Rundbrief - Dezember 2005 - 40 Jahre Missionsarbeit
Ohne zu wissen, dass Bruder Branham am 24. Dezember 1965 heimgerufen wurde, habe ich an diesem Tag gesehen, dass er auf einer Wolke hinaufgenommen wurde. In diesem Erlebnis sagte ich: „Bruder Branham, du bist doch nicht der Menschensohn, warum sehe ich dich auf der Wolke?“ Ich erfuhr erst später, dass es die Stunde gewesen war, in der Bruder Branham zur Herrlichkeit einging. Anfang Januar 1966 teilte mir Bruder Armbruster aus Pennsylvania, USA, in einem Brief mit, dass Bruder Branham am
24. Dezember 1965, sechs Tage nach einem Autounfall, heimgegangen ist. Bald darauf fand ich in der Bibel, dass nicht nur von unserem Herrn geschrieben steht: „… eine Wolke nahm Ihn auf …“ (Apg. 1, 9), sondern auch von den beiden Propheten in Offbg. 11: „… da fuhren sie in einer Wolke in den Himmel empor …“ (V. 12). Doch erst nach und nach wurde mir damals klar, dass wir uns in dem wichtigsten Abschnitt der gesamten Heilsgeschichte befinden.
In der Silvester-Gebetsstunde 1965/66 wirkte der Geist Gottes in einer außergewöhnlichen Weise in unserer Mitte. Genau 120 Personen waren versammelt und alle verspürten die Gegenwart Gottes. Durch das So spricht der Herr erging das Wort an mich: „Mein Knecht, Ich habe Mein Schwert in deine Hand gelegt!“ Ich muss zugeben, dass ich diesen Ausspruch zunächst innerlich abgelehnt habe, weil ich daran dachte, dass der Herr das Schwert doch in die Hand Bruder Branhams gelegt hat. Von seinem Heimgang wussten wir ja immer noch nichts. Erst später erkannte ich, dass Gott der Herr mir wirklich Sein Schwert, das Schwert des Geistes (Eph. 6, 17), nämlich das Wort Gottes anvertraut hat, wie Er es bereits bei meiner Berufung ausgesprochen hatte: „… Ich werde dich in andere Städte senden, Mein Wort zu verkündigen …“
Am 19. Januar 1966 wurde ich im Geiste in einen sehr großen Versammlungsraum versetzt. Eine Seite war ein fester Bau wie eine Kathedrale mit einer Empore, der Rest war rund wie ein Zelt. Ich saß auf der Empore und schaute zu, wie eine große Volksmenge sich in den Raum hineindrängte. Dann hatten alle Platz genommen und Ordner, die eine Binde am Arm trugen, gingen im Mittelgang auf und ab. Darauf sah ich, wie Julius Stadsklev, ein enger Freund Bruder Branhams, vorne an der Plattform zu mir nach oben schaute und hörte ihn sagen: „Bruder Frank, deine Zeit ist da. Komm herunter.“ Ich erhob mich und ging hinunter: die Treppe war zum Zelt hin offen, so dass die viele tausende zählende Versammlung mich sah. Ich begab mich zur Plattform und hörte, dort stehend, die Worte: „Wir sind nicht hier wegen Johannes dem Täufer, sondern weil William Branham, der Prophet Gottes, von uns genommen worden ist.“ Und plötzlich sprach eine Stimme: „Wende du dich dem Volk zu, das sich versammelt hat, und sprich du zu ihnen: ,Das Kommen des Herrn ist sehr nahe!‘“ Und so wandte ich mich in der Vision der Volksmenge in dem großen Zelt zu und gab das weiter, was mir aufgetragen wurde.
