RUNDBRIEF März 2008

Der Ausgang wird herrlich sein

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„Ich habe von Anfang an den Ausgang kundgetan und seit der Vorzeit das, was noch ungeschehen war; Ich gebiete: Mein Ratschluss soll zustande kommen!, und alles, was Mir beliebt, führe Ich aus“ (Jes 46:10).

Als bibelgläubige Menschen sind wir davon überzeugt, dass Gott Seinen Heilsplan herrlich ausführen wird. Damals sagte der Herr Jesus zu den Gläubigen: „Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren umlagert seht, dann erkennet daran, dass seine Zerstörung nahe bevorsteht. Dann sollen die Gläubigen in Judäa ins Gebirge fliehen und die Bewohner der Stadt auswandern …“ (Luk 21:20-21). Der Leser und der Hörer merke auf! Das haben sie getan, sobald sie die Kriegsscharen sahen. Der bekannteste Geschichtsschreiber jener Zeit, Josephus Flavius, schreibt, dass alle, die an den Messias glaubten, Jerusalem verlassen haben, ehe es 70 n. Chr. zerstört wurde.

Dann spricht unser Herr von dem, was am Ende geschehen wird. Es werden Zeichen an Sonne und Mond zu sehen sein; Ratlosigkeit und Verzweiflung unter den Völkern herrschen; Erdbeben, Hungersnöte und teure Zeiten sich häufen. Dann sagt Er mit Bezug auf Israel: „Seht den Feigenbaum … So sollt auch ihr, wenn ihr alles dieses eintreten seht, erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist.“ (Luk 21; Matt 24). Wir sind die Generation, die das alles miterlebt.

Jetzt spricht der Herr ebenfalls zu den Gläubigen – zu denen, die Sein Wort glauben und die biblische Prophetie in der Erfüllung beobachten: „Wenn ihr hören werdet, dass die Verhandlungen über Jerusalem stattfinden – dann merket auf; dann sollen die wahrhaft Gläubigen aus allem religiösen Babylon fliehen und zum Herrn und dem Wort der Verheißung zurückkehren!“ Wir leben tatsächlich in einem ganz besonderen Zeitabschnitt, in dem sich die biblische Prophetie für die Endzeit vor unseren Augen erfüllt. Alles deutet auf die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft Christi hin, die nichts und niemand verhindern kann.

Satan konnte den Plan Gottes im Himmel nicht vereiteln, er konnte ihn im Paradies nicht vereiteln. Satan konnte auch den Plan Gottes mit Israel nicht zunichte machen, als er alle hebräischen Kinder töten ließ; denn Mose blieb am Leben, weil er zum Propheten bestimmt war. Es gelang dem Feind auch nicht, als Mirjam und Aaron sich ein Urteil über den Knecht Gottes erlaubten und in Frage stellten, dass er der Einzige war, mit dem Gott redete (4Mo 12). Auch nicht, als Korah und Dathan mitsamt den 250 Ältesten der Israeliten eine Spaltung in der Gemeinde verursachten (4Mo 16). Ja, er war der Einzige, dem Gott im feurigen Busch erschienen war und den der Herr zu Seinem Propheten bestimmt und mit einer besonderen Sendung ausgestattet hatte! Und er führte seinen Auftrag trotz aller Schwierigkeiten aus, bis er mit dem Volk an die Grenze des verheißenen Landes kam (5Mo 34). Dann setzte Gott Seinen Plan mit Josua fort.

Satan konnte den Heilsplan Gottes nicht zunichte machen, indem Herodes um des neugeborenen Erlösers willen alle Kinder unter zwei Jahren ermorden ließ. Satan konnte nichts verhindern, was im Plan Gottes enthalten war – auch durch den Verrat des Judas nicht. Immer hat Gott über allem gewaltet und dafür Sorge getragen, dass Sein Vorhaben zur Ausführung kam. Seine Entscheidung gilt für immer und ewig. So spricht unser Herr: „Ich will bauen Meine Gemeinde und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen!“ Dabei bleibt es, bis sie ohne Flecken und ohne Runzeln vor Seinem Angesicht in der Herrlichkeit erscheint (Eph 5:27).

Auch alle Irrlehrer, die schon in der Apostelzeit auftraten, konnten den Erlösungsplan nicht vereiteln. Selbst den falschen Propheten, die in der Endzeit auftreten, wird es nicht gelingen. Wenn Petrus schreibt: „Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren heimlich bei euch einführen werden …“ (2Pet 2:1), so weist er uns deutlich auf die Gefahr hin. Sogar nachdem Paulus den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hatte, traten Männer auf, die Irrlehren vortrugen und Jünger in ihre Gefolgschaft zogen (Apg 20:17-32). Ebenso werden auch heute einfältige Gläubige aus der Nachfolge Jesu Christi und aus der Gemeinde herausgelöst und in die Gefolgschaft von Menschen gezogen, die falsche Lehren vortragen.

Bereits im Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus wurde dem Engel der Gemeinde gesagt: „… du hast auch die geprüft, welche sich für Apostel ausgeben, ohne es zu sein, und hast Lügner in ihnen erkannt!“ (Offb 2:2). Ungeachtet dessen, welche Ansprüche auch gestellt werden: wenn die Verkündigung nicht mit der Lehre der Apostel des Lammes übereinstimmt (Apg 2:42), handelt es sich nach dem Zeugnis der Schrift um Irrlehren.

In dem Sendschreiben an die Gemeinde zu Pergamon beanstandet der Herr: „… denn du hast dort Leute unter dir, die an die Lehre Bileams sich halten …“ (Offb 2:14). Die »Lehre Bileams« stand offensichtlich im Gegensatz zur Lehre der Apostel. Man sollte es nicht für möglich halten, wie der Feind schon in die Urgemeinde eingedrungen ist und den Heilsplan Gottes vereiteln wollte! Nach dem Zeugnis der Schrift ist die Gemeinde doch die Stätte der göttlichen Offenbarung auf Erden, der Leib Christi und die Säule und Grundfeste der Wahrheit (1Tim 3:15). Keine Lüge hat ihren Ursprung in der Wahrheit (1Joh 2:21), sondern ist immer eine Verdrehung der Wahrheit. So kann zum Beispiel ein Thema biblisch sein, aber das, was von Menschen darüber gesagt oder geschrieben wird, kann völlig unbiblisch sein. So hat es im Garten Eden begonnen: Satan blieb zwar beim Thema, jedoch nicht bei der Wahrheit.

In dem Sendschreiben an den Engel der Gemeinde zu Thyatira wird ihm besonders zur Last gelegt: „Doch Ich habe an dir auszusetzen, dass du das Weib Isebel gewähren lässt, die sich für eine Prophetin ausgibt und als Lehrerin wirkt und Meine Knechte … verführt …“ (Offb 2:20). Es war doch sicher bekannt, dass Gott nur Apostel, Propheten, Lehrer etc. in die Gemeinde gesetzt hat, aber keine Apostelinnen, Prophetinnen und Lehrerinnen. Und dennoch geschah es schon zur Apostelzeit, dass sich eine Frau als Prophetin, als Lehrerin ausgab und sogar Knechte Gottes verführte. Die Absicht des Feindes war es von Anfang an zu verführen.

