DAS KONZIL GOTTES
Jesus Christus hat viel vom Glauben gesprochen. Er machte Seine Heilungen und Totenauferweckungen vom Glauben abhängig. In Markus 5, 36 steht: „fürchte dich nicht, glaube nur.” Diese Worte sprach der Herr zu dem Synagogenvorsteher, dessen Tochter gestorben war. Ein Wunder sollte stattfinden, der Wundertäter war da, doch bedurfte es des Glaubens, damit es geschehen konnte. In Markus 9, 23 steht: „Alles ist dem möglich, der da glaubt.” Dem Glauben ist also die Verheißung gegeben, alles in Empfang zu nehmen. In Hebräer 11 wird uns dieser wahre Glaube in seiner praktischen Anwendung gezeigt. Alles, was uns von Gott in Christus geschenkt wurde, kann erst in unserem Leben Wirklichkeit werden, wenn wir daran glauben. Der Glaube ist die absolute Voraussetzung für das Wirken Gottes in unserem Leben.
Wie kommen wir zu diesem Glauben, den Jesus Christus meint? Es ist der Glaube, der sich auf das Wort Gottes allein gründet. Nach der Heiligen Schrift gibt es nur einen Glauben. Dazu lesen wir aus Epheser 4, 5 wie folgt: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.” Es geht uns hier darum, nicht von einem Glauben an religiöse Einrichtungen zu reden, sondern von dem Glauben des Herrn Jesus. Hat Er doch selbst in Johannes 7, 38 gesagt: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift es gesagt hat, von dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen – dieses sagte er von dem Geist, der auf die kommen würde, die an ihn glauben.” Bleiben wir zuerst bei dem Gedanken: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt.” Hier liegt das Geheimnis. Viele glauben an Jesus Christus, ja, die ganze christliche Welt glaubt an ihn. Ein jeder auf seine Art oder nach der Vorschrift seiner christlichen Benennung. Viele glauben sogar, daß Jesus Christus erschaffen sei. Wenn das zuträfe, dann ist er ein Geschöpf, und als ein Geschöpf wäre er selbst der Erlösung bedürftig und könnte keineswegs ein Erlöser sein. Wer sich bei seiner Auffassung, daß Jesus Christus ein Geschöpf ist, auf Sprüche 8, 22–31 bezieht, der sollte sich die Zeit nehmen und die Sprüche von Kapitel 1 bis 31 durchlesen, damit er eines Besseren belehrt wird. Darin steht das Wort Weisheit über 40-mal. Jeder sollte darauf achten, in welchem Zusammenhang dieses Wort gebraucht wird. Wer dann noch annimmt, daß Christus damit gemeint ist, der ist wohl unbelehrbar. Hier nur einen kräftigen Beweis, daß mit dem im Alten Testament gebrauchten Wort „Weisheit” keineswegs Christus gemeint sein kann, denn daraus ergäbe sich die Tatsache, daß Satan selbst mit Christus erfüllt war. Vom Satan steht in Hesekiel 28, 11b: „Der du das Bild der Vollkommenheit warst, voll von Weisheit und vollendeter Schönheit.” Der Satan war also voller Weisheit. Ist mit dem Wort „Weisheit” Christus gemeint, dann war er voll mit Christus. Dieses jedoch anzunehmen, ist eine Gotteslästerung. Wer annimmt, daß Jesus Christus ein Geschöpf ist, glaubt keineswegs, wie die Schrift sagt.
Zurückkommend auf unser Thema „der wahre Glaube” muß gesagt werden, nur wer an Jesus Christus glaubt, wie die Schrift über ihn sagt, wer den Herrn nur an Hand der Bibel sieht, hat den wahren Glauben. Nur solche Menschen können damit rechnen, daß die Ströme des Heiligen Geistes auf sie herabkommen. In unserer Zeit sehnen sich viele nach Erweckung, sie beten auch darum, aber es sei denn, daß unser Glaube an Jesus Christus schriftgemäß ist, andernfalls bleibt die Erweckung aus. In den christlichen Kreisen wird der Gemeindeapparat durch Menschenkraft angetrieben. Von der Kraft Gottes ist nur wenig zu sehen. Obwohl immer neue Methoden gefunden werden, bleibt das tiefste Sehnen unserer Herzen ungestillt. Berühmte Evangelisten und Redner spenden nur Segen für kurze Zeit. Eine wahre Erweckung wird nicht in eine Gemeinde hineingetragen, sondern aus der Gemeinde selbst durch eine Ausgießung des Heiligen Geistes herausgeboren.
In Johannes 14, 12 steht: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen.” Hat der Herr Jesus noch eine größere Zusage als diese geben können? Gewiß hat Er gemeint, was Er sagte. Wir wollen die beiden Bibelstellen Johannes 7, 38 und Johannes 14, 12 in einem Ganzen sehen. Jesus spricht: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat”, und „Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen.” In beiden Stellen ist die Rede von dem Glauben an Jesus Christus. Jakobus, der Apostel, schreibt in seinem Brief im 2. Kapitel, Vers 17: „Der (glaube, der keine Werke hat, ist tot an sich selbst.” Von diesem toten Glauben, der nur in Worten besteht, ist überall reichlich zu finden. Wann werden sich die Christen darauf besinnen, zu diesem von Gott gewirkten Glauben, wie die Schrift sagt, zurückzufinden?
Jakobus geht so weit, daß er im 26. Vers die Aussage macht: „Denn ebenso, wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot.” Diese Worte müssen wie ein Donner in die heutige Christenheit hineinschallen, die in ihren toten Formen und Glaubensbekenntnissen steckt, und nichts von der Kraft des Glaubens und dem Wirken Gottes weiß. Gott ruft durch Sein Wort noch einmal in die Menschheit hinein. Wer ist willig, darauf zu hören?
