Die große Tragödie und Gottes Heilsplan im Licht der Endzeit-Botschaft

Der Sündenfall und seine Wiedergutmachung

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Vor uns entfaltet sich der geheimnisvolle Heilsplan unseres Gottes. In 1. Mose 1, 27 schuf Gott den Menschen nach Seinem Bilde in einem Geistesleib. In Kapitel 2, 7 bildete Gott der Herr ihn aus Erde in einem Fleischesleib. In Vers 18 sprach Gott: »Es ist nicht gut für den Menschen, dass er allein ist: Ich will ihm eine Hilfe schaffen, die zu ihm passt.« Danach schuf Gott der Herr alle Lebewesen, und zwar paarweise, aus Erde, denen Adam die Namensbezeichnung gab. Dann schaute sich Gott der Herr um, ob eine passende Gehilfin für Adam unter ihnen sei, fand aber keine (V. 20). Schließlich nahm Gott der Herr Eva aus Adam heraus und führte sie ihm zu; sie war Fleisch von seinem Fleisch und Gebein von seinem Gebein (Vv. 21-24). Hier liegt ein großes Geheimnis, und zwar schon im Hinblick auf Christus und die Gemeinde (Eph. 5, 30-32): So wie Eva aus Adam herausge­nommen und ihm zugeführt wurde, so war die Gemeinde in Christus, ist aus Ihm hervorgegangen und wird Ihm als reine Jungfrau zugeführt (2. Kor. 11, 2; Eph. 5, 27). ER ist der Wort-Bräutigam und sie die Wort-Braut; Er das Haupt und sie Sein Leib (Kol. 1, 18 u. a.).

Am Anfang der Schöpfung befanden sich Himmel und Erde in einer für uns unvorstellbaren Harmonie, Wonne und Glückseligkeit. Das himmlische Heer brachte Gott Anbetung auf dem Throne dar. Der Herr besuchte die ersten Menschen in der Abendkühle im Paradies und hatte Gemeinschaft mit ihnen. Es gab keine Spur von Leid, Krankheit oder Tod. Auch Luzifer hatte Zutritt, wie es Hesekiel geheimnisvoll in Kap. 28 beschreibt: »… Der du das Bild der Vollkommenheit warst, voll von Weisheit und von vollendeter Schönheit: in Eden, dem Garten Gottes, befandest du dich … du warst ein gesalbter schirmender Cherub …« (V. 12-14)). Er war der erste »Gesalbte« und wurde zum Widersacher Gottes. Das ist für unser Thema über die Gesalbten in der Endzeit von großer Bedeutung.

Es genügte dem zum Widersacher gewordenen Engelfürsten jedoch nicht, die Katastrophe im Himmel angerichtet zu haben. Er sah, dass Gott Adam, Seinen Sohn, über alles Geschaffene auf Erden gesetzt hatte, und das gefiel ihm gar nicht. Adam und seine Mitregentin Eva waren der Souverän auf Erden. Der Widersacher, der selbst aus der himmlischen Ordnung gefallen war, riss die ersten Menschen auf Erden aus der göttlichen Ordnung in seinen Fall mit hinein. Als Geistwesen bemächtigte er sich dazu der hervorragendsten und listigsten Spezies aus dem Tierbereich (1. Mose 3, 1), die dem Menschen ohne Zweifel am nächsten stand, nämlich »des Schlang«, der aufrecht ging und reden konnte.

Die Unterhaltung, die der Schlang mit Eva führte, wurde uns wiedergegeben. Erst durch die Verfluchung (V. 14) verlor dieses Tier seine Gestalt und ist zum Reptil geworden. Seitdem werden bis hin zur Offenbarung auf den Feind Gottes die Begriffe »Teufel, Satan, Drache und alte Schlange« verwendet.

