Rundbrief April 2009

DIE WIEDERKUNFT JESU CHRISTI UND DIE VERSCHIEDENEN KOMMEN

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„… und wenn Ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme Ich wieder und werde euch zu Mir nehmen, damit da, wo Ich bin, auch ihr seid“ (Joh 14:3).

Bruder Branham sagte: „Es gibt drei Kommen Christi: Das erste Mal ist Er gekommen, Seine Braut zu erlösen. Das zweite Mal kommt Er, um die erlöste Braut heimzuholen. Das dritte Mal kommt Er nach dem Hochzeitsmahl mit der Braut zur Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches.“

Mit dem ersten Kommen brauchen wir uns nicht mehr zu befassen; das ist in den vier Evangelien von der Geburt Christi bis zu Seiner Himmelfahrt deutlich beschrieben worden.

Gemäß Matt 25 kommt unser Herr als Bräutigam, um Seine Braut in der Entrückung zu sich zu nehmen: „… die Jungfrauen, welche in Bereitschaft waren, gingen mit Ihm zum Hochzeitsmahl hinein, und die Tür wurde verschlossen.“

„Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden“ (1Kor 15:39-58).

In 1 Thess 4 ist Paulus ebenfalls auf die Wiederkunft Jesu Christi und auf das, was dann geschieht, eingegangen: „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft des Herrn übrigbleiben, werden vor den Entschlafenen nichts voraus haben. Denn der Herr selbst wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übriggeblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden. Und alsdann werden wir alle Zeit mit dem Herrn vereinigt sein“ (Vv 13-18).

Der Apostel Johannes schreibt: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen jedoch, dass, wenn diese Offenbarung eintritt, wir Ihm gleich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist“ (1Joh 3:2). Jedes Seiner Kommen ist »Parousia« – leibliche Anwesenheit.

In 2Thess 2:1 warnt Paulus die Gläubigen: „Wir richten aber in Betreff der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit Ihm eine Bitte an euch, liebe Brüder: Lasst euch nicht leichthin aus der ruhigen Überlegung in Aufregung versetzen und euch durch nichts erschrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch eine Äußerung oder einen Brief … “

Was die Wiederkunft unseres geliebten Herrn betrifft, nämlich Sein zweites Kommen, so steht als Warnung geschrieben: „Denn viele Irrlehrer sind in die Welt ausgezogen, die Jesus Christus nicht als den im Fleisch Erscheinenden bekennen: Darin zeigt sich der Irrlehrer und der Antichrist“ (2 Joh, Vers 7). Direkt danach steht: „Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi verbleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre verbleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn“ (V. 9).

Die Leugnung der leiblichen Wiederkunft des Erlösers ist die schlimmste Irrlehre und wird mit dem Antichristen gleichgestellt. Deshalb folgt sofort darauf die Ermahnung: „Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht mitbringt, so nehmt ihn nicht ins Haus und bietet ihm auch keinen Gruß!“ (V 10). Prüfet die Geister, prüfet die Lehrer und ihre Lehren!

Zitat von Bruder Branham: „Wir halten Ausschau nach dem Kommen des Herrn in unserer Generation … Der Herr Jesus wird im Leibe wiederkommen, um ein Volk, das Er durch Sein reinigendes Blut verherrlicht hat, im Leibe hinwegzunehmen.“ (Die unsichtbare Vereinigung der Braut …, 25. Nov. 1965).

Wer die leibliche Wiederkunft Jesu Christi leugnet, ist also vom antichristlichen Geist besessen. Das trifft auch auf diejenigen zu, die das zweite Kommen Christi vergeistlichen und lehren, dass der Herr schon gekommen sei. Sie überheben sich, vom Hochmut verblendet, über Gottes Wort. Auch bei der Wiederkunft Jesu Christi wird alles genau so geschehen, wie es geschrieben steht, nämlich: „Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel emporgehoben worden ist, wird in derselben Weise kommen, wie ihr Ihn in den Himmel habt auffahren sehen!“ (Luk 24:50-51; Apg 1:11b). Das müssen wir respektieren, denn es ist so spricht der Herr in Seinem Wort.

Ebenso müssen auch alle Bibelstellen über die verschiedenen Kommen, die nicht mehr in Verbindung mit der Gemeinde und der Entrückung stehen, im rechten Zusammenhang gesehen werden. Wir wissen, dass die Wiederkunft unseres Herrn, nämlich die Entrückung, vor der großen Trübsal stattfinden wird. Das hat Bruder Branham oft genug betont. Paulus schrieb an die Gläubigen: „Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude und unser Ruhmeskranz, wenn nicht auch ihr es seid vor dem Angesicht unseres Herrn Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft?“ (1Thess 2:19).