Dann kam der 11. April 1966: der Tag, an dem die sterbliche Hülle Bruder Branhams zu Grabe getragen wurde. Für mich war es ein Tag der Trauer, wie ich es in der Weise kein zweites Mal mehr erlebt habe. Ich konnte den Chorus „Glaube nur …“, der fast eine Stunde lang wiederholt wurde, nicht mitsingen, weil ich innerlich so bewegt war. Ich weinte, betete und fragte den Herrn immer wieder: „Sage mir: wie soll die Brautgemeinde ohne den Dienst, den Du geschenkt hast, zur Vollendung gelangen?“ Für mich schien an diesem Tag eine Welt zusammenzubrechen.
Am Abend desselben Tages, als ich in mein Hotelzimmer zurückgekehrt war und mich völlig erschöpft hingesetzt hatte, spürte ich plötzlich, wie eine große Last von mir genommen wurde. Die tiefe Betrübnis wich einer unaussprechlichen Freude, ja der Friede Gottes erfüllte mich spürbar und es sprach in meinem Herzen: „Jetzt ist deine Zeit gekommen, die geistliche Speise auszuteilen.“ Gott hatte für alles gesorgt. Er bestimmt den Anfang eines Dienstes, die Fortsetzung und sein Ende und — wie könnte es auch anders sein — auch den Anfang und die Fortsetzung des folgenden Dienstes. So unfassbar wie der Tod Johannes des Täufers für die Gläubigen damals war, so unfassbar ist der plötzliche Tod Bruder Branhams für viele gewesen. Doch beide hatten ihren Auftrag ausgeführt; der eine vor dem ersten Kommen Christi, der andere, der mit der göttlichen Botschaft für heute gesandt war, vor dem zweiten Kommen Christi.
Am nächsten Tag habe ich die Brüder zusammengerufen und mit ihnen vereinbart, dass die Predigten Bruder Branhams, die es bisher nur auf Tonband gab, gedruckt werden sollten. Bruder Roy Borders erklärte sich bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Es war für Petrus auch nicht einfach, in der entscheidenden Stunde zu sagen: „Werte Brüder! ihr selbst wisst, dass Gott schon vor langer Zeit mich in eurem Kreise dazu erwählt hat, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort der Heilsbotschaft vernehmen und so zum Glauben kommen sollten.“ (Apg. 15, 7). Jakobus bestätigte, was Petrus gesagt hatte, jedoch mit der wichtigen Erklärung: „Simeon hat berichtet, wie Gott selbst zuerst darauf bedacht gewesen ist, ein Volk aus den Heiden für Seinen Namen zu gewinnen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein; denn es steht geschrieben …“ (V. 14-15).
So bin ich, wie Gott selbst es vorherbestimmt hat, in dieser Zeit gewürdigt worden, die reine Botschaft von Anfang an in die ganze Welt zu tragen. Es geht dabei einerseits um die Verkündigung des wahrhaftigen Wortes Gottes und andererseits um die Austeilung der geistlichen Speise, um das verheißene und geoffenbarte Wort für diese Zeit.
Ich war mit Bruder Branham zu seinen Lebzeiten verbunden. Die Brüder in den USA hatten bis dahin europäischen Boden nicht betreten. So hat Gott es geführt, dass ich mit meinen drei Sprachen die Kontaktperson für alle in allen Ländern wurde. Es gibt keinen Kontinent auf Erden, wo ich nicht die Botschaft hingetragen hätte. Gott der Herr selbst öffnete die Türen und Herzen. Bereits 1963 diente ich in den verschiedenen Städten unseres Landes. 1964 machte ich die ersten Reisen nach England, dann nach Indien, Jordanien und Israel. 1965 habe ich den Dienst in Westeuropa fortgesetzt; so konnte ich 1966 Versammlungen in Belgien, Holland, Deutschland, der Schweiz und Österreich anberaumen.