Auf Erden geschah noch Schrecklicheres als im Himmel. Cherubim und Seraphim, alle himmlischen Wesen, die sich von Luzifer nicht beeinflussen ließen, blieben in der göttlichen Ordnung, nämlich in dem ihnen bestimmten Aufgabenbereich. Auf Erden jedoch geriet die gesamte Menschheit ganz und gar unter die Herrschaft Satans. Es gelang ihm, die ersten Menschen zu beeinflussen, an dem zu zweifeln, was Gott gesagt hatte, nämlich dass sie von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht essen sollten, und das heilige Gebot Gottes zu übertreten, worauf die Todesstrafe stand. Er sprach: »Euch werden die Augen aufgehen«, vom »Klugwerden« und vom »Sein wie Gott«. Der Feind behauptete: »Ihr werdet sicherlich nicht sterben …« das genaue Gegenteil von dem, was Gott der Herr gesagt hatte. Zuerst brachte Satan, indem er sich des Schlang bemächtigte, die Tierschöpfung in seine Gewalt, danach geriet Eva unter seinen Einfluss. Er stellte Gottes Wort in Frage, verdrehte den Ausspruch: »… von allen Bäumen darfst du essen …« in ein »nicht essen« (Man vergleiche Kap. 2, 16 mit Kap. 3, 1) und gab dem Gesagten einen verkehrten Sinn. Der Feind blieb seit jeher bei biblischen Themen, aber nicht bei der ursprünglichen Wahrheit; er leugnet das Wort nicht, er verdreht aber jedesmal den Sinn des Gesagten, verstrickt in endlose Argumente und untergräbt damit die Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes.

Es blieb nicht beim Fruchtessen; damit fing es an. Es blieb nicht bei der Augenlust, sie führt bis heute zur Fleischeslust. Er hat Eva nicht nur in Argumente verstrickt, er hat sie tatsächlich verführt, und zwar ehe die Vermehrung so stattfand, wie der Herr sie meinte, als Er zu dem Menschen sprach: »Seid fruchtbar und mehret euch …!« Was es bedeutet, wenn eine Frau verführt wird, ist allgemein bekannt. Auch wissen alle, was gemeint ist, wenn man sagt: »Er ist in Sünde gefallen.« Die Schrift sagt: »Wenn jemand eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und ihr beiwohnt …« (2. Mose 22, 15 u. a.). Nachdem der Schlang Eva verführt hatte, gab sie sich Adam hin, der sie vorher noch nicht erkannt hatte. Der Schlang hat Samen, das heißt, Nachkom­menschaft hinterlassen. Kain war sein natürliches Erzeugnis, so wie Abel das Erzeugnis Adams gewesen ist. Nachdem es in Kap. 3 ge­sche­hen war, steht in Kap. 4, 1: »Adam erkannte seine Frau Eva … und sie gebar einen Sohn, Kain … und sie fuhr fort und gebar nochmals, nämlich seinen Bruder Abel« — zwei grundverschiedene Söhne kamen zur Welt. Man muss Kapitel 3 und den ersten Teil von Kapitel 4 als zusammengehörend lesen. Die Vers- und Kapiteleinteilung gab es in den Schriftrollen noch nicht.

Für uns unfassbar geschah es am selben Tag, und zwar ehe Gott der Herr zur Abendkühle in den Garten kam. Die Menschen versteckten sich daraufhin und Gott rief: »Adam, wo bist du? …« Adam und Eva hatten gleich danach mit Schürzen aus Feigenblättern die Schande ih­rer Blöße bedeckt. Gott der Herr nahm auf das Geschehene folgerichtig Bezug und legte die Strafe an die entsprechende Stelle — da liegt sie auch noch heute —, indem Er zu Eva sagte: »… mit Schmerzen wirst du Kinder gebären …« Vom Essen einer Frucht hat noch keine Frau Kinder bekommen, auch die erste nicht. In der Gesetzgebung gab Gott der Herr nicht ohne Grund die strenge Anordnung: »Auch mit keinem Tiere darfst du dich paaren und dich dadurch verunreinigen; und eine weibliche Person darf sich nicht vor ein Tier hinstellen, um sich von ihm begatten zu lassen: das wäre eine schändliche Versündigung.« (3. Mose 18, 23).

