DAS KONZIL GOTTES
Zum vollen Verständnis über Jesus Christus, den Sohn Gottes, können wir nur dann kommen, wenn wir das Alte und Neue Testament auf einen Nenner bringen. Wir müssen erkennen, daß es sich um den einen Gott handelt, der Seinen Heilsplan verwirklicht, denn was im Alten Testament durch Weissagungen gegeben wurde, hat sich im Neuen Testament erfüllt. Im Grunde genommen müßten wir alle Weissagungen, angefangen mit 1. Mose 3, 15 bis Maleachi 3, 1 zusammenfassen, um die rechte Erkenntnis durch das Wort Gottes von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, zu bekommen. Wir haben in den verschiedenen Themen genügend Beweise aus dem Alten Testament über Jesus Christus erbracht, deshalb sollen hier nur noch einige Bibelstellen, die sich direkt auf dieses Thema beziehen, behandelt werden. Wir beginnen mit Jesaja 7, 14. Hier steht: „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird sie Immanuel nennen.”
Diese Weissagung hat sich im Neuen Testament erfüllt. Bevor wir die Erfüllung betrachten, muß noch gesagt werden, daß die Bibel nicht nur davon spricht, was geschehen soll, sondern auch, wie es geschehen soll. In Sacharia 4, 6 steht: „Nicht durch Heere und nicht durch Macht, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen.” So sehen wir, daß der Heilsplan Gottes und alles, was damit zusammenhängt, durch den Heiligen Geist zustande kommt. Die Worte des Propheten lauten: „Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel.” Dazu lesen wir Lukas 1, 34 u. 35: „Da sagte Maria zu dem Engel: ,Wie soll das möglich sein, ich weiß von keinem Manne?1 Da gab der Engel ihr zur Antwort: ,Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, daher wird auch das Heilige, das von dir geboren werden soll, Gottes Sohn genannt werden.’“ Diese Worte sprach der Engel Gabriel zu Maria. Die Zeit der Erfüllung aller Weissagungen war gekommen. Der Engel überbrachte Maria die wunderbare Botschaft, daß sie die Jungfrau ist, die den Sohn Gottes gebaren soll. In Matthäus 1, 18–23 steht: „Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich also. Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, stellte es sich heraus, noch ehe sie zusammengekommen waren, daß sie vom Heiligen Geist guter Hoffnung war.” In Vers 20b steht: „Denn das von ihr zu erwartende Kind stammt vom Heiligen Geist.” Hier an dieser Stelle muß ich betonen, daß Gott, der Vater, und der Heilige Geist, ein und dieselbe Person ist. Wenn jemand behauptet, daß es zwei Personen sind, dann sagt er damit, daß Jesus zwei Väter hatte. In der Bibel nennt Jesus Gott seinen Vater. An keiner einzigen Stelle nennt Er den Heiligen Geist seinen Vater. Hier aber, in Matthäus 1, 18 steht, daß Maria vom Heiligen Geist guter Hoffnung ist, und in Vers 20 steht: „Das Kind stammt vom Heiligen Geist.” Wenn also Gott der Vater eine andere Person ist, als der Heilige Geist, dann hatte er mit der Zeugung gar nichts zu tun, denn es steht ausdrücklich geschrieben: „Sie ward schwanger vom Heiligen Geist.” Auch in Lukas 1, 35 finden wir dieselben Worte: „Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten dich überschatten, daher wird auch das Heilige, das geboren werden soll, Gottes Sohn genannt werden.” Wäre der Heilige Geist eine Person für sich, dann müßte Jesus Christus, Sohn des Heiligen Geistes heißen, denn Er war vom Heiligen Geist gezeugt. Jedoch finden wir geschrieben, daß Er der Sohn Gottes genannt werden würde. Gerade über diese Bibelstelle sollte jeder gründlich nachdenken, damit er das Wirken des einen Gottes erkennt.
Diesem stellen wir gegenüber, daß von Gott, als dem Zeugenden, in Psalm 2, 7 gesagt wird: „Mein Sohn bist du, ich selbst habe dich heute gezeugt.“ Daß dieses Wort von Gott gesagt wurde, ersehen wir aus einer anderen Bibelstelle, die die gleichen Worte bringt. In Hebräer 1, 5 steht: „Denn zu welchem von den Engeln hat Gott jemals gesagt, mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt?” Wer war nun wirklich der Zeugende, der Vater oder der Heilige Geist? Von beiden wird gesagt, daß sie den Sohn gezeugt haben. Nun ihr Lieben, könnt ihr sehen, wieviel Weisheit in der Lehre von den drei Personen Gottes übrig bleibt? Wer auf eigene Klugheit baut, ist in den Augen Gottes ein Tor. Wer hat überhaupt das Recht, Dinge in die Bibel hineinzulegen, die nichts als Menschenerfindung sind? Soll sich Gott etwa belehren lassen? Es hat den Anschein, als ob die Menschen in ihrem Hochmut alles besser wissen wollen als Gott. Warum steht denn das Wort „Dreieinigkeit”, „Dreifaltigkeit” oder „dreieiniger Gott”, kein einziges Mal in der Bibel. Hatte der Herr Jesus nicht genügend Zeit, oder war den Aposteln keine Gelegenheit gegeben, davon zu lehren oder zu schreiben?
Wer ist also der Heilige Geist, von dem Jesus Christus gezeugt wurde? Er ist Gott selber! Er ist der Geist Gottes. Der Prophet sagt: „Nicht durch Heere und nicht durch Macht, sondern durch meinen Geist soll es geschehen.” Durch den Geist geschah es auch, denn alles ging in Erfüllung, wie es geschrieben steht; also wurde der Sohn von Gott, durch den Geist Gottes, gezeugt. Wer aus der Wahrheit ist, der hört auch in diesem Punkt auf das Wort Gottes, das die Wahrheit ist!
Wollte ich darauf eingehen, warum an den einzelnen Stellen von Gott dem Vater, an anderen von dem Sohn Gottes und dann vom Heiligen Geist geschrieben steht, gäbe das ein Buch für sich. Doch möge der Herr einem jeden aufrichtigen Menschen durch Seinen Geist und durch Sein Wort in diese Geheimnisse einführen. Wir sehen aus Matthäus 1, 18–23, daß es durch den Heiligen Geist geschah. Möchte diese kurze Darlegung allen, die es lesen, ein für allemal gezeigt haben, daß es nicht drei, sondern nur einen Gott gibt, der durch Seinen Geist den Akt der Zeugung bewirkt und damit selbst der Vater ist, denn Er hat sich selbst einen Leib ins Dasein gerufen, durch den Er sich den Menschen offenbaren konnte. Gott selbst ist Seinem Wesen nach Geist und kann nicht gesehen werden, deshalb steht in Johannes 4, 24: „Gott ist Geist.”
Wir werden auch gleich sehen, warum dieser Sohn Immanuel heißen sollte, war doch dieser Name schon im Alten Testament durch Offenbarung mitgeteilt worden, wie es uns im Neuen Testament in Matthäus 1, 23 wiederholt wird. Hier steht: „Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird, das heißt übersetzt: „Mit uns ist Gott.” Warum heißt denn der Name „Immanuel” nicht, „mit uns ist der Sohn Gottes”? Wäre uns das nicht verständlicher? Doch damit sollte schon gesagt werden, daß Gott, der Vater, durch den Sohn selbst unter uns ist. So heißt das Wort „Immanuel” „Mit uns ist Gott”.
Als dann der Sohn geboren wurde, erhielt er den Namen Jesus. Warum denn das? Der Name Jesus bedeutet „der Herr ist Rettung”! So finden wir auch hier Gott, den Herrn, in einer Person vereinigt. Wie kostbar ist doch Gottes Wort. So heißt: Immanuel – Gott mit uns, – und Jesus – der Herr ist Rettung. – Deshalb steht auch in Matthäus 1, 21: „Denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.” Ja, Sein Volk. Als Mensch wurde er gezeugt, als Mensch hat Er einen Anfang, aber als Herr ist Er von Ewigkeit zu Ewigkeit!
In Jesaja 9, 5 steht: „Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn uns geschenkt werden, auf dessen Schultern die Herrschaft ruhen wird, und sein Name lautet Wunderrat, Heldengott, Ewigvater, Friedefürst.” Dieses Wort sagt genau, wer das Kind, der Sohn, der geboren werden sollte, ist. Er ist der Ewigvater und Friedefürst. Durch dieses Wort wird uns die gleiche Tatsache gezeigt, wie durch den Namen „Immanuel”. Die Summe des ganzen Geheimnisses ist: Gott mit uns!