Es gibt aber noch weitere Kommen des Herrn, die nicht die Gemeinde betreffen; z.B. wenn es in Matth. 25, von Vers 31 heißt: „Wenn aber der Menschensohn in Seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit Ihm, dann wird Er sich auf den Thron Seiner Herrlichkeit setzen…“, ebenso in 2Thess 1:7-8: „… wenn der Herr Jesus sich vom Himmel her mit den Engeln Seiner Macht in loderndem Feuer offenbart…“, oder Offb. 16:15‑16 und Offb. 19, von Vers 11 und andere Stellen. Dabei ist es immer notwendig, auch das Alte Testament hinzuzuziehen, um genau zu wissen, was gemeint ist und in welchen Zusammenhang es gehört.

Was hat es z.B. mit dem Kommen auf sich, von dem unser Herr in Matt 24:29-30 sprach: „Sogleich aber nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels in Erschütterung geraten. Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Und dann werden alle Geschlechter der Erde wehklagen und werden den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen.“ ?

Hier ist nicht die Rede vom Kommen des Bräutigams, sondern vom Kommen des Menschensohnes nach der großen Drangsalszeit, wenn die Sonne sich verfinstert und der Mond seinen Schein verloren hat. Dieses Kommen fällt in den Abschnitt des sechsten Siegels (Offb 6, von Vers 12). Davon spricht auch Offb 1:7: „Seht, Er kommt mit den Wolken und sehen werden Ihn die Augen aller, auch die, welche Ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um Ihn alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen!“

„… so dass sie auf den hinblicken werden, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12:9-10).

„Während ich noch in das Anschauen der Nachtgesichte versunken war, sah ich, wie mit den Wolken des Himmels Einer kam, der wie ein Menschensohn aussah. Dieser gelangte zu dem ehrwürdigen Greise und wurde vor Ihn geführt. Ihm wurde dann Macht, Ehre und die Herrschaft verliehen, so dass alle Völker, Volksstämme und Zungen Ihm untertan waren. Seine Macht sollte von ewiger Dauer und unvergänglich sein und sein Königreich ein solches, dass niemals vernichtet werden kann“ (Dan 7:13-14).

Offb 11, von 15 gibt uns noch genauer darüber Aufschluss: „Nun stieß der siebente Engel in die Posaune: Da ließen sich laute Stimmen im Himmel vernehmen, die riefen: »Die Königsherrschaft über die Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen …«“

In diesem Zusammengang ist von dem siebenten Posaunenengel die Rede, auf den bereits in Offenbarung 10:7 hingewiesen wird. Bruder Branham hat mit Bezug auf diese Bibelstelle in der Predigt „Der Übergang…“ vom 17. März 1963 Folgendes gesagt: „Seht, ich lege mir das nicht zurecht, sondern es ist so spricht der Herr. Ich lese es euch aus diesem Buch, der Bibel, vor: »… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebenten Engels erschallt, wenn er in die Posaune stoßen wird, ist dann das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.« Das so spricht der Herr Bruder Branhams darf und kann nicht angetastet werden. Im gleichen Absatz gibt er in Verbindung mit dem siebenten Posaunenengel und dem Herabkommen des Engels des Bundes folgende Erläuterung: „Erst nachdem die Siegel geöffnet sind und das Geheimnis geoffenbart ist, kommt der Engel, der Botschafter mit dem Regenbogen über Seinem Haupt – Christus – herab und setzt einen Fuß auf das Land und den anderen auf das Meer. Denkt daran: Zur Zeit dieses Kommens ist dieser siebente Engel auf Erden.“

Also bitte genau achtgeben: Nicht bei der Wiederkunft Christi, wenn Seine Braut Ihm als dem Bräutigam in der Luft begegnet, sondern wenn der Herr als Engel des Bundes kommt, ist dieser, nicht der, sondern dieser siebente Engel auf Erden. Nicht bei Öffnung der Siegel 1963, sondern „erst nachdem die Siegel geöffnet sind“. „… und der Bundesengel, nach dem ihr Verlangen tragt, kommt unfehlbar!« – spricht der Herr der Heerscharen“ (Mal 3:1b).

Die sieben Posaunenengel werden bei Öffnung des siebenten Siegels vorgestellt. Bruder Branham hat in seiner Predigt über das siebente Siegel in Kap. 8 nur den ersten Vers von der halben Stunde Stille im Himmel gelesen. Doch direkt danach geschah es, dass Johannes das sah, was von Vers 2 an geschrieben steht: „Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; denen wurden sieben Posaunen gegeben.“ In der hebräischen Bibel steht hier das Wort »Schofar« ebenso wie an den neun weiteren Stellen, die in unserer Bibel mit „Posaune“ übersetzt wurden (Offb 8:6; 8:8; 8:10; 8:12; 8:13; 9:1; 9:13; 10:7; 11:15). Hieraus ergibt sich von selbst, dass das siebente Siegel nicht in Verbindung mit den sieben Gemeindeengeln (Offb 2+3) steht, sondern mit den sieben Posaunenengeln, die vor Gott stehen.