Weil Adam sich unter den Einfluss Evas gebeugt hatte, kam es zu der Übertretung und dem Sündenfall. Deshalb lautet der Vorwurf an ihn: »Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört hast …« (1. Mose 3, 17). Adam traf die Hauptschuld, weil er das ihm gegebene Gebot Gottes übertrat, und deshalb steht geschrieben: »Wie in Adam alle sterben …« (1. Kor. 15, 22). Die Heils- und die Unheilsgeschichte nahmen von Anfang an ihren Lauf. Von dem Moment an war die Gemeinschaft der Menschen mit Gott zerstört. Von Gott getrennt musste das erste Paar das Paradies verlassen. Doch direkt mit dem »Verlorengehen« gab Gott die Heilsverheißung durch den Samen des Weibes (1. Mose 3, 15).

Als Gott mit Abraham den Bund schloss, forderte Er die Beschnei­dung am männlichen Glied. War es als Erinnerung an den »Wort-Gebot-Bruch« im Sündenfall gedacht? »Dies aber ist Mein Bund, den ihr halten sollt und der zwischen Mir und euch und deinen Nachkommen nach dir besteht: Alles Männliche soll bei euch beschnitten werden (1. Mose 17, 10). Die Beschneidung am Leibe erklärte Gott als das Bundeszeichen: »Ja, beschnitten soll werden sowohl der in deinem Hause geborene als auch der für Geld von dir gekaufte Knecht: darin soll Mein Bundeszeichen an eurem Leibe bestehen als ein ewiges Bundeszeichen! Ein unbeschnittener Männlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten worden ist, — ein solcher Mensch soll aus seinen Volksgenossen ausgerottet werden: Meinen Bund hat er gebrochen (1. Mose 17, 13-14). Die Beschneidung war Gott so wichtig, dass Er Mose überfiel und töten wollte, weil er seinen Sohn nicht beschnitten hatte (2. Mose 4, 24-26). Unter Josua ordnete Gott ebenfalls die Beschneidung für alle nach dem Exodus Geborenen an (Kap. 5). Auch der Erlöser wurde am achten Tag beschnitten und unterwarf sich damit der göttlichen Forderung (Luk. 2, 21-24). In der Bibel hat jede Anordnung ihre Bedeutung und ihren Sinn.

Paulus, der von Gott gelehrte Apostel und Lehrer, schreibt mit Bezug auf Abraham und die Beschneidung: »… und das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel für die Glaubensgerechtigkeit, die er im Zustande der Unbeschnittenheit besessen hatte. So sollte er der Vater aller derer werden, die ohne Beschneidung glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde …« (Röm. 4, 11).

Im Neuen Bund, nach der Wiedergutmachung des Sündenfalls, gibt es für uns kein Gebot der körperlichen Beschneidung mehr. Jetzt soll die Vorhaut unseres Herzens beschnitten werden. Christus starb für die Beschnittenen und die Unbeschnittenen. Nun gilt, was Paulus schreibt: »Denn in Christus Jesus hat weder die Beschneidung noch das Unbeschnittensein irgendwelche Bedeutung, sondern nur der Glaube, der sich durch Liebe betätigt.« (Gal. 5, 6). »In ihm habt ihr auch die Beschneidung empfangen, nämlich eine solche, die nicht mit Händen vollzogen ist, nein, die in der Ablegung des Fleischesleibes besteht: die Beschneidung Christi, da ihr in der Taufe mit Ihm zusammen begraben worden seid. In Ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der Ihn aus den Toten auferweckt hat.« (Kol. 2, 11-12).

Der Baum des Lebens stand mitten im Garten und der Baum der Erkenntnis direkt daneben. Gehorsam und Ungehorsam, Leben und Tod sind ganz dicht beieinander, aber schließen einander aus. Die Abwesenheit von Leben ist der Tod und die Abwesenheit von Licht ist Finsternis; die Abwesenheit von Glauben ist Unglaube und die von Gehorsam ist Ungehorsam.