Nicht ein Gott, sondern der eine Gott selbst, ist in Jesus Christus Mensch geworden und zu uns gekommen. Denn wie wir gesehen haben, ist vom göttlichen Standpunkt aus der Sohn die Offenbarung des Vaters. Wer will sich da noch wundern, daß Christus in Johannes 10, 30 sagt: „Ich und der Vater sind eins”, oder in Johannes 14, 9: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.” Dies alles ist geschehen, um den Heilsplan Gottes zu verwirklichen.
In Jesaja 35, 4 u. 5 lesen wir: „Sagt zu denen, die verzagten Herzens sind, seid getrost, fürchtet euch nicht, sehet da, euer Gott…, Er selbst kommt und wird euch Heil spenden, alsdann werden die Augen der Blinden sich auf tun und die Ohren der Tauben sich öffnen; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jauchzen.” Was lernen wir aus dieser Weissagung? Erstens, daß Gott selber kommt und Heil spendet, zweitens, wenn Er kommt, werden die Blinden gehen, die Lahmen gehen, die Tauben hören und die Stummen reden. Ich frage alle: Hat sich dieses Wort in Jesus erfüllt oder sollen wir eines anderen warten? Wer die Bibel kennt, weiß, daß es sich buchstäblich erfüllt hat, nämlich in dem Leben Jesu Christi, der nicht nur die Blinden sehend, die Lahmen gehend machte usw., sondern auch die Toten auferweckt hat. So ist Er gemäß dem Wort aus Jesaja 35, 4 u. 5 „Gott, der Herr” selbst, der kommen sollte. Halleluja!
Dazu lesen wir ein Wort aus dem Neuen Testament, um die Bestätigung von ihm selbst zu hören. Der Prophet Jesaja sagte, daß Gott selbst kommt, um uns Heil zu spenden, und daß Er diese großen Wunder der Heilungen vollbringen würde. Johannes, der Prophet, sandte seine Jünger zu dem Herrn Jesus mit der Frage: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?” Dieses steht in Lukas 7, 18–23. Den Fragenden gibt der Herr in Vers 28 folgende Antwort: „Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auf erweckt…” Jesus ging im Grunde genommen gar nicht auf die Frage ein, die Ihm gestellt wurde. Er sagt nicht: „Ja, ich bin, der da kommen soll.” Nein, Seine Antwort lautet: „Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr seht und hört…” Das genügte dem Johannes, denn er war ein Prophet und wußte genau, was der Messias tun würde, wenn Er kommt.
Lieber Leser, nur auf Grund des Wortes kannst du den Herrn erkennen, und nur am Worte Gottes kannst du dich selbst und andere prüfen. Wenn nicht das in unserem Leben in Erfüllung geht, was Jesus Christus verheißen hat, sind wir trotz unseres Lippenbekenntnisses nicht echte und wahre Kinder Gottes. Im Leben Jesu erfüllte sich, was in Jesaja 35 geschrieben stand. Dadurch wußte Johannes, Er ist es, der da kommen sollte. Er ist Gott, der Herr.
Noch ein weiteres Wort aus dem Propheten Jesaja soll zu uns sprechen. Es zeigt uns ebenfalls genau, wer Jesus ist. In Jesaja 40, 1 steht: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.” Und in Vers 3 steht: „Horcht ein Ruf erschallt: Inder Wüste bahnet dem Herrn (also Jahve) einen Weg, ebnet in der Steppe eine Straße für unsern Gott” (also für Elohim). Was steht hier? Der Weg soll für den Herrn sein? Die Straße soll für unsern Gott geebnet werden? Ja, lieber Leser, ganz recht, für den Herrn, unsern Gott.
Auch dieses Wort ging in Erfüllung. Johannes hat dem Herrn den Weg bereitet, wie es in Matthäus 3, 3 geschrieben steht: „Dieser ist nämlich der Mann, auf den sich das Wort des Propheten Jesaja bezieht, der da sagt: Eine Stimme ruft laut in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Macht gerade seine Pfade.” Immer wieder sehen wir, daß das Alte und Neue Testament genau übereinstimmen, und daß es in der ganzen Heilsgeschichte um die Offenbarung des einen Gottes geht, der der Herr ist. In Jesaja 40, 11 steht: „Sehet da, euer Gott” und in Vers 10: „Sehet, Gott der Herr kommt.” Ja, wie wunderbar! Er ist gekommen in Jesus Christus, oder sollen wir wirklich noch darauf warten. Die Tatsache aber ist die, daß wir schon kurz vor dem zweiten Kommen des Herrn stehen, denn die Zeichen der Zeit, die der Wiederkunft Jesu vorausgehen sollen, erfüllen sich vor unseren Augen.
Warum haben die Menschen den Herrn, als er kam, nicht erkannt? Es steht in Johannes 1, 11 geschrieben: „Er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen Ihn nicht auf!” Er kam in Niedrigkeit, ohne Glanz und ohne Herrlichkeit, ohne Cherubinen und Seraphinen, ohne Feuer und ohne Posaunenschall. Er kam genau so in diese Welt, wie jeder andere Mensch.
Er wurde in Windeln gewickelt, wie wir alle, und ward ein Mensch gleich wie wir. Um es kurz zu sagen, Er wurde uns in allem gleich. Doch Sein Leib war durch den Geist gezeugt, deshalb war Er sündlos und unsterblich. Er war absolut heilig, und war zu dem Zweck gekommen, für uns zu sterben. So nahm Er unsere Sünden auf sich und unsere Krankheiten, den Fluch mit all seinen Auswirkungen und starb für uns. Er trug unsere Sünden, nicht die Seinen, Er trug unsere Krankheiten, nicht die eigenen. Er nahm auf sich unsere Strafe und unseren Fluch. Er starb unseren Tod, damit wir Sein Leben leben können.
Ein weiterer Vergleich von Vater und Sohn, der uns helfen kann, ist in 1. Johannes 2, 23; „Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht, wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“ Also ist es doch deutlich genug gesagt, wer den Sohn aufnimmt, nimmt den Vater auf, wer an den Sohn glaubt, glaubt an den Vater, wer den Sohn anbetet, betet den Vater an; denn der Vater ist im Sohn geoffenbart worden. Gerade Johannes schreibt viel über dies Thema. Er geht sogar so weit und sagt in 1. Johannes 4, 2: „Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus der ins Fleisch gekommene Christus ist, der ist aus Gott.” Geht es bei diesem Ausspruch um ein verstandesmäßiges Lippenbekenntnis, das man in die Formel fassen kann: „Ich glaube, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist?” Gewiß nicht, denn das glauben auch die Teufel. Wenn das alles wäre, dann hätten die Teufel das Wort voll und ganz erfüllt. Die Menschen sahen in Jesus Christus einen Verführer, den sie als vorn Obersten der Teufel besessen, bezichtigten. Doch die Dämonen riefen aus: „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten!” (Lukas 8, 28.) Das waren die Worte des Teufels, der aus einem Mann heraus spricht.
Wir sehen, daß der Teufel sogar den Namen Jesu aussprach und Ihn mit der korrekten Bezeichnung „Sohn Gottes” ansprach. Ist es da verwunderlich, wenn auch heute vom Teufel besessene Menschen den Namen Jesu aussprechen und Ihn den Sohn Gottes nennen und doch so weit von Gott entfernt sind, wie der Osten vom Westen? Wir sehen also, daß Johannes in seinem Schreiben nicht nur die äußere Formulierung der Worte gemeint hat, denn wie bei dem gesamten Worte Gottes geht es auch hier darum, durch die Offenbarung des Heiligen Geistes das Geheimnis Gottes zu erkennen.
Wir sehen aus unserer Betrachtung, daß der Name Jesus und der Name „Immanuel” zusammengehören, denn wir kennen die Bedeutung dieses Namens. Zum Abschluß lesen wir 1. Johannes 5, 20. Hier steht: „Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und uns Einsicht verliehen hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen in Seinem Sohne Jesus Christus, dieser ist der wahrhaftige Gott und ewiges Leben.” Das ist die Summe des Ganzen.
Was meinte nun Johannes mit dem Wort: „Wer bekennt, daß Jesus Christus ins Fleisch gekommen und der Sohn Gottes ist, der ist aus Gott?”
Damit ist nur das gemeint, was die Propheten bereits gesagt hatten, daß der Sohn der Vater selbst ist!