Die Verheißungen, die Jesus gegeben hat, gelten noch heute genau so für uns, wie für die ersten Christen, denn Jesus hat Seinen Befehl ein für allemal gegeben und den Maßstab für den wahren biblischen Glauben gelegt. Wir finden die Bestätigung in der Apostelgeschichte. Genau was der Meister getan hatte, taten jetzt Seine Diener in Seinem Namen. Wie durch das Wort Jesu Tote auferweckt wurden, so wurden durch dasselbe Wort, von den Jüngern gesprochen, Tote auferweckt. Wie durch das Wort des Herrn Kranke geheilt wurden, so wurden durch dasselbe Wort, von den Jüngern gesprochen, Kranke gesund. In der Urchristenheit ging die Verheißung des Herrn in Erfüllung, daß die an Ihn gläubig Gewordenen das gleiche tun werden, was Er tat. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbarte sich Gott in der Mannigfaltigkeit der verschiedenen Gaben durch Seine Gemeinde. Wer die Apostelgeschichte liest, wird erstaunt sein über die mächtigen Dinge, die da geschahen. Wir finden, daß sich die Vollmacht des Heiligen Geistes nicht nur auf die zwölf Apostel, sondern auch auf die ganze Gemeinde erstreckt. Einige Begebenheiten sollen erwähnt werden.
In Apostelgeschichte 4, 30 finden wir die erste Christengemeinde im Gebet, das uns mit folgenden Worten berichtet wird: „Strecke deine Hand dabei zu Heilungen aus und laß Wunder geschehen.” Die erste Gemeinde betete also, daß Gott Sein Wort einlösen und Seine Hand zu Heilungen und Wundern ausstrecken möchte. Genauso dürfen auch wir beten, und derselbe Gott tut heute noch dasselbe. In Apostelgeschichte 5, 12 lesen wir: „Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder.” Der Herr hatte das Gebet der Gemeinde erhört und Seine Verheißung wahr gemacht. In Apostelgeschichte 5, 15 steht: „Ja, man brachte die Kranken sogar auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf den einen oder anderen fiele.” Das war doch mächtig! Der Schatten des Petrus genügte, um Leute von ihren Krankheiten zu befreien. Welch eine gewaltige Gotteskraft muß auf Petrus gewesen sein, daß sein Schatten genügte, um die Auswirkung dieser göttlichen Kraft zu erleben. In der Tat flössen Ströme lebendigen Wassers zum Segen für viele Menschen, wie Jesus es gesagt hatte. Wir lesen im 16. Vers dieses Kapitels wie folgt: „Aber auch aus den rings um Jerusalem liegenden Ortschaften strömte die Bevölkerung zusammen und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dorthin, die dann alle geheilt wurden.” Dies ist ein Beispiel wahren, biblischen Glaubens. So wie von Jesus Christus geschrieben steht, daß alle geheilt wurden (Lukas 6, 18 u. 19), so steht auch hier in Apostelgeschichte 5, 16, daß alle geheilt wurden.
In Apostelgeschichte 6, 8 finden wir die Worte: „Stephanus aber, ein Mann voll Gnade und Geisteskraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volke.“ Hier begegnet uns ein Mann der nicht zu den zwölf Aposteln gehörte, aber mit der gleichen Geisteskraft ausgerüstet war wie sie. Das gleiche geschieht zu allen Zeiten durch jeden, der mit Heiligem Geist erfüllt ist, und zu diesem Dienst von Gott berufen wird. Wir sehen auch den Evangelisten Philippus, der ebenfalls in großem Segen wirkte. In Apostelgeschichte 8, 6 u. 7 lesen wir: „Die Volksmenge geigte sich allgemein für die Predigt des Philippus empfänglich, indem sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat, denn aus vielen fuhren die unreinen Geister … mit lautem Geschrei aus und zahlreiche Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt.“ Überall, wo wir die Berichte aus der Urchristenheit lesen, wo das Wirken derer beschrieben wird, die das Evangelium verkündigten, finden wir die gleiche göttliche Bestätigung durch Wunder und Zeichen, die ein Beweis wahren Glaubens sind. Gott war mit ihnen, um Sein Wort zu bestätigen.
In Apostelgeschichte 9, 32–35 finden wir Petrus auf seiner Missionsreise. Er trifft einen Mann, der schon seit acht Jahren gelähmt war. Ihm ruft er die Worte zu: „Äneas, Jesus Christus macht dich gesund, stehe auf, mach dir dein Bett selbst! Da stand er sogleich auf.“ Es sieht traurig aus, wenn man die heutige Christenheit der Urchristenheit gegenüberstellt. Heute reden die Prediger den Leuten ein, daß es der Wille Gottes ist, krank zu sein. O diese armen Menschen. Anstatt daß sie die Wahrheit sagen und bekennen möchten, daß sie keinen Glauben und keine Geisteskraft haben, belügen sie die oft so schwer geprüften Kranken und nehmen ihnen die letzte Hoffnung. Man nenne mir auch nur ein Stelle in der Bibel, wo der Herr Jesus oder Seine Jünger zu einem Blinden, Aussätzigen oder Krüppel, ja zu irgend einem Kranken gesagt hätten, es sei der Wille Gottes. Gerade in diesem Punkt scheint die heutige Christenheit verdreht zu sein. Sie sagen, die Krankheit kommt von Gott, und wenn jemand tatsächlich geheilt wird, so sagen sie, der Teufel hat’s getan! Doch der Wille Gottes ist unsere Heilung, sonst hätte ja Jesus mit allen Seinen Heiluhr gen gegen den Willen Gottes gehandelt. Von Ihm steht aber in Hebräer 10, 9 geschrieben: „Siehe, ich komme, um Deinen Willen zu tun.“ Ach, könnte ich durch diese Zeilen die erreichen, die nach Gott fragen und bereit sind, dem Herrn zu glauben und nach Seinem Wort zu handeln. In Apostelgeschichte 14, 3 lesen wir: „Dennoch blieben Paulus und Barnabas geraume Zeit dort und predigten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der für das Wort Seiner Gnade dadurch Zeugnis ablegte, daß Er Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ.”
Auch Paulus und Barnabas gehörten nicht zu den zwölf Aposteln, und doch waren sie mit dem gleichen Glauben an Jesus Christus und mit derselben Geisteskraft erfüllt. So konnte auch durch ihren Dienst dasselbe geschehen! In Apostelgeschichte 14, 8–11 finden wir wieder eine Heilung.
