Der Antichrist

Ost- und West-Europa

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Von großer Bedeutung ist die Konstellation in der Endphase. Die weltweite Entwicklung auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet erzwingt einen Zusammenschluß der schwachen mit den starken Staaten. Dabei werden sieben westliche Länder eine Führungsrolle übernehmen, wie sie ja durch die sieben Köpfe symbolisiert sind.

Schlußendlich wird die Führungskraft von der "Europäischen Gemeinschaft" ausgehen. Die Grundlage dafür wurde im Jahre 1957 durch die römischen Verträge geschaffen. Das Zustandekommen der "römischen Verträge" ist bereits Erfüllung biblischer Prophetie. Drei Politiker waren maßgeblich an ihrer Entstehung beteiligt: Robert Schuman, Frankreich, Alcide De Gasperi, Italien, und Konrad Adenauer, Deutschland. Sie alle waren Christdemokraten und Katholiken und von dem römisch-katholischen Internationalismus durchdrungen.* Die Belebung des römischen Reiches findet in der Tat mit großem Erfolg statt.

Der bereits in die Geschichte eingegangene Präsident Frankreichs, Charles de Gaulle, hatte die Vision von einem vereinten Gesamt-Europa, das bis zum Ural reicht. Sonderbarerweise hat Michail Gorbatschow auf dem Parteitag in Ost-Berlin im April 1986 den gleichen Gedanken zum Ausdruck gebracht. Wir müssen die schnell vor sich gehende Entwicklung aus prophetisch-biblischer Sicht betrachten und entsprechend einordnen. Alles wird kommen, wie es vorausgesagt wurde.

Wäre Konrad Adenauer auf das Angebot der Stalin-Note vom 10. März 1952 eingegangen, dann wäre keine Ost-West-Grenze durch ein Land und mitten durch Europa gezogen worden. Doch die Entscheidung mußte so fallen, denn sonst hätte der EG die "Lokomotive" gefehlt. Stalin bot die Wiedervereinigung des geteilten Nachkriegsdeutschlands an, die einzige Bedingung war die Neutralität. Adenauer konnte sich den nächsten Wahlausgang mit der protestantischen DDR-Bevölkerung ausrechnen und lehnte ab. Österreich dagegen nahm das Angebot, neutral zu werden, an und hat es sicher nicht bereut.

Während die sieben Köpfe ein fester Bestandteil des am Ende herrschenden Systems sind, treten die zehn Hörner erst für den letzten Abschnitt des prophetischen Geschehens in Erscheinung. "Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen haben, sondern ihre königliche Gewalt zu derselben Stunde zugleich mit dem Tier erhalten. Diese haben einmütigen Sinn und stellen ihre Macht und Gewalt dem Tier zur Verfügung, ... denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, Seinen Ratschluß auszuführen und in einem Sinn zu handeln und ihre Königsherrschaft so lange dem Tier zur Verfügung zu stellen, bis die Worte Gottes erfüllt sein werden" (Offbg. 17, 12-13 + 17).

Hier ist von einer bestimmten Stunde die Rede, in der die Machtausübung beginnt, und ebenso von einem bestimmten Zeitpunkt, an dem sie endet. Aus der Gesamtbeschreibung geht hervor, daß die zehn Hörner Osteuropa symbolisieren — im Gegensatz zu den sieben Köpfen, die in Westeuropa zu finden sind.

In der Endphase wird sich der Osten unter der Führung Rußlands gezwungenermaßen dem vereinigten Europa anschließen. Schon heute können wir eine schrittweise Annäherung beobachten. Die wirtschaftliche Verflechtung von Ost und West wird dem Ostblock keine andere Wahl lassen, als mitzumachen. Auch die Besorgnis um "Frieden und Sicherheit" bringt alle an den gemeinsamen Verhandlungstisch.