Durch den Propheten Hesekiel hat Gott uns schon sagen lassen, in welche Nöte Menschen gebracht werden, ja dass sogar Seelen getötet werden durch den Missbrauch einer Geistesgabe. So spricht der Herr: „Du aber, Menschensohn, tritt gegen die Töchter deines Volkes auf, die sich nach eigenem Gutdünken als Prophetinnen gebärden; sprich dich gegen sie aus und sage: »So hat Gott der Herr gesprochen: Wehe den Weibern, die da Zauberbinden zusammennähen für alle Handgelenke und Hüllen anfertigen für Köpfe jedes Körperwuchses, um Seelen zu fangen! Seelen wollt ihr töten, die zu Meinem Volke gehören, und Seelen erhaltet ihr euch zugute am Leben?!«“ (Hes 13:17-18).

In der Gemeinde zu Thyatira benutzte der Feind eine Gabenträgerin, um die Knechte Gottes irrezuführen, die sich von ihrer Gabe täuschen ließen, weil sie die Gabe der Unterscheidung der Geister nicht hatten. Sogar die Männer, die Verantwortung trugen, schauten respektvoll zu ihr auf und merkten dabei nicht, dass sie selbst und die Gemeinde den Respekt vor dem Wort Gottes verloren hatten. Die Gabe der Weissagung macht eine Frau nicht zu einer Prophetin und schon gar nicht zu einer geistlichen Lehrerin. Die vier Töchter des Philippus hatten die Gabe der Weissagung (Apg 21), waren aber keine Prophetinnen.

Die von Gott gesetzten Propheten gehören zum fünffachen Dienst in der Gemeinde (Eph 4:11), die Gabe der Weissagung wird unter die neun Geistesgaben eingeordnet (1Kor 12). Wenn im Alten Testament von einer Prophetin Mirjam (2 Mo 15), einer Prophetin Debora (Ri 4), einer Prophetin Hulda (2 Kön 22) und einer Prophetin die Rede ist, zu der Jesaja einging (Kap. 8:3), so hatte keine von ihnen einen Dienst, der die Gesamtgemeinde betraf. So war es auch mit der Prophetin Hannah, von der wir in Lk 2:36-38 lesen. Alles, was zum Heilsplan gehört, wurde Seinen Knechten, den Propheten und Aposteln geoffenbart (Eph 3:5; Offb 10:7 u. a.). Auch Dienste und Gaben müssen biblisch eingeordnet und da gelassen werden, wo sie hingehören.

Satan tritt immer da auf, wo der Geist Gottes in besonderer Weise in einer Gemeinde wirkt. Und immer tut er es mit derselben Absicht: die göttliche Ordnung zu zerstören, das in Frage zu stellen und zu verdrehen, was Gott gesagt hat, alles durcheinander zu bringen und die Boten Gottes unglaubwürdig zu machen, um das Werk und den Plan Gottes zu vereiteln. Doch der Ratschluss Gottes bleibt ewig bestehen. Die Gemeinde Jesu Christi wird von der Hölle nicht überwältigt werden. Die Braut des Lammes kann vorübergehend aus dem Gleichschritt geraten, wie Bruder Branham es in einer Vision sah, aber sie kann nicht verführt werden. Sie wird in den Gleichschritt zurückgebracht, wird rein und heilig am Hochzeitsmahl teilnehmen (Offb 19).

Satan wütet besonders gegen die wahre Gemeinde und gegen Israel, weil sie zu einem heilsgeschichtlichen Zweck bestimmt sind. Die Welt hätte nie von einem Kindermord im alten Ägypten gehört, wenn Mose nicht von Geburt an zum Propheten für Israel bestimmt gewesen wäre. Es hätte auch keinen Kindermord zu Bethlehem gegeben, wenn nicht der Sohn Gottes in Bethlehem geboren worden wäre.

Werfen wir einen Blick in unsere Zeit: Satan hat alle großen Evangelisten und Gemeinden in Ruhe gelassen. Nur einer musste durch die schlimmsten Prüfungen gehen, auch in der Gemeinde (siehe Predigt vom 28.09.1958 u. a.).

Es war William Branham, der von seiner Geburt (Jer 1:5) bis zum Ende seines Lebens Gott geweiht war. Als er sieben Jahre alt war, hörte er eine Stimme aus einem Wirbelsturm, die aus einer Baumkrone kam und ihm zurief: „Trinke und rauche nie und beflecke in keiner Weise deinen Leib; denn du musst für Mich ein Werk tun, wenn du älter wirst.“ (Ein Mann von Gott gesandt). Er war ein verheißener Prophet mit einem Dienst, der mit der göttlichen Heilsgeschichte in der Endzeit verbunden ist. Die Angriffe kamen aus der Geistlichkeit der verschiedenen Denominationen, und sie kamen deswegen, weil er als Mann von Gott gesandt die reine biblische Lehre verkündigte, die nicht in die Satzungen ihrer Glaubensgemeinschaften hineinpasste.

Der schlimmste Angriff jedoch war, als ihn jemand, der ihm anfänglich nahe stand, bei der Steuerbehörde angezeigt hat. Bruder Branham kannte sich offensichtlich mit den Gepflogen­heiten auf Erden nicht so gut aus wie im Reiche Gottes. In seinen Versammlungen haben Menschen Schecks in das Opfer getan, die auf seinen Namen ausgestellt waren und von ihm unterschrieben wurden, um die Kosten der jeweiligen Versammlungen zu begleichen. Dann wurde ihm ein ganzer Karton voll solcher Schecks vorgelegt und er wurde beschuldigt, das Geld privat verwendet zu haben, ohne es zu versteuern. Es ging dabei um eine halbe Million Dollar. Das Finanzamt forderte von ihm über dreihunderttausend Dollar als Steuernach-zahlung. Sein Reisepass wurde eingezogen, er durfte das Land nicht verlassen. Fünf Jahre lang dauerte dieses Verfahren. Er hat mit mir darüber gesprochen und bedauert, dass er die Einladung, zusammen mit David DuPlessis nach Deutschland zu kommen, deshalb nicht wahrnehmen konnte. Seine für das Jahr 1959 geplante Reise nach Sydney, Australien, musste er ebenfalls absagen, weil er die Vereinigten Staaten nicht verlassen durfte. Er hat mir auch anvertraut, wer die Summe von vierzigtausend Dollar, auf die sich der Rechtsanwalt und das Finanzamt geeinigt hatten, schließlich für ihn bezahlt hat.

Am 28. November 1963 sprach Bruder Branham unter anderem auch über diese Steuerangelegenheit. Er sagte: „Jetzt sind es fünf Jahre, und ich frage mich, was ich verkehrt gemacht habe. Ich fühle mich so schlecht in meinem Herzen. Ich war so zerschlagen und mir war nicht bewusst, was es sein könnte. Ich war einfach sehr niedergeschlagen … Die Behörden hatten eine Untersuchung gegen mich eingeleitet und sagten mir, ich schulde 300.000 Dollar. Sie gestatteten nicht, dass ich fortgehe – ich musste bleiben, während die Ermittlungen liefen. Ich war in den letzten vier bis fünf Jahren so niedergeschlagen …“
Hätte der größte Mann Gottes unserer Zeit nicht den wichtigsten Auftrag in Verbindung mit dem Heilsplan Gottes zu erfüllen gehabt (Mal. 3:23; Matt 17:11; Mk 9:12), dann hätte der Teufel ihn in Ruhe gelassen. Noch einmal sagt er: „Ich habe diese schwere Last gespürt. Ich habe geweint und gebetet. Ich frage mich: ,Was kann ich tun? Was habe ich getan? …‘“

Schon der Prophet Jeremia musste erleben, dass man ihn anzeigen wollte. So steht es geschrieben: „… Ach, ich habe viele schon flüstern hören – Grauen ringsum! –: »Zeigt ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle, die zu meiner Freundschaft gehören, lauern auf einen Fehltritt von mir: »Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn in der Gewalt haben und Rache an ihm nehmen können!«“ (Jer 20:7-13). Das kann jedem Knecht Gottes widerfahren. Eifersucht zwingt zur religiösen Verfolgung wie bei Kain, der ein Kind des Teufels war (1Joh 3:12). Unser Herr hat dies alles doch schon vorausgesagt: „Ja, es kommt die Stunde, wo jeder, der euch tötet, Gott eine Opfergabe darzubringen meint.“ (Joh 16:2).