In Vers 9 steht: „Dieser hörte der Predigt des Paulus zu, und als dieser ihn fest ansah und erkannte, daß er den Glauben hatte, der zu seiner Heilung nötig war, rief er ihm mit lauter Stimme zu: Stelle dich aufrecht auf deine Füße hin! Da sprang er auf und ging umher.“ Wir sehen auch hier bestätigt, daß von wem immer das Evangelium verkündigt wurde, überall bestätigt Gott, der Herr, Sein Wort durch Wunder und Zeichen. In Apostelgeschichte 19, 11 steht: „Auch ungewöhnliche Wunder ließ Gott durch die Hände des Paulus geschehen, so daß man sogar Schweißtücher oder Schürzen, die er an seinem Leibe getragen hatte, zu den Kranken brachte, worauf dann die Krankheiten von ihnen wichen, und die bösen Geister ausfuhren.“ Wir sehen in der Apostelgeschichte, daß noch mehr geschah als Jesus getan hatte, denn daß durch den Schatten eines Petrus oder durch die Schweißtücher eines Paulus die Kranken gesund werden sollen, finden wir nicht geschrieben. O wie treu ist Gott, er tut noch mehr als er verspricht. Sicher war dies, als Er von den „Strömen lebendigen Wassers” sprach, mit einbegriffen. Möchte doch in vielen ein wahres Verlangen nach einer Ausgießung des Heiligen Geistes, mit allem, was damit zusammenhängt, wie es uns an Hand der Apostelgeschichte gezeigt wird, entstehen.
Lieber Leser, kannst du sehen, daß der wahre Glaube auch Werke hat wie Jesus sagt und wie Jakobus in seinem Brief ausführt? Möge Gott auch in unserer Zeit durch Sein Volk auf gleiche Weise verherrlicht werden. Er ist noch derselbe. Er ist treu. Er wird auch dasselbe tun. Wenn wir glauben, wie die ersten Christen glaubten, wenn wir lehren, und wenn wir beten, wie sie es getan haben, und wenn wir mit der gleichen Kraft des Heiligen Geistes erfüllt sind, wie sie es waren, dann geschieht auch in unserer Zeit gewiß das gleiche. In Hebräer 13, 8 ist uns die Garantie dafür gegeben. Hier steht: „Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit.” Das Wort „gestern” bezieht sich auf die Vergangenheit, das Wort „heute” auf die Gegenwart, und das Wort „Ewigkeit” auf die Zukunft. In Wahrheit können wir mit dem Liederdichter ausrufen: „Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.” Genau zu demselben Zeitpunkt, an dem Jesus den Befehl gab, das Evangelium zu verkündigen, sprach er auch von dem Gebet für Kranke. In Markus 16, 15 steht: „Darauf sagte er zu ihnen: ,Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!’” Diese Worte glauben viele, aber leider nur mit dem Verstände, denn würden sie von Herzen glauben, könnten sie nicht das Wort Jesu leugnen, das zu dem Aussendungsbefehl gehört und uns im 17. Vers gesagt wird. Hier steht: „Denen aber, die da glauben, werden diese Zeichen folgen.” Wir haben im Laufe dieser Betrachtung gesehen, wie sehr es auf den Glauben ankommt. In Vers 18 steht: „Kränken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden.” Anhand dieses Wortes können wir erkennen, wer wirklich glaubt oder wer nur sagt, daß er glaubt, wer von Gott oder von Menschen berufen ist.
Wer von Jesus Christus berufen ist, das Evangelium zu verkündigen, der soll wissen, daß in dieser Berufung das Gebet für Kranke mit eingeschlossen ist. So sehen wir es in dem Missionsbefehl in Markus 16 und an Hand der praktischen Ausführung in der Apostelgeschichte. Wir dürfen nicht vergessen, daß Gottes Gaben und Berufung unwiderruflich sind. Paulus schreibt in Römer 11, 29 wie folgt: „Denn unwiderruflich sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes.” Darum hat niemand das Recht zu sagen, Gott habe die Gnadengaben widerrufen und aus Seiner Gemeinde genommen. Wem sollen wir glauben? Den Menschen, die uns belügen, oder Gott, der die Wahrheit sagt. In Markus 16, 19 steht: „Sie aber zogen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort durch die Zeichen bestätigte, die dabei geschahen.” Möchte doch Gott, der Herr, auch in dieser Zeit, ja, in unserem Lande, Gnade schenken, daß sich wahre Diener Gottes finden, die das Evangelium nach biblischem Muster verkündigen. Wenn wir ihn darum bitten, wird er es tun, denn Er sagt in Matthäus 9, 37 u. 38: „Die Ernte ist groß, aber die Zahl der Arbeiter ist klein, bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter auf sein Erntefeld sende.” Nach diesen Worten rief er die zwölf Jünger zu sich, um sie auszusenden, wie es in Matthäus 10,1 steht: „Er rief dann seine zwölf Jünger herbei und verlieh ihnen Macht über die unreinen Geister, so daß sie diese auszutreiben und alle Krankheiten und jedes Gebrechen zu heilen vermochten.” Hier ist ein Beispiel, mit welch einem Auftrag die von Jesus selbst Berufenen ausgesandt wurden.
In Matthäus 10, 7 finden wir noch genauer beschrieben, in welcher Art die Verkündigung stattfinden sollte. Hier steht: „Auf eurer Wanderung predigt, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen, heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus, umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst sollt ihr’s auch weitergeben!” Im Anschluß an diese zwölf Jünger sandte der Herr siebzig mit dem gleichen Auftrag aus. Wir wollen hier nicht näher darauf eingehen.
Wer über die Gaben des Heiligen Geistes lesen möchte, kann das in 1. Korinther 12–14 tun. Wir haben von den neun Geistesgaben nur die eine kurz gestreift, doch sind sie alle in 1. Korinther 12, 4–11 im Zusammenhang erwähnt.
