merkmale und Eigenschaften des antichristlichen Systems unter einem Haupt. Deshalb steht in der Offenbarung von ihm als dem falschen Propheten geschrieben. Wie die wahren Propheten das Wort Gottes, das an sie erging, als das "SO SPRICHT DER HERR" verkündigten, so stellt der falsche Prophet den Anspruch, die Stimme Gottes auf Erden zu sein. Doch seine Lehre hat in Wirklichkeit mit dem wahren Wort nichts gemeinsam. Er ist der Prophet der falschen Lehre und wird deshalb als der falsche Prophet bezeichnet.

Wer verkündigt, was im Gegensatz zu den wahren Propheten steht, ist selbst ein falscher Prophet. Ein falscher Lehrer ist, wer anders lehrt als die von Gott eingesetzten Lehrer im Urchristentum. Durch einen Vergleich ist leicht feststellbar, daß heute ein anderer Jesus gepredigt und ein anderes Evangelium präsentiert wird als im Urchristentum (2. Kor. 11, 4). Falsches wird als richtig und das Richtige als falsch dargestellt. Ohne daß die Menschen sich dessen bewußt sind, hat man im Laufe der Jahrhunderte unzählige Irrlehren eingeführt, die nichts mehr mit den Lehren und der Praxis der ersten Christen gemeinsam haben. 

Doch wer durchforscht heute noch die Schrift, um zu prüfen, ob die vorgetragenen Lehren stimmen? Paulus sagte: "Ich weiß, daß nach meinem Weggang schlimme Wölfe bei euch einbrechen und die Herde nicht verschonen werden; ja aus eurer eigenen Mitte werden Männer auftreten und Irrlehren vortragen, um die Jünger in ihre Gefolgschaft zu ziehen" (Apg. 20, 29-30). Salbungsvolle Worte werden vom wohlgeübten Zeremoniell umrahmt. Die unwissenden Massen sind beeindruckt und meinen, das habe Christus so eingeführt. Sie sehen das äußerlich Lammfromme und durchschauen die verhängnisvolle Fälschung nicht, weil sie das Wort nicht kennen. Jesus sagte: "Meine Schafe hören Meine Stimme" (Joh. 10, 27). Seine Stimme ist und bleibt Sein Wort in Ewigkeit.

Wie bereits erwähnt, wird ein falscher Prophet daran erkannt, daß er nicht das Wort der wahren Propheten predigt, ein falscher Apostel daran, daß er nicht die biblische Apostel-Lehre verkündigt (Offbg. 2, 2), der Antichrist daran, daß er über Christus falsch lehrt und gar nicht daran denkt, zu tun, was Christus geboten hat. Er bekennt sich verbal zu Christus, ist jedoch tief in den Aberglauben verstrickt, bis hin zur Anrufung der Verstorbenen, welches Spiritismus ist.  Wie ernst sind doch die Worte: "Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigten als das, welches wir euch verkündigt haben: - Fluch über ihn!" (Gal. 1, 8).

Wer den Antichristen als Weltdiktator im Sinne eines politischen Tyrannen sieht, wird überrascht sein. Paulus schreibt von ihm, daß Satan durch ihn in der Endphase "alle möglichen Machttaten, Zeichen und Wunder der Lüge und jede Art von Trug der Ungerechtigkeit" vollbringen wird (2. Thess. 2). Dieser Mensch hat keine biblischen Zeichen und Wunder aufzuweisen, wie sie im Dienste Jesu Christi und der Apostel durch die Kraft Gottes geschahen. Statt dessen ist er ein Meister der Ränke. Was keiner zustande bringen könnte, das gelingt ihm durch religiöse Politik. Es sind lügnerische Zeichen, die im Gegensatz zur Wahrheit stehen. Er versteht es, mit Lug und Trug auf frömmste Art umzugehen und alle zu verführen, die seinem Lügenevangelium glauben; er kann mit Staatsmännern und Kirchenfürsten gleichermaßen reden. Er hat den besten Beraterstab der Welt, ist der bestinformierte Mann, zu ihm kommen alle aus allen Lagern. Seine Vermittlerrolle wird von allen gegensätzlichen politischen Prägungen in Anspruch genommen. Er ist die höchste geistliche Autorität, die es auf Erden gibt, und, wie er behauptet, auch die höchste juristische Instanz.

Niemals wird der Antichrist eine Gebetserhörung erleben, nie wird durch ihn, wie durch Christus, ein Lahmer gehend, ein Blinder sehend oder ein Tauber hörend gemacht. Trotzdem wird ihm alle Welt zujubeln und huldigen, "... die deshalb verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit sich nicht zu eigen gemacht haben, um ihre Rettung zu erlangen. Und aus diesem Grunde sendet Gott ihnen einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken; denn alle sollen dem Gericht verfallen, die nicht der Wahrheit Glauben geschenkt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gefunden haben" (2. Thess. 2, 10-12). Denken wir daran: der Antichrist ist dem Namen nach ein Christ, aber im Grunde genommen ist er gegen Christus. Er spricht vom Reiche Gottes, baut aber sein eigenes Reich, in dem er herrscht.