Wir können über all diese Bibelstellen sprechen; doch erst dann, wenn sie bei uns wahr werden, bekommen wir die Auswirkung zu spüren. Wir können über den Fall Luzifers und über den Anhang, den er mitgerissen hat, sprechen, über Eva, über die Verführung, über Adam, der ungehorsam war und in die Verführung hineingezogen wurde. Wir können uns auch auf das, was schon im Urchristentum in den Gemeinden geschah, und besonders auf das, was in den sieben Sendschreiben behandelt wurde, beziehen, doch jetzt geht es nicht mehr um die lange hinter uns liegende Vergangenheit. Es geht jetzt darum, was Gott tut, aber auch darum, in welch einer Weise Satan sich eingeschlichen hat und den Heilsplan Gottes in der Endphase vereiteln möchte.

Viele von euch können sich noch an die gewaltigen Segnungen in den sechziger und besonders in den siebziger Jahren erinnern. Nach dem Heimgang Bruder Branhams trat die Endzeitbotschaft von diesem Ort aus, wie Gott es von Ewigkeit her bestimmt hat, einen Siegeszug rund um die Welt an. Die lokale Gemeinde wuchs geistlich und zahlenmäßig. Die Segnungen Gottes waren in jeder Versammlung spürbar und erlebbar. Oft hat der Herr in dieser Zeit mit uns geredet und uns die Geheimnisse Seines Wortes kundgetan, wie Er sie Seinem Knecht und Propheten geoffenbart hat. Es kamen Menschen von überall her, um die reine Botschaft, das wahre Wort zu hören und ein Erlebnis mit dem Auferstandenen zu machen.

Doch dieser beinahe „paradiesische“ Zustand hat dem Feind überhaupt nicht gefallen. So setzte er gegen Ende der siebziger Jahre alles daran, das Werk und die Gemeinde zu zerstören. Bei Eva genügte die Verdrehung eines Wortes in 1Mo 3, um die ganze Menschheit in den Sündenfall zu stürzen, wie Bruder Branham es sehr oft mit Nachdruck betonte. Hier hat Satan, um dem Werk Gottes den Todesstoß zu versetzen, durch den Mund derer, die sich von der Gemeinde lösten, eine Bibelstelle nach der anderen und ein Zitat nach dem anderen verdreht. Es ging hauptsächlich darum, den von Gott eingesetzten Träger des Wortes unglaubwürdig zu machen. Dafür wurden die unvorstellbarsten Beschuldigungen erfunden, die in den Behauptungen gipfelten, er sei der Antichrist, ein Sodomit und der Brautverführer. Bezeichnend ist, dass alles hinter seinem Rücken eingefädelt und verbreitet wurde. Paulus hat die Aktionen solcher Leute deutlich beschrieben:

„Ein offenes Grab ist ihre Kehle,

mit ihren Zungen reden sie Trug.

Otterngift ist unter ihren Lippen.

Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.

Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen.

Verwüstung und Unheil sind auf ihren Wegen,

und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

Keine Furcht Gottes steht ihnen vor Augen.“ (Röm 3:13-18).

Was die Ehe betrifft, missbrauchte Satan das Wort in 1Kor 7, um seine Deutung weiterzugeben. Als wäre es selbstverständlich, sagte eine Frau, die sich von der Gemeinde losgesagt hatte, plötzlich zu ihrem Mann: „Ich kann mich ja von dir trennen, ich muss nur allein bleiben; so hat es Paulus in 1Kor 7 gesagt.“ So lautete die satanische Erzlüge in Verbindung mit der geplanten Zerstörung. Doch so steht es ja gar nicht geschrieben, und vor Vers 11 steht immer noch Vers 10 und der lautet: „Den Verheirateten aber gebiete ich – nein, nicht ich, sondern der Herr, dass eine Frau sich von ihrem Manne nicht scheiden soll.“ Hier spricht nicht Paulus, hier hat der Herr gesprochen. Ist die Aussage nicht klar genug? Stimmt sie nicht mit allen Bibelstellen überein, die dieses Thema behandeln, und mit dem, was Bruder Branham gelehrt und besonders in der Predigt „Heirat und Scheidung“ auf Geheiß des Herrn dargelegt hat?

In Vers 11 wird lediglich für den Fall, dass es bereits geschehen war, gesagt: „Hat sie sich aber schon geschieden, so soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder versöhnen.“ Also nicht, wenn sie sich irgendwann in Zukunft trennt oder scheiden lässt, sondern wenn es bereits geschehen ist, soll sie allein bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen. Alle anderen Bibelstellen, die dieses Thema betreffen, wurden außer Acht gelassen, indem Satan ein Wortspiel mit „Trennung“ und „Scheidung“ machte.

Alle, die entrückt werden möchten, müssen, wenn sie auf die Verführung Satans hereingefallen sind und sich mündlich oder schriftlich beeinflussen ließen, von diesem Bann gelöst werden. Nur so kann die göttliche Ordnung innerhalb der Gemeinde, der Familie und der Ehe wiederhergestellt werden, angefangen mit 1Kor 11:3: „Ich möchte euch aber zu bedenken geben, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott.“

Wie alle im Volk Israel, die von den giftigen Schlangen gebissen wurden, zur ehernen Schlange aufschauen mussten, um geheilt zu werden, so müssen jetzt alle, die von dem tödlichen Gift der Schlange vergiftet wurden, auf Christus, den Erlöser blicken, denn Er hat der Schlange den Kopf zertreten. Nur im gläubigen Aufblick zu dem Gekreuzigten werden alle von dem Gift des geistlichen Todes geheilt (Joh 3:14-17).

Zunächst schien es auch, als sei hier im Missions-Zentrum alles zu Ende. Wir hatten gerade die beiden Missionsgebäude fertiggestellt, wie der Herr am 18. Juli 1976 geboten hatte, als die ganze Hölle sich aufmachte. Doch Gott hat nicht zugelassen, dass Satan Seinen Plan vereitelt, und hat einen neuen Anfang geschenkt. Er hat Sein Werk gemäß Seinem Willen fortgesetzt: Millionen Menschen durften seither weltweit das reine Wort hören, unzählige Seelen sind gerettet und aus aller geistlichen Verwirrung herausgeführt worden. Die Zubereitung der Brautgemeinde ist in Übereinstimmung mit dem geoffenbarten Wort vorangeschritten.