Nachdem die ersten vier Posaunenengel ihren »Schofar« ertönen ließen, steht geschrieben: „Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der noch übrigen Posaunen(»Schofar«)stöße der drei Engel, die noch blasen werden“ (Offb 8:13). In Kapitel 9 ertönt die Stimme des fünften und sechsten Posaunenengels und es fehlt nur noch die Stimme des siebenten. Bei dem siebenten Engel in Offb. 10:7 handelt es sich also nicht um den siebenten Botschafter der Gemeinde, sondern um den siebenten Posaunenengel. Das so spricht der Herr Bruder Branhams bezieht sich eindeutig auf die Stimme des siebenten Posaunenengels in Offb 10:7, denn dann kommt das Geheimnis Gottes zum Abschluss.

Wenn Bruder Branham Offb 10:7 mit Bezug auf seinen Dienst erwähnt hat, sprach er von den Geheimnissen, die ja durch seinen Dienst, durch die letzte Botschaft an das Gemeindezeitalter zu Laodicea geoffenbart werden sollten. So ist es tatsächlich geschehen: Alle Geheimnisse von 1. Mose bis zum letzten Kapitel der Bibel sind geoffenbart worden. Das war die Aufgabe des letzten Botschafters zu Laodicea. Von »dem Geheimnis Gottes« ist in Offb 10:7 in der Einzahl die Rede, und es soll zum Abschluss kommen, wenn die Stimme des siebenten Posaunenengels erschallt. So steht es hier klar und deutlich geschrieben. Christus ist das Geheimnis Gottes, wie es in 1Tim 3:16; Kol 2:2-3 und anderen Stellen deutlich gesagt wird: „… zum vollen Verständnis eingeführt werden, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes. Dieses Geheimnis ist Christus, in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen.“ Das Geheimnis Gottes in Christus blieb den Juden damals verborgen, wird ihnen aber dann geoffenbart.

Auch in diesem Punkt ist Gottes Wort klar und unmissverständlich. Der große Fehler, der begangen wird, besteht darin, dass Zitate und Bibeltexte, die ja von den verschiedenen Kommen sprechen, nur auf die Wiederkunft Jesu Christi angewendet werden. Auch hier ist es lebenswichtig, das Wort recht zu teilen und richtig einzuordnen. Einmal muss jeder Gott und Seinem Wort Recht geben. Wohl dem, der es jetzt und hier schon tut!

Von Mal 3:1 wurde im Neuen Testament nur der erste Teil, der auf Johannes den Täufer Bezug nahm, erwähnt: „Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg vor Dir her bereiten soll.«“ (Matt 11:10). Der zweite Teil von dem Engel des Bundes, der zu Seinem Tempel kommen wird, ist nicht erwähnt worden, weil es sich nicht erfüllte. Die Verheißung von dem Engel des Bundes war damals und ist auch heute noch zukünftig.

„Und unversehens wird zu Seinem Tempel kommen der Herr, den ihr herbeiwünscht, und der Engel des Bundes, nach dem ihr Verlangen tragt, kommt unfehlbar, so spricht der Herr der Heerscharen. Doch wer vermag den Tag Seines Kommens zu ertragen, und wer bleibt bei Seinem Erscheinen bestehen? Denn Er wird wie das Feuer eines Schmelzers sein …“

In Offb 11:1 wird der neu erbaute Tempel ausgemessen. Gemäß 2Thess 2:4-8 setzt sich der Antichrist in den Tempel Gottes, doch der Herr wird ihn bei diesem Kommen zu den Juden mit dem Hauch Seines Mundes wegraffen (Jes 11:4).

In Offb 10 sehen wir den Engel des Bundes, der mit dem Regenbogen über Seinem Haupt gezeigt wird und in eine Wolke gehüllt ist (V 1). Da dieses Ereignis nach Öffnung der Siegel stattfindet, hat Er das aufgeschlagene Buch in Seiner Hand. Dann setzt Er als rechtmäßiger Eigentümer Seinen Fuß auf Land und Meer (V 2) „… und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt.“ Erst zu dem Zeitpunkt erschallen die Stimmen der sieben Donner (V 3). Was geredet wurde, betrifft uns überhaupt nicht, denn es steht in keinem Zusammenhang mit der Gemeinde, und durfte auch nicht aufgeschrieben werden: „Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf!“ (V 4).

Wir respektieren die göttliche Entscheidung und überlassen es Gott, was Er tun wird. Erst dann hebt der Bundesengel, der auf Land und Meer steht, Seine rechte Hand zum Himmel empor „… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist, und das Meer und was in ihm ist: »Es wird hinfort kein Verzug mehr sein …«“ Es wird also hinfort keine Zeit, kein Aufschub, kein Verzug mehr sein, „… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebenten Engels erschallt, wenn er in die Posaune – in den Schofar – stoßen wird, ist das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.“ In Kap. 11, nachdem der Dienst der beiden Propheten beendet ist und sie in einer Wolke gen Himmel genommen worden sind (V 12), stößt der siebente Engel dann in die Posaune, wie in Kap. 10:7 angekündigt, und die Königsherrschaft wird ausgerufen. Es ist vollkommen geordnet.