Auch hier kann nur der Heilige Geist in alle Wahrheit leiten; denn Jesus Christus ist Gott, geoffenbart als Mensch, der Vater geoffenbart – im Sohn. Die Propheten haben den Herrn zu gut 90 % in Seiner Gottheit beschrieben, weil Er noch nicht als Mensch geoffenbart war. Die Apostel jedoch haben den Herrn zu gut 90 % in Seiner Menschheit beschrieben. Wer den Herrn nur von der Beschreibung der Apostel her kennt, kann kein Gesamtbild erwarten. Die Propheten sagten, wer der Herr ist, und die Apostel geben den Bericht, wie Er sich offenbarte. So wie die Gottheit Jesu in Seiner Menschheit verborgen blieb, so ist auch in der Beschreibung des Neuen Testaments Seine Gottheit verborgen gehalten worden. Um ein Gesamtbild zu bekommen, ist es notwendig, das Alte und Neue Testament zu lesen. Nur so können wir den Herrn in Wahrheit erkennen. Auch das Wort des Paulus aus 1. Korinther 12, 3 ist nicht ohne Bedeutung. Hier steht: „Niemand kann sagen, Jesus ist der Herr, als nur durch den Heiligen Geist.” Das ist die einzige Möglichkeit, den einen Herrn in Jesus Christus zu erkennen. Wem dieses Geheimnis nicht durch den Heiligen Geist geoffenbart wird, der wird es nie erkennen. Paulus spricht die Tatsache aus, daß es nur einen Herrn gibt. Dazu lesen wir Epheser 4, 5. Hier steht: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.” Also, ein Herr, gleich, ob wir Ihm im Alten oder Neuen Testament begegnen, ob Er sich in der Gestalt eines Engels und in dem Namen „Jahve” offenbart, oder ob Er sich in der Gestalt eines Menschen, in dem Namen „Jesus” offenbart. Er ist immer ein und derselbe Herr! So konnte Er auch sagen, daß Er vor Abraham war. Dazu lesen wir Johannes 8, 57 u. 58: „Da sagten die Juden zu ihm: ,Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?’ Jesus antwortete ihnen: ,Wahrlich, wahrlich ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich.” Natürlich! Er ist derselbe Herr, der damals zu Abraham sprach, und hier spricht Er zu den Juden. Als Mensch war er ungefähr dreißig Jahre alt, als Herr jedoch ist Er von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wäre es doch jedem vergönnt, zu erkennen, was in den Worten liegt: „Jesus ist der Herr!” Möchte jedem durch den Heiligen Geist das Zeugnis Jesu zuteil werden!
In Offenbarung 19, 10 steht: „Ich bin nur dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Prophetie!” Hast du das Zeugnis Jesu? Kannst du sehen, was damit gemeint ist? Schon gleich zu Anfang der Offenbarung, in Kapitel 1, Vers 2 steht geschrieben: „Und dieser legt nunmehr Zeugnis ab von dem Worte Gottes und von dem Zeugnis Jesu Christi.” In der Offenbarung wird uns durch den Geist der Weissagung das Zeugnis Jesu dargelegt. Warum Johannes auf die Insel Patmos kam, finden wir in Offenbarung 1, 9 geschrieben. Hier steht: „Ich war auf die Insel namens Patmos gekommen, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.“ Dort wurde ihm die Offenbarung Jesu Christi zuteil. Jesus sollte enthüllt werden. Von der menschlichen Seite kannten ihn viele, doch durch das Wort Gottes sollte das Zeugnis Jesu Christi ein für allemal festgelegt werden. Hier wird Er in Seiner Gottheit offenbar. Dies kann aber nur durch den Geist der Weissagung geschehen. Nachdem Johannes in Offenbarung 1, 1–6 seine Einleitung an die sieben Gemeinden gibt, geht er zur Offenbarung Jesu Christi über. In Vers 7 stehen die Worte: „Seht, er kommt mit den Wolken, und sehen werden ihn die Augen aller, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um ihn alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen.” Dieser Vers spricht von der Wiederkunft des Sohnes Gottes, Jesu Christi, der durchstochen wurde. Obwohl wir nicht näher darauf eingehen wollen, um welche Wiederkunft es sich hier handelt, soll gesagt werden, daß dieses Wort nicht im Zusammenhang mit der Entrückung steht. Im Vers 8 spricht nicht mehr Johannes, sondern der Herr selber. Ja, Er offenbart sich und läßt uns wissen, wer Er ist. Hier stehen folgende Worte: „Ich hin das Alpha und Omega, spricht Gott, der Herr, der da ist, und der da war und der da kommt, der Allmächtige.” Dies Wort zeigt uns klar das Zeugnis Jesu Christi, nämlich, daß Er selbst das Alpha und Omega, ja, selbst Gott, der Herr, der Allmächtige, ist, der da ist, und der da war und der da kommt. Das ist keine Gleichnisrede mehr. Es ist völlige Offenbarung Jesu Christi. Dies ist das Zeugnis Jesu. Und das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. Wenn Paulus darum sagt: „Niemand kann sagen, Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist”, dann ist es so, denn wer in Wahrheit sagt, daß Jesus der Herr ist, dem kann es nur durch den Heiligen Geist geoffenbart worden sein. Mit der Benennung „Jesus ist der Herr”, sagen wir gleichzeitig, daß Jesus „Gott” ist, denn der Herr ist Gott. Wie der Heiland in Offenbarung 1, 8 selbst sagt, ist Er sogar der Allmächtige. Nur wem es gegeben ist, zu verstehen, was das Zeugnis Jesu ist, der wird erkennen, was mit dem Siegel des Heiligen Geistes gemeint ist. Paulus geht in seinem Schreiben so weit, daß er Christus nicht mehr nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste kennen möchte. Dazu lesen wir 2. Korinther 5, 16: „Daher kennen wir von jetzt an niemand mehr nach dem Fleisch, nein, sogar wenn wir Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.”
Lieber Leser, wie betrachtest du Jesus? Bleibst du dabei stehen, wie Er uns in Bethlehem, Gethsemane oder auf Golgatha beschrieben wird, oder kennst du Ihn schon, wie Er uns in der Offenbarung gezeigt wird? Paulus kannte Ihn nicht mehr nach Seiner menschlichen Beschaffenheit, sondern nach Seiner göttlichen, denn auf dem Wege nach Damaskus begegnete ihm der Herr auf alttestamentliche Weise, in dem Licht der Feuersäule. Als Paulus in dieses Licht schaute, wurde er blind und fiel zu Boden. Darüber lesen wir in Apostelgeschichte 9, 3–5 wie folgt: „Während er nun so dahinzog und schon in die Nähe von Damaskus gekommen war, umstrahlte ihn plötzlich ein Lichtschein vom Himmel her. Er stürzte zu Boden und vernahm eine Stimme, die ihm zurief: ,Saul, Saul, was verfolgst du mich?’ Er fragte: ,Wer bist du Herr?’ Jener antwortete: ,Ich bin Jesus, den du verfolgst.’“ Dieses Erlebnis ist nicht nur wichtig, weil Paulus dadurch gläubig wurde, sondern auch, weil der Herr in diesem Licht Jesus selbst war.