Einige Jahre nach dem ersten Angriff schlug Satan ein zweites Mal zu: Jemand erstattete am 25. August 1987 bei der Steuerbehörde Anzeige gegen mich wegen Steuerhinter-ziehung. Erst nach Abschluss des Verfahrens erfuhr ich, dass es jemand war, der mir nahe stand. Natürlich glaubt man Familienangehörigen, wenn sie eine solche Beschuldigung vorbringen. Es wurden ohne mein Wissen weitere sechs Männer als Zeugen befragt, die früher als Brüder zur Gemeinde gehört hatten. Aufgrund dessen, was zu Protokoll gegeben wurde, kamen am 31. Oktober 1989, dem Reformationstag, einem Montag, sechs Männer, Steuerfahnder und Polizeibeamte aus Düsseldorf, schon vor 8.00 Uhr morgens zum Missionszentrum. Sie durchsuchten Privat- und Büroräume und beschlagnahmten alle vorhandenen Unterlagen. Kistenweise wurden sie abtransportiert. Man legte mir insgesamt 19 Anklagepunkte zur Last. Der Freien Volksmission wurde sofort der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt. Die Forderung lautete 340 000 DM Körperschaftssteuer und 220 000 DM Vermögenssteuer. Diese Beträge hätten wir niemals aufbringen können. Aus menschlicher Sicht schien es wieder das Ende des Missionswerkes und der Gemeinde zu sein.

Zweifellos war es die Führung des Herrn, dass der Leiter des Krefelder Finanzamtes für mich eintrat, so dass ich nicht in Untersuchungshaft genommen wurde, wie es beabsichtigt war. Zur Ehre Gottes darf ich sagen, dass ich in den Jahren, die das Verfahren dauerte, keine einzige Reise absagen musste und dem Herrn in aller Treue weiter dienen konnte. Zum Erstaunen aller Ermittlungsbeamten, der Rechtsanwälte und des Gerichts gab es nach eingehender jahrelanger Prüfung weder privat noch in der Mission eine einzige Unregelmäßigkeit. Im Dezember 1999 erging in meinem Beisein beim Oberfinanzgericht Düsseldorf endlich der Freispruch, wie aus dem Zeitungsartikel auf Seite 12 und 13 ersichtlich.

Niemand kann sich vorstellen, was ich in all den Jahren, die das Verfahren gedauert hat, durchgemacht habe. Immer wieder musste ich mich in lange zurückliegende Vorgänge einarbeiten, um Anschuldigungen auszuräumen, immer wieder musste ich mich mit Rechtsanwälten und der Steuerbehörde auseinandersetzen. Doch am Ende durften wir aufs Neue erleben, dass der Sieg unseres Herrn offenbar wurde. Gott ist nicht nur mit Seinem Knecht und Propheten William Branham während der fünf Jahre der schweren Prüfung gewesen, Er hat auch mir während der vielen Jahre der schwersten Prüfung beigestanden. Satan wollte mit aller Macht das Vertrauen in den Träger des Wortes zerstören und somit die Verbreitung der reinen Endzeitbotschaft vereiteln. Das ist ihm nicht gelungen, denn so lautet das So spricht der Herr vom 11. Juni 1933: „So wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du mit einer Botschaft gesandt, die dem zweiten Kommen Christi vorausgehen wird.“ Diese Botschaft trage ich im Auftrag Gottes kraft göttlicher Berufung und Sendung weiter, seitdem Bruder Branham heimgegangen ist.

Der Anzeigenerstatter hat nach einem Gespräch, bei dem auch Rev. Pearry Green zugegen war, der Mission einen Teil der entstandenen Kosten, nämlich 30 000 Euro, erstattet. Doch von einem Schuldgefühl und einer Reue ist leider bis heute nichts zu sehen. War es wirklich endgültig? Gibt es kein Zurück? Wird das Gnadenangebot Gottes ausgeschlagen? Gilt im Neuen Testament nicht mehr, was Gott im Alten ausgesprochen hat: „Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter missachtet!“? (5Mo 27:16; Mk 7:10). Soll der Ruf- und Seelenmord angesichts der nahen Wiederkunft Jesu Christi noch weiter fortgesetzt werden? Soll die Feindschaft bis ans Ende bestehen bleiben? Können Menschen, die einander nicht einmal grüßen, wirklich bereit sein, um entrückt zu werden?! Ich rufe heute alle, die der Botschaft Gottes Glauben geschenkt haben, zum Gebet und zum Fasten auf, damit Gott den Angriffen des Feindes Einhalt gebietet und Sein Gnadenwerk herrlich vollendet.

Ich beklage mich nicht und klage auch nicht an. Ich freue mich aber darüber, dass auch keiner der persönlichen Anklagepunkte wahr ist (Matt 5:10-12). Wäre nur einer wahr, dann hätte der Herr selbst den ersten Fehler bei meiner Berufung gemacht. Es ist alles an Gott vorbeigegangen und alle müssen sich jetzt entscheiden, ob sie die Worte Gottes oder die der Rufmörder glauben. Paulus hat ja ein ganzes Kapitel, nämlich 2Kor 11, dazu benutzt, um wie schon in Kap. 6 all die Prüfungen zu schildern, durch die er zu gehen hatte. Mit ihm kann auch ich ausrufen: „Doch der Herr ist mir beigestanden und hat mir Kraft verliehen, damit durch mich die Verkündigung zum Abschluss gebracht würde und alle Heiden sie zu hören bekamen; so bin ich denn aus dem Löwenrachen glücklich errettet worden.“ (2Tim 4:17)

In der Urgemeinde trugen die Apostel und Ältesten die Verantwortung für alle lehrmäßigen Entscheidungen (Apg 15 u. a.), denn nur in die Gemeinde hat Gott die verschiedenen Dienste eingesetzt, und zwar zu ihrer Auferbauung. Es gab auch immer nur eine lokale Gemeinde an den verschiedenen Orten. Spaltungen kommen immer vom Feind. Mit Blick auf die so nahe gerückte Wiederkunft Jesu Christi muss betont werden, dass die Gläubigen in der Urgemeinde, weil sie unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes stand, ein Herz und eine Seele waren. Es gab noch keine Trennungen, keine falschen Brüder und keine falschen Lehren. Wir erleben jetzt, dass wir zu dem Uranfang zurückgebracht werden. Deshalb müssen alle Spaltungen, die ja aufgrund fremder Lehren zustande gekommen sind, aufhören und die reine biblische Lehre verkündigt werden.

Die Einheit in einer lokalen Gemeinde ist ganz wichtig. Unser Herr spricht: „Ein Reich, ein Haus – und natürlich auch eine Gemeinde – die uneins ist, wird keinen Bestand haben“ und „Wer nicht für Mich ist, ist gegen Mich“ und „Wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut“. Bruder Branham ließ in der Zeit der Krise seine Gemeinde folgendes Gelöbnis ablegen:

„Ich verspreche feierlich, die Branham-Kapelle, geleitet durch ihren Pastor William Branham, in all ihren Programmen zu unterstützen. Ich verspreche, nichts gegen Bruder Branham noch gegen eines seiner Vorhaben zu sagen und werde jeden zurechtweisen, der solches tut. Ich werde zu ihm stehen, ob richtig oder verkehrt, wie er zu Gott steht.“

So spricht der Herr zu den Seinen: „… siehe, auf Meine beiden Handflächen habe Ich dich gezeichnet: deine Mauern stehen Mir allezeit vor Augen. 

Deine Erbauer eilen schon herbei, deine Zerstörer und Verwüster aber ziehen weg aus dir.