Der Prophet Daniel sah schon voraus, wie der Engel diesen Schwur ablegen würde, und schreibt, dass von dem Augenblick an bis zur Aufrichtung der Königsherrschaft noch dreieinhalb Jahre sein werden. „»Wie lange noch, bis das Ende dieser wundersamen Dinge eintritt?« Da hörte ich den in Linnen gekleideten Mann, der über den Fluten des Stromes stand; Er erhob Seine rechte und Seine linke Hand zum Himmel und schwur bei dem ewig Lebenden: »Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und sobald die Macht des Zerstörers des Heiligen Volkes ihr Ende erreicht hat, dann wird dies alles sich erfüllen!«“ (Dan 12:6-7). Deutlicher hat Gott es nicht sagen können, und gerade zu diesem Thema könnten noch die einschlägigen Stellen hinzugezogen werden, die uns zeigen, wann und in welchem Zusammenhang der Löwe aus dem Stamme Juda brüllt:

Der Herr brüllt aus der Höhe und lässt Seine Stimme erschallen …“ (Jer 25:30-31).

„Sie werden dem Herrn nachfolgen, der wird wie ein Löwe brüllen…“ (Hos. 11:10).

Der Herr brüllt von Zion her und lässt Seine Stimme aus Jerusalem erschallen…“ (Joel 4:15-17).

In Kap 10:7 haben wir die Ankündigung dessen, was in Kap. 11:15 seine Erfüllung findet. Wer genau nachliest, wird feststellen, dass in dem Moment, wo der siebente Posaunenengel in seine Posaune bläst, die Königsherrschaft über die Erde ausgerufen wird und so das Geheimnis Gottes in Jesus Christus seine Vollendung findet: „Nun stieß der siebente Engel in die Posaune: da ließen sich laute Stimmen im Himmel vernehmen, die riefen: »Die Königsherrschaft über die ganze Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen! Da warfen sich die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, auf ihr Angesicht nieder und beteten Gott an mit den Worten: »Wir danken Dir, Herr, allmächtiger Gott, der da ist und der da war, dass Du Deine große Macht an Dich genommen und die Königsherrschaft angetreten hast …«“ (Offb 11:15-17).

Ein gravierender Fehler war es, dass man die Stimme des siebten Engels in Offb 10:7 als die Stimme Gottes gedeutet hat, obwohl in diesem Vers weder von der Stimme Gottes noch von der Stimme des letzten Botschafters die Rede ist, sondern eindeutig von der Stimme des siebenten Posaunenengels. Bruder Branham hatte das Recht, sich auf diese prophetische Stelle zu beziehen. Wie wir wissen, wurden immer wieder prophetische Stellen in einer zweifachen Erfüllung gezeigt. Bitte vergleicht: „… Israel ist Mein erstgeborener Sohn“ (2Mo 4:22). „Als Israel jung war, gewann Ich es lieb, und aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen“ (Hos 11:1). „So sollte sich das Wort erfüllen, das der Herr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt: »Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen.«“ (Mt 2:15). Das Schlüsselwort hier ist „Sohn“. Die Ereignisse, die geschildert werden, sind grundverschieden, aber dasselbe prophetische Wort aus Hos 11:1 trifft auf beide zu.

Der Bruder, der 1965 beim Heimgang Bruder Branhams gerade einmal 10 Jahre alt war, kam zwanzig Jahre später auf die Idee, die Stimme Bruder Branhams zur Stimme Gottes zu erklären, die jeder persönlich hören müsse. Deshalb behaupten alle, die das glauben, dass nur Bruder Branham gehört werden dürfe und dass sonst niemand das Recht habe zu predigen. Indem sie nur noch seine Aussprüche zitieren, ohne sie in die Heilige Schrift einzuordnen, geraten sie immer mehr in unbiblische Deutungen hinein, die sie so über Gottes Wort stellen.

Wir respektieren den einmaligen, unfehlbaren Dienst, den Gott Bruder Branham in direkter Verbindung mit Seinem Heilsratschluss gegeben hat. Alle, die aus Gott geboren sind, hören und glauben das verheißene Wort für diese Zeit. Doch wir lehnen mit Entschiedenheit jede Deutung ab und ebenso jede Art von Menschenverherrlichung, die nichts als Götzendienst ist. Das Wort Gottes als Stimme Gottes bleibt in Ewigkeit. Die Ehre gebührt Gott allein durch Jesus Christus, unseren Herrn!

Jetzt, wo die Wiederkunft Jesu Christi direkt vor der Tür steht, muss eine Klarstellung vorgenommen und alles schriftgemäß richtig eingeordnet werden. So wie in den Denominationen alle falschen Lehren aus missverstandenen und falsch interpretierten Bibelstellen hervorgegangen sind, so sind innerhalb der Botschaft alle falschen Lehren aus falsch angewandten Zitaten Bruder Branhams entstanden. Nicht das Wort Gottes und nicht die verkündigte Botschaft sind schuld, sondern Satan, der Verdreher des Wortes von Anfang an.