Die Füße der Bildsäule in Dan. 2 bestanden teils aus Eisen, teils aus Töpferton, also aus zwei grundverschiedenen Materialien; sie klebten aneinander, ohne sich zu vermischen (Vers 43). Diese beiden Stoffe, Eisen und Tonerde, können keine feste Verbindung miteinander eingehen. So wird es auch mit Ost- und Westeuropa sein.

Die osteuropäischen Länder werden das Vorhaben der römischen Kirche durchschauen und nur bis zu einem gewissen Punkt tolerieren. Deshalb werden sie sich ihrer Machtausübung nur solange beugen, bis die biblische Prophetie erfüllt ist, und dann zum vernichtenden Schlag gegen die Buhlerin ausholen, wie geschrieben steht: "Sie werden die Buhlerin hassen, werden sie einsam und nackt machen, ihr Fleisch verzehren und sie selbst mit Feuer verbrennen" (Kap. 17, 16).

Es wird ein plötzlicher Schlag sein, denn es heißt: "Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist nun das Gericht über dich gekommen!" (Offbg. 18, 10). Damit jeder auf den ersten Blick erkennt, wer gemeint ist, wird die Beschreibung nur einige Verse weiter im Worte Gottes wiederholt: "Wehe, wehe, du große Stadt, die du dich in feine Leinwand, in Purpur und Scharlach kleidetest und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt warst! O daß eine einzige Stunde diesen großen Reichtum verwüstet hat!" (Vers 16). Vor den Augen des Johannes hat ein Engel bildlich demonstriert, wie die Weltstadt ihr Ende findet: "Da hob ein starker Engel einen Stein auf, der so groß wie ein Mühlstein war, und schleuderte ihn ins Meer mit den Worten: 'So wird mit gewaltigem Schwung die große Stadt Babylon weggeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein!'" (Vers 21).

Bereits im Alten Testament finden wir eine Beschreibung dieser Stadt. Jeder hat von dem Turmbau zu Babel gehört. Bab-el bedeutet "Pforte Gottes". Aus dem ursprünglichen Babel wurde das Babylon, nämlich die sich bis zum Himmel türmende "Verwirrung". Der Prophet Jeremia sah ihren Untergang schon als vollendete Tatsache: "Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des HErrn, der die ganze Erde trunken machte; von seinem Wein haben die Völker getrunken, darum haben die Völker den Verstand verloren" (Jer. 51, 7). Die falschen Lehren haben eine geistliche Auswirkung, wie sie irdisch nach einem starken Getränk auftritt: man verliert die Orientierung und weiß nicht mehr, was man tut, glaubt oder sagt. Das ist der religiöse Zustand der heutigen Christenheit. Alle haben aus dem Becher Babylons getrunken und mischen Eigenes hinzu.

Jeremia schreibt weiter: "Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert: 'wehklagt über die Stadt, holt Balsam für ihre Schmerzen: vielleicht ist noch Heilung möglich!'" (Vers 8). Wie wir gleich aus dem nächsten Vers ersehen, gibt es nur für diejenigen Heilung, die aus Babylon herauskommen, nicht aber für Babylon selbst: "Wir haben Babylon heilen wollen, aber es war nicht zu heilen: überlaßt es sich selbst! laßt uns abziehen, ein jeder in sein Land! denn bis an den Himmel reicht das Strafgericht über die Stadt und ragt bis zu den Wolken!" (Vers 9).

Auch in Offbg. 16, 19 wird das Gericht über diese Stadt beschrieben: "Da zerfiel die große Stadt in drei Teile, und die Städte der Völker stürzten ein, und der großen Stadt Babylon wurde vor Gott gedacht, um ihr den Becher mit dem Glutwein Seines Zorns zu reichen." Bei der Betrachtung über das buhlerische Weib haben wir festgestellt, daß sie einen Becher mit verwerflichen, unbiblischen Lehren in der Hand hielt, aus dem gemäß Offbg. 18, 3 die ganze Menschheit getrunken hat. Beim Gericht wird ihr der Becher voll des Zornes und des Grimmes Gottes gereicht. "Frohlocke über sie, duHimmel und ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, denn Gott hat das Strafgericht für euch an ihr vollzogen!" (Offbg. 18, 20).