Erhebe deine Augen und blicke rings um dich: sie haben sich alle schon versammelt und kommen zu dir!“ (Jes 49:16-18)

„Ich habe von Anfang an den Ausgang kundgetan und seit der Vorzeit das, was noch ungeschehen war; Ich gebiete: Mein Ratschluss soll zustande kommen!, und alles, was Mir beliebt, führe Ich aus“ (Jes 46:10).

Als bibelgläubige Menschen sind wir davon überzeugt, dass Gott Seinen Heilsplan herrlich ausführen wird. Damals sagte der Herr Jesus zu den Gläubigen: „Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren umlagert seht, dann erkennet daran, dass seine Zerstörung nahe bevorsteht. Dann sollen die Gläubigen in Judäa ins Gebirge fliehen und die Bewohner der Stadt auswandern …“ (Luk 21:20-21). Der Leser und der Hörer merke auf! Das haben sie getan, sobald sie die Kriegsscharen sahen. Der bekannteste Geschichtsschreiber jener Zeit, Josephus Flavius, schreibt, dass alle, die an den Messias glaubten, Jerusalem verlassen haben, ehe es 70 n. Chr. zerstört wurde. 

Dann spricht unser Herr von dem, was am Ende geschehen wird. Es werden Zeichen an Sonne und Mond zu sehen sein; Ratlosigkeit und Verzweiflung unter den Völkern herrschen; Erdbeben, Hungersnöte und teure Zeiten sich häufen. Dann sagt Er mit Bezug auf Israel: „Seht den Feigenbaum … So sollt auch ihr, wenn ihr alles dieses eintreten seht, erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist.“ (Luk 21; Matt 24). Wir sind die Generation, die das alles miterlebt. 

Jetzt spricht der Herr ebenfalls zu den Gläubigen – zu denen, die Sein Wort glauben und die biblische Prophetie in der Erfüllung beobachten: „Wenn ihr hören werdet, dass die Verhandlungen über Jerusalem stattfinden – dann merket auf; dann sollen die wahrhaft Gläubigen aus allem religiösen Babylon fliehen und zum Herrn und dem Wort der Verheißung zurückkehren!“ Wir leben tatsächlich in einem ganz besonderen Zeitabschnitt, in dem sich die biblische Prophetie für die Endzeit vor unseren Augen erfüllt. Alles deutet auf die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft Christi hin, die nichts und niemand verhindern kann. 

Satan konnte den Plan Gottes im Himmel nicht vereiteln, er konnte ihn im Paradies nicht vereiteln. Satan konnte auch den Plan Gottes mit Israel nicht zunichte machen, als er alle hebräischen Kinder töten ließ; denn Mose blieb am Leben, weil er zum Propheten bestimmt war. Es gelang dem Feind auch nicht, als Mirjam und Aaron sich ein Urteil über den Knecht Gottes erlaubten und in Frage stellten, dass er der Einzige war, mit dem Gott redete (4Mo 12). Auch nicht, als Korah und Dathan mitsamt den 250 Ältesten der Israeliten eine Spaltung in der Gemeinde verursachten (4Mo 16). Ja, er war der Einzige, dem Gott im feurigen Busch erschienen war und den der Herr zu Seinem Propheten bestimmt und mit einer besonderen Sendung ausgestattet hatte! Und er führte seinen Auftrag trotz aller Schwierigkeiten aus, bis er mit dem Volk an die Grenze des verheißenen Landes kam (5Mo 34). Dann setzte Gott Seinen Plan mit Josua fort.

Satan konnte den Heilsplan Gottes nicht zunichte machen, indem Herodes um des neugeborenen Erlösers willen alle Kinder unter zwei Jahren ermorden ließ. Satan konnte nichts verhindern, was im Plan Gottes enthalten war – auch durch den Verrat des Judas nicht. Immer hat Gott über allem gewaltet und dafür Sorge getragen, dass Sein Vorhaben zur Ausführung kam. Seine Entscheidung gilt für immer und ewig. So spricht unser Herr: „Ich will bauen Meine Gemeinde und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen!“ Dabei bleibt es, bis sie ohne Flecken und ohne Runzeln vor Seinem Angesicht in der Herrlichkeit erscheint (Eph 5:27). 

Auch alle Irrlehrer, die schon in der Apostelzeit auftraten, konnten den Erlösungsplan nicht vereiteln. Selbst den falschen Propheten, die in der Endzeit auftreten, wird es nicht gelingen. Wenn Petrus schreibt: „Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren heimlich bei euch einführen werden …“ (2Pet 2:1), so weist er uns deutlich auf die Gefahr hin. Sogar nachdem Paulus den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hatte, traten Männer auf, die Irrlehren vortrugen und Jünger in ihre Gefolgschaft zogen (Apg 20:17-32). Ebenso werden auch heute einfältige Gläubige aus der Nachfolge Jesu Christi und aus der Gemeinde herausgelöst und in die Gefolgschaft von Menschen gezogen, die falsche Lehren vortragen.

Bereits im Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus wurde dem Engel der Gemeinde gesagt: „… du hast auch die geprüft, welche sich für Apostel ausgeben, ohne es zu sein, und hast Lügner in ihnen erkannt!“ (Offb 2:2). Ungeachtet dessen, welche Ansprüche auch gestellt werden: wenn die Verkündigung nicht mit der Lehre der Apostel des Lammes übereinstimmt (Apg 2:42), handelt es sich nach dem Zeugnis der Schrift um Irrlehren. 

In dem Sendschreiben an die Gemeinde zu Pergamon beanstandet der Herr: „… denn du hast dort Leute unter dir, die an die Lehre Bileams sich halten …“ (Offb 2:14). Die »Lehre Bileams« stand offensichtlich im Gegensatz zur Lehre der Apostel. Man sollte es nicht für möglich halten, wie der Feind schon in die Urgemeinde eingedrungen ist und den Heilsplan Gottes vereiteln wollte! Nach dem Zeugnis der Schrift ist die Gemeinde doch die Stätte der göttlichen Offenbarung auf Erden, der Leib Christi und die Säule und Grundfeste der Wahrheit (1Tim 3:15). Keine Lüge hat ihren Ursprung in der Wahrheit (1Joh 2:21), sondern ist immer eine Verdrehung der Wahrheit. So kann zum Beispiel ein Thema biblisch sein, aber das, was von Menschen darüber gesagt oder geschrieben wird, kann völlig unbiblisch sein. So hat es im Garten Eden begonnen: Satan blieb zwar beim Thema, jedoch nicht bei der Wahrheit.

In dem Sendschreiben an den Engel der Gemeinde zu Thyatira wird ihm besonders zur Last gelegt: „Doch Ich habe an dir auszusetzen, dass du das Weib Isebel gewähren lässt, die sich für eine Prophetin ausgibt und als Lehrerin wirkt und Meine Knechte … verführt …“ (Offb 2:20). Es war doch sicher bekannt, dass Gott nur Apostel, Propheten, Lehrer etc. in die Gemeinde gesetzt hat, aber keine Apostelinnen, Prophetinnen und Lehrerinnen. Und dennoch geschah es schon zur Apostelzeit, dass sich eine Frau als Prophetin, als Lehrerin ausgab und sogar Knechte Gottes verführte. Die Absicht des Feindes war es von Anfang an zu verführen. 

