Die Zeit ist nahe!

Die Sieben Donner

« »

„Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war; der Regenbogen über Seinem Haupte, Sein Antlitz sah wie die Sonne aus und Seine Beine wie Feuersäulen; in Seiner Hand hielt Er ein aufgeschlagenes Büchlein. ER setzte nun Seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf die Erde und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Als ER so gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen.“ (Offbg. 10,1-3)

Aus dieser Schriftstelle erkennen wir, daß die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen, wenn der HErr Jesus Christus Seine Füße auf diese Erde setzt. Dieses jedoch kann nicht geschehen, ehe ER Seiner Braut in der Luft bei der Entrückung begegnet ist. Die Schrift kann nicht gebrochen werden; auch kann sie nicht an verkehrte Stelle gesetzt werden. Der große Apostel sagte uns: „Verkündige das Wort, tritt damit auf, du magst gelegen oder ungelegen kommen, überführe, weise zurecht, ermahne mit allem Aufwand von Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenen Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt; von der Wahrheit dagegen wird man die Ohren abkehren und sich den Fabeln zuwenden…“ (2. Tim. 4,2–4)

Wir können nur das geschriebene Wort Gottes predigen. Schon am Anfang des Buches der Offenbarung lesen wir: „Selig ist der Leser und die Hörer der Worte der Weissagung und die das bewahren, was in ihr geschrieben steht; denn die Zeit ist nahe.“

Teurer Freund! Wir sind nicht für die Dinge verantwortlich, die nicht geschrieben stehen, auch wird uns nicht gesagt, daß wir das lesen sollen, was nicht geschrieben steht; der Segen ruht auf denjenigen, die da lesen, hören und das bewahren, was geschrieben steht. Weil die Schriftstelle aus Offbg. 10,7 oft auf den Botschafter des letzten Gemeindezeitalters bezogen wird, erscheint es vielen als selbstverständlich, daß die Verse 1–6 in den gleichen Zusammenhang gehören.

Wenn wir das Wort Gottes eingehend betrachten, so können wir feststellen, daß es ,zwei Gruppen’ von ,sieben Engeln’ gibt. Die erste Gruppe: die sieben Sterne in der Hand des HErrn, welches die sieben Botschafter der sieben Gemeinden für den Zeitabschnitt der Nationen sind. (Offbg. 1,20, Kap. 2–3) Von der zweiten Gruppe heißt es: „Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; denen wurden sieben Posaunen gegeben.“ (Offbg. 8,2) So wie das Geheimnis Gottes mit der Gemeinde Jesu Christi während der Zeit des siebenten Engels zum Abschluß kommt, so wird wiederum das Geheimnis Christi mit den Juden zum Abschluß kommen während der Zeit, wenn der siebente Engel gemäß Kap. 11,15 posaunt.

Wir erkennen, daß eine prophetische Schriftstelle auch eine zweifache Anwendung haben kann. Paulus, mit seinem prophetischen Hinblick, gab die Aufforderung, besonders achtzugeben, denn in den letzten Tagen würden Menschen auftreten mit verderblichen Lehren und sich von der Wahrheit zu den Fabeln kehren. Niemals zuvor ist die Taktik des Feindes so listig und hinterhältig gewesen wie in diesen Tagen. Wie im Garten Eden, so erregt er auch jetzt in manchem aufrichtigem Herzen eine gewisse Neugier. Adam und Eva erfreuten sich der Segnungen Gottes, jedoch war ihnen verboten, von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Die Schlange überredete Eva, sich von ihrem einzigen Schutz und ihrer Verteidigung, dem gesprochenen Wort, zu entfernen. So ist es heute. Gott hat alles aus Seinem Wort geoffenbart, das wir jetzt wissen sollen. Wenn wir nur danach streben, daß unser Leben damit übereinstimmt, werden wir sicher das Ziel erreichen. Der Feind jedoch tut sein Möglichstes, uns zum Baum der Erkenntnis zu ziehen.

Johannes durfte nicht niederschreiben, was die sieben Donner geredet hatten. Br. Branham durfte nicht darüber sprechen. Doch was tut Satan? Er dringt bis hin zum Podium und leitet teure Menschen irre. Werte Freunde, können wir nicht den Pfad der Schlange von Anfang bis zu Ende verfolgen, die sich in der Deutung des ursprünglichen Wortes verbirgt? Sicher, es hört sich gut an! Aber es sei denn, der Feind wird mit seinen Tricks entlarvt und die Sache kommt ans Licht, sonst wird er großen Schaden anrichten. Niemals zuvor sind so viele Spaltungen gewesen. Prediger drohen den Gläubigen, falls sie ihre neue Offenbarung nicht annehmen, werden sie nicht an der Entrückung teilnehmen.

Vor kurzem ist die neue Lehre: „Die Offenbarung der Sieben Donner“ propagiert worden, wodurch Zwiespalt unter das Volk Gottes kam. Ich greife nicht den Dienst eines Bruders an. Ich liebe sie alle von Herzen, doch ich bin es dem HErrn schuldig, alles zum Wort zurückzunehmen. Mancherlei Schriftstellen und Zitate werden mißbraucht, um die neue Lehre zu verteidigen.

Die Brüder stellen den Anspruch, daß durch die „Offenbarung der Sieben Donner“ jetzt bewirkt werden soll, daß die Braut Jesu Christi zusammengeführt wird und Entrückungsglauben empfängt. Vorwiegend wird der Schrifttext aus 2. Pet. 1 dazu benutzt, ihre Theorie zu belegen. „Seine göttliche Kraft hat uns ja doch alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit erforderlich ist, durch die Erkenntnis dessen geschenkt, der uns durch die ihm eigene Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Durch sie hat ER uns die kostbaren und überaus wichtigen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese dem in der Welt infolge der Sinneslust herrschenden Verderben entrinnet und Anteil an der göttlichen Natur erhaltet. Eben darum müßt ihr aber auch mit Aufbietung allen Eifers in eurem Glauben die Tugend darreichen, in der Tugend die Erkenntnis, in der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung die Standhaftigkeit, in der Standhaftigkeit die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit die Bruderliebe, in der Bruderliebe die allgemeine Liebe.“ (2. Pet. 1,3–7)

Diese sieben Tugenden werden einfach als die sieben Donner deklariert, die aus dem Leben des Einzelnen hervorgehen. Darf ich hier fragen: Seit wann sind diese Tugenden verborgene Geheimnisse? Werden sie nicht ganz klar beschrieben? Sind sie nicht der Teil aller wahrhaft Gläubigen gewesen, wodurch das Wesen Jesu Christi offenbar wurde?

Br. Branham benutzte den Text aus 2. Pet. 1 in seiner Predigt: „Die Reife des vollkommenen Mannesalters in Christo". Warum gab er nicht den geringsten Hinweis, daß diese sieben Tugenden im Zusammenhang mit den ,Sieben Donnern’ stehen? Wie kann jemand dieselbe Schriftstelle nehmen und in sie etwas hineinlegen, was sie nicht aussagt? Warum überhaupt dieses Wortspiel? Laßt uns aufmerksam hören, was Petrus uns zu sagen hat: „Darum seid um so eifriger darauf bedacht, liebe Brüder, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr das tut, werdet ihr sicherlich niemals zu Fall kommen; denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unsers HErrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden.“ (2. Pet. 1,10-11)

Wir wollen jetzt zum Buch der Offenbarung gehen, in dem wenigstens an sieben verschiedenen Stellen von Donnern die Rede ist. Das erste Mal in Kap. 4: „Dabei gehen aus dem Thron Blitze, Stimmen und Donnerschläge hervor…“

Während den Sieben Gemeindezeitaltern wandelt der HErr mitten unter den sieben goldenen Leuchtern. Hier wird ER auf dem Thron gezeigt. Blitze, Stimmen und Donner sprechen in diesem Zusammenhang von den Gerichten, die über die Erde kommen werden. Der Gnadenthron wird sich zum Gerichtsthron verwandeln.