Jeder kann daraus sehen, daß die Fülle der Gaben durch die Ausgießung des Heiligen Geistes von Gott in die Gemeinde hineingelegt wurde. Solange die Gemeinde auf Erden ist, bleiben die Gaben bestehen. Wer die Bibel kennt, wird wissen, daß das Zeitalter der Gemeinde mit der Ausgießung des Heiligen Geistes beginnt und seinen Abschluß mit der Wiederkunft Christi findet. Mit dem Augenblick der Heimholung der Gemeinde hört das Stückwerk auf, weil das Vollkommene da ist. Doch solange die Gemeinde auf Erden ist, wirkt Gott durch Seinen Geist und die Gaben des Geistes in Seiner Gemeinde.
Paulus selbst sieht in den Zeichen und Wundern, die durch ihn geschahen, den Beweis seiner göttlichen Sendung, wie wir es in 2. Korinther 12, 12 geschrieben finden. Hier steht: „Wenigstens sind die Zeichen, des Apostels unter euch in aller Ausdauer erbracht worden, durch Zeichen und Wunder und Machttaten.“ Sollten wir nicht auch in unserer Zeit den biblischen Maßstab anlegen, um zu sehen, ob unser Glaube echt ist? Paulus fordert die Gemeinde zu Korinth auf, sich selbst zu prüfen, wie es um ihren Glauben steht. Dazu lesen wir aus 2. Korinther 13, 5 wie folgt: „Macht an euch selbst die Probe, ob ihr im Glauben steht: prüft euch selbst.“ Es gehörte einfach zur Verkündigung des Evangeliums, daß Gott Sein Wort durch mächtige Zeichen und Wunder bestätigte. Dies finden wir in Hebräer 2, 4 geschrieben: „Wobei auch Gott noch Zeugnis dafür abgelegt hat, durch Zeichen und Wunder, durch mannigfache Krafttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes, nach Seinem Ermessen.”
Paulus spricht auch von dem Geist des Glaubens. Dazu lesen wir 2. Korinther 4,13. Hier steht: „Weil wir aber denselben Geist des Glaubens besitzen nach dem Wort der Schrift: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. So glauben auch wir und deshalb reden wir auch” Nur da kann wahrer Glaube entstehen, wo der Prediger selbst das Wort Gottes glaubt. Es geht in jedem Fall um den geistgewirkten Glauben, der aus dem Worte Gottes kommt.
Weiter steht in 1. Korinther 2, 4: „Und meine Rede und meine Predigt erfolgte nicht mit eindrucksvollen Weisheitsworten, sondern mit dem Ausweis von Geist und Kraft, denn euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit beruhen, sondern auf Gottes Kraft.” Anhand dieses Wortes sehen wir, wie es Paulus darauf ankam, die Gemeinden in der Kraft Gottes gegründet zu sehen, deshalb sagt er auch, daß er unter Beweisung des Geistes und der Kraft gepredigt hat. Paulus weiß sich von Gott zu diesem Dienst berufen und bestätigt. So kann er auch in Vollmacht zu denen sprechen, die über ihn urteilen. Er schreibt in 1. Korinther 4, 19 u. 20: „Ich werde, wenn es des Herrn Wille ist, bald zu euch kommen, und dann nicht die Worte derer prüfen, die sich so in die Brust geworfen haben, sondern ihre Kraft, denn nicht auf Worten beruht das Reich Gottes, sondern auf Kraft.” Was würde er wohl heute an die einzelnen Gemeinden schreiben? Ich wage zu sagen, daß kaum eine bestehende Gemeinde Paulus aufnehmen würde, wenn er mit dem ursprünglichen, unverfälschten Evangelium wiederkehrte. Stellt euch vor, er würde einen Bericht über das geben, was Gott durch ihn getan hat, wie wir es in Apostelgeschichte 15, 12 geschrieben finden. Hier stehen folgende Worte: „Da schwieg die ganze Versammlung still und schenkte dem Barnabas und Paulus Gehör, die einen Bericht über alle die Zeichen und Wunder erstatteten, die Gott unter den Heiden durch sie getan hatte.” Was würde geschehen, wenn Paulus von Totenauferweckungen und den vielen Heilungen in einer heutigen Kirche oder Freikirche berichten wollte? Das ist undenkbar, weil derartige Dinge heute nicht mehr von Gott erwartet werden. Was würden wohl die sogenannten christlichen Gemeinschaftsleiter zu einer solchen Berichterstattung sagen? Mit krassen Worten der Beurteilung, würden sie Paulus einen Schwärmer und Unruhestifter nennen. Sie würden ihn als hochmütig und eigensinnig abtun, so wie man alle wahren Knechte Gottes zu allen Zeiten ablehnte. Ich wende mich daher an alle, die Bibel noch einmal zu lesen, um zu erkennen, welche Verheißungen der Herr Jesus Seiner Gemeinde gegeben hat. Noch ist Gnadenzeit, so daß sich ein jeder der wahren Lehre und dem wahren Glauben zuwenden kann.
Selbst in der jüngsten Vergangenheit hatte der Herr Seine treuen Diener, deren Dienst durch Zeichen und Wunder, besonders durch Krankenheilung, bestätigt wurde. Denken wir an einen der letzten, den Solinger Fabrikanten Hermann Zaiss, der vor einigen Jahren heimging. Mir selbst war es vergönnt, ihn nur dreimal zu hören und mitzuerleben. Doch kann von ihm gesagt werden, daß er als Nicht=Theologe oder Prediger Tausenden den Weg zu Christus gewiesen hat. Seine Versammlungen zählten Zehntausende von Zuhörern im In- und Ausland. Gott hat durch diesen Knecht in wenigen Jahren mehr tun können, als durch große christliche Organisationen, ausgerüstet mit vielen Predigern, innerhalb einer Generation geschieht. Das Geheimnis von Hermann Zaiss, der nicht hauptamtlich, sondern nebenberuflich das Wort Gottes verkündigte, lag darin, daß er das Wort Gottes glaubte, wie es geschrieben steht. Da Jesus Christus derselbe ist, wirkte er nicht nur in der Vergangenheit, sondern wirkt auch in der Gegenwart in Seiner Gemeinde.