„… und wenn Ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme Ich wieder und werde euch zu Mir nehmen, damit da, wo Ich bin, auch ihr seid“ (Joh 14:3).

Bruder Branham sagte: „Es gibt drei Kommen Christi: Das erste Mal ist Er gekommen, Seine Braut zu erlösen. Das zweite Mal kommt Er, um die erlöste Braut heimzuholen. Das dritte Mal kommt Er nach dem Hochzeitsmahl mit der Braut zur Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches.“

Mit dem ersten Kommen brauchen wir uns nicht mehr zu befassen; das ist in den vier Evangelien von der Geburt Christi bis zu Seiner Himmelfahrt deutlich beschrieben worden. 

Gemäß Matt 25 kommt unser Herr als Bräutigam, um Seine Braut in der Entrückung zu sich zu nehmen: „… die Jungfrauen, welche in Bereitschaft waren, gingen mit Ihm zum Hochzeitsmahl hinein, und die Tür wurde verschlossen.“ 

„Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden“ (1Kor 15:39-58). 

In 1 Thess 4 ist Paulus ebenfalls auf die Wiederkunft Jesu Christi und auf das, was dann geschieht, eingegangen: „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft des Herrn übrigbleiben, werden vor den Entschlafenen nichts voraus haben. Denn der Herr selbst wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übriggeblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden. Und alsdann werden wir alle Zeit mit dem Herrn vereinigt sein“ (Vv 13-18). 

Der Apostel Johannes schreibt: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen jedoch, dass, wenn diese Offenbarung eintritt, wir Ihm gleich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist“ (1Joh 3:2). Jedes Seiner Kommen ist »Parousia« – leibliche Anwesenheit.

In 2Thess 2:1 warnt Paulus die Gläubigen: „Wir richten aber in Betreff der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit Ihm eine Bitte an euch, liebe Brüder: Lasst euch nicht leichthin aus der ruhigen Überlegung in Aufregung versetzen und euch durch nichts erschrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch eine Äußerung oder einen Brief … “ 

Was die Wiederkunft unseres geliebten Herrn betrifft, nämlich Sein zweites Kommen, so steht als Warnung geschrieben: „Denn viele Irrlehrer sind in die Welt ausgezogen, die Jesus Christus nicht als den im Fleisch Erscheinenden bekennen: Darin zeigt sich der Irrlehrer und der Antichrist“ (2 Joh, Vers 7). Direkt danach steht: „Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi verbleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre verbleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn“ (V. 9).

Die Leugnung der leiblichen Wiederkunft des Erlösers ist die schlimmste Irrlehre und wird mit dem Antichristen gleichgestellt. Deshalb folgt sofort darauf die Ermahnung: „Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht mitbringt, so nehmt ihn nicht ins Haus und bietet ihm auch keinen Gruß!“ (V 10). Prüfet die Geister, prüfet die Lehrer und ihre Lehren!

Zitat von Bruder Branham: „Wir halten Ausschau nach dem Kommen des Herrn in unserer Generation … Der Herr Jesus wird im Leibe wiederkommen, um ein Volk, das Er durch Sein reinigendes Blut verherrlicht hat, im Leibe hinwegzunehmen.“ (Die unsichtbare Vereinigung der Braut …, 25. Nov. 1965).

Wer die leibliche Wiederkunft Jesu Christi leugnet, ist also vom antichristlichen Geist besessen. Das trifft auch auf diejenigen zu, die das zweite Kommen Christi vergeistlichen und lehren, dass der Herr schon gekommen sei. Sie überheben sich, vom Hochmut verblendet, über Gottes Wort. Auch bei der Wiederkunft Jesu Christi wird alles genau so geschehen, wie es geschrieben steht, nämlich: „Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel emporgehoben worden ist, wird in derselben Weise kommen, wie ihr Ihn in den Himmel habt auffahren sehen!“ (Luk 24:50-51; Apg 1:11b). Das müssen wir respektieren, denn es ist so spricht der Herr in Seinem Wort.

Ebenso müssen auch alle Bibelstellen über die verschiedenen Kommen, die nicht mehr in Verbindung mit der Gemeinde und der Entrückung stehen, im rechten Zusammenhang gesehen werden. Wir wissen, dass die Wiederkunft unseres Herrn, nämlich die Entrückung, vor der großen Trübsal stattfinden wird. Das hat Bruder Branham oft genug betont. Paulus schrieb an die Gläubigen: „Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude und unser Ruhmeskranz, wenn nicht auch ihr es seid vor dem Angesicht unseres Herrn Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft?“ (1Thess 2:19). 

Es gibt aber noch weitere Kommen des Herrn, die nicht die Gemeinde betreffen; z.B. wenn es in Matth. 25, von Vers 31 heißt: „Wenn aber der Menschensohn in Seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit Ihm, dann wird Er sich auf den Thron Seiner Herrlichkeit setzen…“, ebenso in 2Thess 1:7-8: „… wenn der Herr Jesus sich vom Himmel her mit den Engeln Seiner Macht in loderndem Feuer offenbart…“, oder Offb. 16:15‑16 und Offb. 19, von Vers 11 und andere Stellen. Dabei ist es immer notwendig, auch das Alte Testament hinzuzuziehen, um genau zu wissen, was gemeint ist und in welchen Zusammenhang es gehört.  