Als nächstes spricht Kap. 6,1 davon: „Nun sah ich, wie das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: ,Komm!’“

Es ist uns bekannt, daß sieben Donner die Öffnung der sieben Siegel begleiteten und daß eine Donnerstimme redete, um die Aufmerksamkeit auf das Ereignis zu lenken. Ein Donner in solch einem Fall spricht von der Stimme Gottes. Doch die sieben Donner in Offbg. 10 lassen ihre Stimmen in einem ganz anderen Zusammenhang zu einer späteren Zeit erschallen.

In Kap. 8 ist auch von ,Donnern’ die Rede: „Hierauf nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen vom Altar und schleuderte sie auf die Erde hinab; da erfolgten Donnerschläge und Stimmen, Blitze und ein Erdbeben.“ (Offbg. 8,5)

Dieses kann nur während der Zeit der ,Großen Drangsal’ geschehen. Ohne jeglichen Zweifel sind die Heiligen, von denen hier die Rede ist, deren Gebete als Räuchwerk zu Gott emporsteigen, Juden, die durch den Dienst der beiden Propheten gläubig werden.

Nun kommen wir zu dem eigentlichen Text, der zur Debatte steht:

„Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war; der Regenbogen wölbte sich über Seinem Haupte, Sein Antlitz sah wie die Sonne aus und Seine Beine wie Feuersäulen; in Seiner Hand hielt Er ein aufgeschlagenes Büchlein. ER setzte nun Seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf die Erde und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Als ER so gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen. Als dann die sieben Donner geredet hatten, wollte ich aufschreiben; doch ich vernahm eine Stimme, die aus dem Himmel mir zurief:, Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf!’ Da hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen. Seine rechte Hand zum Himmel empor und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist und das Meer und was in ihm ist: ,Es wird hinfort kein Verzug mehr sein.“ (Offbg. 10, 1-6)

Der Ausspruch Br. Branhams ist sehr einleuchtend:

„Wir schlagen für einen Moment Offbg. 10 auf, damit ihr ein Verständnis darüber bekommt, ehe ich näher darauf eingehe. Nun, dies ist am Ende der Zeit. Höret! „Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war-, der Regenbogen über Seinem Haupte…“ Bitte beachtet es – das ist Christus, denn ER wurde im Alten Testament ,Engel des Bundes’ genannt. ER ist ein Botschafter Israels. Die Gemeinde ist entrückt… Jetzt bereitet sie sich zu, entrückt zu werden.“

Wenn der Engel aus Offbg. 10 Seine Füße auf das Land und das Meer setzt, werden die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen – nicht zuvor. Denn hier wird bekannt gegeben: „Es wird hinfort keine Zeit mehr sein.“ Das Zeitalter der Nationen endet und Gott wendet Sein Angesicht zu den Juden.

Die Stimmen sprachen über das, was zu der Zeit geschehen wird, es kann jedoch nicht gepredigt werden, weil es nicht niedergeschrieben wurde. Wir müssen schweigen, wenn die Bibel darüber schweigt, und reden, wenn die Schrift redet.

Zum fünften Mal ist in Offbg. 11,19 von ,Donnern’ die Rede: „Da tat sich der Tempel Gottes im Himmel auf, und die Lade Seines Bundes wurde in Seinem Tempel sichtbar; zugleich erfolgten Blitze und Stimmen, Donnerschläge, ein Erdbeben und gewaltiger Hagelschlag.“ Dieses deutet auf die Zeit der großen Trübsal.

Beim sechsten und siebten Mal lesen wir von ,Donnern’ im Zusammen mit dem Gesang und Jubelrufen der Erlösten. (Offbg. 14,2–3 & Kap. 19,6) Bitte beachtet, daß die Braut sich zu dem Zeitpunkt beim Hochzeitsmahl befindet.

Laßt uns nochmals Offbg. 10 eingehend betrachten, um den biblischen Zusammenhang zu sehen, in welchem die sieben aufeinanderfolgenden Donner ihre Stimmen erschallen lassen. Wir erkennen, daß es Christus, der Engel des Bundes ist, der hier vom Himmel herabkommt. Wir lesen weder von den 24 Ältesten noch von den vier Lebewesen oder anderen Engeln. So wie Joseph im Alten Testament sich seinen Brüdern allein zu erkennen gab, so wird auch Christus sich Seinen Brüdern, den Juden, zu erkennen geben. Nicht ein einziges Mal lesen wir, daß der HErr sich als der ,Engel’ der neutestamentlichen Gemeinde, der Braut, kundtat, sondern nur im Zusammenhang mit den Juden. Die Juden sind das Bundesvolk Gottes. (Rom. 9,4) Wenn der HErr sich herabneigte und zum Volke Israel redete, so bezeugt die Schrift, daß Donner und Blitze und die Stimme einer Posaune ertönten. (2. Mo. 19,16 & Kap. 20,18)

Lieber Leser, kannst du erkennen, daß der HErr herabkommen wird als der ,Engel’ oder ,Der Botschafter des Bundes’ nach der Entrückung der Braut! Sie wird Ihm in der Luft begegnen: „Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übriggeblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem HErrn entgegen in die Luft entrückt werden; und alsdann werden wir allezeit mit dem HErrn vereinigt sein.“ (1. Thess. 4)

Der Regenbogen über Seinem Haupte spricht von dem Bund. Gott hatte zu Noah und seinen Söhnen gesprochen: „Ich will einen Bund mit euch aufrichten und mit eurer Nachkommenschaft, die nach euch sein wird… Ich schließe also Meinen Bund mit euch dahin, daß hinfort niemals wieder alle lebenden Geschöpfe durch das Wasser einer Sintflut vertilgt werden sollen. Meinen Bogen stelle Ich in die Wolken; der soll das Zeichen des Bundes zwischen Mir und der Erde sein!…Dies ist das Zeichen des Bundes, den Ich zwischen Mir und allen lebenden Wesen auf der Erde aufgerichtet habe.“

Im Alten Testament tat sich der HErr in Form eines ,Engels’ kund, deshalb wird Er auch ,Engel des Bundes’ genannt. So offenbarte ER sich den Propheten und auch dem Mose auf dem Berge. „Dieser ist es, der bei der Gemeindeversammlung in der Wüste Vermittler gewesen ist zwischen dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm redete…“ (Apg. 7,3 8)

Jakob hat mit Gott gerungen; er hat mit dem ,Engel’ gerungen und die Oberhand behalten. (Hos. 12)

Wenn ER hier in Offbg. 10 herabkommt als der ,Engel des Bundes’, so werden die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen, und ER ruft aus, daß hinfort keine Zeit mehr sein wird. In Offbg. 5 lesen wir, daß das versiegelte Buch geöffnet wurde und alles, was die Zeit der Heiden betraf, geoffenbart wurde. Als ER jedoch hier in Offbg. 10 erscheint, kommt ER mit dem geöffneten Buch in Seiner Hand. Offensichtlich ist ein Teil in dem Buch für die Braut und der andere Teil für die Juden.

Jedes prophetische Thema findet seinen Ursprung im Alten Testament. Der Prophet Daniel spricht offensichtlich von dem gleichen Zeitpunkt: „,Wie lange wird es noch dauern, bis das Ende dieser wunderbaren Dinge eintritt?’ Da hörte ich den in Linnen gekleideten Mann, der über den Fluten des Stromes stand; Er erhob Seine rechte und Seine linke Hand zum Himmel und schwur bei dem ewig Lebenden: ,Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und sobald die Macht des Zerstörers des heiligen Volkes ihr Ende erreicht hat, dann wird dies alles sich erfüllen!’“  (Dan. 12)

Ohne jeglichen Zweifel sprach Daniel von den Juden, seinem Volk. Bitte achtet auf die Ähnlichkeit dieser beiden Schriftstellen. „Da hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen, Seine rechte Hand zum Himmel empor und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist… daß hinfort keine Zeit mehr sein wird.“ (Offbg. 10)

Der Prophet Daniel spricht von einem Zeitabschnitt von 3 1/2 Jahren, als eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Dieselbe Einteilung wird an anderen Stellen bestätigt. Eine solche Zeitspanne ist in keinem Zusammenhang für die Gemeinde oder Braut erwähnt, sondern allein für die Juden.