Jesus Christus hat viel vom Glauben gesprochen. Er machte Seine Heilungen und Totenauferweckungen vom Glauben abhängig. In Markus 5, 36 steht: „fürchte dich nicht, glaube nur.” Diese Worte sprach der Herr zu dem Synagogenvorsteher, dessen Tochter gestorben war. Ein Wunder sollte stattfinden, der Wundertäter war da, doch bedurfte es des Glaubens, damit es geschehen konnte. In Markus 9, 23 steht: „Alles ist dem möglich, der da glaubt.” Dem Glauben ist also die Verheißung gegeben, alles in Empfang zu nehmen. In Hebräer 11 wird uns dieser wahre Glaube in seiner praktischen Anwendung gezeigt. Alles, was uns von Gott in Christus geschenkt wurde, kann erst in unserem Leben Wirklichkeit werden, wenn wir daran glauben. Der Glaube ist die absolute Voraussetzung für das Wirken Gottes in unserem Leben.
Wie kommen wir zu diesem Glauben, den Jesus Christus meint? Es ist der Glaube, der sich auf das Wort Gottes allein gründet. Nach der Heiligen Schrift gibt es nur einen Glauben. Dazu lesen wir aus Epheser 4, 5 wie folgt: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.” Es geht uns hier darum, nicht von einem Glauben an religiöse Einrichtungen zu reden, sondern von dem Glauben des Herrn Jesus. Hat Er doch selbst in Johannes 7, 38 gesagt: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift es gesagt hat, von dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen – dieses sagte er von dem Geist, der auf die kommen würde, die an ihn glauben.” Bleiben wir zuerst bei dem Gedanken: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt.” Hier liegt das Geheimnis. Viele glauben an Jesus Christus, ja, die ganze christliche Welt glaubt an ihn. Ein jeder auf seine Art oder nach der Vorschrift seiner christlichen Benennung. Viele glauben sogar, daß Jesus Christus erschaffen sei. Wenn das zuträfe, dann ist er ein Geschöpf, und als ein Geschöpf wäre er selbst der Erlösung bedürftig und könnte keineswegs ein Erlöser sein. Wer sich bei seiner Auffassung, daß Jesus Christus ein Geschöpf ist, auf Sprüche 8, 22–31 bezieht, der sollte sich die Zeit nehmen und die Sprüche von Kapitel 1 bis 31 durchlesen, damit er eines Besseren belehrt wird. Darin steht das Wort Weisheit über 40-mal. Jeder sollte darauf achten, in welchem Zusammenhang dieses Wort gebraucht wird. Wer dann noch annimmt, daß Christus damit gemeint ist, der ist wohl unbelehrbar. Hier nur einen kräftigen Beweis, daß mit dem im Alten Testament gebrauchten Wort „Weisheit” keineswegs Christus gemeint sein kann, denn daraus ergäbe sich die Tatsache, daß Satan selbst mit Christus erfüllt war. Vom Satan steht in Hesekiel 28, 11b: „Der du das Bild der Vollkommenheit warst, voll von Weisheit und vollendeter Schönheit.” Der Satan war also voller Weisheit. Ist mit dem Wort „Weisheit” Christus gemeint, dann war er voll mit Christus. Dieses jedoch anzunehmen, ist eine Gotteslästerung. Wer annimmt, daß Jesus Christus ein Geschöpf ist, glaubt keineswegs, wie die Schrift sagt.
Zurückkommend auf unser Thema „der wahre Glaube” muß gesagt werden, nur wer an Jesus Christus glaubt, wie die Schrift über ihn sagt, wer den Herrn nur an Hand der Bibel sieht, hat den wahren Glauben. Nur solche Menschen können damit rechnen, daß die Ströme des Heiligen Geistes auf sie herabkommen. In unserer Zeit sehnen sich viele nach Erweckung, sie beten auch darum, aber es sei denn, daß unser Glaube an Jesus Christus schriftgemäß ist, andernfalls bleibt die Erweckung aus. In den christlichen Kreisen wird der Gemeindeapparat durch Menschenkraft angetrieben. Von der Kraft Gottes ist nur wenig zu sehen. Obwohl immer neue Methoden gefunden werden, bleibt das tiefste Sehnen unserer Herzen ungestillt. Berühmte Evangelisten und Redner spenden nur Segen für kurze Zeit. Eine wahre Erweckung wird nicht in eine Gemeinde hineingetragen, sondern aus der Gemeinde selbst durch eine Ausgießung des Heiligen Geistes herausgeboren.
In Johannes 14, 12 steht: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen.” Hat der Herr Jesus noch eine größere Zusage als diese geben können? Gewiß hat Er gemeint, was Er sagte. Wir wollen die beiden Bibelstellen Johannes 7, 38 und Johannes 14, 12 in einem Ganzen sehen. Jesus spricht: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat”, und „Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen.” In beiden Stellen ist die Rede von dem Glauben an Jesus Christus. Jakobus, der Apostel, schreibt in seinem Brief im 2. Kapitel, Vers 17: „Der (glaube, der keine Werke hat, ist tot an sich selbst.” Von diesem toten Glauben, der nur in Worten besteht, ist überall reichlich zu finden. Wann werden sich die Christen darauf besinnen, zu diesem von Gott gewirkten Glauben, wie die Schrift sagt, zurückzufinden?
Jakobus geht so weit, daß er im 26. Vers die Aussage macht: „Denn ebenso, wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot.” Diese Worte müssen wie ein Donner in die heutige Christenheit hineinschallen, die in ihren toten Formen und Glaubensbekenntnissen steckt, und nichts von der Kraft des Glaubens und dem Wirken Gottes weiß. Gott ruft durch Sein Wort noch einmal in die Menschheit hinein. Wer ist willig, darauf zu hören?