Lieber Leser, Jesus Christus, der zur Rechten der Majestät im Himmel sitzt, ist hier in der Feuersäule und spricht mit Paulus, und dies einige Jahre nach Seiner Himmelfahrt. Wer kann das fassen oder verstehen? Immer wieder fehlen mir die Worte, um an Hand der Bibel die mannigfaltigen Offenbarungen Gottes zu beschreiben. Auch das Wort Jesu aus Johannes 3, 13 kann niemand erklären. Hier steht: „Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen, außer dem einen, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist.” Wie kann Jesus, während Er doch mit beiden Füßen auf dieser Erde ist und noch nicht gekreuzigt war, von sich sagen, daß Er in den Himmel hinaufgestiegen ist? Wie kann Er von sich sagen, daß Er im Himmel ist, während Er mit Nikodemus spricht? Wer vermag das zu erklären? Und wie kann Er einem Paulus sichtbar erscheinen und zu ihm reden, nachdem Er tatsächlich in den Himmel aufgefahren ist? Es ist doch wunderbar, wenn uns das Wort Gottes, nicht nur dem Buchstaben nach bekannt ist, sondern durch den Heiligen Geist verklärt wird. Vieles könnte noch gesagt werden, was mit dem Verstände absolut nicht zu begreifen ist, denn geistliche Dinge müssen und können nur geistlich verstanden werden. Aus diesem Grunde schreibt Paulus in 1. Korinther 2, 7 wie folgt: „Sondern wir reden von der geheimnisvollen, verborgenen Weisheit Gottes…” Selbst Paulus schreibt hier, daß es sich um verborgene und geheimnisvolle Dinge handelt, die er im Auftrage Gottes den Gemeinden mitteilt. Aus diesem Grunde sagt er auch in 1. Korinther 4, 1 folgendes: „Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse.” Er wußte sich von Gott berufen und eingesetzt, um die kostbaren Geheimnisse Gottes treu zu verwalten. Auch heute hat der Herr Seine Diener, denen das Verborgene offenbart und das Geheime enthüllt wird. Deshalb heißt es, treu in der Arbeit zu sein, zu der Gott, der Herr, auch mich berufen hat. In 1. Korinther 2, 13 steht: „Und davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern mit solcher, wie der Geist sie lehrt, indem wir geistgewirkten Inhalt mit geistgewirkter Sprache verbinden.” Hieraus lernen wir, daß geistgewirkter Inhalt, geistgewirkt dargebracht werden muß. Geschieht das nicht, dann wird der geistgewirkte Inhalt des Wortes Gottes zu einer verstandesmäßigen Auslegung herabgewürdigt, und der wirkliche Sinn geht verloren. Deshalb die Ermahnung des Petrus zu diesem Thema aus 2. Petri 1, 20: „Dabei müßt ihr euch vor allem darüber klar sein, daß keine Weissagung der Schrift eine eigenmächtige Auslegung zuläßt.“ Wir sind überhaupt nicht dazu da, die Weissagungen der Schrift auszulegen oder zu deuten. Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, einmal die Weissagung selbst nachzulesen, und dann genau zu sehen und nachzulesen, wie sie sich erfüllt hat. Genau das ist es, was Paulus meint, daß nämlich Geistliches und Geistliches zusammengehört. Also gehört das Alte Testament mit den gegebenen Weissagungen und das Neue Testament mit der Erfüllung derselben zusammen. Wer die Bibel auf diese Weise liest, wird die göttliche Harmonie in der ganzen Heiligen Schrift erkennen. Er wird im Glauben feststehen und aufgebaut sein auf dem Grund der Apostel und Propheten, die Jesus Christus als den gemeinsamen Eckstein haben. Paulus sagt in 1. Korinther 2, 14 die Worte: „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich verstanden sein.” In Johannes 4, 24 spricht Jesus folgende Worte: „Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” Er selbst, der Herr, war im Fleische unter den Menschen sichtbar, doch Gott, der Geist ist, und deshalb unsichtbar, doch allgegenwärtig ist, muß im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Wir dürfen nicht vergössen, daß Gott Geist ist. Wie kommt Paulus aber dann dazu, zu sagen, „der Herr ist der Geist”? Dazu lesen wir das Wort aus 2. Korinther 3, 17: „Der Herr aber ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.” So wie von Gott als dem Geist und auch von dem Geiste Gottes gesprochen wird, so wird auch von dem Herrn ebenfalls als dem Geist gesprochen. Wir sehen, daß von dem Herrn das gleiche wie von Gott gesagt wird. So auch von dem Vater und vom Sohn! Gott ist der Vater, der Sohn ist der Herr. So hat es auch Paulus gelehrt. Wir lesen in 1. Korinther 8, 6 wie folgt: „So gibt es für uns nur einen Gott, nämlich den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und nur einen Herrn, nämlich Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.” Hier wird von Gott und dem Herrn das gleiche gesagt. Auch Paulus sagt: „Der Herr ist der Geist.” Wenn der Herr eine andere Person ist als Gott, dann haben wir zwei, von denen das gleiche gesagt wird; denn es steht geschrieben, daß Gott Geist ist, und auch, daß der Herr Geist ist. Wie einfach ist es doch, wenn wir diese beiden Begriffe „Gott” und „Herr”, zusammenfassen und sagen, „Gott der Herr” ist der Geist. Wäre es nicht so, dann hätten wir zwei Geister, und wer noch aus dem Heiligen Geist eine Person macht, der hat insgesamt drei Geister. Welch eine Not und wieviel Unkenntnis ist doch unter den Menschen. Nach der Heiligen Schrift gibt es nur einen Heiligen Geist, und dies ist der Geist Gottes, des Herrn. Ob geschrieben steht, „der Geist Gottes”, der „Geist des Herrn” oder der „Heilige Geist”, überall ist von dem einen Geist die Rede. Paulus spricht darüber in 1. Korinther 12, 4–6. Hier steht: „Es gibt nun zwar verschiedene Arten von Gnadengaben, aber nur einen und denselben Geist, und es gibt verschiedene Arten von Dienstleistungen, doch nur einen und denselben Herrn, und es gibt verschiedene Arten von Kraftwirkungen, aber nur einen und denselben Gott, der alles in allem wirkt.“ Deutlicher kann es nicht mehr geschrieben stehen! So gibt es also nur einen Geist, einen Herrn und nur einen Gott, der alles in allem wirkt.
Paulus hat diese drei Bezeichnungen in der Einzahl und nicht in der Mehrzahl wiedergegeben. Wenn man die Heilige Schrift kennt, ist nichts so schwer, daß man es nicht verstehen könnte. Das Wort aus Matthäus 3, 16 u. 17 hat auch seine Bedeutung. Hier steht: „Als Jesus aber getauft und soeben aus dem Wasser gestiegen war, siehe, da taten sich die Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen, und siehe, eine Stimme erscholl aus den Himmeln: ,Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe’.” Um dies Ereignis zu verstehen, müssen wir das Wort aus Nehemia 9, 13 lesen. Hier steht folgendes von Gott: „Auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet…!” Wie kann es sein, daß Gott, der Herr, auf dem Berge Sinai ist, seine Stimme aber vom Himmel hernieder schallt? So geschah es auch bei der Taufe Jesu. Hier kommt Gott selbst, der ja Geist ist, hernieder, und die Stimme erschallt vom Himmel. Das Zeitliche wurde mit dem Ewigen verbunden, der Himmel mit der Erde. Der Vater nahm durch den Heiligen Geist Wohnung im Sohn.
Was mit Christus geschah, geschieht nun mit allen Söhnen Gottes, indem Gott selbst, durch den Heiligen Geist Wohnung in ihnen nimmt. Christus wurde ein Bruder unter Brüdern, ein Sohn unter Söhnen, der Erstgeborene unter den Erstgeborenen, der Erstling unter den Erstlingen, der König unter den Königen, ein Priester unter Priestern, ein Mensch unter den Menschen, ein Geistgezeugter unter den Geistgezeugten. Dies alles geschah um unsretwillen. Er nahm unseren Platz als Mensch ein. Er rief an unserer Statt, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” Wir waren die von Gott Verlassenen und zum Tode Verurteilten, doch Er nahm unsere Sünde auf sich, und Er starb für uns. Könnte doch jeder erkennen, daß alles geschehen mußte, wie es geschah. Alles hat seine Richtigkeit, es muß nur recht verstanden werden. Wie gern würde ich auf alle heilsgeschichtlichen Themen eingehen, die ein harmonisches Ganzes bilden. Altes und Neues Testament stimmen hundertprozentig überein. So wird zum Beispiel Gott im Alten Testament der Fels genannt. In Psalm 42, 10 steht: „Ich sage zu Gott, meinem Fels.” In Korinther 10, 4 steht, daß Christus der Fels ist. Wir lesen folgende Worte: „ … sie tranken nämlich aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete, und dieser Fels war Christus.” Es ist der Felsen, von dem Christus in Matthäus 16, 18 gesagt hat: „Und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen.” Dies soll uns genügen, um zu wissen, wer der Fels ist.
So finden wir auch, daß der Herr im Alten Testament „Arzt” genannt wird. Wir lesen in 2. Mose 15, 26 die Worte: „Ich bin der Herr, dein Arzt.” Wiederum steht im Neuen Testament, daß der Herr Jesus in Bezug auf sieh selbst das Wort „Arzt” angewandt hat. Lukas 4, 23 sagt: „Ihr werdet zu mir sagen, Arzt, hilf dir selber.” Derselbe Herr, der im Alten Testament heilte, heilt auch im Neuen. So wird immer wieder das gleiche von Gott und von Jesus gesagt. Die Gemeinde wird oft als die Gemeinde Gottes und die Gemeinde Jesu Christi bezeichnet, und doch ist damit immer dieselbe Gemeinde gemeint. So wird auch von dem Evangelium Gottes und von dem Evangelium Jesu Christi in der Heiligen Schrift gesprochen. Doch es ist nur ein Evangelium. Es wird von Dienern Gottes und von Dienern Jesu Christi gesprochen, doch sind dieselben Diener damit gemeint. Es steht von der Gnade Gottes und von der Gnade Jesu Christi geschrieben, aber es ist dieselbe Gnade. Wir lesen von der Liebe Gottes und der Liebe Jesu Christi, doch es ist ein und dieselbe Liebe. Ebenso steht von dem Frieden Gottes und dem Frieden Jesu Christi, und wiederum ist es derselbe Friede.
So könnten wir fortfahren, dem Leser zu zeigen, worum es in der Heiligen Schrift geht, nämlich, daß alles in einem besteht, und ebenso, der eine in allem. Die Summe des Ganzen ist, daß es nur einen Gott gibt, einen Herrn, einen Geist, einen Vater, einen Sohn, einen König, einen Erlöser, einen Richter, einen Heiland, einen Fels, einen Ersten und Letzten, »ein Alpha und Omega und einen Allmächtigen.
Möge es jedem vergönnt sein, dies große Geheimnis zu erkennen!