Damit wir es noch besser verstehen, wollen wir noch kurz einen Blick in die Siegel tun. Die ersten vier Siegel verlaufen parallel mit den sieben Gemeindezeitaltern und werden jeweils von einem der vier Lebewesen bekanntgegeben. Die 24 Ältesten und vier Lebewesen werden vor dem Thron gezeigt. Oft finden wir sie in Verbindung mit der Gemeinde. Die vier Reiter in den ersten vier Siegeln – zunächst auf einem weißen, dann auf einem roten, später auf einem schwarzen und zuletzt auf einem fahlen Pferd – sind immer derselbe Reiter, der Antichrist in seinen vierfachen Entwicklungsstufen. Jede Farbe kennzeichnet eine Epoche. Sehr unscheinbar begann es als Lehre, doch mit der Absicht, alles zu besiegen. Dann kam die Krönung des falschen Propheten, der an der Spitze des antichristlichen Systems steht.

Nach dem Hochzeitsmahl wird Christus als König der Könige und HErr der Herren auf einem weißen Roß gezeigt: „Seine Augen aber sind wie Feuerflammen. Auf Seinem Haupt hat ER viele Königskronen … und ER ist es, der die Kelter des Glutweines des Zornes des allmächtigen Gottes tritt.“  (Offbg. 19,11-16)

Das fünfte Siegel bezieht sich auf die Juden und ist zum Teil schon erfüllt – der Rest wird sich während der Drangsal erfüllen. Das sechste Siegel spricht von der großen Trübsal und beschreibt, was darin geschieht. Beachtet, daß einige Begebenheiten der Siegel parallel laufen oder ineinander übergreifen.

Das siebente Siegel bezieht sich auf das Ende aller Thinge. Wenn jemand wissen möchte, was das sechste Siegel beinhaltet, dann kann man nicht nur einen Vers lesen, sondern muß auch die folgenden Verse, die dazugehören, in Betracht ziehen. Dasselbe trifft auf das siebente Siegel zu.

Wer die Siegel sorgfältig liest, wird feststellen, daß die Posaunen während dem sechsten Siegel ertönen. Und wiederum werden die Zornschalen während der sechsten Posaune ausgegossen. Offbg. 10 steht zwischen der sechsten und siebten Posaune und Offbg. 7 zwischen dem sechsten und siebten Siegel. Alle Dinge sind in dem rechten Zusammenhang und in vollkommener Ordnung.

Seid dessen gewiß, daß alle Dinge stattfinden, wie Gott es bestimmt hat. Sein unfehlbares Wort bestätigt, daß nicht aufgeschrieben wurde, was die sieben Donner in Offbg. 10 geredet haben. Doch können wir gewiß sein, daß alles geschehen wird. Gott hat die Dinge in Seinen Händen. Es gibt keine Verheißung im Worte Gottes, daß jemand die Offenbarung der sieben Donner bekommt. Ich bin tief betrübt in meinem Herzen, denn es scheint mir, daß die sogenannte Offenbarung der Sieben Donner ein sehr trauriger, menschlicher Versuch ist, eine Erweckung zu bringen. Warum warten wir nicht, bis die Zeit Gottes dafür gekommen ist?

War nicht Br. Branham unter dem Eindruck, daß er über die Posaunen, die Zornschalen usw. predigen würde, bis der Heilige Geist Ihn darauf hinwies, daß es für die Gemeinde nicht von Nutzen ist, sondern in die Zeit fällt, die den Juden noch einberaumt wird? Unser Bestreben sollte es sein, die Dinge zu erfassen, die für uns bestimmt sind.

Offbg. 22,18–19 muß noch einmal betont werden: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu ihnen etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht; und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht.“

Alles, was nicht geschrieben, sondern Spekulation ist, darf nicht gepredigt werden. Die Begeisterung, die durch falsche Darlegung hervorgerufen wird, führt zu furchtbarer Enttäuschung. Ich möchte keinen Bruder verunglimpfen, laßt mich jedoch ein Beispiel anführen. Die Ankündigungen von Rev. C, der dieser neuen Lehre, der sogenannten Offenbarung der Donner, vorsteht, sind nicht eingetroffen. Die Aufmerksamkeit ist auf New York, anstatt gen Himmel gerichtet worden. Einige sind bereits enttäuscht und fühlen sich betrogen. Wir alle warten auf die Entrückung und sind sicher, daß Gott jede Verheißung, die ER gegeben hat, erfüllen wird. Ich glaube, daß eine Erweckung in der Braut kommen wird, aber warum sollten wir Gott vorgreifen und Ihm vorauseilen? Wenn wir das zu tun versuchen, werden wir in etwas hineingeraten, das nicht mit Seinem Wort übereinstimmt. Gott hat einen bestimmten Plan, den ER ausführt ungeachtet dessen, was wir denken oder sagen.

Im Sommer 1976 wurden von Rev. C. Voraussagen gemacht, die jedoch nicht eintrafen. Der Papst sollte zu einer großen Feier nach Philadelphia kommen. Ich zitiere:

„Offenbarung 8,1 – die Zeitspanne einer halben Stunde Stille, eine halbe Stunde im Himmel. Ein Tag im Himmel – eintausend Jahre auf Erden. Eine halbe Stunde im Himmel – ungefähr 1/48 eines Tages. Amen! Jeder Mathematiker kann das ausrechnen. Das wären ungefähr 20 Jahre und 10 Monate … So sehen wir, im August dieses Jahres (1976) wird der Papst aus Rom nach Philadelphia kommen, so ersehen wir es. Hier soll er mit 300.000 Leuten das Abendmahl halten. Eine Plattform von ca. 15 m. hoch soll aufgerichtet werden. Er soll aus einem besonderen Ort, genannt ,Spectrum’, in das J.K. Stadion hineinkommen. Etwas Großes werden sie hier haben.

Eigenartigerweise hatte William Branham die Zelt-Vision, wie wir wissen, ungefähr im Nov. 1955. Zwanzig Jahre vom Nov. 1955 bis Nov. 75. Dezember 1975 – 20 Jahre und ein Monat. Januar 1976 bis August ’76 – acht Monate. Ungefähr 20 Jahre, neun Monate. In welch einer Stunde befinden wir uns dann jetzt?“

In welch menschliche Überlegungen kann man geraten! Da das Wort Gottes deutlich sagt, daß die halbe Stunde Stille in Verbindung mit dem siebenten Siegel steht, ist eine solche Kalkulation unzulässig. Kein Apostel oder Prophet hat je etwas Derartiges getan, und die ganze Sache noch in Verbindung mit dem Papst zu bringen, ist abstrakte Kunst. Der Unverstand ist bereits offenbar geworden. Rev. C. sagte weiter:

„Gott wußte, wann der Papst hierherkommen würde.“

Was ist jetzt? Hat Gott Seinen Sinn geändert, da der Papst überhaupt nicht nach Amerika gegangen ist?

„Und das ist’s, warum er von den sieben Donnern sprach: Wenn der Teufel sie erfahren würde, würde er großen Schaden anrichten.“

Darf ich euch jetzt fragen: Hat der Teufel das Geheimnis der sieben Donner erfahren, oder wen hat er sich jetzt geschnappt? Vor einigen Monaten hat dieser Bruder andere Voraussagen betreffs der zwei Visionen Br. Branhams, die immer noch ausstehen, gegeben:

„Denkt daran! In wenigen Monaten werden diese beiden Visionen sich erfüllen! So spricht der HErr!“

Eine Zeit wurde gegeben– die wenigen Monate sind gekommen und vergangen. Teure Freunde! Urteilt für euch selbst.

