Die Ehe – das uralte Problem

Scheidung — ja oder nein?

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Der Apostel Paulus hat auch den Fall berücksichtigt, wo ein Partner ungläubig ist und sich eventuell trennt: „Wenn jedoch der ungläubige Teil durchaus die Trennung will, so mag er sich trennen: in solchen Fällen ist der Bruder oder die Schwester nicht sklavisch gebunden; vielmehr hat Gott uns zu einem Leben in Frieden berufen.“ (1. Kor. 7,
12-16). In dem Fall gibt es keine lebenslange »versklavte Gebundenheit«, weder für einen Bruder noch für eine Schwester. Wie es im Leben eines Menschen, auch bei Gläubigen, so manch eine verkehrte Entscheidung gibt, so kann es auch bei einer Eheschließung sein. Wenn das der Fall ist, sollte man diejenigen, die schon darunter zu leiden haben, nicht noch wie Aussätzige behandeln. Sie haben bereits ihre Last, die sie, manchmal sogar ein Leben lang, tragen müssen. Wenn jedoch der ungläubige Teil sich scheidet, ist der Gläubige frei, ob Frau oder Mann. Das „… bis der Tod euch scheidet“ steht in der Bibel nicht, wohl steht geschrieben: „Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ (Matth. 19, 6). Es gibt tatsächlich Ehen, die ganz offensichtlich nicht von Gott zusammen-gefügt wurden. Deshalb liegt die Betonung auf den Worten: „Was Gott zusammengefügt hat, …“, denn was Gott tut, ist für immer wohlgetan!

Derselbe Gott, der dem Mann wegen bestimmter, berechtigter Gründe gestattete, seiner Frau einen Scheidebrief auszustellen: „Wenn ein Mann eine Frau nimmt und die Ehe mit ihr vollzieht (nicht erst nach Jahren!), danach aber sich nicht mehr zu ihr hingezogen fühlt, weil er etwas Häßliches an ihr entdeckt hat, so soll er ihr einen Scheidebrief schreiben und ihn ihr aushändigen und sie aus seinem Hause entlassen“ (5. Mose 24, 1), derselbe Gott sagt: „ ,ICH hasse Ehescheidungen‘ — so spricht der Herr, der Gott Israels —, ,ebenso, wie wenn jemand sein Gewand mit Gewalttat bedeckt‘ — so spricht der Herr der Heerscharen.“ (Mal. 2, 16).

Eine willkürliche Ehescheidung wird in der Schrift mit einer Gewalttat am Ehepartner verglichen. In der Bergpredigt nimmt unser Herr Bezug auf das Wort in 5. Mose 24, 1: „Wer seine Ehefrau entläßt, der soll ihr einen Scheidebrief geben!“, fährt dann aber fort: „ICH dagegen sage euch: ,Wer sich von seiner Frau scheidet — außer auf Grund von Unzucht —, der verschuldet es, daß dann Ehebruch mit ihr verübt wird; und wer eine entlassene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.“ (Matth. 5, 31-32).

Gott schützt die von einem Mann ohne biblischen Grund entlassene Frau und wird ihn zur Rechenschaft ziehen. Menschen verurteilen sie aufgrund falscher Belehrung, wenn sie wieder heiratet. Sie trifft jedoch in dem Fall keine Schuld, sondern den Mann, der es verursacht hat, daß sie in diese Lage gekommen ist und in zweiter Ehe leben muß, die nicht vorgesehen war. Gott handelt richtig, Er zieht immer den Schuldigen, in diesem Fall den Ex-Ehemann, zur Rechenschaft. ER ist gerecht in all Seinen Worten und heilig in all Seinem Tun.