Die Verheißungen, die Jesus gegeben hat, gelten noch heute genau so für uns, wie für die ersten Christen, denn Jesus hat Seinen Befehl ein für allemal gegeben und den Maßstab für den wahren biblischen Glauben gelegt. Wir finden die Bestätigung in der Apostelgeschichte. Genau was der Meister getan hatte, taten jetzt Seine Diener in Seinem Namen. Wie durch das Wort Jesu Tote auferweckt wurden, so wurden durch dasselbe Wort, von den Jüngern gesprochen, Tote auferweckt. Wie durch das Wort des Herrn Kranke geheilt wurden, so wurden durch dasselbe Wort, von den Jüngern gesprochen, Kranke gesund. In der Urchristenheit ging die Verheißung des Herrn in Erfüllung, daß die an Ihn gläubig Gewordenen das gleiche tun werden, was Er tat. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbarte sich Gott in der Mannigfaltigkeit der verschiedenen Gaben durch Seine Gemeinde. Wer die Apostelgeschichte liest, wird erstaunt sein über die mächtigen Dinge, die da geschahen. Wir finden, daß sich die Vollmacht des Heiligen Geistes nicht nur auf die zwölf Apostel, sondern auch auf die ganze Gemeinde erstreckt. Einige Begebenheiten sollen erwähnt werden.
In Apostelgeschichte 4, 30 finden wir die erste Christengemeinde im Gebet, das uns mit folgenden Worten berichtet wird: „Strecke deine Hand dabei zu Heilungen aus und laß Wunder geschehen.” Die erste Gemeinde betete also, daß Gott Sein Wort einlösen und Seine Hand zu Heilungen und Wundern ausstrecken möchte. Genauso dürfen auch wir beten, und derselbe Gott tut heute noch dasselbe. In Apostelgeschichte 5, 12 lesen wir: „Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder.” Der Herr hatte das Gebet der Gemeinde erhört und Seine Verheißung wahr gemacht. In Apostelgeschichte 5, 15 steht: „Ja, man brachte die Kranken sogar auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf den einen oder anderen fiele.” Das war doch mächtig! Der Schatten des Petrus genügte, um Leute von ihren Krankheiten zu befreien. Welch eine gewaltige Gotteskraft muß auf Petrus gewesen sein, daß sein Schatten genügte, um die Auswirkung dieser göttlichen Kraft zu erleben. In der Tat flössen Ströme lebendigen Wassers zum Segen für viele Menschen, wie Jesus es gesagt hatte. Wir lesen im 16. Vers dieses Kapitels wie folgt: „Aber auch aus den rings um Jerusalem liegenden Ortschaften strömte die Bevölkerung zusammen und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dorthin, die dann alle geheilt wurden.” Dies ist ein Beispiel wahren, biblischen Glaubens. So wie von Jesus Christus geschrieben steht, daß alle geheilt wurden (Lukas 6, 18 u. 19), so steht auch hier in Apostelgeschichte 5, 16, daß alle geheilt wurden.
In Apostelgeschichte 6, 8 finden wir die Worte: „Stephanus aber, ein Mann voll Gnade und Geisteskraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volke.“ Hier begegnet uns ein Mann der nicht zu den zwölf Aposteln gehörte, aber mit der gleichen Geisteskraft ausgerüstet war wie sie. Das gleiche geschieht zu allen Zeiten durch jeden, der mit Heiligem Geist erfüllt ist, und zu diesem Dienst von Gott berufen wird. Wir sehen auch den Evangelisten Philippus, der ebenfalls in großem Segen wirkte. In Apostelgeschichte 8, 6 u. 7 lesen wir: „Die Volksmenge geigte sich allgemein für die Predigt des Philippus empfänglich, indem sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat, denn aus vielen fuhren die unreinen Geister … mit lautem Geschrei aus und zahlreiche Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt.“ Überall, wo wir die Berichte aus der Urchristenheit lesen, wo das Wirken derer beschrieben wird, die das Evangelium verkündigten, finden wir die gleiche göttliche Bestätigung durch Wunder und Zeichen, die ein Beweis wahren Glaubens sind. Gott war mit ihnen, um Sein Wort zu bestätigen.
In Apostelgeschichte 9, 32–35 finden wir Petrus auf seiner Missionsreise. Er trifft einen Mann, der schon seit acht Jahren gelähmt war. Ihm ruft er die Worte zu: „Äneas, Jesus Christus macht dich gesund, stehe auf, mach dir dein Bett selbst! Da stand er sogleich auf.“ Es sieht traurig aus, wenn man die heutige Christenheit der Urchristenheit gegenüberstellt. Heute reden die Prediger den Leuten ein, daß es der Wille Gottes ist, krank zu sein. O diese armen Menschen. Anstatt daß sie die Wahrheit sagen und bekennen möchten, daß sie keinen Glauben und keine Geisteskraft haben, belügen sie die oft so schwer geprüften Kranken und nehmen ihnen die letzte Hoffnung. Man nenne mir auch nur ein Stelle in der Bibel, wo der Herr Jesus oder Seine Jünger zu einem Blinden, Aussätzigen oder Krüppel, ja zu irgend einem Kranken gesagt hätten, es sei der Wille Gottes. Gerade in diesem Punkt scheint die heutige Christenheit verdreht zu sein. Sie sagen, die Krankheit kommt von Gott, und wenn jemand tatsächlich geheilt wird, so sagen sie, der Teufel hat’s getan! Doch der Wille Gottes ist unsere Heilung, sonst hätte ja Jesus mit allen Seinen Heiluhr gen gegen den Willen Gottes gehandelt. Von Ihm steht aber in Hebräer 10, 9 geschrieben: „Siehe, ich komme, um Deinen Willen zu tun.“ Ach, könnte ich durch diese Zeilen die erreichen, die nach Gott fragen und bereit sind, dem Herrn zu glauben und nach Seinem Wort zu handeln. In Apostelgeschichte 14, 3 lesen wir: „Dennoch blieben Paulus und Barnabas geraume Zeit dort und predigten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der für das Wort Seiner Gnade dadurch Zeugnis ablegte, daß Er Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ.”
Auch Paulus und Barnabas gehörten nicht zu den zwölf Aposteln, und doch waren sie mit dem gleichen Glauben an Jesus Christus und mit derselben Geisteskraft erfüllt. So konnte auch durch ihren Dienst dasselbe geschehen! In Apostelgeschichte 14, 8–11 finden wir wieder eine Heilung.