Durch den Propheten Hesekiel hat Gott uns schon sagen lassen, in welche Nöte Menschen gebracht werden, ja dass sogar Seelen getötet werden durch den Missbrauch einer Geistesgabe. So spricht der Herr: „Du aber, Menschensohn, tritt gegen die Töchter deines Volkes auf, die sich nach eigenem Gutdünken als Prophetinnen gebärden; sprich dich gegen sie aus und sage: »So hat Gott der Herr gesprochen: Wehe den Weibern, die da Zauberbinden zusammennähen für alle Handgelenke und Hüllen anfertigen für Köpfe jedes Körperwuchses, um Seelen zu fangen! Seelen wollt ihr töten, die zu Meinem Volke gehören, und Seelen erhaltet ihr euch zugute am Leben?!«“ (Hes 13:17-18).

In der Gemeinde zu Thyatira benutzte der Feind eine Gabenträgerin, um die Knechte Gottes irrezuführen, die sich von ihrer Gabe täuschen ließen, weil sie die Gabe der Unterscheidung der Geister nicht hatten. Sogar die Männer, die Verantwortung trugen, schauten respektvoll zu ihr auf und merkten dabei nicht, dass sie selbst und die Gemeinde den Respekt vor dem Wort Gottes verloren hatten. Die Gabe der Weissagung macht eine Frau nicht zu einer Prophetin und schon gar nicht zu einer geistlichen Lehrerin. Die vier Töchter des Philippus hatten die Gabe der Weissagung (Apg 21), waren aber keine Prophetinnen. 

Die von Gott gesetzten Propheten gehören zum fünffachen Dienst in der Gemeinde (Eph 4:11), die Gabe der Weissagung wird unter die neun Geistesgaben eingeordnet (1Kor 12). Wenn im Alten Testament von einer Prophetin Mirjam (2 Mo 15), einer Prophetin Debora (Ri 4), einer Prophetin Hulda (2 Kön 22) und einer Prophetin die Rede ist, zu der Jesaja einging (Kap. 8:3), so hatte keine von ihnen einen Dienst, der die Gesamtgemeinde betraf. So war es auch mit der Prophetin Hannah, von der wir in Lk 2:36-38 lesen. Alles, was zum Heilsplan gehört, wurde Seinen Knechten, den Propheten und Aposteln geoffenbart (Eph 3:5; Offb 10:7 u. a.). Auch Dienste und Gaben müssen biblisch eingeordnet und da gelassen werden, wo sie hingehören.

Satan tritt immer da auf, wo der Geist Gottes in besonderer Weise in einer Gemeinde wirkt. Und immer tut er es mit derselben Absicht: die göttliche Ordnung zu zerstören, das in Frage zu stellen und zu verdrehen, was Gott gesagt hat, alles durcheinander zu bringen und die Boten Gottes unglaubwürdig zu machen, um das Werk und den Plan Gottes zu vereiteln. Doch der Ratschluss Gottes bleibt ewig bestehen. Die Gemeinde Jesu Christi wird von der Hölle nicht überwältigt werden. Die Braut des Lammes kann vorübergehend aus dem Gleichschritt geraten, wie Bruder Branham es in einer Vision sah, aber sie kann nicht verführt werden. Sie wird in den Gleichschritt zurückgebracht, wird rein und heilig am Hochzeitsmahl teilnehmen (Offb 19). 

Satan wütet besonders gegen die wahre Gemeinde und gegen Israel, weil sie zu einem heilsgeschichtlichen Zweck bestimmt sind. Die Welt hätte nie von einem Kindermord im alten Ägypten gehört, wenn Mose nicht von Geburt an zum Propheten für Israel bestimmt gewesen wäre. Es hätte auch keinen Kindermord zu Bethlehem gegeben, wenn nicht der Sohn Gottes in Bethlehem geboren worden wäre. 

Werfen wir einen Blick in unsere Zeit: Satan hat alle großen Evangelisten und Gemeinden in Ruhe gelassen. Nur einer musste durch die schlimmsten Prüfungen gehen, auch in der Gemeinde (siehe Predigt vom 28.09.1958 u. a.). 

Es war William Branham, der von seiner Geburt (Jer 1:5) bis zum Ende seines Lebens Gott geweiht war. Als er sieben Jahre alt war, hörte er eine Stimme aus einem Wirbelsturm, die aus einer Baumkrone kam und ihm zurief: „Trinke und rauche nie und beflecke in keiner Weise deinen Leib; denn du musst für Mich ein Werk tun, wenn du älter wirst.“ (Ein Mann von Gott gesandt). Er war ein verheißener Prophet mit einem Dienst, der mit der göttlichen Heilsgeschichte in der Endzeit verbunden ist. Die Angriffe kamen aus der Geistlichkeit der verschiedenen Denominationen, und sie kamen deswegen, weil er als Mann von Gott gesandt die reine biblische Lehre verkündigte, die nicht in die Satzungen ihrer Glaubensgemeinschaften hineinpasste. 

Der schlimmste Angriff jedoch war, als ihn jemand, der ihm anfänglich nahe stand, bei der Steuerbehörde angezeigt hat. Bruder Branham kannte sich offensichtlich mit den Gepflogen­heiten auf Erden nicht so gut aus wie im Reiche Gottes. In seinen Versammlungen haben Menschen Schecks in das Opfer getan, die auf seinen Namen ausgestellt waren und von ihm unterschrieben wurden, um die Kosten der jeweiligen Versammlungen zu begleichen. Dann wurde ihm ein ganzer Karton voll solcher Schecks vorgelegt und er wurde beschuldigt, das Geld privat verwendet zu haben, ohne es zu versteuern. Es ging dabei um eine halbe Million Dollar. Das Finanzamt forderte von ihm über dreihunderttausend Dollar als Steuernach-zahlung. Sein Reisepass wurde eingezogen, er durfte das Land nicht verlassen. Fünf Jahre lang dauerte dieses Verfahren. Er hat mit mir darüber gesprochen und bedauert, dass er die Einladung, zusammen mit David DuPlessis nach Deutschland zu kommen, deshalb nicht wahrnehmen konnte. Seine für das Jahr 1959 geplante Reise nach Sydney, Australien, musste er ebenfalls absagen, weil er die Vereinigten Staaten nicht verlassen durfte. Er hat mir auch anvertraut, wer die Summe von vierzigtausend Dollar, auf die sich der Rechtsanwalt und das Finanzamt geeinigt hatten, schließlich für ihn bezahlt hat. 

Am 28. November 1963 sprach Bruder Branham unter anderem auch über diese Steuerangelegenheit. Er sagte: „Jetzt sind es fünf Jahre, und ich frage mich, was ich verkehrt gemacht habe. Ich fühle mich so schlecht in meinem Herzen. Ich war so zerschlagen und mir war nicht bewusst, was es sein könnte. Ich war einfach sehr niedergeschlagen … Die Behörden hatten eine Untersuchung gegen mich eingeleitet und sagten mir, ich schulde 300.000 Dollar. Sie gestatteten nicht, dass ich fortgehe – ich musste bleiben, während die Ermittlungen liefen. Ich war in den letzten vier bis fünf Jahren so niedergeschlagen …“ Hätte der größte Mann Gottes unserer Zeit nicht den wichtigsten Auftrag in Verbindung mit dem Heilsplan Gottes zu erfüllen gehabt (Mal. 3:23; Matt 17:11; Mk 9:12), dann hätte der Teufel ihn in Ruhe gelassen. Noch einmal sagt er: „Ich habe diese schwere Last gespürt. Ich habe geweint und gebetet. Ich frage mich: ,Was kann ich tun? Was habe ich getan? …‘“ 

Schon der Prophet Jeremia musste erleben, dass man ihn anzeigen wollte. So steht es geschrieben: „… Ach, ich habe viele schon flüstern hören – Grauen ringsum! –: »Zeigt ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle, die zu meiner Freundschaft gehören, lauern auf einen Fehltritt von mir: »Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn in der Gewalt haben und Rache an ihm nehmen können!«“ (Jer 20:7-13). Das kann jedem Knecht Gottes widerfahren. Eifersucht zwingt zur religiösen Verfolgung wie bei Kain, der ein Kind des Teufels war (1Joh 3:12). Unser Herr hat dies alles doch schon vorausgesagt: „Ja, es kommt die Stunde, wo jeder, der euch tötet, Gott eine Opfergabe darzubringen meint.“ (Joh 16:2). 