Zum vollen Verständnis über Jesus Christus, den Sohn Gottes, können wir nur dann kommen, wenn wir das Alte und Neue Testament auf einen Nenner bringen. Wir müssen erkennen, daß es sich um den einen Gott handelt, der Seinen Heilsplan verwirklicht, denn was im Alten Testament durch Weissagungen gegeben wurde, hat sich im Neuen Testament erfüllt. Im Grunde genommen müßten wir alle Weissagungen, angefangen mit 1. Mose 3, 15 bis Maleachi 3, 1 zusammenfassen, um die rechte Erkenntnis durch das Wort Gottes von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, zu bekommen. Wir haben in den verschiedenen Themen genügend Beweise aus dem Alten Testament über Jesus Christus erbracht, deshalb sollen hier nur noch einige Bibelstellen, die sich direkt auf dieses Thema beziehen, behandelt werden. Wir beginnen mit Jesaja 7, 14. Hier steht: „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird sie Immanuel nennen.”
Diese Weissagung hat sich im Neuen Testament erfüllt. Bevor wir die Erfüllung betrachten, muß noch gesagt werden, daß die Bibel nicht nur davon spricht, was geschehen soll, sondern auch, wie es geschehen soll. In Sacharia 4, 6 steht: „Nicht durch Heere und nicht durch Macht, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen.” So sehen wir, daß der Heilsplan Gottes und alles, was damit zusammenhängt, durch den Heiligen Geist zustande kommt. Die Worte des Propheten lauten: „Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel.” Dazu lesen wir Lukas 1, 34 u. 35: „Da sagte Maria zu dem Engel: ,Wie soll das möglich sein, ich weiß von keinem Manne?1 Da gab der Engel ihr zur Antwort: ,Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, daher wird auch das Heilige, das von dir geboren werden soll, Gottes Sohn genannt werden.’“ Diese Worte sprach der Engel Gabriel zu Maria. Die Zeit der Erfüllung aller Weissagungen war gekommen. Der Engel überbrachte Maria die wunderbare Botschaft, daß sie die Jungfrau ist, die den Sohn Gottes gebaren soll. In Matthäus 1, 18–23 steht: „Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich also. Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, stellte es sich heraus, noch ehe sie zusammengekommen waren, daß sie vom Heiligen Geist guter Hoffnung war.” In Vers 20b steht: „Denn das von ihr zu erwartende Kind stammt vom Heiligen Geist.” Hier an dieser Stelle muß ich betonen, daß Gott, der Vater, und der Heilige Geist, ein und dieselbe Person ist. Wenn jemand behauptet, daß es zwei Personen sind, dann sagt er damit, daß Jesus zwei Väter hatte. In der Bibel nennt Jesus Gott seinen Vater. An keiner einzigen Stelle nennt Er den Heiligen Geist seinen Vater. Hier aber, in Matthäus 1, 18 steht, daß Maria vom Heiligen Geist guter Hoffnung ist, und in Vers 20 steht: „Das Kind stammt vom Heiligen Geist.” Wenn also Gott der Vater eine andere Person ist, als der Heilige Geist, dann hatte er mit der Zeugung gar nichts zu tun, denn es steht ausdrücklich geschrieben: „Sie ward schwanger vom Heiligen Geist.” Auch in Lukas 1, 35 finden wir dieselben Worte: „Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten dich überschatten, daher wird auch das Heilige, das geboren werden soll, Gottes Sohn genannt werden.” Wäre der Heilige Geist eine Person für sich, dann müßte Jesus Christus, Sohn des Heiligen Geistes heißen, denn Er war vom Heiligen Geist gezeugt. Jedoch finden wir geschrieben, daß Er der Sohn Gottes genannt werden würde. Gerade über diese Bibelstelle sollte jeder gründlich nachdenken, damit er das Wirken des einen Gottes erkennt.
Diesem stellen wir gegenüber, daß von Gott, als dem Zeugenden, in Psalm 2, 7 gesagt wird: „Mein Sohn bist du, ich selbst habe dich heute gezeugt.“ Daß dieses Wort von Gott gesagt wurde, ersehen wir aus einer anderen Bibelstelle, die die gleichen Worte bringt. In Hebräer 1, 5 steht: „Denn zu welchem von den Engeln hat Gott jemals gesagt, mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt?” Wer war nun wirklich der Zeugende, der Vater oder der Heilige Geist? Von beiden wird gesagt, daß sie den Sohn gezeugt haben. Nun ihr Lieben, könnt ihr sehen, wieviel Weisheit in der Lehre von den drei Personen Gottes übrig bleibt? Wer auf eigene Klugheit baut, ist in den Augen Gottes ein Tor. Wer hat überhaupt das Recht, Dinge in die Bibel hineinzulegen, die nichts als Menschenerfindung sind? Soll sich Gott etwa belehren lassen? Es hat den Anschein, als ob die Menschen in ihrem Hochmut alles besser wissen wollen als Gott. Warum steht denn das Wort „Dreieinigkeit”, „Dreifaltigkeit” oder „dreieiniger Gott”, kein einziges Mal in der Bibel. Hatte der Herr Jesus nicht genügend Zeit, oder war den Aposteln keine Gelegenheit gegeben, davon zu lehren oder zu schreiben?
Wer ist also der Heilige Geist, von dem Jesus Christus gezeugt wurde? Er ist Gott selber! Er ist der Geist Gottes. Der Prophet sagt: „Nicht durch Heere und nicht durch Macht, sondern durch meinen Geist soll es geschehen.” Durch den Geist geschah es auch, denn alles ging in Erfüllung, wie es geschrieben steht; also wurde der Sohn von Gott, durch den Geist Gottes, gezeugt. Wer aus der Wahrheit ist, der hört auch in diesem Punkt auf das Wort Gottes, das die Wahrheit ist!
Wollte ich darauf eingehen, warum an den einzelnen Stellen von Gott dem Vater, an anderen von dem Sohn Gottes und dann vom Heiligen Geist geschrieben steht, gäbe das ein Buch für sich. Doch möge der Herr einem jeden aufrichtigen Menschen durch Seinen Geist und durch Sein Wort in diese Geheimnisse einführen. Wir sehen aus Matthäus 1, 18–23, daß es durch den Heiligen Geist geschah. Möchte diese kurze Darlegung allen, die es lesen, ein für allemal gezeigt haben, daß es nicht drei, sondern nur einen Gott gibt, der durch Seinen Geist den Akt der Zeugung bewirkt und damit selbst der Vater ist, denn Er hat sich selbst einen Leib ins Dasein gerufen, durch den Er sich den Menschen offenbaren konnte. Gott selbst ist Seinem Wesen nach Geist und kann nicht gesehen werden, deshalb steht in Johannes 4, 24: „Gott ist Geist.”
Wir werden auch gleich sehen, warum dieser Sohn Immanuel heißen sollte, war doch dieser Name schon im Alten Testament durch Offenbarung mitgeteilt worden, wie es uns im Neuen Testament in Matthäus 1, 23 wiederholt wird. Hier steht: „Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird, das heißt übersetzt: „Mit uns ist Gott.” Warum heißt denn der Name „Immanuel” nicht, „mit uns ist der Sohn Gottes”? Wäre uns das nicht verständlicher? Doch damit sollte schon gesagt werden, daß Gott, der Vater, durch den Sohn selbst unter uns ist. So heißt das Wort „Immanuel” „Mit uns ist Gott”.
Als dann der Sohn geboren wurde, erhielt er den Namen Jesus. Warum denn das? Der Name Jesus bedeutet „der Herr ist Rettung”! So finden wir auch hier Gott, den Herrn, in einer Person vereinigt. Wie kostbar ist doch Gottes Wort. So heißt: Immanuel – Gott mit uns, – und Jesus – der Herr ist Rettung. – Deshalb steht auch in Matthäus 1, 21: „Denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.” Ja, Sein Volk. Als Mensch wurde er gezeugt, als Mensch hat Er einen Anfang, aber als Herr ist Er von Ewigkeit zu Ewigkeit!
In Jesaja 9, 5 steht: „Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn uns geschenkt werden, auf dessen Schultern die Herrschaft ruhen wird, und sein Name lautet Wunderrat, Heldengott, Ewigvater, Friedefürst.” Dieses Wort sagt genau, wer das Kind, der Sohn, der geboren werden sollte, ist. Er ist der Ewigvater und Friedefürst. Durch dieses Wort wird uns die gleiche Tatsache gezeigt, wie durch den Namen „Immanuel”. Die Summe des ganzen Geheimnisses ist: Gott mit uns!