Diese Institution, die ihre religiöse Herrschaft in Verbindung mit wirtschaftlicher und politischer Macht über die Könige der Erde ausübt, wird vor Aufrichtung des Reiches Gottes vernichtet. In Offbg. 18, 2 steht geschrieben, daß der Engel mit mächtiger Stimme rief: "Gefallen, gefallen ist das große Babylon und ist zur Behausung von Teufeln, zur Unterkunft aller unreinen Geister und zur Unterkunft aller unreinen und verabscheuten Vögel geworden! Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr gebuhlt, und die Kaufleute der Erde sind durch ihre maßlose Üppigkeit reich geworden."

Es ist überwältigend, in welch einer Weise der Heilige Geist die Propheten und Apostel inspiriert und ihnen lange im voraus die Entwicklung offenbart hat. In Vers 5 steht, daß sich ihre Sünden bis zum Himmel augetürmt haben. "Soviel sie geprunkt und Üppigkeit getrieben hat, ebensoviel Qual und Leid fügt ihr zu! Weil sie in ihrem Herzen denkt: 'Ich throne hier als Königin und bin keine Witwe und werde niemals Trauer erleben': deshalb sollen ihre Plagen an einem Tage über sie kommen; denn stark ist Gott der HErr, der das Urteil über sie gesprochen hat."

Gott, der Allmächtige, hat das Urteil über sie bereits im voraus gesprochen. Als Werkzeug dienen Ihm dazu die zehn Hörner, die der Stadt mit einer Bombe ein plötzliches Ende bereiten werden. Wir können gewiß sein, daß die Stunde kommt, in der diese Ankündigungen verwirklicht werden, denn Gott sagt, was Er meint, und meint auch, was Er sagt. Deshalb sollten alle, die dem Verderben entrinnen möchten, gehorsam befolgen, was die Stimme aus dem Himmel sagte: "Gehet aus ihr hinaus, ihr Mein Volk, damit ihr an ihren Sünden keinen Anteil habt und von ihren Plagen nicht mitbetroffen werdet!"

Rußland müssen wir als Gerichtsvollstrecker Gottes betrachten. Die Symbole von Hammer und Sichel sind bestens gewählt. Drei Schläge werden ausgeführt, die beiden letzten sind biblisch belegbar. Der erste wird gegen die USA, der zweite gegen den Vatikan, der dritte gegen Israel sein. Aus militärisch-strategischer Sicht wird der Schlag gegen die USA notwendig. Die USA stehen nämlich auf der Seite Israels, und werden deshalb für einen Moment außer Gefecht gesetzt in der Annahme, daß sie dann nicht eingreifen können, wenn die Feindesmächte über Israel hereinfallen. Rußland wird sich mit all den arabischen Völkern verbinden, ihr Anführer sein und einen Schlag gegen Israel führen. Bibellesern ist das Ereignis als die "große Schlacht von Harmagedon" bekannt. "Perser, Äthiopier und Libyer befinden sich unter ihnen, allesamt mit Schild und Helm; Kimmerier mit all ihren Scharen, das Haus Thogarma aus dem äußersten Norden mit all seinen Scharen: ja viele Völker sind mit dir. Rüste dich und halte dich bereit, du mit all deinen Scharen, die sich bei dir gesammelt haben, und sei du ihr Anführer! Nach geraumer Zeit sollst du Befehl erhalten: am Ende der Jahre sollst du über ein Land kommen, das sich vom Kriege erholt hat, das aus vielen Völkern auf den Bergen Israels, die dauernd verödet lagen, gesammelt worden ist; jetzt aber ist es aus den Völkern zurückgeführt, und sie wohnen nun in Sicherheit allesamt. Da wirst du dann heranziehen, wie ein Ungewitter daherkommen, wirst wie eine Wetterwolke sein, um das Land zu bedecken, du und alle deine Scharen und die Völkermenge mit dir" (Hes. 38, 5-9).