„Woran sollen wir das Wort erkennen, das der HErr nicht geredet hat: so wisse: Wenn das, was ein Prophet im Namen des HErrn verkündet, nicht eintrifft und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, das der HErr nicht geredet hat; in Vermessenheit hat der Prophet es ausgesprochen: dir braucht vor ihm nicht bange zu sein!“ (5. Mo. 18,21-22)

Ich respektiere den Bruder, jedoch muß das Licht von der Finsternis getrennt werden. Wenn etwas nicht geschrieben steht, sollte man nichts damit zu tun haben, anstatt etwas hineinzulesen. Wir können doch nicht leichtfertig mit den letzten Worten des HErrn in Offbg. 22 umgehen. Alles Lesen zwischen den Zeilen, alles Hinzufügen oder Hinwegnehmen wird die Gerichte Gottes auf uns herabbringen.

Wie kommt es, daß diejenigen, die immer betonen, daß nur das gesagt werden soll, was der Prophet ausgesprochen hat, immer wieder Dinge hervorbringen, die der Prophet nicht gesagt hat? Gewiß, immer wieder hört man sie ausrufen: „Maleachi 4 sagt! Der Prophet hat gesagt! usw,“. Es ist doch befremdend, daß man sich immer wieder die Frage stellen.muß: „Wo hat der Prophet so etwas gesagt? Wo steht es geschrieben?“ Warum achten wir nicht darauf, was Br. Branham betonte:

„Wo finden wir die Dinge, die ich euch gezeigt habe? Wo kommen sie her?… Hier sind sie. Sie sind im Worte Gottes. Sie sind „So spricht der HErr!“ Seine Verheißung… Ihr seid Zeugen dessen und könnt es bestätigen, mein Auftrag ist: ,Verbleibe mit dem Wort!’… Was ist mit euch los? Könnt ihr das Wort nicht verstehen? Ihr müßt es verstehen!“

Es gibt nur das eine oder das andere – und nichts dazwischen. Diejenigen, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, bleiben in Übereinstimmung mit dem Wort; die anderen jedoch, die von einem fremden Geist motiviert werden, bringen Begeisterung durch ihre Auslegung. In solch einem Fall entfernt man sich von dem geschriebenen Wort. Tragisch ist, daß jemand, der unter einen verkehrten Einfluß gerät, selten zur Wahrheit zurückkommt. In seinem Stolz verfällt er von einem Irrtum in den anderen und wird eine Beute der Umstände aus dem Verlangen heraus, anerkannt zu werden. In solch einem Fall sind Heilungen und Wunder, die einem Dienst zugeschrieben werden, in keinem Fall als Bestätigung des Betreffenden anzusehen.

Werte Freunde! Nochmals ermahne ich euch: Bleibt im Worte und macht eure Berufung und Erwählung fest!

In dieser letzten Generation haben wir das Vorrecht, die Dinge zu sehen und zu hören, auf die die Propheten von alters her gewartet und sehnsüchtig zu sehen begehrt haben. Der große Heilsplan Gottes ist uns enthüllt worden, jedoch sind noch einige Dinge in ein Geheimnis gehüllt. Br. Branham wurde es nicht gestattet, darüber zu sprechen. Gott wird sie zu Seiner Zeit kundtun. Bis dahin bleiben sie ein Geheimnis.

Gott schenkte Seinen Knechten immer Gesichte, sei es zur persönlichen Führung oder über Dinge von prophetischer Bedeutung. Diese gehen in das Wort über. Br. Branham hatte beides. Er konnte sagen, daß nicht eine der vielen Visionen je versagte. Deshalb können wir auch darin ruhen, daß alle Dinge, die der HErr ihm gezeigt hat, zu Seiner Zeit erfüllt werden. Gott allein ist der Ausleger Seines Wortes und der Gesichte, die ER schenkt, indem ER es geschehen läßt. Hätten wir nur völliges Vertrauen zum HErrn, so würden wir es Ihm überlassen, alles gemäß Seinem Heilsratschluß zu vollführen. Ich meinerseits habe die volle Zuversicht zum HErrn. Ich denke nicht daran, zu versuchen, mich in das nicht Enthüllte hineinzubegeben, im Gegenteil, ich konzentriere mich lieber auf die Dinge, die bereits geoffenbart worden sind, und danke Gott für die Gnade, die ER uns zuteil werden ließ. Wenn jemand meint, er verstehe das Gesicht Br. Branhams von der ,Zelt-Vision’, so kann er dessen sicher sein, sich geirrt zu haben; es ist nichts als eine eigene Deutung. Gott allein trägt die Verantwortung für die Erfüllung dessen, was ER zeigt und sagt. So ist es auch mit dem Begriff: ,Dritter Zug’, von dem Br. Branham sprach. Er erwähnte, daß sein Dienst in drei Phasen eingeteilt sei, und bezeichnet diese als ,Drei Züge.’ Die ersten beiden sind klar verständlich. Der dritte wurde zu einem Gegenstand der Diskussion und Verwirrung. Er sagte:

„Der erste Zug – Heilung. Der zweite Zug – Prophetie. Dritter Zug – Offenbarung des Wortes – die Offenbarung der Geheimnisse. Es gibt keine höhere Rangordnung für Offenbarung des Wortes als Propheten. Ein Prophet kann jedoch nur durch das Wort bestätigt werden. Denkt daran! Der dritte Zug war die Öffnung der sieben Siegel um die verborgenen Geheimnisse, die im Worte versiegelt waren, zu offenbaren.“

Der HErr sagte ihm im Sabino Canyon:

„,Dies ist der dritte Zug, und drei große Dinge sind damit verbunden.’ … Hier muß ich aufhören, denn ich fühle mich gehalten, nicht mehr darüber zu sagen.“

Wenn er darüber nichts sagen durfte, wer sind wir, das zu wagen. Wie weit versuchen manche zu gehen? Vielleicht zu weit. Der Geist Gottes führt nie über das Wort hinaus. Die letzten Dinge, die endgültige Zubereitung der Braut wird direkt vor der Entrückung geschehen. Niemand wird sich dann etwas zuschreiben können. Wandelt nur demütig in der Gegenwart Gottes mit großer Erwartung.

Ich ermahne euch nochmals: Bleibt im Wort! Johannes durfte weder über das siebte Siegel noch über die Sieben Donner etwas niederschreiben. Gewiß erwartet die Braut und auch die Juden eine große Überraschung, alles jedoch zur rechten Zeit. Wenn wir mit der einfachen Lehre des Wortes Gottes und dem Predigen des Evangeliums Jesu Christi verbleiben, werden auch alle anderen Dinge zur rechten Zeit den rechten Platz finden.

Immer wieder sprach Br. Branham von den Schattenbildern des Alten Testaments. Des öfteren bezog er sich auf Joseph, der sich seinen Brüdern zu erkennen geben wird. Ich zitiere:

„Denkt daran! Er verabschiedete seine Frau! Sie befand sich in dem Palast als ER sich Seinen Brüdern zu erkennen gab. Und die Braut aus den Nationen, Sein Weib – nachdem Jesus von Seinem eigenen Volke abgelehnt war, nahm ER sich eine Braut aus den Nationen – wird ER in den Palast Seines Vaters in die Herrlichkeit zum Hochzeitsmahl holen, dann jedoch herabkommen und sich Seinen Brüdern, den 144.000 zu erkennen geben. Dort steht ER! Denkt daran und achtet auf diese vollkommenen Symbole!“

Während die Braut im himmlischen Palast zurückbleibt, kommt der HErr Jesus Christus herab (Offbg. 10) und offenbart sich Seinen Brüdern, den Juden, und sie werden auf Ihn schauen: „Sodann will Ich über das Haus Davids und über die Bewohner Jerusalems den Geist der Gnade und der Bitte um Gnade ausgießen, so daß sie auf den hin-blicken werden, den sie durchbohrt haben, und um Ihn wehklagen, wie man um den einzigen Sohn wehklagt, und bitterlich Leid um Ihn tragen, wie man um den Erstgeborenen Leid trägt. An Jenem Tage wird die Trauer in Jerusalem so groß sein wie einst die Trauer um Hadad-Rimmon…“ (Sach. 12,10-11)

„Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war; der Regenbogen über Seinem Haupte, Sein Antlitz sah wie die Sonne aus und Seine Beine wie Feuersäulen; in Seiner Hand hielt Er ein aufgeschlagenes Büchlein. ER setzte nun Seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf die Erde und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Als ER so gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen.“ (Offbg. 10,1-3)

Aus dieser Schriftstelle erkennen wir, daß die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen, wenn der HErr Jesus Christus Seine Füße auf diese Erde setzt. Dieses jedoch kann nicht geschehen, ehe ER Seiner Braut in der Luft bei der Entrückung begegnet ist. Die Schrift kann nicht gebrochen werden; auch kann sie nicht an verkehrte Stelle gesetzt werden. Der große Apostel sagte uns: „Verkündige das Wort, tritt damit auf, du magst gelegen oder ungelegen kommen, überführe, weise zurecht, ermahne mit allem Aufwand von Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenen Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt; von der Wahrheit dagegen wird man die Ohren abkehren und sich den Fabeln zuwenden…“ (2. Tim. 4,2–4)

Wir können nur das geschriebene Wort Gottes predigen. Schon am Anfang des Buches der Offenbarung lesen wir: „Selig ist der Leser und die Hörer der Worte der Weissagung und die das bewahren, was in ihr geschrieben steht; denn die Zeit ist nahe.“

Teurer Freund! Wir sind nicht für die Dinge verantwortlich, die nicht geschrieben stehen, auch wird uns nicht gesagt, daß wir das lesen sollen, was nicht geschrieben steht; der Segen ruht auf denjenigen, die da lesen, hören und das bewahren, was geschrieben steht. Weil die Schriftstelle aus Offbg. 10,7 oft auf den Botschafter des letzten Gemeindezeitalters bezogen wird, erscheint es vielen als selbstverständlich, daß die Verse 1–6 in den gleichen Zusammenhang gehören.

Wenn wir das Wort Gottes eingehend betrachten, so können wir feststellen, daß es ,zwei Gruppen’ von ,sieben Engeln’ gibt. Die erste Gruppe: die sieben Sterne in der Hand des HErrn, welches die sieben Botschafter der sieben Gemeinden für den Zeitabschnitt der Nationen sind. (Offbg. 1,20, Kap. 2–3) Von der zweiten Gruppe heißt es: „Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; denen wurden sieben Posaunen gegeben.“ (Offbg. 8,2) So wie das Geheimnis Gottes mit der Gemeinde Jesu Christi während der Zeit des siebenten Engels zum Abschluß kommt, so wird wiederum das Geheimnis Christi mit den Juden zum Abschluß kommen während der Zeit, wenn der siebente Engel gemäß Kap. 11,15 posaunt.

Wir erkennen, daß eine prophetische Schriftstelle auch eine zweifache Anwendung haben kann. Paulus, mit seinem prophetischen Hinblick, gab die Aufforderung, besonders achtzugeben, denn in den letzten Tagen würden Menschen auftreten mit verderblichen Lehren und sich von der Wahrheit zu den Fabeln kehren. Niemals zuvor ist die Taktik des Feindes so listig und hinterhältig gewesen wie in diesen Tagen. Wie im Garten Eden, so erregt er auch jetzt in manchem aufrichtigem Herzen eine gewisse Neugier. Adam und Eva erfreuten sich der Segnungen Gottes, jedoch war ihnen verboten, von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Die Schlange überredete Eva, sich von ihrem einzigen Schutz und ihrer Verteidigung, dem gesprochenen Wort, zu entfernen. So ist es heute. Gott hat alles aus Seinem Wort geoffenbart, das wir jetzt wissen sollen. Wenn wir nur danach streben, daß unser Leben damit übereinstimmt, werden wir sicher das Ziel erreichen. Der Feind jedoch tut sein Möglichstes, uns zum Baum der Erkenntnis zu ziehen. 

Johannes durfte nicht niederschreiben, was die sieben Donner geredet hatten. Br. Branham durfte nicht darüber sprechen. Doch was tut Satan? Er dringt bis hin zum Podium und leitet teure Menschen irre. Werte Freunde, können wir nicht den Pfad der Schlange von Anfang bis zu Ende verfolgen, die sich in der Deutung des ursprünglichen Wortes verbirgt? Sicher, es hört sich gut an! Aber es sei denn, der Feind wird mit seinen Tricks entlarvt und die Sache kommt ans Licht, sonst wird er großen Schaden anrichten. Niemals zuvor sind so viele Spaltungen gewesen. Prediger drohen den Gläubigen, falls sie ihre neue Offenbarung nicht annehmen, werden sie nicht an der Entrückung teilnehmen.

Vor kurzem ist die neue Lehre: „Die Offenbarung der Sieben Donner“ propagiert worden, wodurch Zwiespalt unter das Volk Gottes kam. Ich greife nicht den Dienst eines Bruders an. Ich liebe sie alle von Herzen, doch ich bin es dem HErrn schuldig, alles zum Wort zurückzunehmen. Mancherlei Schriftstellen und Zitate werden mißbraucht, um die neue Lehre zu verteidigen.

Die Brüder stellen den Anspruch, daß durch die „Offenbarung der Sieben Donner“ jetzt bewirkt werden soll, daß die Braut Jesu Christi zusammengeführt wird und Entrückungsglauben empfängt. Vorwiegend wird der Schrifttext aus 2. Pet. 1 dazu benutzt, ihre Theorie zu belegen. „Seine göttliche Kraft hat uns ja doch alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit erforderlich ist, durch die Erkenntnis dessen geschenkt, der uns durch die ihm eigene Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Durch sie hat ER uns die kostbaren und überaus wichtigen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese dem in der Welt infolge der Sinneslust herrschenden Verderben entrinnet und Anteil an der göttlichen Natur erhaltet. Eben darum müßt ihr aber auch mit Aufbietung allen Eifers in eurem Glauben die Tugend darreichen, in der Tugend die Erkenntnis, in der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung die Standhaftigkeit, in der Standhaftigkeit die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit die Bruderliebe, in der Bruderliebe die allgemeine Liebe.“ (2. Pet. 1,3–7)

Diese sieben Tugenden werden einfach als die sieben Donner deklariert, die aus dem Leben des Einzelnen hervorgehen. Darf ich hier fragen: Seit wann sind diese Tugenden verborgene Geheimnisse? Werden sie nicht ganz klar beschrieben? Sind sie nicht der Teil aller wahrhaft Gläubigen gewesen, wodurch das Wesen Jesu Christi offenbar wurde?

Br. Branham benutzte den Text aus 2. Pet. 1 in seiner Predigt: „Die Reife des vollkommenen Mannesalters in Christo". Warum gab er nicht den geringsten Hinweis, daß diese sieben Tugenden im Zusammenhang mit den ,Sieben Donnern’ stehen? Wie kann jemand dieselbe Schriftstelle nehmen und in sie etwas hineinlegen, was sie nicht aussagt? Warum überhaupt dieses Wortspiel? Laßt uns aufmerksam hören, was Petrus uns zu sagen hat: „Darum seid um so eifriger darauf bedacht, liebe Brüder, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr das tut, werdet ihr sicherlich niemals zu Fall kommen; denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unsers HErrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden.“ (2. Pet. 1,10-11)

Wir wollen jetzt zum Buch der Offenbarung gehen, in dem wenigstens an sieben verschiedenen Stellen von Donnern die Rede ist. Das erste Mal in Kap. 4: „Dabei gehen aus dem Thron Blitze, Stimmen und Donnerschläge hervor…“

Während den Sieben Gemeindezeitaltern wandelt der HErr mitten unter den sieben goldenen Leuchtern. Hier wird ER auf dem Thron gezeigt. Blitze, Stimmen und Donner sprechen in diesem Zusammenhang von den Gerichten, die über die Erde kommen werden. Der Gnadenthron wird sich zum Gerichtsthron verwandeln. 