In den folgenden zehn Jahren hatte ich 86 Länder bereist, nach weiteren zehn Jahren waren es schon über 120. In der ganzen Welt habe ich den Brüdern in den Versammlungen zunächst die Anschrift aus Jeffersonville gegeben, damit sie die gedruckten Predigten Bruder Branhams in englischer Sprache erhielten. Anfang der siebziger Jahre hat der Herr es so geführt, dass Bruder Don Bablitz mit einem kleinen Team die Predigten Bruder Branhams aus Edmonton, Kanada, in alle Welt versandte. Es war dieser Bruder Don Bablitz, der jetzt in Whitehorse, Kanada, wohnt, der an jenem Samstagvormittag Mitte der siebziger Jahre zu einem Gespräch zu mir kam. Überwältigt von der Tatsache, dass Brüder aus aller Herren Länder aufgrund meiner Missionsreisen die Predigten Bruder Branhams bestellten, sagte Bruder Bablitz plötzlich: „Bruder Frank, wir finden den Dienst Bruder Branhams in der Bibel. Wie steht es um deinen Dienst, der jetzt weltweit geschieht? Ist er auch in der Bibel zu finden?“ Ich befürchtete Fanatismus, winkte ab und sagte: „Bitte hör auf damit! Wie kann mein Dienst in der Bibel sein? Das geht doch gar nicht!“ Wir beendeten unser Gespräch, indem wir das weltweite Werk der Gnade Gottes anbefohlen haben.
Und wieder geschah es unerwartet: Am nächsten Morgen, die Sonne schien in den Raum, griff ich nach rechts, um meine Bibel vom Nachttisch zu nehmen, als der Herr mir die Worte zurief: „Mein Knecht, Ich habe dich gemäß Matth. 24, Vers 45 bis 47 dazu bestimmt, die Speise auszuteilen.“ Über dieses Wort hatte ich nie zuvor gepredigt und bis zu dem Zeitpunkt gar nicht gewusst, dass es einen solchen Ausspruch aus dem Munde des Herrn gibt, geschweige, dass er für mich bestimmt ist. Ich habe dann erst nachgelesen und war erstaunt, von einem „klugen Knecht“ zu erfahren, den der Herr selbst über »Seine Dienerschaft« setzt, damit er ihnen Speise zur rechten Zeit gebe. Jetzt hatte der Herr selbst dieses Wort an mich gerichtet. Was damit gemeint ist, schreibt Paulus in 2. Kor. 9, 10 und an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Wenn du dieses den Brüdern vorhältst, wirst du ein löblicher Diener Christi Jesu sein, weil du zu deiner Speise die Worte des Glaubens und der guten Lehre machst, die du dir zur Richtschnur genommen hast.“
(1. Tim. 4, 6).
Man muss die ersten fünf Verse vorher lesen, worin der katastrophale Zustand der letzten Zeit, der totale Abfall vom wahren Glauben durch irreführende Geister und Lehren, die von Dämonen herrühren, beschrieben wird, um das Gewicht dieses Ausspruchs und die Bedeutung der reinen Lehre zu begreifen, die unsere alleinige Richtschnur ist! Die Zeit ist da und dieses Schriftwort erfüllt sich in beiden Bereichen! Dieser Dienst ist zunächst für alle dienenden Brüder bestimmt, damit auch sie Gottes geoffenbartes Wort biblisch geordnet verkündigen und dem Volk Gottes die Speise auf dem Tisch des Herrn darbringen können. Es ist eine Sache, die Nahrungsmittel, die zum Erhalt des Lebens notwendig sind, einzulagern, und eine ganz andere, sie als zubereitete Speise darzureichen, um den geistlichen Hunger mit dem verborgenen Manna zu stillen. Gott hat doch gesagt: „… es werden Tage kommen – so lautet der Ausspruch Gottes des Herrn –, da will Ich einen Hunger ins Land senden, doch nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern danach, die Worte des Herrn zu hören.“ (Amos 8, 11).