Nicht ein Gott, sondern der eine Gott selbst, ist in Jesus Christus Mensch geworden und zu uns gekommen. Denn wie wir gesehen haben, ist vom göttlichen Standpunkt aus der Sohn die Offenbarung des Vaters. Wer will sich da noch wundern, daß Christus in Johannes 10, 30 sagt: „Ich und der Vater sind eins”, oder in Johannes 14, 9: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.” Dies alles ist geschehen, um den Heilsplan Gottes zu verwirklichen.
In Jesaja 35, 4 u. 5 lesen wir: „Sagt zu denen, die verzagten Herzens sind, seid getrost, fürchtet euch nicht, sehet da, euer Gott…, Er selbst kommt und wird euch Heil spenden, alsdann werden die Augen der Blinden sich auf tun und die Ohren der Tauben sich öffnen; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jauchzen.” Was lernen wir aus dieser Weissagung? Erstens, daß Gott selber kommt und Heil spendet, zweitens, wenn Er kommt, werden die Blinden gehen, die Lahmen gehen, die Tauben hören und die Stummen reden. Ich frage alle: Hat sich dieses Wort in Jesus erfüllt oder sollen wir eines anderen warten? Wer die Bibel kennt, weiß, daß es sich buchstäblich erfüllt hat, nämlich in dem Leben Jesu Christi, der nicht nur die Blinden sehend, die Lahmen gehend machte usw., sondern auch die Toten auferweckt hat. So ist Er gemäß dem Wort aus Jesaja 35, 4 u. 5 „Gott, der Herr” selbst, der kommen sollte. Halleluja!
Dazu lesen wir ein Wort aus dem Neuen Testament, um die Bestätigung von ihm selbst zu hören. Der Prophet Jesaja sagte, daß Gott selbst kommt, um uns Heil zu spenden, und daß Er diese großen Wunder der Heilungen vollbringen würde. Johannes, der Prophet, sandte seine Jünger zu dem Herrn Jesus mit der Frage: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?” Dieses steht in Lukas 7, 18–23. Den Fragenden gibt der Herr in Vers 28 folgende Antwort: „Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auf erweckt…” Jesus ging im Grunde genommen gar nicht auf die Frage ein, die Ihm gestellt wurde. Er sagt nicht: „Ja, ich bin, der da kommen soll.” Nein, Seine Antwort lautet: „Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr seht und hört…” Das genügte dem Johannes, denn er war ein Prophet und wußte genau, was der Messias tun würde, wenn Er kommt.
Lieber Leser, nur auf Grund des Wortes kannst du den Herrn erkennen, und nur am Worte Gottes kannst du dich selbst und andere prüfen. Wenn nicht das in unserem Leben in Erfüllung geht, was Jesus Christus verheißen hat, sind wir trotz unseres Lippenbekenntnisses nicht echte und wahre Kinder Gottes. Im Leben Jesu erfüllte sich, was in Jesaja 35 geschrieben stand. Dadurch wußte Johannes, Er ist es, der da kommen sollte. Er ist Gott, der Herr.
Noch ein weiteres Wort aus dem Propheten Jesaja soll zu uns sprechen. Es zeigt uns ebenfalls genau, wer Jesus ist. In Jesaja 40, 1 steht: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.” Und in Vers 3 steht: „Horcht ein Ruf erschallt: Inder Wüste bahnet dem Herrn (also Jahve) einen Weg, ebnet in der Steppe eine Straße für unsern Gott” (also für Elohim). Was steht hier? Der Weg soll für den Herrn sein? Die Straße soll für unsern Gott geebnet werden? Ja, lieber Leser, ganz recht, für den Herrn, unsern Gott.
Auch dieses Wort ging in Erfüllung. Johannes hat dem Herrn den Weg bereitet, wie es in Matthäus 3, 3 geschrieben steht: „Dieser ist nämlich der Mann, auf den sich das Wort des Propheten Jesaja bezieht, der da sagt: Eine Stimme ruft laut in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Macht gerade seine Pfade.” Immer wieder sehen wir, daß das Alte und Neue Testament genau übereinstimmen, und daß es in der ganzen Heilsgeschichte um die Offenbarung des einen Gottes geht, der der Herr ist. In Jesaja 40, 11 steht: „Sehet da, euer Gott” und in Vers 10: „Sehet, Gott der Herr kommt.” Ja, wie wunderbar! Er ist gekommen in Jesus Christus, oder sollen wir wirklich noch darauf warten. Die Tatsache aber ist die, daß wir schon kurz vor dem zweiten Kommen des Herrn stehen, denn die Zeichen der Zeit, die der Wiederkunft Jesu vorausgehen sollen, erfüllen sich vor unseren Augen.
Warum haben die Menschen den Herrn, als er kam, nicht erkannt? Es steht in Johannes 1, 11 geschrieben: „Er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen Ihn nicht auf!” Er kam in Niedrigkeit, ohne Glanz und ohne Herrlichkeit, ohne Cherubinen und Seraphinen, ohne Feuer und ohne Posaunenschall. Er kam genau so in diese Welt, wie jeder andere Mensch.
Er wurde in Windeln gewickelt, wie wir alle, und ward ein Mensch gleich wie wir. Um es kurz zu sagen, Er wurde uns in allem gleich. Doch Sein Leib war durch den Geist gezeugt, deshalb war Er sündlos und unsterblich. Er war absolut heilig, und war zu dem Zweck gekommen, für uns zu sterben. So nahm Er unsere Sünden auf sich und unsere Krankheiten, den Fluch mit all seinen Auswirkungen und starb für uns. Er trug unsere Sünden, nicht die Seinen, Er trug unsere Krankheiten, nicht die eigenen. Er nahm auf sich unsere Strafe und unseren Fluch. Er starb unseren Tod, damit wir Sein Leben leben können.
Ein weiterer Vergleich von Vater und Sohn, der uns helfen kann, ist in 1. Johannes 2, 23; „Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht, wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“ Also ist es doch deutlich genug gesagt, wer den Sohn aufnimmt, nimmt den Vater auf, wer an den Sohn glaubt, glaubt an den Vater, wer den Sohn anbetet, betet den Vater an; denn der Vater ist im Sohn geoffenbart worden. Gerade Johannes schreibt viel über dies Thema. Er geht sogar so weit und sagt in 1. Johannes 4, 2: „Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus der ins Fleisch gekommene Christus ist, der ist aus Gott.” Geht es bei diesem Ausspruch um ein verstandesmäßiges Lippenbekenntnis, das man in die Formel fassen kann: „Ich glaube, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist?” Gewiß nicht, denn das glauben auch die Teufel. Wenn das alles wäre, dann hätten die Teufel das Wort voll und ganz erfüllt. Die Menschen sahen in Jesus Christus einen Verführer, den sie als vorn Obersten der Teufel besessen, bezichtigten. Doch die Dämonen riefen aus: „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten!” (Lukas 8, 28.) Das waren die Worte des Teufels, der aus einem Mann heraus spricht.
Wir sehen, daß der Teufel sogar den Namen Jesu aussprach und Ihn mit der korrekten Bezeichnung „Sohn Gottes” ansprach. Ist es da verwunderlich, wenn auch heute vom Teufel besessene Menschen den Namen Jesu aussprechen und Ihn den Sohn Gottes nennen und doch so weit von Gott entfernt sind, wie der Osten vom Westen? Wir sehen also, daß Johannes in seinem Schreiben nicht nur die äußere Formulierung der Worte gemeint hat, denn wie bei dem gesamten Worte Gottes geht es auch hier darum, durch die Offenbarung des Heiligen Geistes das Geheimnis Gottes zu erkennen.
Wir sehen aus unserer Betrachtung, daß der Name Jesus und der Name „Immanuel” zusammengehören, denn wir kennen die Bedeutung dieses Namens. Zum Abschluß lesen wir 1. Johannes 5, 20. Hier steht: „Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und uns Einsicht verliehen hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen in Seinem Sohne Jesus Christus, dieser ist der wahrhaftige Gott und ewiges Leben.” Das ist die Summe des Ganzen.
Was meinte nun Johannes mit dem Wort: „Wer bekennt, daß Jesus Christus ins Fleisch gekommen und der Sohn Gottes ist, der ist aus Gott?”
Damit ist nur das gemeint, was die Propheten bereits gesagt hatten, daß der Sohn der Vater selbst ist!