Vor uns entfaltet sich der geheimnisvolle Heilsplan unseres Gottes. In 1. Mose 1, 27 schuf Gott den Menschen nach Seinem Bilde in einem Geistesleib. In Kapitel 2, 7 bildete Gott der Herr ihn aus Erde in einem Fleischesleib. In Vers 18 sprach Gott: »Es ist nicht gut für den Menschen, dass er allein ist: Ich will ihm eine Hilfe schaffen, die zu ihm passt.« Danach schuf Gott der Herr alle Lebewesen, und zwar paarweise, aus Erde, denen Adam die Namensbezeichnung gab. Dann schaute sich Gott der Herr um, ob eine passende Gehilfin für Adam unter ihnen sei, fand aber keine (V. 20). Schließlich nahm Gott der Herr Eva aus Adam heraus und führte sie ihm zu; sie war Fleisch von seinem Fleisch und Gebein von seinem Gebein (Vv. 21-24). Hier liegt ein großes Geheimnis, und zwar schon im Hinblick auf Christus und die Gemeinde (Eph. 5, 30-32): So wie Eva aus Adam herausge­nommen und ihm zugeführt wurde, so war die Gemeinde in Christus, ist aus Ihm hervorgegangen und wird Ihm als reine Jungfrau zugeführt (2. Kor. 11, 2; Eph. 5, 27). ER ist der Wort-Bräutigam und sie die Wort-Braut; Er das Haupt und sie Sein Leib (Kol. 1, 18 u. a.). 

Am Anfang der Schöpfung befanden sich Himmel und Erde in einer für uns unvorstellbaren Harmonie, Wonne und Glückseligkeit. Das himmlische Heer brachte Gott Anbetung auf dem Throne dar. Der Herr besuchte die ersten Menschen in der Abendkühle im Paradies und hatte Gemeinschaft mit ihnen. Es gab keine Spur von Leid, Krankheit oder Tod. Auch Luzifer hatte Zutritt, wie es Hesekiel geheimnisvoll in Kap. 28 beschreibt: »… Der du das Bild der Vollkommenheit warst, voll von Weisheit und von vollendeter Schönheit: in Eden, dem Garten Gottes, befandest du dich … du warst ein gesalbter schirmender Cherub …« (V. 12-14)). Er war der erste »Gesalbte« und wurde zum Widersacher Gottes. Das ist für unser Thema über die Gesalbten in der Endzeit von großer Bedeutung.

Es genügte dem zum Widersacher gewordenen Engelfürsten jedoch nicht, die Katastrophe im Himmel angerichtet zu haben. Er sah, dass Gott Adam, Seinen Sohn, über alles Geschaffene auf Erden gesetzt hatte, und das gefiel ihm gar nicht. Adam und seine Mitregentin Eva waren der Souverän auf Erden. Der Widersacher, der selbst aus der himmlischen Ordnung gefallen war, riss die ersten Menschen auf Erden aus der göttlichen Ordnung in seinen Fall mit hinein. Als Geistwesen bemächtigte er sich dazu der hervorragendsten und listigsten Spezies aus dem Tierbereich (1. Mose 3, 1), die dem Menschen ohne Zweifel am nächsten stand, nämlich »des Schlang«, der aufrecht ging und reden konnte. 

Die Unterhaltung, die der Schlang mit Eva führte, wurde uns wiedergegeben. Erst durch die Verfluchung (V. 14) verlor dieses Tier seine Gestalt und ist zum Reptil geworden. Seitdem werden bis hin zur Offenbarung auf den Feind Gottes die Begriffe »Teufel, Satan, Drache und alte Schlange« verwendet.