Was hat es z.B. mit dem Kommen auf sich, von dem unser Herr in Matt 24:29-30 sprach: „Sogleich aber nach jener Drangsalszeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels in Erschütterung geraten. Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Und dann werden alle Geschlechter der Erde wehklagen und werden den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen.“ ?

Hier ist nicht die Rede vom Kommen des Bräutigams, sondern vom Kommen des Menschensohnes nach der großen Drangsalszeit, wenn die Sonne sich verfinstert und der Mond seinen Schein verloren hat. Dieses Kommen fällt in den Abschnitt des sechsten Siegels (Offb 6, von Vers 12). Davon spricht auch Offb 1:7: „Seht, Er kommt mit den Wolken und sehen werden Ihn die Augen aller, auch die, welche Ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um Ihn alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen!“ 

„… so dass sie auf den hinblicken werden, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12:9-10).

„Während ich noch in das Anschauen der Nachtgesichte versunken war, sah ich, wie mit den Wolken des Himmels Einer kam, der wie ein Menschensohn aussah. Dieser gelangte zu dem ehrwürdigen Greise und wurde vor Ihn geführt. Ihm wurde dann Macht, Ehre und die Herrschaft verliehen, so dass alle Völker, Volksstämme und Zungen Ihm untertan waren. Seine Macht sollte von ewiger Dauer und unvergänglich sein und sein Königreich ein solches, dass niemals vernichtet werden kann“ (Dan 7:13-14).

Offb 11, von 15 gibt uns noch genauer darüber Aufschluss: „Nun stieß der siebente Engel in die Posaune: Da ließen sich laute Stimmen im Himmel vernehmen, die riefen: »Die Königsherrschaft über die Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen …«“

In diesem Zusammengang ist von dem siebenten Posaunenengel die Rede, auf den bereits in Offenbarung 10:7 hingewiesen wird. Bruder Branham hat mit Bezug auf diese Bibelstelle in der Predigt „Der Übergang…“ vom 17. März 1963 Folgendes gesagt: „Seht, ich lege mir das nicht zurecht, sondern es ist so spricht der Herr. Ich lese es euch aus diesem Buch, der Bibel, vor: *»… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebenten Engels erschallt,* wenn er in die Posaune stoßen wird, ist dann das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.« Das so spricht der Herr Bruder Branhams darf und kann nicht angetastet werden. Im gleichen Absatz gibt er in Verbindung mit dem siebenten Posaunenengel und dem Herabkommen des Engels des Bundes folgende Erläuterung: „Erst nachdem die Siegel geöffnet sind und das Geheimnis geoffenbart ist, kommt der Engel, der Botschafter mit dem Regenbogen über Seinem Haupt – Christus – herab und setzt einen Fuß auf das Land und den anderen auf das Meer. Denkt daran: Zur Zeit dieses Kommens ist dieser siebente Engel auf Erden.“ 

Also bitte genau achtgeben: Nicht bei der Wiederkunft Christi, wenn Seine Braut Ihm als dem Bräutigam in der Luft begegnet, sondern wenn der Herr als Engel des Bundes kommt, ist dieser, nicht der, sondern dieser siebente Engel auf Erden. Nicht bei Öffnung der Siegel 1963, sondern „erst nachdem die Siegel geöffnet sind“. „… und der Bundesengel, nach dem ihr Verlangen tragt, kommt unfehlbar!« – spricht der Herr der Heerscharen“ (Mal 3:1b).

Die sieben Posaunenengel werden bei Öffnung des siebenten Siegels vorgestellt. Bruder Branham hat in seiner Predigt über das siebente Siegel in Kap. 8 nur den ersten Vers von der halben Stunde Stille im Himmel gelesen. Doch direkt danach geschah es, dass Johannes das sah, was von Vers 2 an geschrieben steht: „Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; denen wurden sieben Posaunen gegeben.“ In der hebräischen Bibel steht hier das Wort »Schofar« ebenso wie an den neun weiteren Stellen, die in unserer Bibel mit „Posaune“ übersetzt wurden (Offb 8:6; 8:8; 8:10; 8:12; 8:13; 9:1; 9:13; 10:7; 11:15). Hieraus ergibt sich von selbst, dass das siebente Siegel nicht in Verbindung mit den sieben Gemeindeengeln (Offb 2+3) steht, sondern mit den sieben Posaunenengeln, die vor Gott stehen. 

