RUNDBRIEF März 1994

Der Wiederaufbau Jerusalems

« »

Fassen wir noch einmal zusammen: Der Prophet Daniel forschte in den Schriften Jeremias über das Ende der 70jährigen Babylonischen Gefangenschaft nach, die bereits zwei Jahre später mit der Erlaubnis zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem endete. Die Stadt selbst mit ihren Mauern wurde erst ca. 100 Jahre später wiedererrichtet. Nach den Worten des Engels Gabriel war dies der Beginn der 70 Jahrwochen. Wie wir die Tage-Woche kennen, so bedient sich der HERR des Begriffs der Jahrwochen.

Insgesamt geht es bei den siebzig Jahrwochen um einen sechsfachen Zweck, wie er im folgenden Text zum Ausdruck gebracht wird.

„Als du zu beten begannst, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, um dir Auskunft zu geben; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst! Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt,

  1. um den Frevel zum Abschluss zu bringen und
  2. das Maß der Sünde voll zu machen,
  3. um die Verschuldung zu sühnen und
  4. ewige Gerechtigkeit herbeizuführen und
  5. das Gesicht und den Propheten zu bestätigen und
  6. ein Hochheiliges zu salben.“

Auf folgende Erläuterung wurde der Gottesmann besonders hingewiesen: „Wisse also und verstehe: Vom Ausgang des Wortes inbetreff der Wiederherstellung und Neugründung Jerusalems bis zu dem Gesalbten (= dem Messias), dem Fürsten, sind sieben Jahrwochen, und zweiundsechzig Jahrwochen, so wird es wiederhergestellt und neuerbaut sein mit Marktplätzen und Gräben, allerdings in drangsalsreichen Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Jahrwochen wird der Gesalbte (= der Messias) ums Leben gebracht werden ohne Richterspruch; und die Stadt samt dem Heiligtum wird das Kriegsvolk eines Fürsten zerstören, der heranzieht, dessen Ende aber durch eine Sturmflut eintritt; und bis zum Ende wird Krieg stattfinden, festbeschlossene Verwüstungen. Und wird er (der Antichrist) einen festen Bund mit der Volksmenge eine Jahrwoche lang schließen und während der Hälfte der Jahrwoche Schlacht-und Speisopfer abschaffen; und an ihrer Stelle wird der Greuel der Verwüstung aufgestellt sein, und zwar so lange, bis die festbeschlossene Vernichtung sich über die Verwüstung ergießt.“ (Dan. 9:23-27)

Die Kenner des prophetischen Wortes und der Geschichte haben die Zeiteinteilung vom Erlass, Jerusalem wiederaufzubauen, bis zu Christus, dem Messias, überzeugend dargelegt. Die Grundlage für die Zeiteinteilung bildet das Wort, welches der Engel Gabriel an den Propheten Daniel richtete. Wohlbemerkt: Die drei in dem Text Daniels angegebenen Zeitmaße von 7 und 62 und 1 Jahrwoche sind genau die angesprochenen 490 Jahre. Sie betreffen Israel. Die Zeitspanne der Heils- und Gnadenzeit für die Nationen liegt zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche.

Entsprechend der im prophetischen Wort festgelegten Weisung erging der Befehl des Perserkönigs Artaxerxes im Jahr 445 v. Chr. zum Wiederaufbau Jerusalems, nicht des Tempels — dieser war bereits fertig und eingeweiht. Zu der Zeit war es der Gottesmann Nehemia, der die Sache mit Israel und Jerusalem im Gebet vor Gott brachte. Er erinnerte den HERRN an die Worte des Propheten Mose: „Ach, gedenke doch der Verheißung, die Du Deinem Knechte Mose gegeben hast mit den Worten (5. Mose 4:27-31): ,Wenn ihr treulos handelt, so werde Ich euch unter die Völker zerstreuen; wenn ihr aber zu mir umkehrt und Meine Gebote beobachtet und danach tut, so will Ich, wenn sich auch Versprengte von euch am Ende des Himmels befinden sollten, sie doch von dort sammeln und sie an die Stätte zurückbringen, die Ich erwählt habe, um Meinen Namen dort wohnen zu lassen!’ “ (Neh. 1:8-9)

Es mag uns eigenartig vorkommen, doch dieser Nehemia war zu der Zeit Mundschenk beim König. Es kann sein, dass Gott Seine Leute an höchster Stelle in der Regierung hat, wenn es um die Erfüllung Seines Wortes geht. Nehemia hatte tagelang geweint, gefastet und sein Flehen an den Gott des Himmels gerichtet. Das sah ihm der König an und fragte prompt: „Warum siehst du so betrübt aus? Du bist doch nicht krank? Das kann nichts Anderes als Herzenskummer sein!“ (Neh. 2:2) Darauf trug Nehemia sein Anliegen vor. Im Gebet erwähnte er nicht nur die Sache des Volkes Gottes allgemein, er erinnerte Gott an die zur Zeit Moses gegebene Verheißung. Damit hatte er das Herz Gottes, der an Seine Verheißungen gebunden ist, berührt. Gott beginnt zu handeln, wenn die Zeit erfüllt ist und Sein Volk Ihn an Seine Verheißungen erinnert.