Als nächstes spricht Kap. 6,1 davon: „Nun sah ich, wie das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: ,Komm!’“

Es ist uns bekannt, daß sieben Donner die Öffnung der sieben Siegel begleiteten und daß eine Donnerstimme redete, um die Aufmerksamkeit auf das Ereignis zu lenken. Ein Donner in solch einem Fall spricht von der Stimme Gottes. Doch die sieben Donner in Offbg. 10 lassen ihre Stimmen in einem ganz anderen Zusammenhang zu einer späteren Zeit erschallen.

In Kap. 8 ist auch von ,Donnern’ die Rede: „Hierauf nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen vom Altar und schleuderte sie auf die Erde hinab; da erfolgten Donnerschläge und Stimmen, Blitze und ein Erdbeben.“ (Offbg. 8,5) 

Dieses kann nur während der Zeit der ,Großen Drangsal’ geschehen. Ohne jeglichen Zweifel sind die Heiligen, von denen hier die Rede ist, deren Gebete als Räuchwerk zu Gott emporsteigen, Juden, die durch den Dienst der beiden Propheten gläubig werden. 

Nun kommen wir zu dem eigentlichen Text, der zur Debatte steht: 

„Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war; der Regenbogen wölbte sich über Seinem Haupte, Sein Antlitz sah wie die Sonne aus und Seine Beine wie Feuersäulen; in Seiner Hand hielt Er ein aufgeschlagenes Büchlein. ER setzte nun Seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf die Erde und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Als ER so gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen. Als dann die sieben Donner geredet hatten, wollte ich aufschreiben; doch ich vernahm eine Stimme, die aus dem Himmel mir zurief:, Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf!’ Da hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen. Seine rechte Hand zum Himmel empor und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist und das Meer und was in ihm ist: ,Es wird hinfort kein Verzug mehr sein.“ (Offbg. 10, 1-6) 

Der Ausspruch Br. Branhams ist sehr einleuchtend:

„Wir schlagen für einen Moment Offbg. 10 auf, damit ihr ein Verständnis darüber bekommt, ehe ich näher darauf eingehe. Nun, dies ist am Ende der Zeit. Höret! „Hierauf sah ich einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war-, der Regenbogen über Seinem Haupte…“ Bitte beachtet es – das ist Christus, denn ER wurde im Alten Testament ,Engel des Bundes’ genannt. ER ist ein Botschafter Israels. Die Gemeinde ist entrückt… Jetzt bereitet sie sich zu, entrückt zu werden.“ 

Wenn der Engel aus Offbg. 10 Seine Füße auf das Land und das Meer setzt, werden die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen – nicht zuvor. Denn hier wird bekannt gegeben: „Es wird hinfort keine Zeit mehr sein.“ Das Zeitalter der Nationen endet und Gott wendet Sein Angesicht zu den Juden.

Die Stimmen sprachen über das, was zu der Zeit geschehen wird, es kann jedoch nicht gepredigt werden, weil es nicht niedergeschrieben wurde. Wir müssen schweigen, wenn die Bibel darüber schweigt, und reden, wenn die Schrift redet.

Zum fünften Mal ist in Offbg. 11,19 von ,Donnern’ die Rede: „Da tat sich der Tempel Gottes im Himmel auf, und die Lade Seines Bundes wurde in Seinem Tempel sichtbar; zugleich erfolgten Blitze und Stimmen, Donnerschläge, ein Erdbeben und gewaltiger Hagelschlag.“ Dieses deutet auf die Zeit der großen Trübsal.

Beim sechsten und siebten Mal lesen wir von ,Donnern’ im Zusammen mit dem Gesang und Jubelrufen der Erlösten. (Offbg. 14,2–3 & Kap. 19,6) Bitte beachtet, daß die Braut sich zu dem Zeitpunkt beim Hochzeitsmahl befindet.

Laßt uns nochmals Offbg. 10 eingehend betrachten, um den biblischen Zusammenhang zu sehen, in welchem die sieben aufeinanderfolgenden Donner ihre Stimmen erschallen lassen. Wir erkennen, daß es Christus, der Engel des Bundes ist, der hier vom Himmel herabkommt. Wir lesen weder von den 24 Ältesten noch von den vier Lebewesen oder anderen Engeln. So wie Joseph im Alten Testament sich seinen Brüdern allein zu erkennen gab, so wird auch Christus sich Seinen Brüdern, den Juden, zu erkennen geben. Nicht ein einziges Mal lesen wir, daß der HErr sich als der ,Engel’ der neutestamentlichen Gemeinde, der Braut, kundtat, sondern nur im Zusammenhang mit den Juden. Die Juden sind das Bundesvolk Gottes. (Rom. 9,4) Wenn der HErr sich herabneigte und zum Volke Israel redete, so bezeugt die Schrift, daß Donner und Blitze und die Stimme einer Posaune ertönten. (2. Mo. 19,16 & Kap. 20,18) 

Lieber Leser, kannst du erkennen, daß der HErr herabkommen wird als der ,Engel’ oder ,Der Botschafter des Bundes’ nach der Entrückung der Braut! Sie wird Ihm in der Luft begegnen: „Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übriggeblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem HErrn entgegen in die Luft entrückt werden; und alsdann werden wir allezeit mit dem HErrn vereinigt sein.“ (1. Thess. 4) 

Der Regenbogen über Seinem Haupte spricht von dem Bund. Gott hatte zu Noah und seinen Söhnen gesprochen: „Ich will einen Bund mit euch aufrichten und mit eurer Nachkommenschaft, die nach euch sein wird… Ich schließe also Meinen Bund mit euch dahin, daß hinfort niemals wieder alle lebenden Geschöpfe durch das Wasser einer Sintflut vertilgt werden sollen. Meinen Bogen stelle Ich in die Wolken; der soll das Zeichen des Bundes zwischen Mir und der Erde sein!…Dies ist das Zeichen des Bundes, den Ich zwischen Mir und allen lebenden Wesen auf der Erde aufgerichtet habe.“

Im Alten Testament tat sich der HErr in Form eines ,Engels’ kund, deshalb wird Er auch ,Engel des Bundes’ genannt. So offenbarte ER sich den Propheten und auch dem Mose auf dem Berge. „Dieser ist es, der bei der Gemeindeversammlung in der Wüste Vermittler gewesen ist zwischen dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm redete…“ (Apg. 7,3 8)

Jakob hat mit Gott gerungen; er hat mit dem ,Engel’ gerungen und die Oberhand behalten. (Hos. 12)

Wenn ER hier in Offbg. 10 herabkommt als der ,Engel des Bundes’, so werden die sieben Donner ihre Stimmen erschallen lassen, und ER ruft aus, daß hinfort keine Zeit mehr sein wird. In Offbg. 5 lesen wir, daß das versiegelte Buch geöffnet wurde und alles, was die Zeit der Heiden betraf, geoffenbart wurde. Als ER jedoch hier in Offbg. 10 erscheint, kommt ER mit dem geöffneten Buch in Seiner Hand. Offensichtlich ist ein Teil in dem Buch für die Braut und der andere Teil für die Juden.

Jedes prophetische Thema findet seinen Ursprung im Alten Testament. Der Prophet Daniel spricht offensichtlich von dem gleichen Zeitpunkt: „,Wie lange wird es noch dauern, bis das Ende dieser wunderbaren Dinge eintritt?’ Da hörte ich den in Linnen gekleideten Mann, der über den Fluten des Stromes stand; Er erhob Seine rechte und Seine linke Hand zum Himmel und schwur bei dem ewig Lebenden: ,Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und sobald die Macht des Zerstörers des heiligen Volkes ihr Ende erreicht hat, dann wird dies alles sich erfüllen!’“ (Dan. 12)

Ohne jeglichen Zweifel sprach Daniel von den Juden, seinem Volk. Bitte achtet auf die Ähnlichkeit dieser beiden Schriftstellen. „Da hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen, Seine rechte Hand zum Himmel empor und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist… daß hinfort keine Zeit mehr sein wird.“ (Offbg. 10)

Der Prophet Daniel spricht von einem Zeitabschnitt von 3 1/2 Jahren, als eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Dieselbe Einteilung wird an anderen Stellen bestätigt. Eine solche Zeitspanne ist in keinem Zusammenhang für die Gemeinde oder Braut erwähnt, sondern allein für die Juden.