Eine unberechtigte Trennung bzw. Scheidung ist eine gegen Erlösung und Vergebung gerichtete Gewalttat, weil Kreuz und Versöhnung dadurch verworfen werden. Die von Gott ausgesprochene Feindschaft, wie sie nach dem gewaltsamen Bruch im Garten Eden in Kraft trat, aber am Kreuz beseitigt wurde (Phil. 2), wird dann wieder aufgerichtet, und es gibt neuerliche Schuldzuweisungen. Für alle Erlösten steht jedoch für immer fest, daß unser aller Schuld und Sünde auf das Lamm Gottes gelegt wurde. Wir sind frei und haben Frieden mit Gott. Unversöhnlichkeit und Schuldzuweisungen bezeugen den Zustand nach dem Sündenfall. Erlöste und mit Gott Versöhnte tragen doch keine Feindschaft, die sogar über den Tod hinausgeht, in sich. Das wäre ja wohl ein Paradox. Wer dem anderen nicht vergibt und die Versöhnung ausschlägt, der braucht um Vergebung gar nicht zu beten, denn dem vergibt Gott auch nicht: „Und wenn ihr dasteht und beten wollt, so vergebt zunächst, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer himmlischer Vater euch eure Übertretungen vergebe. Wenn aber ihr nicht vergebt, so wird auch euer himmlischer Vater euch eure Übertretungen nicht vergeben.“ (Mark. 11, 25-26).

Gemäß Joh. 8 brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau zu Jesus, die beim Ehebruch ertappt wurde. Sie bezogen sich auf das, was Mose im Gesetz geboten hatte, nämlich: „… solche Frauen zu steinigen. Was sagst Du dazu?“ Jesus bückte sich und schrieb mit Seinem Finger in den Sand, während die Herrschaften die gleiche Frage mehrfach wiederholten. Schließlich richtete Er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie.“ Darauf bückte Er sich abermals und schrieb in den Erdboden. Als Er wieder aufblickte, waren sie alle, vom ersten bis zum letzten, verschwunden. „Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die in der Mitte stand. Da richtete Jesus sich auf und fragte sie: »Frau, wo sind deine Ankläger? Hat keiner dich verurteilt?« Sie antwortete: »Keiner, Herr.« Da sagte Jesus: »Auch Ich verurteile dich nicht: gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.«“ Wenn die Gläubigen unserer Zeit so viel Ehrgefühl in sich trügen wie damals die blinden Schriftgelehrten und Pharisäer, würden sie das aus der Bibel herauslesen, was der Herr für sie geschrieben und an sie gerichtet hat. Sie würden dann beschämt abziehen und nicht mehr als Ankläger anderer auftreten. In der Gegenwart Jesu Christi, unseres Herrn, ist keiner gerecht; alle haben gesündigt, die Gebote auf diese oder jene Weise übertreten, sind zu kurz gekommen und mangeln des Ruhmes, den Gott verleiht.

Es sind die Unbußfertigen, die immer von anderen Buße und Beugung fordern, ohne zu begreifen, daß allein der Geist Gottes zur Buße leitet — auch sie selbst. Solche Menschen kennen noch nicht einmal das »Vaterunser«, geschweige denken sie daran, das Gebet in die Tat umzusetzen: „Und vergib uns unsere Verschuldungen, wie auch wir sie unsern Schuldnern vergeben haben!“ (Matth. 6, 12). Bei jedem Fall muß darauf geachtet werden: wer dem anderen die Erlösung abstreitet, der handelt feindselig, verleumdet seinen Partner und begeht Rufmord an ihm. Gott ist ein Gott des Friedens und schenkt Frieden in jeder Lage. Der Feind betört die friedlosen Herzen und schafft Bitterkeit. Dann wird ihr Mund zum offenen Grab und die Zunge zum giftigen Schlangenbiß (Röm. 3, 10-18 u. a.). Das sind unverkennbare Merkmale eines Menschen, der sich dem Feind ausgeliefert hat. Mit solchen Unversöhnlichen, die oft sogar aufgrund einer falschen Offenbarung handeln, ist in den meisten Fällen nicht mehr zu reden, da der Verkläger durch sie spricht. Sie stehen unter falscher Inspiration, sind betört und können sich selbst nicht helfen, rufen auch den Herrn nicht um Hilfe an, dünken sich im Recht und verharren in Selbstgerechtigkeit. Vergebung und Versöhnung ist in göttliche Liebe eingebettet. Rechthaberei und Forderungen sind in Lieblosigkeit und Unversöhnlichkeit gebettet. Es stellt sich immer die Frage: Welch eine Absicht steckt hinter dem Reden und Tun dessen, der die Angelegenheit ins Rollen bringt? Ist es gegen Gottes Wort gerichtet, so steht fest, daß Satan zu zerstören begonnen hat.