Auf Erden geschah noch Schrecklicheres als im Himmel. Cherubim und Seraphim, alle himmlischen Wesen, die sich von Luzifer nicht beeinflussen ließen, blieben in der göttlichen Ordnung, nämlich in dem ihnen bestimmten Aufgabenbereich. Auf Erden jedoch geriet die gesamte Menschheit ganz und gar unter die Herrschaft Satans. Es gelang ihm, die ersten Menschen zu beeinflussen, an dem zu zweifeln, was Gott gesagt hatte, nämlich dass sie von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht essen sollten, und das heilige Gebot Gottes zu übertreten, worauf die Todesstrafe stand. Er sprach: »Euch werden die Augen aufgehen«, vom »Klugwerden« und vom »Sein wie Gott«. Der Feind behauptete: »Ihr werdet sicherlich nicht sterben …« das genaue Gegenteil von dem, was Gott der Herr gesagt hatte. Zuerst brachte Satan, indem er sich des Schlang bemächtigte, die Tierschöpfung in seine Gewalt, danach geriet Eva unter seinen Einfluss. Er stellte Gottes Wort in Frage, verdrehte den Ausspruch: »… von allen Bäumen darfst du essen …« in ein »nicht essen« (Man vergleiche Kap. 2, 16 mit Kap. 3, 1) und gab dem Gesagten einen verkehrten Sinn. Der Feind blieb seit jeher bei biblischen Themen, aber nicht bei der ursprünglichen Wahrheit; er leugnet das Wort nicht, er verdreht aber jedesmal den Sinn des Gesagten, verstrickt in endlose Argumente und untergräbt damit die Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes.

Es blieb nicht beim Fruchtessen; damit fing es an. Es blieb nicht bei der Augenlust, sie führt bis heute zur Fleischeslust. Er hat Eva nicht nur in Argumente verstrickt, er hat sie tatsächlich verführt, und zwar ehe die Vermehrung so stattfand, wie der Herr sie meinte, als Er zu dem Menschen sprach: »Seid fruchtbar und mehret euch …!« Was es bedeutet, wenn eine Frau verführt wird, ist allgemein bekannt. Auch wissen alle, was gemeint ist, wenn man sagt: »Er ist in Sünde gefallen.« Die Schrift sagt: »Wenn jemand eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und ihr beiwohnt …« (2. Mose 22, 15 u. a.). Nachdem der Schlang Eva verführt hatte, gab sie sich Adam hin, der sie vorher noch nicht erkannt hatte. Der Schlang hat Samen, das heißt, Nachkom­menschaft hinterlassen. Kain war sein natürliches Erzeugnis, so wie Abel das Erzeugnis Adams gewesen ist. Nachdem es in Kap. 3 ge­sche­hen war, steht in Kap. 4, 1: »Adam erkannte seine Frau Eva … und sie gebar einen Sohn, Kain … und sie fuhr fort und gebar nochmals, nämlich seinen Bruder Abel« — zwei grundverschiedene Söhne kamen zur Welt. Man muss Kapitel 3 und den ersten Teil von Kapitel 4 als zusammengehörend lesen. Die Vers- und Kapiteleinteilung gab es in den Schriftrollen noch nicht. 

Für uns unfassbar geschah es am selben Tag, und zwar ehe Gott der Herr zur Abendkühle in den Garten kam. Die Menschen versteckten sich daraufhin und Gott rief: »Adam, wo bist du? …« Adam und Eva hatten gleich danach mit Schürzen aus Feigenblättern die Schande ih­rer Blöße bedeckt. Gott der Herr nahm auf das Geschehene folgerichtig Bezug und legte die Strafe an die entsprechende Stelle — da liegt sie auch noch heute —, indem Er zu Eva sagte: »… mit Schmerzen wirst du Kinder gebären …« Vom Essen einer Frucht hat noch keine Frau Kinder bekommen, auch die erste nicht. In der Gesetzgebung gab Gott der Herr nicht ohne Grund die strenge Anordnung: »Auch mit keinem Tiere darfst du dich paaren und dich dadurch verunreinigen; und eine weibliche Person darf sich nicht vor ein Tier hinstellen, um sich von ihm begatten zu lassen: das wäre eine schändliche Versündigung.« (3. Mose 18, 23). 