Damit wir es noch besser verstehen, wollen wir noch kurz einen Blick in die Siegel tun. Die ersten vier Siegel verlaufen parallel mit den sieben Gemeindezeitaltern und werden jeweils von einem der vier Lebewesen bekanntgegeben. Die 24 Ältesten und vier Lebewesen werden vor dem Thron gezeigt. Oft finden wir sie in Verbindung mit der Gemeinde. Die vier Reiter in den ersten vier Siegeln – zunächst auf einem weißen, dann auf einem roten, später auf einem schwarzen und zuletzt auf einem fahlen Pferd – sind immer derselbe Reiter, der Antichrist in seinen vierfachen Entwicklungsstufen. Jede Farbe kennzeichnet eine Epoche. Sehr unscheinbar begann es als Lehre, doch mit der Absicht, alles zu besiegen. Dann kam die Krönung des falschen Propheten, der an der Spitze des antichristlichen Systems steht.

Nach dem Hochzeitsmahl wird Christus als König der Könige und HErr der Herren auf einem weißen Roß gezeigt: „Seine Augen aber sind wie Feuerflammen. Auf Seinem Haupt hat ER viele Königskronen … und ER ist es, der die Kelter des Glutweines des Zornes des allmächtigen Gottes tritt.“ (Offbg. 19,11-16)

Das fünfte Siegel bezieht sich auf die Juden und ist zum Teil schon erfüllt – der Rest wird sich während der Drangsal erfüllen. Das sechste Siegel spricht von der großen Trübsal und beschreibt, was darin geschieht. Beachtet, daß einige Begebenheiten der Siegel parallel laufen oder ineinander übergreifen.

Das siebente Siegel bezieht sich auf das Ende aller Thinge. Wenn jemand wissen möchte, was das sechste Siegel beinhaltet, dann kann man nicht nur einen Vers lesen, sondern muß auch die folgenden Verse, die dazugehören, in Betracht ziehen. Dasselbe trifft auf das siebente Siegel zu.

Wer die Siegel sorgfältig liest, wird feststellen, daß die Posaunen während dem sechsten Siegel ertönen. Und wiederum werden die Zornschalen während der sechsten Posaune ausgegossen. Offbg. 10 steht zwischen der sechsten und siebten Posaune und Offbg. 7 zwischen dem sechsten und siebten Siegel. Alle Dinge sind in dem rechten Zusammenhang und in vollkommener Ordnung.

Seid dessen gewiß, daß alle Dinge stattfinden, wie Gott es bestimmt hat. Sein unfehlbares Wort bestätigt, daß nicht aufgeschrieben wurde, was die sieben Donner in Offbg. 10 geredet haben. Doch können wir gewiß sein, daß alles geschehen wird. Gott hat die Dinge in Seinen Händen. Es gibt keine Verheißung im Worte Gottes, daß jemand die Offenbarung der sieben Donner bekommt. Ich bin tief betrübt in meinem Herzen, denn es scheint mir, daß die sogenannte Offenbarung der Sieben Donner ein sehr trauriger, menschlicher Versuch ist, eine Erweckung zu bringen. Warum warten wir nicht, bis die Zeit Gottes dafür gekommen ist?

War nicht Br. Branham unter dem Eindruck, daß er über die Posaunen, die Zornschalen usw. predigen würde, bis der Heilige Geist Ihn darauf hinwies, daß es für die Gemeinde nicht von Nutzen ist, sondern in die Zeit fällt, die den Juden noch einberaumt wird? Unser Bestreben sollte es sein, die Dinge zu erfassen, die für uns bestimmt sind.

Offbg. 22,18–19 muß noch einmal betont werden: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu ihnen etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht; und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht.“

Alles, was nicht geschrieben, sondern Spekulation ist, darf nicht gepredigt werden. Die Begeisterung, die durch falsche Darlegung hervorgerufen wird, führt zu furchtbarer Enttäuschung. Ich möchte keinen Bruder verunglimpfen, laßt mich jedoch ein Beispiel anführen. Die Ankündigungen von Rev. C, der dieser neuen Lehre, der sogenannten Offenbarung der Donner, vorsteht, sind nicht eingetroffen. Die Aufmerksamkeit ist auf New York, anstatt gen Himmel gerichtet worden. Einige sind bereits enttäuscht und fühlen sich betrogen. Wir alle warten auf die Entrückung und sind sicher, daß Gott jede Verheißung, die ER gegeben hat, erfüllen wird. Ich glaube, daß eine Erweckung in der Braut kommen wird, aber warum sollten wir Gott vorgreifen und Ihm vorauseilen? Wenn wir das zu tun versuchen, werden wir in etwas hineingeraten, das nicht mit Seinem Wort übereinstimmt. Gott hat einen bestimmten Plan, den ER ausführt ungeachtet dessen, was wir denken oder sagen.

Im Sommer 1976 wurden von Rev. C. Voraussagen gemacht, die jedoch nicht eintrafen. Der Papst sollte zu einer großen Feier nach Philadelphia kommen. Ich zitiere:

„Offenbarung 8,1 – die Zeitspanne einer halben Stunde Stille, eine halbe Stunde im Himmel. Ein Tag im Himmel – eintausend Jahre auf Erden. Eine halbe Stunde im Himmel – ungefähr 1/48 eines Tages. Amen! Jeder Mathematiker kann das ausrechnen. Das wären ungefähr 20 Jahre und 10 Monate … So sehen wir, im August dieses Jahres (1976) wird der Papst aus Rom nach Philadelphia kommen, so ersehen wir es. Hier soll er mit 300.000 Leuten das Abendmahl halten. Eine Plattform von ca. 15 m. hoch soll aufgerichtet werden. Er soll aus einem besonderen Ort, genannt ,Spectrum’, in das J.K. Stadion hineinkommen. Etwas Großes werden sie hier haben.

Eigenartigerweise hatte William Branham die Zelt-Vision, wie wir wissen, ungefähr im Nov. 1955. Zwanzig Jahre vom Nov. 1955 bis Nov. 75. Dezember 1975 – 20 Jahre und ein Monat. Januar 1976 bis August ’76 – acht Monate. Ungefähr 20 Jahre, neun Monate. In welch einer Stunde befinden wir uns dann jetzt?“ 

In welch menschliche Überlegungen kann man geraten! Da das Wort Gottes deutlich sagt, daß die halbe Stunde Stille in Verbindung mit dem siebenten Siegel steht, ist eine solche Kalkulation unzulässig. Kein Apostel oder Prophet hat je etwas Derartiges getan, und die ganze Sache noch in Verbindung mit dem Papst zu bringen, ist abstrakte Kunst. Der Unverstand ist bereits offenbar geworden. Rev. C. sagte weiter:

„Gott wußte, wann der Papst hierherkommen würde.“ 

Was ist jetzt? Hat Gott Seinen Sinn geändert, da der Papst überhaupt nicht nach Amerika gegangen ist?

„Und das ist’s, warum er von den sieben Donnern sprach: Wenn der Teufel sie erfahren würde, würde er großen Schaden anrichten.“ 

Darf ich euch jetzt fragen: Hat der Teufel das Geheimnis der sieben Donner erfahren, oder wen hat er sich jetzt geschnappt? Vor einigen Monaten hat dieser Bruder andere Voraussagen betreffs der zwei Visionen Br. Branhams, die immer noch ausstehen, gegeben: 

„Denkt daran! In wenigen Monaten werden diese beiden Visionen sich erfüllen! So spricht der HErr!“ 

Eine Zeit wurde gegeben– die wenigen Monate sind gekommen und vergangen. Teure Freunde! Urteilt für euch selbst. 