Dort wird jedoch Gott eingreifen und mit einem Schlag allem eine Ende bereiten: "Und Ich will das Strafgericht an ihm vollziehen durch Pest und Blutvergießen, durch Wolkenbrüche und Hagelsteine; Feuer und Schwefel will Ich regnen lassen auf ihn und auf seine Kriegsscharen und auf die vielen Völker, die bei ihm sind. So will Ich Meine Größe und Meine Heiligkeit erweisen und Mich vor den Augen vieler Völker kundtun, damit sie erkennen, daß Ich der HErr bin!'" (Vers 22-23).

In Sach. 14, 12 steht: "Darin aber wird das Strafgericht bestehen, mit dem der HErr alle Völker heimsuchen wird, die gegen Jerusalem zu Felde gezogen sind: Er wird ihr Fleisch vermodern lassen, während sie noch auf ihren Füßen stehen; die Augen werden ihnen in ihren Höhlen vermodern und die Zungen ihnen im Munde verwesen." Diese entscheidende Schlacht fällt in die Zeitspanne der apokalyptischen Gerichte. Sie findet statt, wenn der sechste Engel seine Zornschale ausgießt (Offbg. 16, 12-16). Dann werden die folgenden Worte in Erfüllung gehen: "Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Reich erstehen lassen, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird" (Dan. 2, 44). Sofern die eschatologischen Ereignisse beginnen, erfüllt sich, was geschrieben steht: "... denn Sein Wort wird der HErr, indem Er die Dinge sicher und Schlag auf Schlag verlaufen läßt, zur Ausführung auf der Erde bringen" (Röm. 9, 28).

Von großer Bedeutung ist die Konstellation in der Endphase. Die weltweite Entwicklung auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet erzwingt einen Zusammenschluß der schwachen mit den starken Staaten. Dabei werden sieben westliche Länder eine Führungsrolle übernehmen, wie sie ja durch die sieben Köpfe symbolisiert sind.

Schlußendlich wird die Führungskraft von der "Europäischen Gemeinschaft" ausgehen. Die Grundlage dafür wurde im Jahre 1957 durch die römischen Verträge geschaffen. Das Zustandekommen der "römischen Verträge" ist bereits Erfüllung biblischer Prophetie. Drei Politiker waren maßgeblich an ihrer Entstehung beteiligt: Robert Schuman, Frankreich, Alcide De Gasperi, Italien, und Konrad Adenauer, Deutschland. Sie alle waren Christdemokraten und Katholiken und von dem römisch-katholischen Internationalismus durchdrungen.* Die Belebung des römischen Reiches findet in der Tat mit großem Erfolg statt.

Der bereits in die Geschichte eingegangene Präsident Frankreichs, Charles de Gaulle, hatte die Vision von einem vereinten Gesamt-Europa, das bis zum Ural reicht. Sonderbarerweise hat Michail Gorbatschow auf dem Parteitag in Ost-Berlin im April 1986 den gleichen Gedanken zum Ausdruck gebracht. Wir müssen die schnell vor sich gehende Entwicklung aus prophetisch-biblischer Sicht betrachten und entsprechend einordnen. Alles wird kommen, wie es vorausgesagt wurde.