Auch hier kann nur der Heilige Geist in alle Wahrheit leiten; denn Jesus Christus ist Gott, geoffenbart als Mensch, der Vater geoffenbart – im Sohn. Die Propheten haben den Herrn zu gut 90 % in Seiner Gottheit beschrieben, weil Er noch nicht als Mensch geoffenbart war. Die Apostel jedoch haben den Herrn zu gut 90 % in Seiner Menschheit beschrieben. Wer den Herrn nur von der Beschreibung der Apostel her kennt, kann kein Gesamtbild erwarten. Die Propheten sagten, wer der Herr ist, und die Apostel geben den Bericht, wie Er sich offenbarte. So wie die Gottheit Jesu in Seiner Menschheit verborgen blieb, so ist auch in der Beschreibung des Neuen Testaments Seine Gottheit verborgen gehalten worden. Um ein Gesamtbild zu bekommen, ist es notwendig, das Alte und Neue Testament zu lesen. Nur so können wir den Herrn in Wahrheit erkennen. Auch das Wort des Paulus aus 1. Korinther 12, 3 ist nicht ohne Bedeutung. Hier steht: „Niemand kann sagen, Jesus ist der Herr, als nur durch den Heiligen Geist.” Das ist die einzige Möglichkeit, den einen Herrn in Jesus Christus zu erkennen. Wem dieses Geheimnis nicht durch den Heiligen Geist geoffenbart wird, der wird es nie erkennen. Paulus spricht die Tatsache aus, daß es nur einen Herrn gibt. Dazu lesen wir Epheser 4, 5. Hier steht: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.” Also, ein Herr, gleich, ob wir Ihm im Alten oder Neuen Testament begegnen, ob Er sich in der Gestalt eines Engels und in dem Namen „Jahve” offenbart, oder ob Er sich in der Gestalt eines Menschen, in dem Namen „Jesus” offenbart. Er ist immer ein und derselbe Herr! So konnte Er auch sagen, daß Er vor Abraham war. Dazu lesen wir Johannes 8, 57 u. 58: „Da sagten die Juden zu ihm: ,Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?’ Jesus antwortete ihnen: ,Wahrlich, wahrlich ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich.” Natürlich! Er ist derselbe Herr, der damals zu Abraham sprach, und hier spricht Er zu den Juden. Als Mensch war er ungefähr dreißig Jahre alt, als Herr jedoch ist Er von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wäre es doch jedem vergönnt, zu erkennen, was in den Worten liegt: „Jesus ist der Herr!” Möchte jedem durch den Heiligen Geist das Zeugnis Jesu zuteil werden!
In Offenbarung 19, 10 steht: „Ich bin nur dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Prophetie!” Hast du das Zeugnis Jesu? Kannst du sehen, was damit gemeint ist? Schon gleich zu Anfang der Offenbarung, in Kapitel 1, Vers 2 steht geschrieben: „Und dieser legt nunmehr Zeugnis ab von dem Worte Gottes und von dem Zeugnis Jesu Christi.” In der Offenbarung wird uns durch den Geist der Weissagung das Zeugnis Jesu dargelegt. Warum Johannes auf die Insel Patmos kam, finden wir in Offenbarung 1, 9 geschrieben. Hier steht: „Ich war auf die Insel namens Patmos gekommen, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen.“ Dort wurde ihm die Offenbarung Jesu Christi zuteil. Jesus sollte enthüllt werden. Von der menschlichen Seite kannten ihn viele, doch durch das Wort Gottes sollte das Zeugnis Jesu Christi ein für allemal festgelegt werden. Hier wird Er in Seiner Gottheit offenbar. Dies kann aber nur durch den Geist der Weissagung geschehen. Nachdem Johannes in Offenbarung 1, 1–6 seine Einleitung an die sieben Gemeinden gibt, geht er zur Offenbarung Jesu Christi über. In Vers 7 stehen die Worte: „Seht, er kommt mit den Wolken, und sehen werden ihn die Augen aller, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um ihn alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen.” Dieser Vers spricht von der Wiederkunft des Sohnes Gottes, Jesu Christi, der durchstochen wurde. Obwohl wir nicht näher darauf eingehen wollen, um welche Wiederkunft es sich hier handelt, soll gesagt werden, daß dieses Wort nicht im Zusammenhang mit der Entrückung steht. Im Vers 8 spricht nicht mehr Johannes, sondern der Herr selber. Ja, Er offenbart sich und läßt uns wissen, wer Er ist. Hier stehen folgende Worte: „Ich hin das Alpha und Omega, spricht Gott, der Herr, der da ist, und der da war und der da kommt, der Allmächtige.” Dies Wort zeigt uns klar das Zeugnis Jesu Christi, nämlich, daß Er selbst das Alpha und Omega, ja, selbst Gott, der Herr, der Allmächtige, ist, der da ist, und der da war und der da kommt. Das ist keine Gleichnisrede mehr. Es ist völlige Offenbarung Jesu Christi. Dies ist das Zeugnis Jesu. Und das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. Wenn Paulus darum sagt: „Niemand kann sagen, Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist”, dann ist es so, denn wer in Wahrheit sagt, daß Jesus der Herr ist, dem kann es nur durch den Heiligen Geist geoffenbart worden sein. Mit der Benennung „Jesus ist der Herr”, sagen wir gleichzeitig, daß Jesus „Gott” ist, denn der Herr ist Gott. Wie der Heiland in Offenbarung 1, 8 selbst sagt, ist Er sogar der Allmächtige. Nur wem es gegeben ist, zu verstehen, was das Zeugnis Jesu ist, der wird erkennen, was mit dem Siegel des Heiligen Geistes gemeint ist. Paulus geht in seinem Schreiben so weit, daß er Christus nicht mehr nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste kennen möchte. Dazu lesen wir 2. Korinther 5, 16: „Daher kennen wir von jetzt an niemand mehr nach dem Fleisch, nein, sogar wenn wir Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.”
Lieber Leser, wie betrachtest du Jesus? Bleibst du dabei stehen, wie Er uns in Bethlehem, Gethsemane oder auf Golgatha beschrieben wird, oder kennst du Ihn schon, wie Er uns in der Offenbarung gezeigt wird? Paulus kannte Ihn nicht mehr nach Seiner menschlichen Beschaffenheit, sondern nach Seiner göttlichen, denn auf dem Wege nach Damaskus begegnete ihm der Herr auf alttestamentliche Weise, in dem Licht der Feuersäule. Als Paulus in dieses Licht schaute, wurde er blind und fiel zu Boden. Darüber lesen wir in Apostelgeschichte 9, 3–5 wie folgt: „Während er nun so dahinzog und schon in die Nähe von Damaskus gekommen war, umstrahlte ihn plötzlich ein Lichtschein vom Himmel her. Er stürzte zu Boden und vernahm eine Stimme, die ihm zurief: ,Saul, Saul, was verfolgst du mich?’ Er fragte: ,Wer bist du Herr?’ Jener antwortete: ,Ich bin Jesus, den du verfolgst.’“ Dieses Erlebnis ist nicht nur wichtig, weil Paulus dadurch gläubig wurde, sondern auch, weil der Herr in diesem Licht Jesus selbst war.