Wir können über all diese Bibelstellen sprechen; doch erst dann, wenn sie bei uns wahr werden, bekommen wir die Auswirkung zu spüren. Wir können über den Fall Luzifers und über den Anhang, den er mitgerissen hat, sprechen, über Eva, über die Verführung, über Adam, der ungehorsam war und in die Verführung hineingezogen wurde. Wir können uns auch auf das, was schon im Urchristentum in den Gemeinden geschah, und besonders auf das, was in den sieben Sendschreiben behandelt wurde, beziehen, doch jetzt geht es nicht mehr um die lange hinter uns liegende Vergangenheit. Es geht jetzt darum, was Gott tut, aber auch darum, in welch einer Weise Satan sich eingeschlichen hat und den Heilsplan Gottes in der Endphase vereiteln möchte.

Viele von euch können sich noch an die gewaltigen Segnungen in den sechziger und besonders in den siebziger Jahren erinnern. Nach dem Heimgang Bruder Branhams trat die Endzeitbotschaft von diesem Ort aus, wie Gott es von Ewigkeit her bestimmt hat, einen Siegeszug rund um die Welt an. Die lokale Gemeinde wuchs geistlich und zahlenmäßig. Die Segnungen Gottes waren in jeder Versammlung spürbar und erlebbar. Oft hat der Herr in dieser Zeit mit uns geredet und uns die Geheimnisse Seines Wortes kundgetan, wie Er sie Seinem Knecht und Propheten geoffenbart hat. Es kamen Menschen von überall her, um die reine Botschaft, das wahre Wort zu hören und ein Erlebnis mit dem Auferstandenen zu machen. 

Doch dieser beinahe „paradiesische“ Zustand hat dem Feind überhaupt nicht gefallen. So setzte er gegen Ende der siebziger Jahre alles daran, das Werk und die Gemeinde zu zerstören. Bei Eva genügte die Verdrehung eines Wortes in 1Mo 3, um die ganze Menschheit in den Sündenfall zu stürzen, wie Bruder Branham es sehr oft mit Nachdruck betonte. Hier hat Satan, um dem Werk Gottes den Todesstoß zu versetzen, durch den Mund derer, die sich von der Gemeinde lösten, eine Bibelstelle nach der anderen und ein Zitat nach dem anderen verdreht. Es ging hauptsächlich darum, den von Gott eingesetzten Träger des Wortes unglaubwürdig zu machen. Dafür wurden die unvorstellbarsten Beschuldigungen erfunden, die in den Behauptungen gipfelten, er sei der Antichrist, ein Sodomit und der Brautverführer. Bezeichnend ist, dass alles hinter seinem Rücken eingefädelt und verbreitet wurde. Paulus hat die Aktionen solcher Leute deutlich beschrieben:

„Ein offenes Grab ist ihre Kehle,

mit ihren Zungen reden sie Trug.

Otterngift ist unter ihren Lippen.

Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.

Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen.

Verwüstung und Unheil sind auf ihren Wegen,

und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

Keine Furcht Gottes steht ihnen vor Augen.“ (Röm 3:13-18).

Was die Ehe betrifft, missbrauchte Satan das Wort in 1Kor 7, um seine Deutung weiterzugeben. Als wäre es selbstverständlich, sagte eine Frau, die sich von der Gemeinde losgesagt hatte, plötzlich zu ihrem Mann: „Ich kann mich ja von dir trennen, ich muss nur allein bleiben; so hat es Paulus in 1Kor 7 gesagt.“ So lautete die satanische Erzlüge in Verbindung mit der geplanten Zerstörung. Doch so steht es ja gar nicht geschrieben, und vor Vers 11 steht immer noch Vers 10 und der lautet: „Den Verheirateten aber gebiete ich – nein, nicht ich, sondern der Herr, dass eine Frau sich von ihrem Manne nicht scheiden soll.“ Hier spricht nicht Paulus, hier hat der Herr gesprochen. Ist die Aussage nicht klar genug? Stimmt sie nicht mit allen Bibelstellen überein, die dieses Thema behandeln, und mit dem, was Bruder Branham gelehrt und besonders in der Predigt „Heirat und Scheidung“ auf Geheiß des Herrn dargelegt hat? 

In Vers 11 wird lediglich für den Fall, dass es bereits geschehen war, gesagt: „Hat sie sich aber schon geschieden, so soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann wieder versöhnen.“ Also nicht, wenn sie sich irgendwann in Zukunft trennt oder scheiden lässt, sondern wenn es bereits geschehen ist, soll sie allein bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen. Alle anderen Bibelstellen, die dieses Thema betreffen, wurden außer Acht gelassen, indem Satan ein Wortspiel mit „Trennung“ und „Scheidung“ machte. 

Alle, die entrückt werden möchten, müssen, wenn sie auf die Verführung Satans hereingefallen sind und sich mündlich oder schriftlich beeinflussen ließen, von diesem Bann gelöst werden. Nur so kann die göttliche Ordnung innerhalb der Gemeinde, der Familie und der Ehe wiederhergestellt werden, angefangen mit 1Kor 11:3: „Ich möchte euch aber zu bedenken geben, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott.“  

Wie alle im Volk Israel, die von den giftigen Schlangen gebissen wurden, zur ehernen Schlange aufschauen mussten, um geheilt zu werden, so müssen jetzt alle, die von dem tödlichen Gift der Schlange vergiftet wurden, auf Christus, den Erlöser blicken, denn Er hat der Schlange den Kopf zertreten. Nur im gläubigen Aufblick zu dem Gekreuzigten werden alle von dem Gift des geistlichen Todes geheilt (Joh 3:14-17).

Zunächst schien es auch, als sei hier im Missions-Zentrum alles zu Ende. Wir hatten gerade die beiden Missionsgebäude fertiggestellt, wie der Herr am 18. Juli 1976 geboten hatte, als die ganze Hölle sich aufmachte. Doch Gott hat nicht zugelassen, dass Satan Seinen Plan vereitelt, und hat einen neuen Anfang geschenkt. Er hat Sein Werk gemäß Seinem Willen fortgesetzt: Millionen Menschen durften seither weltweit das reine Wort hören, unzählige Seelen sind gerettet und aus aller geistlichen Verwirrung herausgeführt worden. Die Zubereitung der Brautgemeinde ist in Übereinstimmung mit dem geoffenbarten Wort vorangeschritten.