Wäre Konrad Adenauer auf das Angebot der Stalin-Note vom 10. März 1952 eingegangen, dann wäre keine Ost-West-Grenze durch ein Land und mitten durch Europa gezogen worden. Doch die Entscheidung mußte so fallen, denn sonst hätte der EG die "Lokomotive" gefehlt. Stalin bot die Wiedervereinigung des geteilten Nachkriegsdeutschlands an, die einzige Bedingung war die Neutralität. Adenauer konnte sich den nächsten Wahlausgang mit der protestantischen DDR-Bevölkerung ausrechnen und lehnte ab. Österreich dagegen nahm das Angebot, neutral zu werden, an und hat es sicher nicht bereut.

Während die sieben Köpfe ein fester Bestandteil des am Ende herrschenden Systems sind, treten die zehn Hörner erst für den letzten Abschnitt des prophetischen Geschehens in Erscheinung. "Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen haben, sondern ihre königliche Gewalt zu derselben Stunde zugleich mit dem Tier erhalten. Diese haben einmütigen Sinn und stellen ihre Macht und Gewalt dem Tier zur Verfügung, ... denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, Seinen Ratschluß auszuführen und in einem Sinn zu handeln und ihre Königsherrschaft so lange dem Tier zur Verfügung zu stellen, bis die Worte Gottes erfüllt sein werden" (Offbg. 17, 12-13 + 17).

Hier ist von einer bestimmten Stunde die Rede, in der die Machtausübung beginnt, und ebenso von einem bestimmten Zeitpunkt, an dem sie endet. Aus der Gesamtbeschreibung geht hervor, daß die zehn Hörner Osteuropa symbolisieren — im Gegensatz zu den sieben Köpfen, die in Westeuropa zu finden sind.

In der Endphase wird sich der Osten unter der Führung Rußlands gezwungenermaßen dem vereinigten Europa anschließen. Schon heute können wir eine schrittweise Annäherung beobachten. Die wirtschaftliche Verflechtung von Ost und West wird dem Ostblock keine andere Wahl lassen, als mitzumachen. Auch die Besorgnis um "Frieden und Sicherheit" bringt alle an den gemeinsamen Verhandlungstisch.

Die Füße der Bildsäule in Dan. 2 bestanden teils aus Eisen, teils aus Töpferton, also aus zwei grundverschiedenen Materialien; sie klebten aneinander, ohne sich zu vermischen (Vers 43). Diese beiden Stoffe, Eisen und Tonerde, können keine feste Verbindung miteinander eingehen. So wird es auch mit Ost- und Westeuropa sein.

Die osteuropäischen Länder werden das Vorhaben der römischen Kirche durchschauen und nur bis zu einem gewissen Punkt tolerieren. Deshalb werden sie sich ihrer Machtausübung nur solange beugen, bis die biblische Prophetie erfüllt ist, und dann zum vernichtenden Schlag gegen die Buhlerin ausholen, wie geschrieben steht: "Sie werden die Buhlerin hassen, werden sie einsam und nackt machen, ihr Fleisch verzehren und sie selbst mit Feuer verbrennen" (Kap. 17, 16).

Es wird ein plötzlicher Schlag sein, denn es heißt: "Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist nun das Gericht über dich gekommen!" (Offbg. 18, 10). Damit jeder auf den ersten Blick erkennt, wer gemeint ist, wird die Beschreibung nur einige Verse weiter im Worte Gottes wiederholt: "Wehe, wehe, du große Stadt, die du dich in feine Leinwand, in Purpur und Scharlach kleidetest und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt warst! O daß eine einzige Stunde diesen großen Reichtum verwüstet hat!" (Vers 16). Vor den Augen des Johannes hat ein Engel bildlich demonstriert, wie die Weltstadt ihr Ende findet: "Da hob ein starker Engel einen Stein auf, der so groß wie ein Mühlstein war, und schleuderte ihn ins Meer mit den Worten: 'So wird mit gewaltigem Schwung die große Stadt Babylon weggeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein!'" (Vers 21).