Lieber Leser, Jesus Christus, der zur Rechten der Majestät im Himmel sitzt, ist hier in der Feuersäule und spricht mit Paulus, und dies einige Jahre nach Seiner Himmelfahrt. Wer kann das fassen oder verstehen? Immer wieder fehlen mir die Worte, um an Hand der Bibel die mannigfaltigen Offenbarungen Gottes zu beschreiben. Auch das Wort Jesu aus Johannes 3, 13 kann niemand erklären. Hier steht: „Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen, außer dem einen, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist.” Wie kann Jesus, während Er doch mit beiden Füßen auf dieser Erde ist und noch nicht gekreuzigt war, von sich sagen, daß Er in den Himmel hinaufgestiegen ist? Wie kann Er von sich sagen, daß Er im Himmel ist, während Er mit Nikodemus spricht? Wer vermag das zu erklären? Und wie kann Er einem Paulus sichtbar erscheinen und zu ihm reden, nachdem Er tatsächlich in den Himmel aufgefahren ist? Es ist doch wunderbar, wenn uns das Wort Gottes, nicht nur dem Buchstaben nach bekannt ist, sondern durch den Heiligen Geist verklärt wird. Vieles könnte noch gesagt werden, was mit dem Verstände absolut nicht zu begreifen ist, denn geistliche Dinge müssen und können nur geistlich verstanden werden. Aus diesem Grunde schreibt Paulus in 1. Korinther 2, 7 wie folgt: „Sondern wir reden von der geheimnisvollen, verborgenen Weisheit Gottes…” Selbst Paulus schreibt hier, daß es sich um verborgene und geheimnisvolle Dinge handelt, die er im Auftrage Gottes den Gemeinden mitteilt. Aus diesem Grunde sagt er auch in 1. Korinther 4, 1 folgendes: „Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse.” Er wußte sich von Gott berufen und eingesetzt, um die kostbaren Geheimnisse Gottes treu zu verwalten. Auch heute hat der Herr Seine Diener, denen das Verborgene offenbart und das Geheime enthüllt wird. Deshalb heißt es, treu in der Arbeit zu sein, zu der Gott, der Herr, auch mich berufen hat. In 1. Korinther 2, 13 steht: „Und davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern mit solcher, wie der Geist sie lehrt, indem wir geistgewirkten Inhalt mit geistgewirkter Sprache verbinden.” Hieraus lernen wir, daß geistgewirkter Inhalt, geistgewirkt dargebracht werden muß. Geschieht das nicht, dann wird der geistgewirkte Inhalt des Wortes Gottes zu einer verstandesmäßigen Auslegung herabgewürdigt, und der wirkliche Sinn geht verloren. Deshalb die Ermahnung des Petrus zu diesem Thema aus 2. Petri 1, 20: „Dabei müßt ihr euch vor allem darüber klar sein, daß keine Weissagung der Schrift eine eigenmächtige Auslegung zuläßt.“ Wir sind überhaupt nicht dazu da, die Weissagungen der Schrift auszulegen oder zu deuten. Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, einmal die Weissagung selbst nachzulesen, und dann genau zu sehen und nachzulesen, wie sie sich erfüllt hat. Genau das ist es, was Paulus meint, daß nämlich Geistliches und Geistliches zusammengehört. Also gehört das Alte Testament mit den gegebenen Weissagungen und das Neue Testament mit der Erfüllung derselben zusammen. Wer die Bibel auf diese Weise liest, wird die göttliche Harmonie in der ganzen Heiligen Schrift erkennen. Er wird im Glauben feststehen und aufgebaut sein auf dem Grund der Apostel und Propheten, die Jesus Christus als den gemeinsamen Eckstein haben. Paulus sagt in 1. Korinther 2, 14 die Worte: „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich verstanden sein.” In Johannes 4, 24 spricht Jesus folgende Worte: „Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” Er selbst, der Herr, war im Fleische unter den Menschen sichtbar, doch Gott, der Geist ist, und deshalb unsichtbar, doch allgegenwärtig ist, muß im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Wir dürfen nicht vergössen, daß Gott Geist ist. Wie kommt Paulus aber dann dazu, zu sagen, „der Herr ist der Geist”? Dazu lesen wir das Wort aus 2. Korinther 3, 17: „Der Herr aber ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.” So wie von Gott als dem Geist und auch von dem Geiste Gottes gesprochen wird, so wird auch von dem Herrn ebenfalls als dem Geist gesprochen. Wir sehen, daß von dem Herrn das gleiche wie von Gott gesagt wird. So auch von dem Vater und vom Sohn! Gott ist der Vater, der Sohn ist der Herr. So hat es auch Paulus gelehrt. Wir lesen in 1. Korinther 8, 6 wie folgt: „So gibt es für uns nur einen Gott, nämlich den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und nur einen Herrn, nämlich Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.” Hier wird von Gott und dem Herrn das gleiche gesagt. Auch Paulus sagt: „Der Herr ist der Geist.” Wenn der Herr eine andere Person ist als Gott, dann haben wir zwei, von denen das gleiche gesagt wird; denn es steht geschrieben, daß Gott Geist ist, und auch, daß der Herr Geist ist. Wie einfach ist es doch, wenn wir diese beiden Begriffe „Gott” und „Herr”, zusammenfassen und sagen, „Gott der Herr” ist der Geist. Wäre es nicht so, dann hätten wir zwei Geister, und wer noch aus dem Heiligen Geist eine Person macht, der hat insgesamt drei Geister. Welch eine Not und wieviel Unkenntnis ist doch unter den Menschen. Nach der Heiligen Schrift gibt es nur einen Heiligen Geist, und dies ist der Geist Gottes, des Herrn. Ob geschrieben steht, „der Geist Gottes”, der „Geist des Herrn” oder der „Heilige Geist”, überall ist von dem einen Geist die Rede. Paulus spricht darüber in 1. Korinther 12, 4–6. Hier steht: „Es gibt nun zwar verschiedene Arten von Gnadengaben, aber nur einen und denselben Geist, und es gibt verschiedene Arten von Dienstleistungen, doch nur einen und denselben Herrn, und es gibt verschiedene Arten von Kraftwirkungen, aber nur einen und denselben Gott, der alles in allem wirkt.“ Deutlicher kann es nicht mehr geschrieben stehen! So gibt es also nur einen Geist, einen Herrn und nur einen Gott, der alles in allem wirkt.
Paulus hat diese drei Bezeichnungen in der Einzahl und nicht in der Mehrzahl wiedergegeben. Wenn man die Heilige Schrift kennt, ist nichts so schwer, daß man es nicht verstehen könnte. Das Wort aus Matthäus 3, 16 u. 17 hat auch seine Bedeutung. Hier steht: „Als Jesus aber getauft und soeben aus dem Wasser gestiegen war, siehe, da taten sich die Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen, und siehe, eine Stimme erscholl aus den Himmeln: ,Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe’.” Um dies Ereignis zu verstehen, müssen wir das Wort aus Nehemia 9, 13 lesen. Hier steht folgendes von Gott: „Auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet…!” Wie kann es sein, daß Gott, der Herr, auf dem Berge Sinai ist, seine Stimme aber vom Himmel hernieder schallt? So geschah es auch bei der Taufe Jesu. Hier kommt Gott selbst, der ja Geist ist, hernieder, und die Stimme erschallt vom Himmel. Das Zeitliche wurde mit dem Ewigen verbunden, der Himmel mit der Erde. Der Vater nahm durch den Heiligen Geist Wohnung im Sohn.
Was mit Christus geschah, geschieht nun mit allen Söhnen Gottes, indem Gott selbst, durch den Heiligen Geist Wohnung in ihnen nimmt. Christus wurde ein Bruder unter Brüdern, ein Sohn unter Söhnen, der Erstgeborene unter den Erstgeborenen, der Erstling unter den Erstlingen, der König unter den Königen, ein Priester unter Priestern, ein Mensch unter den Menschen, ein Geistgezeugter unter den Geistgezeugten. Dies alles geschah um unsretwillen. Er nahm unseren Platz als Mensch ein. Er rief an unserer Statt, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” Wir waren die von Gott Verlassenen und zum Tode Verurteilten, doch Er nahm unsere Sünde auf sich, und Er starb für uns. Könnte doch jeder erkennen, daß alles geschehen mußte, wie es geschah. Alles hat seine Richtigkeit, es muß nur recht verstanden werden. Wie gern würde ich auf alle heilsgeschichtlichen Themen eingehen, die ein harmonisches Ganzes bilden. Altes und Neues Testament stimmen hundertprozentig überein. So wird zum Beispiel Gott im Alten Testament der Fels genannt. In Psalm 42, 10 steht: „Ich sage zu Gott, meinem Fels.” In Korinther 10, 4 steht, daß Christus der Fels ist. Wir lesen folgende Worte: „ … sie tranken nämlich aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete, und dieser Fels war Christus.” Es ist der Felsen, von dem Christus in Matthäus 16, 18 gesagt hat: „Und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen.” Dies soll uns genügen, um zu wissen, wer der Fels ist.
So finden wir auch, daß der Herr im Alten Testament „Arzt” genannt wird. Wir lesen in 2. Mose 15, 26 die Worte: „Ich bin der Herr, dein Arzt.” Wiederum steht im Neuen Testament, daß der Herr Jesus in Bezug auf sieh selbst das Wort „Arzt” angewandt hat. Lukas 4, 23 sagt: „Ihr werdet zu mir sagen, Arzt, hilf dir selber.” Derselbe Herr, der im Alten Testament heilte, heilt auch im Neuen. So wird immer wieder das gleiche von Gott und von Jesus gesagt. Die Gemeinde wird oft als die Gemeinde Gottes und die Gemeinde Jesu Christi bezeichnet, und doch ist damit immer dieselbe Gemeinde gemeint. So wird auch von dem Evangelium Gottes und von dem Evangelium Jesu Christi in der Heiligen Schrift gesprochen. Doch es ist nur ein Evangelium. Es wird von Dienern Gottes und von Dienern Jesu Christi gesprochen, doch sind dieselben Diener damit gemeint. Es steht von der Gnade Gottes und von der Gnade Jesu Christi geschrieben, aber es ist dieselbe Gnade. Wir lesen von der Liebe Gottes und der Liebe Jesu Christi, doch es ist ein und dieselbe Liebe. Ebenso steht von dem Frieden Gottes und dem Frieden Jesu Christi, und wiederum ist es derselbe Friede.
So könnten wir fortfahren, dem Leser zu zeigen, worum es in der Heiligen Schrift geht, nämlich, daß alles in einem besteht, und ebenso, der eine in allem. Die Summe des Ganzen ist, daß es nur einen Gott gibt, einen Herrn, einen Geist, einen Vater, einen Sohn, einen König, einen Erlöser, einen Richter, einen Heiland, einen Fels, einen Ersten und Letzten, »ein Alpha und Omega und einen Allmächtigen.
Möge es jedem vergönnt sein, dies große Geheimnis zu erkennen!