In Vers 9 steht: „Dieser hörte der Predigt des Paulus zu, und als dieser ihn fest ansah und erkannte, daß er den Glauben hatte, der zu seiner Heilung nötig war, rief er ihm mit lauter Stimme zu: Stelle dich aufrecht auf deine Füße hin! Da sprang er auf und ging umher.“ Wir sehen auch hier bestätigt, daß von wem immer das Evangelium verkündigt wurde, überall bestätigt Gott, der Herr, Sein Wort durch Wunder und Zeichen. In Apostelgeschichte 19, 11 steht: „Auch ungewöhnliche Wunder ließ Gott durch die Hände des Paulus geschehen, so daß man sogar Schweißtücher oder Schürzen, die er an seinem Leibe getragen hatte, zu den Kranken brachte, worauf dann die Krankheiten von ihnen wichen, und die bösen Geister ausfuhren.“ Wir sehen in der Apostelgeschichte, daß noch mehr geschah als Jesus getan hatte, denn daß durch den Schatten eines Petrus oder durch die Schweißtücher eines Paulus die Kranken gesund werden sollen, finden wir nicht geschrieben. O wie treu ist Gott, er tut noch mehr als er verspricht. Sicher war dies, als Er von den „Strömen lebendigen Wassers” sprach, mit einbegriffen. Möchte doch in vielen ein wahres Verlangen nach einer Ausgießung des Heiligen Geistes, mit allem, was damit zusammenhängt, wie es uns an Hand der Apostelgeschichte gezeigt wird, entstehen.
Lieber Leser, kannst du sehen, daß der wahre Glaube auch Werke hat wie Jesus sagt und wie Jakobus in seinem Brief ausführt? Möge Gott auch in unserer Zeit durch Sein Volk auf gleiche Weise verherrlicht werden. Er ist noch derselbe. Er ist treu. Er wird auch dasselbe tun. Wenn wir glauben, wie die ersten Christen glaubten, wenn wir lehren, und wenn wir beten, wie sie es getan haben, und wenn wir mit der gleichen Kraft des Heiligen Geistes erfüllt sind, wie sie es waren, dann geschieht auch in unserer Zeit gewiß das gleiche. In Hebräer 13, 8 ist uns die Garantie dafür gegeben. Hier steht: „Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit.” Das Wort „gestern” bezieht sich auf die Vergangenheit, das Wort „heute” auf die Gegenwart, und das Wort „Ewigkeit” auf die Zukunft. In Wahrheit können wir mit dem Liederdichter ausrufen: „Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.” Genau zu demselben Zeitpunkt, an dem Jesus den Befehl gab, das Evangelium zu verkündigen, sprach er auch von dem Gebet für Kranke. In Markus 16, 15 steht: „Darauf sagte er zu ihnen: ,Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!’” Diese Worte glauben viele, aber leider nur mit dem Verstände, denn würden sie von Herzen glauben, könnten sie nicht das Wort Jesu leugnen, das zu dem Aussendungsbefehl gehört und uns im 17. Vers gesagt wird. Hier steht: „Denen aber, die da glauben, werden diese Zeichen folgen.” Wir haben im Laufe dieser Betrachtung gesehen, wie sehr es auf den Glauben ankommt. In Vers 18 steht: „Kränken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden.” Anhand dieses Wortes können wir erkennen, wer wirklich glaubt oder wer nur sagt, daß er glaubt, wer von Gott oder von Menschen berufen ist.
Wer von Jesus Christus berufen ist, das Evangelium zu verkündigen, der soll wissen, daß in dieser Berufung das Gebet für Kranke mit eingeschlossen ist. So sehen wir es in dem Missionsbefehl in Markus 16 und an Hand der praktischen Ausführung in der Apostelgeschichte. Wir dürfen nicht vergessen, daß Gottes Gaben und Berufung unwiderruflich sind. Paulus schreibt in Römer 11, 29 wie folgt: „Denn unwiderruflich sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes.” Darum hat niemand das Recht zu sagen, Gott habe die Gnadengaben widerrufen und aus Seiner Gemeinde genommen. Wem sollen wir glauben? Den Menschen, die uns belügen, oder Gott, der die Wahrheit sagt. In Markus 16, 19 steht: „Sie aber zogen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort durch die Zeichen bestätigte, die dabei geschahen.” Möchte doch Gott, der Herr, auch in dieser Zeit, ja, in unserem Lande, Gnade schenken, daß sich wahre Diener Gottes finden, die das Evangelium nach biblischem Muster verkündigen. Wenn wir ihn darum bitten, wird er es tun, denn Er sagt in Matthäus 9, 37 u. 38: „Die Ernte ist groß, aber die Zahl der Arbeiter ist klein, bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter auf sein Erntefeld sende.” Nach diesen Worten rief er die zwölf Jünger zu sich, um sie auszusenden, wie es in Matthäus 10,1 steht: „Er rief dann seine zwölf Jünger herbei und verlieh ihnen Macht über die unreinen Geister, so daß sie diese auszutreiben und alle Krankheiten und jedes Gebrechen zu heilen vermochten.” Hier ist ein Beispiel, mit welch einem Auftrag die von Jesus selbst Berufenen ausgesandt wurden.
In Matthäus 10, 7 finden wir noch genauer beschrieben, in welcher Art die Verkündigung stattfinden sollte. Hier steht: „Auf eurer Wanderung predigt, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen, heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus, umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst sollt ihr’s auch weitergeben!” Im Anschluß an diese zwölf Jünger sandte der Herr siebzig mit dem gleichen Auftrag aus. Wir wollen hier nicht näher darauf eingehen.
Wer über die Gaben des Heiligen Geistes lesen möchte, kann das in 1. Korinther 12–14 tun. Wir haben von den neun Geistesgaben nur die eine kurz gestreift, doch sind sie alle in 1. Korinther 12, 4–11 im Zusammenhang erwähnt.