An die Korinther-Gemeinde, die ja von einem besonderen Fall betroffen war, erging das So spricht der Herr: „Den Verheirateten aber gebiete ich — nein, nicht ich, sondern der Herr —, daß eine Frau sich von ihrem Manne nicht scheiden (oder: trennen) soll; hat sie sich aber doch (bereits, nicht: wird sie sich erst scheiden lassen) geschieden, so soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder versöhnen; und ebenso soll auch der Mann seine Frau nicht entlassen.“ (1. Kor. 7, 10-11). Das ist ein Gebot für beide, kein höflicher Vorschlag, sondern »So spricht der Herr«. Hat sie dieses Gebot bereits gebrochen und die Trennung vollzogen, dann muß sie allein bleiben oder zu ihrem Mann zurückkehren. Hat er es gebrochen, wird er es zu verantworten haben. Ein Mann, der sich von seiner Frau ohne biblischen Grund scheiden läßt, um eine andere zu heiraten, ist vor Gott schuldig.

Bruder Branham hebt hervor, daß in einem Scheidungsfall unterschiedliche Auflagen für die Frau und den Mann gegeben wurden. Zitat: „In 1. Kor. 7, 10 seht ihr, daß Paulus einer Frau, die sich von ihrem Mann hat scheiden lassen, gebietet, unverheiratet zu bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder zu versöhnen, aber nicht wieder zu heiraten. Sie muß unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Ehemann wieder versöhnen. Sie kann nicht wieder heiraten, sie muß allein bleiben. Doch beachtet, das hat er nicht vom Mann gesagt. Seht, ihr könnt das Wort nicht zur Lüge machen. Von Anfang an das Gesetz der Geschlechtlichkeit mit Vielweiberei.“ (S. 34).

Wenn Bruder Branham von Polygamie spricht, dann meint er damit nicht, daß ein Mann einen ganzen Harem Frauen haben kann; gewiß nicht! Damit soll nur ausgedrückt werden, daß der Mann, wenn die Ehe in Brüche geht, insbesondere dann, wenn die Frau für die Scheidung verantwortlich ist, eine neue eheliche Verbindung eingehen kann. Das Wort «Geschiedener» ist in der Bibel gar nicht zu finden, weil Gott der Frau niemals das Recht eingeräumt hat, dem Mann einen Scheidebrief auszustellen. Nur unter Seinem zugelassenen Willen gestattete Er es dem Mann, und zwar wegen der Herzenshärte, unter keinen Umständen jedoch einer Frau.

Zitat: „Ich wollte jedoch dieses Thema »Heirat und Scheidung« klarstellen, damit ihr wißt, was richtig und verkehrt ist. … Ein Mann kann seine Frau entlassen und eine andere heiraten, die Frau aber kann ihren Ehemann nicht entlassen und einen anderen heiraten. Seht ihr, wie vollkommen all die Schatten- und Sinnbilder übereinstimmen?“ (S. 35).

Wir müssen uns dem Willen Gottes fügen, nicht nur davon reden. Es gibt den zugelassenen, und es gibt den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes (Röm. 12). Wenn eine Frau sich von ihrem Mann gelöst hat, ihn also als Ehemann ablehnt, indem sie sich ihm verweigert, sich dabei aber einredet, daß es ja »keine Scheidung«, sondern nur „eine Trennung“ sei, ist sie betört und der klaren Beurteilung beraubt. Ein gerichtliches Scheidungsurteil ist ja nur die amtliche, schriftliche Bestätigung der vorher vollzogenen Trennung. Wenn eine Frau, die sich dem Mann unter keinen Umständen entziehen, also verweigern darf, die Ehe auflöst und die gemeinsame Wohnung verläßt, ist sie vor Gott auf das allerschlimmste schuldig geworden. Damit tut sie kund, sich die Gewalt über ihn anzumaßen und auszuüben. Sie mag sagen: „So, jetzt habe ich es ihm gezeigt!“ Gott zeigt ihr etwas anderes!