Weil Adam sich unter den Einfluss Evas gebeugt hatte, kam es zu der Übertretung und dem Sündenfall. Deshalb lautet der Vorwurf an ihn: »Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört hast …« (1. Mose 3, 17). Adam traf die Hauptschuld, weil er das ihm gegebene Gebot Gottes übertrat, und deshalb steht geschrieben: »Wie in Adam alle sterben …« (1. Kor. 15, 22). Die Heils- und die Unheilsgeschichte nahmen von Anfang an ihren Lauf. Von dem Moment an war die Gemeinschaft der Menschen mit Gott zerstört. Von Gott getrennt musste das erste Paar das Paradies verlassen. Doch direkt mit dem »Verlorengehen« gab Gott die Heilsverheißung durch den Samen des Weibes (1. Mose 3, 15).

Als Gott mit Abraham den Bund schloss, forderte Er die Beschnei­dung am männlichen Glied. War es als Erinnerung an den »Wort-Gebot-Bruch« im Sündenfall gedacht? »Dies aber ist Mein Bund, den ihr halten sollt und der zwischen Mir und euch und deinen Nachkommen nach dir besteht: Alles Männliche soll bei euch beschnitten werden (1. Mose 17, 10). Die Beschneidung am Leibe erklärte Gott als das Bundeszeichen: »Ja, beschnitten soll werden sowohl der in deinem Hause geborene als auch der für Geld von dir gekaufte Knecht: darin soll Mein Bundeszeichen an eurem Leibe bestehen als ein ewiges Bundeszeichen! Ein unbeschnittener Männlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten worden ist, — ein solcher Mensch soll aus seinen Volksgenossen ausgerottet werden: Meinen Bund hat er gebrochen (1. Mose 17, 13-14). Die Beschneidung war Gott so wichtig, dass Er Mose überfiel und töten wollte, weil er seinen Sohn nicht beschnitten hatte (2. Mose 4, 24-26). Unter Josua ordnete Gott ebenfalls die Beschneidung für alle nach dem Exodus Geborenen an (Kap. 5). Auch der Erlöser wurde am achten Tag beschnitten und unterwarf sich damit der göttlichen Forderung (Luk. 2, 21-24). In der Bibel hat jede Anordnung ihre Bedeutung und ihren Sinn.

Paulus, der von Gott gelehrte Apostel und Lehrer, schreibt mit Bezug auf Abraham und die Beschneidung: »… und das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel für die Glaubensgerechtigkeit, die er im Zustande der Unbeschnittenheit besessen hatte. So sollte er der Vater aller derer werden, die ohne Beschneidung glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde …« (Röm. 4, 11). 

Im Neuen Bund, nach der Wiedergutmachung des Sündenfalls, gibt es für uns kein Gebot der körperlichen Beschneidung mehr. Jetzt soll die Vorhaut unseres Herzens beschnitten werden. Christus starb für die Beschnittenen und die Unbeschnittenen. Nun gilt, was Paulus schreibt: »Denn in Christus Jesus hat weder die Beschneidung noch das Unbeschnittensein irgendwelche Bedeutung, sondern nur der Glaube, der sich durch Liebe betätigt.« (Gal. 5, 6). »In ihm habt ihr auch die Beschneidung empfangen, nämlich eine solche, die nicht mit Händen vollzogen ist, nein, die in der Ablegung des Fleischesleibes besteht: die Beschneidung Christi, da ihr in der Taufe mit Ihm zusammen begraben worden seid. In Ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der Ihn aus den Toten auferweckt hat.« (Kol. 2, 11-12).

Der Baum des Lebens stand mitten im Garten und der Baum der Erkenntnis direkt daneben. Gehorsam und Ungehorsam, Leben und Tod sind ganz dicht beieinander, aber schließen einander aus. Die Abwesenheit von Leben ist der Tod und die Abwesenheit von Licht ist Finsternis; die Abwesenheit von Glauben ist Unglaube und die von Gehorsam ist Ungehorsam.