Jeder kann daraus sehen, daß die Fülle der Gaben durch die Ausgießung des Heiligen Geistes von Gott in die Gemeinde hineingelegt wurde. Solange die Gemeinde auf Erden ist, bleiben die Gaben bestehen. Wer die Bibel kennt, wird wissen, daß das Zeitalter der Gemeinde mit der Ausgießung des Heiligen Geistes beginnt und seinen Abschluß mit der Wiederkunft Christi findet. Mit dem Augenblick der Heimholung der Gemeinde hört das Stückwerk auf, weil das Vollkommene da ist. Doch solange die Gemeinde auf Erden ist, wirkt Gott durch Seinen Geist und die Gaben des Geistes in Seiner Gemeinde.
Paulus selbst sieht in den Zeichen und Wundern, die durch ihn geschahen, den Beweis seiner göttlichen Sendung, wie wir es in 2. Korinther 12, 12 geschrieben finden. Hier steht: „Wenigstens sind die Zeichen, des Apostels unter euch in aller Ausdauer erbracht worden, durch Zeichen und Wunder und Machttaten.“ Sollten wir nicht auch in unserer Zeit den biblischen Maßstab anlegen, um zu sehen, ob unser Glaube echt ist? Paulus fordert die Gemeinde zu Korinth auf, sich selbst zu prüfen, wie es um ihren Glauben steht. Dazu lesen wir aus 2. Korinther 13, 5 wie folgt: „Macht an euch selbst die Probe, ob ihr im Glauben steht: prüft euch selbst.“ Es gehörte einfach zur Verkündigung des Evangeliums, daß Gott Sein Wort durch mächtige Zeichen und Wunder bestätigte. Dies finden wir in Hebräer 2, 4 geschrieben: „Wobei auch Gott noch Zeugnis dafür abgelegt hat, durch Zeichen und Wunder, durch mannigfache Krafttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes, nach Seinem Ermessen.”
Paulus spricht auch von dem Geist des Glaubens. Dazu lesen wir 2. Korinther 4,13. Hier steht: „Weil wir aber denselben Geist des Glaubens besitzen nach dem Wort der Schrift: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. So glauben auch wir und deshalb reden wir auch” Nur da kann wahrer Glaube entstehen, wo der Prediger selbst das Wort Gottes glaubt. Es geht in jedem Fall um den geistgewirkten Glauben, der aus dem Worte Gottes kommt.
Weiter steht in 1. Korinther 2, 4: „Und meine Rede und meine Predigt erfolgte nicht mit eindrucksvollen Weisheitsworten, sondern mit dem Ausweis von Geist und Kraft, denn euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit beruhen, sondern auf Gottes Kraft.” Anhand dieses Wortes sehen wir, wie es Paulus darauf ankam, die Gemeinden in der Kraft Gottes gegründet zu sehen, deshalb sagt er auch, daß er unter Beweisung des Geistes und der Kraft gepredigt hat. Paulus weiß sich von Gott zu diesem Dienst berufen und bestätigt. So kann er auch in Vollmacht zu denen sprechen, die über ihn urteilen. Er schreibt in 1. Korinther 4, 19 u. 20: „Ich werde, wenn es des Herrn Wille ist, bald zu euch kommen, und dann nicht die Worte derer prüfen, die sich so in die Brust geworfen haben, sondern ihre Kraft, denn nicht auf Worten beruht das Reich Gottes, sondern auf Kraft.” Was würde er wohl heute an die einzelnen Gemeinden schreiben? Ich wage zu sagen, daß kaum eine bestehende Gemeinde Paulus aufnehmen würde, wenn er mit dem ursprünglichen, unverfälschten Evangelium wiederkehrte. Stellt euch vor, er würde einen Bericht über das geben, was Gott durch ihn getan hat, wie wir es in Apostelgeschichte 15, 12 geschrieben finden. Hier stehen folgende Worte: „Da schwieg die ganze Versammlung still und schenkte dem Barnabas und Paulus Gehör, die einen Bericht über alle die Zeichen und Wunder erstatteten, die Gott unter den Heiden durch sie getan hatte.” Was würde geschehen, wenn Paulus von Totenauferweckungen und den vielen Heilungen in einer heutigen Kirche oder Freikirche berichten wollte? Das ist undenkbar, weil derartige Dinge heute nicht mehr von Gott erwartet werden. Was würden wohl die sogenannten christlichen Gemeinschaftsleiter zu einer solchen Berichterstattung sagen? Mit krassen Worten der Beurteilung, würden sie Paulus einen Schwärmer und Unruhestifter nennen. Sie würden ihn als hochmütig und eigensinnig abtun, so wie man alle wahren Knechte Gottes zu allen Zeiten ablehnte. Ich wende mich daher an alle, die Bibel noch einmal zu lesen, um zu erkennen, welche Verheißungen der Herr Jesus Seiner Gemeinde gegeben hat. Noch ist Gnadenzeit, so daß sich ein jeder der wahren Lehre und dem wahren Glauben zuwenden kann.
Selbst in der jüngsten Vergangenheit hatte der Herr Seine treuen Diener, deren Dienst durch Zeichen und Wunder, besonders durch Krankenheilung, bestätigt wurde. Denken wir an einen der letzten, den Solinger Fabrikanten Hermann Zaiss, der vor einigen Jahren heimging. Mir selbst war es vergönnt, ihn nur dreimal zu hören und mitzuerleben. Doch kann von ihm gesagt werden, daß er als Nicht=Theologe oder Prediger Tausenden den Weg zu Christus gewiesen hat. Seine Versammlungen zählten Zehntausende von Zuhörern im In- und Ausland. Gott hat durch diesen Knecht in wenigen Jahren mehr tun können, als durch große christliche Organisationen, ausgerüstet mit vielen Predigern, innerhalb einer Generation geschieht. Das Geheimnis von Hermann Zaiss, der nicht hauptamtlich, sondern nebenberuflich das Wort Gottes verkündigte, lag darin, daß er das Wort Gottes glaubte, wie es geschrieben steht. Da Jesus Christus derselbe ist, wirkte er nicht nur in der Vergangenheit, sondern wirkt auch in der Gegenwart in Seiner Gemeinde.