Genauso ist es, wenn ein Ehepartner den anderen auffordert, die gemeinsame Wohnung zu verlassen, ihn vor den Kindern demütigt und schmäht. Eheleute müssen sich auch in der Kindererziehung einig sein und das gleiche sagen. Sonst entsteht ebenfalls eine Parteinahme innerhalb der Familie. Kinder dürfen nie in die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eheleuten hineingezogen werden. Bei einer Scheidung sind sie die eigentlichen Opfer, die Leidtragenden. Alle sollten sich darüber im klaren sein, daß durch eine Scheidung überhaupt kein Problem gelöst wird, im Gegenteil: mit dem Scheidungsbegehren entstehen erst recht Schwierigkeiten für die ganze Familie.

Die »Auserwählten« werden sich nie vom Teufel blenden lassen und eine solche Gott und Sein Wort verachtende Vorgehensweise als richtig ansehen, geschweige denn nachahmen. Sie wollen um jeden Preis ihre Vollendung in Vollkommenheit erleben, indem sie den vollkommenen Willen Gottes tun. Für die »Berufenen« mag ja auch der zugelassene Wille Gottes genügen. Wer aber ganz und gar gegen das Wort Gottes handelt, ist weder berufen noch auserwählt, der ist zweifach betrogen.

Bruder Branham bekennt, daß es bei dieser so komplizierten Angelegenheit um eine Offenbarung geht, die erst nach Öffnung der Siegel hervorkam. Zitat: „Jetzt aber, nachdem die Siegel geöffnet sind, führt uns der Geist der Wahrheit zum Wort. Das ist die Erklärung für all die Irrtümer während der Zeitalter: weil die Siegel nicht geöffnet waren. Es war noch nicht geoffenbart. Das stimmt.“ (S. 34).

Wer angeblich schon immer alles gewußt und richtig verstanden hat, weiß heute noch nichts richtig und hat noch lange nicht alles verstanden. Auch bei den Gläubigen der «Endzeitbotschaft» findet sich noch „scheinheiliger“ Sauerteig und das Festhalten an kirchlichen Überlieferungen.

Der Apostel Paulus hat auch den Fall berücksichtigt, wo ein Partner ungläubig ist und sich eventuell trennt: „Wenn jedoch der ungläubige Teil durchaus die Trennung will, so mag er sich trennen: in solchen Fällen ist der Bruder oder die Schwester nicht sklavisch gebunden; vielmehr hat Gott uns zu einem Leben in Frieden berufen.“ (1. Kor. 7,
12-16). In dem Fall gibt es keine lebenslange »versklavte Gebundenheit«, weder für einen Bruder noch für eine Schwester. Wie es im Leben eines Menschen, auch bei Gläubigen, so manch eine verkehrte Entscheidung gibt, so kann es auch bei einer Eheschließung sein. Wenn das der Fall ist, sollte man diejenigen, die schon darunter zu leiden haben, nicht noch wie Aussätzige behandeln. Sie haben bereits ihre Last, die sie, manchmal sogar ein Leben lang, tragen müssen. Wenn jedoch der ungläubige Teil sich scheidet, ist der Gläubige frei, ob Frau oder Mann. Das „… bis der Tod euch scheidet“ steht in der Bibel nicht, wohl steht geschrieben: *„Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“* (Matth. 19, 6). Es gibt tatsächlich Ehen, die ganz offensichtlich nicht von Gott zusammen-gefügt wurden. Deshalb liegt die Betonung auf den Worten: „Was Gott zusammengefügt hat, …“, denn was Gott tut, ist für immer wohlgetan! 

Derselbe Gott, der dem Mann wegen bestimmter, berechtigter Gründe gestattete, seiner Frau einen Scheidebrief auszustellen: „Wenn ein Mann eine Frau nimmt und die Ehe mit ihr vollzieht (nicht erst nach Jahren!), danach aber sich nicht mehr zu ihr hingezogen fühlt, weil er etwas Häßliches an ihr entdeckt hat, so soll er ihr einen Scheidebrief schreiben und ihn ihr aushändigen und sie aus seinem Hause entlassen“ (5. Mose 24, 1), derselbe Gott sagt: „ ,ICH hasse Ehescheidungen‘ — so spricht der Herr, der Gott Israels —, ,ebenso, wie wenn jemand sein Gewand mit Gewalttat bedeckt‘ — so spricht der Herr der Heerscharen.“ (Mal. 2, 16). 