Einige Jahre nach dem ersten Angriff schlug Satan ein zweites Mal zu: Jemand erstattete am 25. August 1987 bei der Steuerbehörde Anzeige gegen mich wegen Steuerhinter-ziehung. Erst nach Abschluss des Verfahrens erfuhr ich, dass es jemand war, der mir nahe stand. Natürlich glaubt man Familienangehörigen, wenn sie eine solche Beschuldigung vorbringen. Es wurden ohne mein Wissen weitere sechs Männer als Zeugen befragt, die früher als Brüder zur Gemeinde gehört hatten. Aufgrund dessen, was zu Protokoll gegeben wurde, kamen am 31. Oktober 1989, dem Reformationstag, einem Montag, sechs Männer, Steuerfahnder und Polizeibeamte aus Düsseldorf, schon vor 8.00 Uhr morgens zum Missionszentrum. Sie durchsuchten Privat- und Büroräume und beschlagnahmten alle vorhandenen Unterlagen. Kistenweise wurden sie abtransportiert. Man legte mir insgesamt 19 Anklagepunkte zur Last. Der Freien Volksmission wurde sofort der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt. Die Forderung lautete 340 000 DM Körperschaftssteuer und 220 000 DM Vermögenssteuer. Diese Beträge hätten wir niemals aufbringen können. Aus menschlicher Sicht schien es wieder das Ende des Missionswerkes und der Gemeinde zu sein.

Zweifellos war es die Führung des Herrn, dass der Leiter des Krefelder Finanzamtes für mich eintrat, so dass ich nicht in Untersuchungshaft genommen wurde, wie es beabsichtigt war. Zur Ehre Gottes darf ich sagen, dass ich in den Jahren, die das Verfahren dauerte, keine einzige Reise absagen musste und dem Herrn in aller Treue weiter dienen konnte. Zum Erstaunen aller Ermittlungsbeamten, der Rechtsanwälte und des Gerichts gab es nach eingehender jahrelanger Prüfung weder privat noch in der Mission eine einzige Unregelmäßigkeit. Im Dezember 1999 erging in meinem Beisein beim Oberfinanzgericht Düsseldorf endlich der Freispruch, wie aus dem Zeitungsartikel auf Seite 12 und 13 ersichtlich. 

Niemand kann sich vorstellen, was ich in all den Jahren, die das Verfahren gedauert hat, durchgemacht habe. Immer wieder musste ich mich in lange zurückliegende Vorgänge einarbeiten, um Anschuldigungen auszuräumen, immer wieder musste ich mich mit Rechtsanwälten und der Steuerbehörde auseinandersetzen. Doch am Ende durften wir aufs Neue erleben, dass der Sieg unseres Herrn offenbar wurde. Gott ist nicht nur mit Seinem Knecht und Propheten William Branham während der fünf Jahre der schweren Prüfung gewesen, Er hat auch mir während der vielen Jahre der schwersten Prüfung beigestanden. Satan wollte mit aller Macht das Vertrauen in den Träger des Wortes zerstören und somit die Verbreitung der reinen Endzeitbotschaft vereiteln. Das ist ihm nicht gelungen, denn so lautet das So spricht der Herr vom 11. Juni 1933: „So wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du mit einer Botschaft gesandt, die dem zweiten Kommen Christi vorausgehen wird.“ Diese Botschaft trage ich im Auftrag Gottes kraft göttlicher Berufung und Sendung weiter, seitdem Bruder Branham heimgegangen ist. 

Der Anzeigenerstatter hat nach einem Gespräch, bei dem auch Rev. Pearry Green zugegen war, der Mission einen Teil der entstandenen Kosten, nämlich 30 000 Euro, erstattet. Doch von einem Schuldgefühl und einer Reue ist leider bis heute nichts zu sehen. War es wirklich endgültig? Gibt es kein Zurück? Wird das Gnadenangebot Gottes ausgeschlagen? Gilt im Neuen Testament nicht mehr, was Gott im Alten ausgesprochen hat: „Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter missachtet!“? (5Mo 27:16; Mk 7:10). Soll der Ruf- und Seelenmord angesichts der nahen Wiederkunft Jesu Christi noch weiter fortgesetzt werden? Soll die Feindschaft bis ans Ende bestehen bleiben? Können Menschen, die einander nicht einmal grüßen, wirklich bereit sein, um entrückt zu werden?! Ich rufe heute alle, die der Botschaft Gottes Glauben geschenkt haben, zum Gebet und zum Fasten auf, damit Gott den Angriffen des Feindes Einhalt gebietet und Sein Gnadenwerk herrlich vollendet. 

Ich beklage mich nicht und klage auch nicht an. Ich freue mich aber darüber, dass auch keiner der persönlichen Anklagepunkte wahr ist (Matt 5:10-12). Wäre nur einer wahr, dann hätte der Herr selbst den ersten Fehler bei meiner Berufung gemacht. Es ist alles an Gott vorbeigegangen und alle müssen sich jetzt entscheiden, ob sie die Worte Gottes oder die der Rufmörder glauben. Paulus hat ja ein ganzes Kapitel, nämlich 2Kor 11, dazu benutzt, um wie schon in Kap. 6 all die Prüfungen zu schildern, durch die er zu gehen hatte. Mit ihm kann auch ich ausrufen: „Doch der Herr ist mir beigestanden und hat mir Kraft verliehen, damit durch mich die Verkündigung zum Abschluss gebracht würde und alle Heiden sie zu hören bekamen; so bin ich denn aus dem Löwenrachen glücklich errettet worden.“ (2Tim 4:17)

In der Urgemeinde trugen die Apostel und Ältesten die Verantwortung für alle lehrmäßigen Entscheidungen (Apg 15 u. a.), denn nur in die Gemeinde hat Gott die verschiedenen Dienste eingesetzt, und zwar zu ihrer Auferbauung. Es gab auch immer nur eine lokale Gemeinde an den verschiedenen Orten. Spaltungen kommen immer vom Feind. Mit Blick auf die so nahe gerückte Wiederkunft Jesu Christi muss betont werden, dass die Gläubigen in der Urgemeinde, weil sie unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes stand, ein Herz und eine Seele waren. Es gab noch keine Trennungen, keine falschen Brüder und keine falschen Lehren. Wir erleben jetzt, dass wir zu dem Uranfang zurückgebracht werden. Deshalb müssen alle Spaltungen, die ja aufgrund fremder Lehren zustande gekommen sind, aufhören und die reine biblische Lehre verkündigt werden. 

Die Einheit in einer lokalen Gemeinde ist ganz wichtig. Unser Herr spricht: „Ein Reich, ein Haus – und natürlich auch eine Gemeinde – die uneins ist, wird keinen Bestand haben“ und „Wer nicht für Mich ist, ist gegen Mich“ und „Wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut“. Bruder Branham ließ in der Zeit der Krise seine Gemeinde folgendes Gelöbnis ablegen: 

„Ich verspreche feierlich, die Branham-Kapelle, geleitet durch ihren Pastor William Branham, in all ihren Programmen zu unterstützen. Ich verspreche, nichts gegen Bruder Branham noch gegen eines seiner Vorhaben zu sagen und werde jeden zurechtweisen, der solches tut. Ich werde zu ihm stehen, ob richtig oder verkehrt, wie er zu Gott steht.“

So spricht der Herr zu den Seinen: „… siehe, auf Meine beiden Handflächen habe Ich dich gezeichnet: deine Mauern stehen Mir allezeit vor Augen.

Deine Erbauer eilen schon herbei, deine Zerstörer und Verwüster aber ziehen weg aus dir.

Erhebe deine Augen und blicke rings um dich: sie haben sich alle schon versammelt und kommen zu dir!“ (Jes 49:16-18)