Der Priester Esra und der Stadthalter Nehemia wirkten gemeinsam etwa fünfzig Jahre nach Einweihung des Tempels. Esra gibt rückblickend eine Zusammenfassung, was alles in Verbindung mit der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft und dem Tempelbau geschah. Er ordnete den Gottesdienst gemäß den Vorschriften des Gesetzes Mose (Neh. 8:13-18) und räumte mit aller Vermischung auf. (Neh. 13:23-31) In Nehemia wird uns beschrieben, in welch einer Weise und unter welchen Umständen die Bauleute das ihnen aufgetragene Werk, die Stadt und die Mauer wiederaufzubauen, verrichteten.

Was die Einteilung betrifft, so muss darauf geachtet werden, dass wir es mit zwei zeitlich voneinander getrennten Bauvorhaben zu tun haben, nämlich des Tempels und dann später der Stadt. In Nehemia und in Daniel ist nicht die Rede vom Bau des Tempels, sondern von dem Wiederaufbau Jerusalems mitsamt Mauern und Gräben. Dieser Erlass, um den es hier geht, erging im Jahre 445 v. Chr. durch Artaxerxes. Von da an bis zum Tode des Messias sollten 7 Jahrwochen = 49 Jahre — und 62 Jahrwochen = 434 Jahre — vergehen, also insgesamt 483 Jahre. Berücksichtigen wir, dass in der biblischen Prophetie ein Jahr mit 360 Tagen gerechnet wird, kommen wir genau auf das Jahr der Kreuzigung unseres HERRN. Damit sind 7+62 = 69 Jahrwochen mit genau 483 Jahren erfüllt.

Fassen wir noch einmal zusammen: Der Prophet Daniel forschte in den Schriften Jeremias über das Ende der 70jährigen Babylonischen Gefangenschaft nach, die bereits zwei Jahre später mit der Erlaubnis zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem endete. Die Stadt selbst mit ihren Mauern wurde erst ca. 100 Jahre später wiedererrichtet. Nach den Worten des Engels Gabriel war dies der Beginn der 70 Jahrwochen. Wie wir die Tage-Woche kennen, so bedient sich der HERR des Begriffs der Jahrwochen.

Insgesamt geht es bei den siebzig Jahrwochen um einen sechsfachen Zweck, wie er im folgenden Text zum Ausdruck gebracht wird.

„Als du zu beten begannst, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, um dir Auskunft zu geben; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst! Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt,

  1. um den Frevel zum Abschluss zu bringen und
  2. das Maß der Sünde voll zu machen,
  3. um die Verschuldung zu sühnen und
  4. ewige Gerechtigkeit herbeizuführen und
  5. das Gesicht und den Propheten zu bestätigen und
  6. ein Hochheiliges zu salben.“

Auf folgende Erläuterung wurde der Gottesmann besonders hingewiesen: „Wisse also und verstehe: Vom Ausgang des Wortes inbetreff der Wiederherstellung und Neugründung Jerusalems bis zu dem Gesalbten (= dem Messias), dem Fürsten, sind sieben Jahrwochen, und zweiundsechzig Jahrwochen, so wird es wiederhergestellt und neuerbaut sein mit Marktplätzen und Gräben, allerdings in drangsalsreichen Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Jahrwochen wird der Gesalbte (= der Messias) ums Leben gebracht werden ohne Richterspruch; und die Stadt samt dem Heiligtum wird das Kriegsvolk eines Fürsten zerstören, der heranzieht, dessen Ende aber durch eine Sturmflut eintritt; und bis zum Ende wird Krieg stattfinden, festbeschlossene Verwüstungen. Und wird er (der Antichrist) einen festen Bund mit der Volksmenge eine Jahrwoche lang schließen und während der Hälfte der Jahrwoche Schlacht-und Speisopfer abschaffen; und an ihrer Stelle wird der Greuel der Verwüstung aufgestellt sein, und zwar so lange, bis die festbeschlossene Vernichtung sich über die Verwüstung ergießt.“ (Dan. 9:23-27)