Eine willkürliche Ehescheidung wird in der Schrift mit einer Gewalttat am Ehepartner verglichen. In der Bergpredigt nimmt unser Herr Bezug auf das Wort in 5. Mose 24, 1: „Wer seine Ehefrau entläßt, der soll ihr einen Scheidebrief geben!“, fährt dann aber fort: „ICH dagegen sage euch: ,Wer sich von seiner Frau scheidet — außer auf Grund von Unzucht —, der verschuldet es, daß dann Ehebruch mit ihr verübt wird; und wer eine entlassene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.“ (Matth. 5, 31-32).

Gott schützt die von einem Mann ohne biblischen Grund entlassene Frau und wird ihn zur Rechenschaft ziehen. Menschen verurteilen sie aufgrund falscher Belehrung, wenn sie wieder heiratet. Sie trifft jedoch in dem Fall keine Schuld, sondern den Mann, der es verursacht hat, daß sie in diese Lage gekommen ist und in zweiter Ehe leben muß, die nicht vorgesehen war. Gott handelt richtig, Er zieht immer den Schuldigen, in diesem Fall den Ex-Ehemann, zur Rechenschaft. ER ist gerecht in all Seinen Worten und heilig in all Seinem Tun.

Eine unberechtigte Trennung bzw. Scheidung ist eine gegen Erlösung und Vergebung gerichtete Gewalttat, weil Kreuz und Versöhnung dadurch verworfen werden. Die von Gott ausgesprochene Feindschaft, wie sie nach dem gewaltsamen Bruch im Garten Eden in Kraft trat, aber am Kreuz beseitigt wurde (Phil. 2), wird dann wieder aufgerichtet, und es gibt neuerliche Schuldzuweisungen. Für alle Erlösten steht jedoch für immer fest, daß unser aller Schuld und Sünde auf das Lamm Gottes gelegt wurde. Wir sind frei und haben Frieden mit Gott. Unversöhnlichkeit und Schuldzuweisungen bezeugen den Zustand nach dem Sündenfall. Erlöste und mit Gott Versöhnte tragen doch keine Feindschaft, die sogar über den Tod hinausgeht, in sich. Das wäre ja wohl ein Paradox. Wer dem anderen nicht vergibt und die Versöhnung ausschlägt, der braucht um Vergebung gar nicht zu beten, denn dem vergibt Gott auch nicht: „Und wenn ihr dasteht und beten wollt, so vergebt zunächst, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer himmlischer Vater euch eure Übertretungen vergebe. Wenn aber ihr nicht vergebt, so wird auch euer himmlischer Vater euch eure Übertretungen nicht vergeben.“ (Mark. 11, 25-26). 

Gemäß Joh. 8 brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau zu Jesus, die beim Ehebruch ertappt wurde. Sie bezogen sich auf das, was Mose im Gesetz geboten hatte, nämlich: „… solche Frauen zu steinigen. Was sagst Du dazu?“ Jesus bückte sich und schrieb mit Seinem Finger in den Sand, während die Herrschaften die gleiche Frage mehrfach wiederholten. Schließlich richtete Er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie.“ Darauf bückte Er sich abermals und schrieb in den Erdboden. Als Er wieder aufblickte, waren sie alle, vom ersten bis zum letzten, verschwunden. „Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die in der Mitte stand. Da richtete Jesus sich auf und fragte sie: »Frau, wo sind deine Ankläger? Hat keiner dich verurteilt?« Sie antwortete: »Keiner, Herr.« Da sagte Jesus: »Auch Ich verurteile dich nicht: gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.«“ Wenn die Gläubigen unserer Zeit so viel Ehrgefühl in sich trügen wie damals die blinden Schriftgelehrten und Pharisäer, würden sie das aus der Bibel herauslesen, was der Herr für sie geschrieben und an sie gerichtet hat. Sie würden dann beschämt abziehen und nicht mehr als Ankläger anderer auftreten. In der Gegenwart Jesu Christi, unseres Herrn, ist keiner gerecht; alle haben gesündigt, die Gebote auf diese oder jene Weise übertreten, sind zu kurz gekommen und mangeln des Ruhmes, den Gott verleiht.