„Woran sollen wir das Wort erkennen, das der HErr nicht geredet hat: so wisse: Wenn das, was ein Prophet im Namen des HErrn verkündet, nicht eintrifft und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, das der HErr nicht geredet hat; in Vermessenheit hat der Prophet es ausgesprochen: dir braucht vor ihm nicht bange zu sein!“ (5. Mo. 18,21-22)

Ich respektiere den Bruder, jedoch muß das Licht von der Finsternis getrennt werden. Wenn etwas nicht geschrieben steht, sollte man nichts damit zu tun haben, anstatt etwas hineinzulesen. Wir können doch nicht leichtfertig mit den letzten Worten des HErrn in Offbg. 22 umgehen. Alles Lesen zwischen den Zeilen, alles Hinzufügen oder Hinwegnehmen wird die Gerichte Gottes auf uns herabbringen.

Wie kommt es, daß diejenigen, die immer betonen, daß nur das gesagt werden soll, was der Prophet ausgesprochen hat, immer wieder Dinge hervorbringen, die der Prophet nicht gesagt hat? Gewiß, immer wieder hört man sie ausrufen: „Maleachi 4 sagt! Der Prophet hat gesagt! usw,“. Es ist doch befremdend, daß man sich immer wieder die Frage stellen.muß: „Wo hat der Prophet so etwas gesagt? Wo steht es geschrieben?“ Warum achten wir nicht darauf, was Br. Branham betonte:

„Wo finden wir die Dinge, die ich euch gezeigt habe? Wo kommen sie her?… Hier sind sie. Sie sind im Worte Gottes. Sie sind „So spricht der HErr!“ Seine Verheißung… Ihr seid Zeugen dessen und könnt es bestätigen, mein Auftrag ist: ,Verbleibe mit dem Wort!’… Was ist mit euch los? Könnt ihr das Wort nicht verstehen? Ihr müßt es verstehen!“ 

Es gibt nur das eine oder das andere – und nichts dazwischen. Diejenigen, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, bleiben in Übereinstimmung mit dem Wort; die anderen jedoch, die von einem fremden Geist motiviert werden, bringen Begeisterung durch ihre Auslegung. In solch einem Fall entfernt man sich von dem geschriebenen Wort. Tragisch ist, daß jemand, der unter einen verkehrten Einfluß gerät, selten zur Wahrheit zurückkommt. In seinem Stolz verfällt er von einem Irrtum in den anderen und wird eine Beute der Umstände aus dem Verlangen heraus, anerkannt zu werden. In solch einem Fall sind Heilungen und Wunder, die einem Dienst zugeschrieben werden, in keinem Fall als Bestätigung des Betreffenden anzusehen.

Werte Freunde! Nochmals ermahne ich euch: Bleibt im Worte und macht eure Berufung und Erwählung fest!

In dieser letzten Generation haben wir das Vorrecht, die Dinge zu sehen und zu hören, auf die die Propheten von alters her gewartet und sehnsüchtig zu sehen begehrt haben. Der große Heilsplan Gottes ist uns enthüllt worden, jedoch sind noch einige Dinge in ein Geheimnis gehüllt. Br. Branham wurde es nicht gestattet, darüber zu sprechen. Gott wird sie zu Seiner Zeit kundtun. Bis dahin bleiben sie ein Geheimnis.

Gott schenkte Seinen Knechten immer Gesichte, sei es zur persönlichen Führung oder über Dinge von prophetischer Bedeutung. Diese gehen in das Wort über. Br. Branham hatte beides. Er konnte sagen, daß nicht eine der vielen Visionen je versagte. Deshalb können wir auch darin ruhen, daß alle Dinge, die der HErr ihm gezeigt hat, zu Seiner Zeit erfüllt werden. Gott allein ist der Ausleger Seines Wortes und der Gesichte, die ER schenkt, indem ER es geschehen läßt. Hätten wir nur völliges Vertrauen zum HErrn, so würden wir es Ihm überlassen, alles gemäß Seinem Heilsratschluß zu vollführen. Ich meinerseits habe die volle Zuversicht zum HErrn. Ich denke nicht daran, zu versuchen, mich in das nicht Enthüllte hineinzubegeben, im Gegenteil, ich konzentriere mich lieber auf die Dinge, die bereits geoffenbart worden sind, und danke Gott für die Gnade, die ER uns zuteil werden ließ. Wenn jemand meint, er verstehe das Gesicht Br. Branhams von der ,Zelt-Vision’, so kann er dessen sicher sein, sich geirrt zu haben; es ist nichts als eine eigene Deutung. Gott allein trägt die Verantwortung für die Erfüllung dessen, was ER zeigt und sagt. So ist es auch mit dem Begriff: ,Dritter Zug’, von dem Br. Branham sprach. Er erwähnte, daß sein Dienst in drei Phasen eingeteilt sei, und bezeichnet diese als ,Drei Züge.’ Die ersten beiden sind klar verständlich. Der dritte wurde zu einem Gegenstand der Diskussion und Verwirrung. Er sagte: 

„Der erste Zug – Heilung. Der zweite Zug – Prophetie. Dritter Zug – Offenbarung des Wortes – die Offenbarung der Geheimnisse. Es gibt keine höhere Rangordnung für Offenbarung des Wortes als Propheten. Ein Prophet kann jedoch nur durch das Wort bestätigt werden. Denkt daran! Der dritte Zug war die Öffnung der sieben Siegel um die verborgenen Geheimnisse, die im Worte versiegelt waren, zu offenbaren.“ 

Der HErr sagte ihm im Sabino Canyon:

„,Dies ist der dritte Zug, und drei große Dinge sind damit verbunden.’ … Hier muß ich aufhören, denn ich fühle mich gehalten, nicht mehr darüber zu sagen.“ 

Wenn er darüber nichts sagen durfte, wer sind wir, das zu wagen. Wie weit versuchen manche zu gehen? Vielleicht zu weit. Der Geist Gottes führt nie über das Wort hinaus. Die letzten Dinge, die endgültige Zubereitung der Braut wird direkt vor der Entrückung geschehen. Niemand wird sich dann etwas zuschreiben können. Wandelt nur demütig in der Gegenwart Gottes mit großer Erwartung. 

Ich ermahne euch nochmals: Bleibt im Wort! Johannes durfte weder über das siebte Siegel noch über die Sieben Donner etwas niederschreiben. Gewiß erwartet die Braut und auch die Juden eine große Überraschung, alles jedoch zur rechten Zeit. Wenn wir mit der einfachen Lehre des Wortes Gottes und dem Predigen des Evangeliums Jesu Christi verbleiben, werden auch alle anderen Dinge zur rechten Zeit den rechten Platz finden.

Immer wieder sprach Br. Branham von den Schattenbildern des Alten Testaments. Des öfteren bezog er sich auf Joseph, der sich seinen Brüdern zu erkennen geben wird. Ich zitiere:

„Denkt daran! Er verabschiedete seine Frau! Sie befand sich in dem Palast als ER sich Seinen Brüdern zu erkennen gab. Und die Braut aus den Nationen, Sein Weib – nachdem Jesus von Seinem eigenen Volke abgelehnt war, nahm ER sich eine Braut aus den Nationen – wird ER in den Palast Seines Vaters in die Herrlichkeit zum Hochzeitsmahl holen, dann jedoch herabkommen und sich Seinen Brüdern, den 144.000 zu erkennen geben. Dort steht ER! Denkt daran und achtet auf diese vollkommenen Symbole!“

Während die Braut im himmlischen Palast zurückbleibt, kommt der HErr Jesus Christus herab (Offbg. 10) und offenbart sich Seinen Brüdern, den Juden, und sie werden auf Ihn schauen: „Sodann will Ich über das Haus Davids und über die Bewohner Jerusalems den Geist der Gnade und der Bitte um Gnade ausgießen, so daß sie auf den hin-blicken werden, den sie durchbohrt haben, und um Ihn wehklagen, wie man um den einzigen Sohn wehklagt, und bitterlich Leid um Ihn tragen, wie man um den Erstgeborenen Leid trägt. An Jenem Tage wird die Trauer in Jerusalem so groß sein wie einst die Trauer um Hadad-Rimmon…“ (Sach. 12,10-11)