 Nachdem die ersten vier Posaunenengel ihren »Schofar« ertönen ließen, steht geschrieben: „Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der noch übrigen Posaunen(»Schofar«)stöße der drei Engel, die noch blasen werden“ (Offb 8:13). In Kapitel 9 ertönt die Stimme des fünften und sechsten Posaunenengels und es fehlt nur noch die Stimme des siebenten. Bei dem siebenten Engel in Offb. 10:7 handelt es sich also nicht um den siebenten Botschafter der Gemeinde, sondern um den siebenten Posaunenengel. Das so spricht der Herr Bruder Branhams bezieht sich eindeutig auf die Stimme des siebenten Posaunenengels in Offb 10:7, denn dann kommt das Geheimnis Gottes zum Abschluss. 

Wenn Bruder Branham Offb 10:7 mit Bezug auf seinen Dienst erwähnt hat, sprach er von den Geheimnissen, die ja durch seinen Dienst, durch die letzte Botschaft an das Gemeindezeitalter zu Laodicea geoffenbart werden sollten. So ist es tatsächlich geschehen: Alle Geheimnisse von 1. Mose bis zum letzten Kapitel der Bibel sind geoffenbart worden. Das war die Aufgabe des letzten Botschafters zu Laodicea. Von »dem Geheimnis Gottes« ist in Offb 10:7 in der Einzahl die Rede, und es soll zum Abschluss kommen, wenn die Stimme des siebenten Posaunenengels erschallt. So steht es hier klar und deutlich geschrieben. Christus ist das Geheimnis Gottes, wie es in 1Tim 3:16; Kol 2:2-3 und anderen Stellen deutlich gesagt wird: „… zum vollen Verständnis eingeführt werden, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes. Dieses Geheimnis ist Christus, in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen.“ Das Geheimnis Gottes in Christus blieb den Juden damals verborgen, wird ihnen aber dann geoffenbart.

Auch in diesem Punkt ist Gottes Wort klar und unmissverständlich. Der große Fehler, der begangen wird, besteht darin, dass Zitate und Bibeltexte, die ja von den verschiedenen Kommen sprechen, nur auf die Wiederkunft Jesu Christi angewendet werden. Auch hier ist es lebenswichtig, das Wort recht zu teilen und richtig einzuordnen. Einmal muss jeder Gott und Seinem Wort Recht geben. Wohl dem, der es jetzt und hier schon tut! 

Von Mal 3:1 wurde im Neuen Testament nur der erste Teil, der auf Johannes den Täufer Bezug nahm, erwähnt: „Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg vor Dir her bereiten soll.«“ (Matt 11:10). Der zweite Teil von dem Engel des Bundes, der zu Seinem Tempel kommen wird, ist nicht erwähnt worden, weil es sich nicht erfüllte. Die Verheißung von dem Engel des Bundes war damals und ist auch heute noch zukünftig.

„Und unversehens wird zu Seinem Tempel kommen der Herr, den ihr herbeiwünscht, und der Engel des Bundes, nach dem ihr Verlangen tragt, kommt unfehlbar, so spricht der Herr der Heerscharen. Doch wer vermag den Tag Seines Kommens zu ertragen, und wer bleibt bei Seinem Erscheinen bestehen? Denn Er wird wie das Feuer eines Schmelzers sein …“

In Offb 11:1 wird der neu erbaute Tempel ausgemessen. Gemäß 2Thess 2:4-8 setzt sich der Antichrist in den Tempel Gottes, doch der Herr wird ihn bei diesem Kommen zu den Juden mit dem Hauch Seines Mundes wegraffen (Jes 11:4).

In Offb 10 sehen wir den Engel des Bundes, der mit dem Regenbogen über Seinem Haupt gezeigt wird und in eine Wolke gehüllt ist (V 1). Da dieses Ereignis nach Öffnung der Siegel stattfindet, hat Er das aufgeschlagene Buch in Seiner Hand. Dann setzt Er als rechtmäßiger Eigentümer Seinen Fuß auf Land und Meer (V 2) „… und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt.“ Erst zu dem Zeitpunkt erschallen die Stimmen der sieben Donner (V 3). Was geredet wurde, betrifft uns überhaupt nicht, denn es steht in keinem Zusammenhang mit der Gemeinde, und durfte auch nicht aufgeschrieben werden: „Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf!“ (V 4). 

Wir respektieren die göttliche Entscheidung und überlassen es Gott, was Er tun wird. Erst dann hebt der Bundesengel, der auf Land und Meer steht, Seine rechte Hand zum Himmel empor „… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist, und das Meer und was in ihm ist: »Es wird hinfort kein Verzug mehr sein …«“ Es wird also hinfort keine Zeit, kein Aufschub, kein Verzug mehr sein, „… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebenten Engels erschallt, wenn er in die Posaune – in den Schofar – stoßen wird, ist das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.“ In Kap. 11, nachdem der Dienst der beiden Propheten beendet ist und sie in einer Wolke gen Himmel genommen worden sind (V 12), stößt der siebente Engel dann in die Posaune, wie in Kap. 10:7 angekündigt, und die Königsherrschaft wird ausgerufen. Es ist vollkommen geordnet. 