Bereits im Alten Testament finden wir eine Beschreibung dieser Stadt. Jeder hat von dem Turmbau zu Babel gehört. Bab-el bedeutet "Pforte Gottes". Aus dem ursprünglichen Babel wurde das Babylon, nämlich die sich bis zum Himmel türmende "Verwirrung". Der Prophet Jeremia sah ihren Untergang schon als vollendete Tatsache: "Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des HErrn, der die ganze Erde trunken machte; von seinem Wein haben die Völker getrunken, darum haben die Völker den Verstand verloren" (Jer. 51, 7). Die falschen Lehren haben eine geistliche Auswirkung, wie sie irdisch nach einem starken Getränk auftritt: man verliert die Orientierung und weiß nicht mehr, was man tut, glaubt oder sagt. Das ist der religiöse Zustand der heutigen Christenheit. Alle haben aus dem Becher Babylons getrunken und mischen Eigenes hinzu.

Jeremia schreibt weiter: "Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert: 'wehklagt über die Stadt, holt Balsam für ihre Schmerzen: vielleicht ist noch Heilung möglich!'" (Vers 8). Wie wir gleich aus dem nächsten Vers ersehen, gibt es nur für diejenigen Heilung, die aus Babylon herauskommen, nicht aber für Babylon selbst: "Wir haben Babylon heilen wollen, aber es war nicht zu heilen: überlaßt es sich selbst! laßt uns abziehen, ein jeder in sein Land! denn bis an den Himmel reicht das Strafgericht über die Stadt und ragt bis zu den Wolken!" (Vers 9).

Auch in Offbg. 16, 19 wird das Gericht über diese Stadt beschrieben: "Da zerfiel die große Stadt in drei Teile, und die Städte der Völker stürzten ein, und der großen Stadt Babylon wurde vor Gott gedacht, um ihr den Becher mit dem Glutwein Seines Zorns zu reichen." Bei der Betrachtung über das buhlerische Weib haben wir festgestellt, daß sie einen Becher mit verwerflichen, unbiblischen Lehren in der Hand hielt, aus dem gemäß Offbg. 18, 3 die ganze Menschheit getrunken hat. Beim Gericht wird ihr der Becher voll des Zornes und des Grimmes Gottes gereicht. "Frohlocke über sie, du  Himmel und ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, denn Gott hat das Strafgericht für euch an ihr vollzogen!" (Offbg. 18, 20).

Diese Institution, die ihre religiöse Herrschaft in Verbindung mit wirtschaftlicher und politischer Macht über die Könige der Erde ausübt, wird vor Aufrichtung des Reiches Gottes vernichtet. In Offbg. 18, 2 steht geschrieben, daß der Engel mit mächtiger Stimme rief: "Gefallen, gefallen ist das große Babylon und ist zur Behausung von Teufeln, zur Unterkunft aller unreinen Geister und zur Unterkunft aller unreinen und verabscheuten Vögel geworden! Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr gebuhlt, und die Kaufleute der Erde sind durch ihre maßlose Üppigkeit reich geworden."

Es ist überwältigend, in welch einer Weise der Heilige Geist die Propheten und Apostel inspiriert und ihnen lange im voraus die Entwicklung offenbart hat. In Vers 5 steht, daß sich ihre Sünden bis zum Himmel augetürmt haben. "Soviel sie geprunkt und Üppigkeit getrieben hat, ebensoviel Qual und Leid fügt ihr zu! Weil sie in ihrem Herzen denkt: 'Ich throne hier als Königin und bin keine Witwe und werde niemals Trauer erleben': deshalb sollen ihre Plagen an einem Tage über sie kommen; denn stark ist Gott der HErr, der das Urteil über sie gesprochen hat."