Die Kenner des prophetischen Wortes und der Geschichte haben die Zeiteinteilung vom Erlass, Jerusalem wiederaufzubauen, bis zu Christus, dem Messias, überzeugend dargelegt. Die Grundlage für die Zeiteinteilung bildet das Wort, welches der Engel Gabriel an den Propheten Daniel richtete. Wohlbemerkt: Die drei in dem Text Daniels angegebenen Zeitmaße von 7 und 62 und 1 Jahrwoche sind genau die angesprochenen 490 Jahre. Sie betreffen Israel. Die Zeitspanne der Heils- und Gnadenzeit für die Nationen liegt zwischen der 69. und der 70. Jahrwoche.

Entsprechend der im prophetischen Wort festgelegten Weisung erging der Befehl des Perserkönigs Artaxerxes im Jahr 445 v. Chr. zum Wiederaufbau Jerusalems, nicht des Tempels — dieser war bereits fertig und eingeweiht. Zu der Zeit war es der Gottesmann Nehemia, der die Sache mit Israel und Jerusalem im Gebet vor Gott brachte. Er erinnerte den HERRN an die Worte des Propheten Mose: „Ach, gedenke doch der Verheißung, die Du Deinem Knechte Mose gegeben hast mit den Worten (5. Mose 4:27-31): ,Wenn ihr treulos handelt, so werde Ich euch unter die Völker zerstreuen; wenn ihr aber zu mir umkehrt und Meine Gebote beobachtet und danach tut, so will Ich, wenn sich auch Versprengte von euch am Ende des Himmels befinden sollten, sie doch von dort sammeln und sie an die Stätte zurückbringen, die Ich erwählt habe, um Meinen Namen dort wohnen zu lassen!’ “ (Neh. 1:8-9)

Es mag uns eigenartig vorkommen, doch dieser Nehemia war zu der Zeit Mundschenk beim König. Es kann sein, dass Gott Seine Leute an höchster Stelle in der Regierung hat, wenn es um die Erfüllung Seines Wortes geht. Nehemia hatte tagelang geweint, gefastet und sein Flehen an den Gott des Himmels gerichtet. Das sah ihm der König an und fragte prompt: „Warum siehst du so betrübt aus? Du bist doch nicht krank? Das kann nichts Anderes als Herzenskummer sein!“ (Neh. 2:2) Darauf trug Nehemia sein Anliegen vor. Im Gebet erwähnte er nicht nur die Sache des Volkes Gottes allgemein, er erinnerte Gott an die zur Zeit Moses gegebene Verheißung. Damit hatte er das Herz Gottes, der an Seine Verheißungen gebunden ist, berührt. Gott beginnt zu handeln, wenn die Zeit erfüllt ist und Sein Volk Ihn an Seine Verheißungen erinnert.

Der Priester Esra und der Stadthalter Nehemia wirkten gemeinsam etwa fünfzig Jahre nach Einweihung des Tempels. Esra gibt rückblickend eine Zusammenfassung, was alles in Verbindung mit der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft und dem Tempelbau geschah. Er ordnete den Gottesdienst gemäß den Vorschriften des Gesetzes Mose (Neh. 8:13-18) und räumte mit aller Vermischung auf. (Neh. 13:23-31) In Nehemia wird uns beschrieben, in welch einer Weise und unter welchen Umständen die Bauleute das ihnen aufgetragene Werk, die Stadt und die Mauer wiederaufzubauen, verrichteten.

Was die Einteilung betrifft, so muss darauf geachtet werden, dass wir es mit zwei zeitlich voneinander getrennten Bauvorhaben zu tun haben, nämlich des Tempels und dann später der Stadt. In Nehemia und in Daniel ist nicht die Rede vom Bau des Tempels, sondern von dem Wiederaufbau Jerusalems mitsamt Mauern und Gräben. Dieser Erlass, um den es hier geht, erging im Jahre 445 v. Chr. durch Artaxerxes. Von da an bis zum Tode des Messias sollten 7 Jahrwochen = 49 Jahre — und 62 Jahrwochen = 434 Jahre — vergehen, also insgesamt 483 Jahre. Berücksichtigen wir, dass in der biblischen Prophetie ein Jahr mit 360 Tagen gerechnet wird, kommen wir genau auf das Jahr der Kreuzigung unseres HERRN. Damit sind 7+62 = 69 Jahrwochen mit genau 483 Jahren erfüllt.