Der Prophet Daniel sah schon voraus, wie der Engel diesen Schwur ablegen würde, und schreibt, dass von dem Augenblick an bis zur Aufrichtung der Königsherrschaft noch dreieinhalb Jahre sein werden. „»Wie lange noch, bis das Ende dieser wundersamen Dinge eintritt?« Da hörte ich den in Linnen gekleideten Mann, der über den Fluten des Stromes stand; Er erhob Seine rechte und Seine linke Hand zum Himmel und schwur bei dem ewig Lebenden: »Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und sobald die Macht des Zerstörers des Heiligen Volkes ihr Ende erreicht hat, dann wird dies alles sich erfüllen!«“ (Dan 12:6-7). Deutlicher hat Gott es nicht sagen können, und gerade zu diesem Thema könnten noch die einschlägigen Stellen hinzugezogen werden, die uns zeigen, wann und in welchem Zusammenhang der Löwe aus dem Stamme Juda brüllt:

Der Herr brüllt aus der Höhe und lässt Seine Stimme erschallen …“ (Jer 25:30-31).

„Sie werden dem Herrn nachfolgen, der wird wie ein Löwe brüllen…“ (Hos. 11:10).

Der Herr brüllt von Zion her und lässt Seine Stimme aus Jerusalem erschallen…“ (Joel 4:15-17).

In Kap 10:7 haben wir die Ankündigung dessen, was in Kap. 11:15 seine Erfüllung findet. Wer genau nachliest, wird feststellen, dass in dem Moment, wo der siebente Posaunenengel in seine Posaune bläst, die Königsherrschaft über die Erde ausgerufen wird und so das Geheimnis Gottes in Jesus Christus seine Vollendung findet: „Nun stieß der siebente Engel in die Posaune: da ließen sich laute Stimmen im Himmel vernehmen, die riefen: »Die Königsherrschaft über die ganze Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen! Da warfen sich die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, auf ihr Angesicht nieder und beteten Gott an mit den Worten: »Wir danken Dir, Herr, allmächtiger Gott, der da ist und der da war, dass Du Deine große Macht an Dich genommen und die Königsherrschaft angetreten hast …«“ (Offb 11:15-17).

Ein gravierender Fehler war es, dass man die Stimme des siebten Engels in Offb 10:7 als die Stimme Gottes gedeutet hat, obwohl in diesem Vers weder von der Stimme Gottes noch von der Stimme des letzten Botschafters die Rede ist, sondern eindeutig von der Stimme des siebenten Posaunenengels. Bruder Branham hatte das Recht, sich auf diese prophetische Stelle zu beziehen. Wie wir wissen, wurden immer wieder prophetische Stellen in einer zweifachen Erfüllung gezeigt. Bitte vergleicht: „… Israel ist Mein erstgeborener Sohn“ (2Mo 4:22). „Als Israel jung war, gewann Ich es lieb, und aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen“ (Hos 11:1). „So sollte sich das Wort erfüllen, das der Herr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt: »Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen.«“ (Mt 2:15). Das Schlüsselwort hier ist „Sohn“. Die Ereignisse, die geschildert werden, sind grundverschieden, aber dasselbe prophetische Wort aus Hos 11:1 trifft auf beide zu.

Der Bruder, der 1965 beim Heimgang Bruder Branhams gerade einmal 10 Jahre alt war, kam zwanzig Jahre später auf die Idee, die Stimme Bruder Branhams zur Stimme Gottes zu erklären, die jeder persönlich hören müsse. Deshalb behaupten alle, die das glauben, dass nur Bruder Branham gehört werden dürfe und dass sonst niemand das Recht habe zu predigen. Indem sie nur noch seine Aussprüche zitieren, ohne sie in die Heilige Schrift einzuordnen, geraten sie immer mehr in unbiblische Deutungen hinein, die sie so über Gottes Wort stellen.

Wir respektieren den einmaligen, unfehlbaren Dienst, den Gott Bruder Branham in direkter Verbindung mit Seinem Heilsratschluss gegeben hat. Alle, die aus Gott geboren sind, hören und glauben das verheißene Wort für diese Zeit. Doch wir lehnen mit Entschiedenheit jede Deutung ab und ebenso jede Art von Menschenverherrlichung, die nichts als Götzendienst ist. Das Wort Gottes als Stimme Gottes bleibt in Ewigkeit. Die Ehre gebührt Gott allein durch Jesus Christus, unseren Herrn!

Jetzt, wo die Wiederkunft Jesu Christi direkt vor der Tür steht, muss eine Klarstellung vorgenommen und alles schriftgemäß richtig eingeordnet werden. So wie in den Denominationen alle falschen Lehren aus missverstandenen und falsch interpretierten Bibelstellen hervorgegangen sind, so sind innerhalb der Botschaft alle falschen Lehren aus falsch angewandten Zitaten Bruder Branhams entstanden. Nicht das Wort Gottes und nicht die verkündigte Botschaft sind schuld, sondern Satan, der Verdreher des Wortes von Anfang an.