Gott, der Allmächtige, hat das Urteil über sie bereits im voraus gesprochen. Als Werkzeug dienen Ihm dazu die zehn Hörner, die der Stadt mit einer Bombe ein plötzliches Ende bereiten werden. Wir können gewiß sein, daß die Stunde kommt, in der diese Ankündigungen verwirklicht werden, denn Gott sagt, was Er meint, und meint auch, was Er sagt. Deshalb sollten alle, die dem Verderben entrinnen möchten, gehorsam befolgen, was die Stimme aus dem Himmel sagte: "Gehet aus ihr hinaus, ihr Mein Volk, damit ihr an ihren Sünden keinen Anteil habt und von ihren Plagen nicht mitbetroffen werdet!"

Rußland müssen wir als Gerichtsvollstrecker Gottes betrachten. Die Symbole von Hammer und Sichel sind bestens gewählt. Drei Schläge werden ausgeführt, die beiden letzten sind biblisch belegbar. Der erste wird gegen die USA, der zweite gegen den Vatikan, der dritte gegen Israel sein. Aus militärisch-strategischer Sicht wird der Schlag gegen die USA notwendig. Die USA stehen nämlich auf der Seite Israels, und werden deshalb für einen Moment außer Gefecht gesetzt in der Annahme, daß sie dann nicht eingreifen können, wenn die Feindesmächte über Israel hereinfallen. Rußland wird sich mit all den arabischen Völkern verbinden, ihr Anführer sein und einen Schlag gegen Israel führen. Bibellesern ist das Ereignis als die "große Schlacht von Harmagedon" bekannt. "Perser, Äthiopier und Libyer befinden sich unter ihnen, allesamt mit Schild und Helm; Kimmerier mit all ihren Scharen, das Haus Thogarma aus dem äußersten Norden mit all seinen Scharen: ja viele Völker sind mit dir. Rüste dich und halte dich bereit, du mit all deinen Scharen, die sich bei dir gesammelt haben, und sei du ihr Anführer! Nach geraumer Zeit sollst du Befehl erhalten: am Ende der Jahre sollst du über ein Land kommen, das sich vom Kriege erholt hat, das aus vielen Völkern auf den Bergen Israels, die dauernd verödet lagen, gesammelt worden ist; jetzt aber ist es aus den Völkern zurückgeführt, und sie wohnen nun in Sicherheit allesamt. Da wirst du dann heranziehen, wie ein Ungewitter daherkommen, wirst wie eine Wetterwolke sein, um das Land zu bedecken, du und alle deine Scharen und die Völkermenge mit dir" (Hes. 38, 5-9).

Dort wird jedoch Gott eingreifen und mit einem Schlag allem eine Ende bereiten: "Und Ich will das Strafgericht an ihm vollziehen durch Pest und Blutvergießen, durch Wolkenbrüche und Hagelsteine; Feuer und Schwefel will Ich regnen lassen auf ihn und auf seine Kriegsscharen und auf die vielen Völker, die bei ihm sind. So will Ich Meine Größe und Meine Heiligkeit erweisen und Mich vor den Augen vieler Völker kundtun, damit sie erkennen, daß Ich der HErr bin!'" (Vers 22-23).

In Sach. 14, 12 steht: "Darin aber wird das Strafgericht bestehen, mit dem der HErr alle Völker heimsuchen wird, die gegen Jerusalem zu Felde gezogen sind: Er wird ihr Fleisch vermodern lassen, während sie noch auf ihren Füßen stehen; die Augen werden ihnen in ihren Höhlen vermodern und die Zungen ihnen im Munde verwesen." Diese entscheidende Schlacht fällt in die Zeitspanne der apokalyptischen Gerichte. Sie findet statt, wenn der sechste Engel seine Zornschale ausgießt (Offbg. 16, 12-16). Dann werden die folgenden Worte in Erfüllung gehen: "Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Reich erstehen lassen, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird" (Dan. 2, 44). Sofern die eschatologischen Ereignisse beginnen, erfüllt sich, was geschrieben steht: "... denn Sein Wort wird der HErr, indem Er die Dinge sicher und Schlag auf Schlag verlaufen läßt, zur Ausführung auf der Erde bringen" (Röm. 9, 28).