Es sind die Unbußfertigen, die immer von anderen Buße und Beugung fordern, ohne zu begreifen, daß allein der Geist Gottes zur Buße leitet — auch sie selbst. Solche Menschen kennen noch nicht einmal das »Vaterunser«, geschweige denken sie daran, das Gebet in die Tat umzusetzen: „Und vergib uns unsere Verschuldungen, wie auch wir sie unsern Schuldnern vergeben haben!“ (Matth. 6, 12). Bei jedem Fall muß darauf geachtet werden: wer dem anderen die Erlösung abstreitet, der handelt feindselig, verleumdet seinen Partner und begeht Rufmord an ihm. Gott ist ein Gott des Friedens und schenkt Frieden in jeder Lage. Der Feind betört die friedlosen Herzen und schafft Bitterkeit. Dann wird ihr Mund zum offenen Grab und die Zunge zum giftigen Schlangenbiß (Röm. 3, 10-18 u. a.). Das sind unverkennbare Merkmale eines Menschen, der sich dem Feind ausgeliefert hat. Mit solchen Unversöhnlichen, die oft sogar aufgrund einer falschen Offenbarung handeln, ist in den meisten Fällen nicht mehr zu reden, da der Verkläger durch sie spricht. Sie stehen unter falscher Inspiration, sind betört und können sich selbst nicht helfen, rufen auch den Herrn nicht um Hilfe an, dünken sich im Recht und verharren in Selbstgerechtigkeit. Vergebung und Versöhnung ist in göttliche Liebe eingebettet. Rechthaberei und Forderungen sind in Lieblosigkeit und Unversöhnlichkeit gebettet. Es stellt sich immer die Frage: Welch eine Absicht steckt hinter dem Reden und Tun dessen, der die Angelegenheit ins Rollen bringt? Ist es gegen Gottes Wort gerichtet, so steht fest, daß Satan zu zerstören begonnen hat.  

An die Korinther-Gemeinde, die ja von einem besonderen Fall betroffen war, erging das So spricht der Herr: „Den Verheirateten aber gebiete ich — nein, nicht ich, sondern der Herr —, daß eine Frau sich von ihrem Manne nicht scheiden (oder: trennen) soll; hat sie sich aber doch (bereits, nicht: wird sie sich erst scheiden lassen) geschieden, so soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder versöhnen; und ebenso soll auch der Mann seine Frau nicht entlassen.“ (1. Kor. 7, 10-11). Das ist ein Gebot für beide, kein höflicher Vorschlag, sondern »So spricht der Herr«. Hat sie dieses Gebot bereits gebrochen und die Trennung vollzogen, dann muß sie allein bleiben oder zu ihrem Mann zurückkehren. Hat er es gebrochen, wird er es zu verantworten haben. Ein Mann, der sich von seiner Frau ohne biblischen Grund scheiden läßt, um eine andere zu heiraten, ist vor Gott schuldig. 

Bruder Branham hebt hervor, daß in einem Scheidungsfall unterschiedliche Auflagen für die Frau und den Mann gegeben wurden. Zitat: „In 1. Kor. 7, 10 seht ihr, daß Paulus einer Frau, die sich von ihrem Mann hat scheiden lassen, gebietet, unverheiratet zu bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder zu versöhnen, aber nicht wieder zu heiraten. Sie muß unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Ehemann wieder versöhnen. Sie kann nicht wieder heiraten, sie muß allein bleiben. Doch beachtet, das hat er nicht vom Mann gesagt. Seht, ihr könnt das Wort nicht zur Lüge machen. Von Anfang an das Gesetz der Geschlechtlichkeit mit Vielweiberei.“ (S. 34). 

Wenn Bruder Branham von Polygamie spricht, dann meint er damit nicht, daß ein Mann einen ganzen Harem Frauen haben kann; gewiß nicht! Damit soll nur ausgedrückt werden, daß der Mann, wenn die Ehe in Brüche geht, insbesondere dann, wenn die Frau für die Scheidung verantwortlich ist, eine neue eheliche Verbindung eingehen kann. Das Wort «Geschiedener» ist in der Bibel gar nicht zu finden, weil Gott der Frau niemals das Recht eingeräumt hat, dem Mann einen Scheidebrief auszustellen. Nur unter Seinem zugelassenen Willen gestattete Er es dem Mann, und zwar wegen der Herzenshärte, unter keinen Umständen jedoch einer Frau. 

Zitat: „Ich wollte jedoch dieses Thema »Heirat und Scheidung« klarstellen, damit ihr wißt, was richtig und verkehrt ist. … Ein Mann kann seine Frau entlassen und eine andere heiraten, die Frau aber kann ihren Ehemann nicht entlassen und einen anderen heiraten. Seht ihr, wie vollkommen all die Schatten- und Sinnbilder übereinstimmen?“ (S. 35).

Wir müssen uns dem Willen Gottes fügen, nicht nur davon reden. Es gibt den zugelassenen, und es gibt den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes (Röm. 12). Wenn eine Frau sich von ihrem Mann gelöst hat, ihn also als Ehemann ablehnt, indem sie sich ihm verweigert, sich dabei aber einredet, daß es ja »keine Scheidung«, sondern nur „eine Trennung“ sei, ist sie betört und der klaren Beurteilung beraubt. Ein gerichtliches Scheidungsurteil ist ja nur die amtliche, schriftliche Bestätigung der vorher vollzogenen Trennung. Wenn eine Frau, die sich dem Mann unter keinen Umständen entziehen, also verweigern darf, die Ehe auflöst und die gemeinsame Wohnung verläßt, ist sie vor Gott auf das allerschlimmste schuldig geworden. Damit tut sie kund, sich die Gewalt über ihn anzumaßen und auszuüben. Sie mag sagen: „So, jetzt habe ich es ihm gezeigt!“ Gott zeigt ihr etwas anderes!

Genauso ist es, wenn ein Ehepartner den anderen auffordert, die gemeinsame Wohnung zu verlassen, ihn vor den Kindern demütigt und schmäht. Eheleute müssen sich auch in der Kindererziehung einig sein und das gleiche sagen. Sonst entsteht ebenfalls eine Parteinahme innerhalb der Familie. Kinder dürfen nie in die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eheleuten hineingezogen werden. Bei einer Scheidung sind sie die eigentlichen Opfer, die Leidtragenden. Alle sollten sich darüber im klaren sein, daß durch eine Scheidung überhaupt kein Problem gelöst wird, im Gegenteil: mit dem Scheidungsbegehren entstehen erst recht Schwierigkeiten für die ganze Familie.

Die »Auserwählten« werden sich nie vom Teufel blenden lassen und eine solche Gott und Sein Wort verachtende Vorgehensweise als richtig ansehen, geschweige denn nachahmen. Sie wollen um jeden Preis ihre Vollendung in Vollkommenheit erleben, indem sie den vollkommenen Willen Gottes tun. Für die »Berufenen« mag ja auch der zugelassene Wille Gottes genügen. Wer aber ganz und gar gegen das Wort Gottes handelt, ist weder berufen noch auserwählt, der ist zweifach betrogen.

Bruder Branham bekennt, daß es bei dieser so komplizierten Angelegenheit um eine Offenbarung geht, die erst nach Öffnung der Siegel hervorkam. Zitat: „Jetzt aber, nachdem die Siegel geöffnet sind, führt uns der Geist der Wahrheit zum Wort. Das ist die Erklärung für all die Irrtümer während der Zeitalter: weil die Siegel nicht geöffnet waren. Es war noch nicht geoffenbart. Das stimmt.“ (S. 34). 

Wer angeblich schon immer alles gewußt und richtig verstanden hat, weiß heute noch nichts richtig und hat noch lange nicht alles verstanden. Auch bei den Gläubigen der «Endzeitbotschaft» findet sich noch „scheinheiliger“ Sauerteig und das Festhalten an kirchlichen Überlieferungen.