Es ist sicher kein Zufall, dass Matth. 25 mit dem Weckruf zur Mitternacht „Siehe, der Bräutigam kommt!“ unmittelbar darauf folgt. Diese letzte Botschaft ist doch direkt an die klugen Jungfrauen gerichtet. Nur wer zur Brautgemeinde gehört, wird annehmen, was der Bräutigam durch Sein Wort sagt, von dem wir leben. Die Bereitschaft der klugen Jungfrauen kann mit dem von Gott eingesetzten Dienst verbunden sein. Heute darf ich sagen, was in 2. Kor. 11, 2 steht: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; ich habe euch ja einem einzigen Manne verlobt, um euch Christus als eine reine Jungfrau zuzuführen.“
Der Dienst, den Gott selbst gesetzt hat, bezieht beides ein: die Verkündigung des ewiggültigen Wortes Gottes und die Austeilung der geistlichen Speise und wird schließlich in der Vollendung der Brautgemeinde münden. Ich bin kein einseitiges Sprachrohr Bruder Branhams noch des Apostels Paulus. Ich kann kraft göttlicher Berufung und Vollmacht nur das Sprachrohr Gottes sein und den ganzen Ratschluss Gottes, das alles einbeziehende, ewiggültige Evangelium so verkündigen, wie Paulus und Bruder Branham es gepredigt haben. Niemand wird mich je schreien hören: „Der Prophet hat gesagt! Der Prophet hat gesagt!“ Mich hat nicht Paulus, mich hat nicht Branham berufen, sondern der auferstandene Herr Jesus Christus, der auch sie berufen hat. Aus meinem Mund wird bis ans Ende das unveränderte Wort Gottes kommen, aber keine einzige der verschiedenen Deutungen, die mir ein Gräuel sind, denn So spricht der Herr: „Mein Geist, der auf dir ruht, und Meine Worte, die Ich dir in den Mund gelegt habe, die sollen nicht aus deinem Munde weichen …“ (Jes. 59, 21).
Kein Knecht Gottes hatte ein Mitbestimmungsrecht, keiner ist gefragt worden, ob er denn so freundlich sein möchte, dem Herrn zu dienen. Gott selbst handelt souverän in Seinem Reich und in Seiner Gemeinde. Es ist uns allen bekannt, dass der Apostel Paulus mit einem besonderen Dienst für die Gemeinde beauftragt wurde. Dreimal wird auf seine Berufung Bezug genommen, und zwar in Apostelgeschichte Kap. 9, Kap. 22 und Kap. 26. Er hat sogar die Worte, die als Verheißung in Jesaja 42, 6 und 49, 6 auf den Herrn bezogen geschrieben stehen, auf seine Sendung angewandt (Apg. 13). Warum? Weil darin eine zweifache Verheißung ist: einmal auf den Erlöser bezogen, dass die Stämme Israels wiederhergestellt werden, weshalb unser Herr zunächst gebot: „Den Weg der Heiden schlagt nicht ein ….“ (Matth. 10). Als aber die Zeit kam und der zweite Teil der Verheißung, der die Heiden betraf, Erfüllung fand, lesen wir: „Denn so hat uns der Herr geboten: ‘Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du zum Heil werdest bis ans Ende der Erde.’“ (Apg. 13, 47). Ein neuer Abschnitt brach an, zunächst noch als Übergangszeit. Es gibt eine biblische Gemeindeordnung, in der die Dienste zur Auferbauung der Gemeinde gesetzt sind, und es gibt eine Heilsordnung, in der geschieht, was zum Heilsplan gehört.
Johannes der Täufer wusste, welch ein Wort durch seinen Dienst erfüllt wurde. Er ist gefragt worden, ob er Christus oder der Prophet oder Elia sei. Dreimal war seine Antwort „Nein!“ Dann wollten die Gesandten wissen, wer er denn nun wirklich ist, und darauf antwortet er in Joh. 1, 23: „Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft …“ Auch Paulus bekam geoffenbart, welch eine Schriftstelle damals zutraf. Ebenso hat Bruder Branham genau gewusst, welch ein Schriftwort sich auf seinen Dienst bezieht; er hat es in seinen Predigten oft genug bezeugt. Das war der Punkt, an dem alle Evangelisten, die erst durch seinen Dienst inspiriert worden sind, Anstoß nahmen. Da ich viele von ihnen persönlich kennen gelernt habe, weiß ich es aus erster Hand. Sie haben den Mann von Gott gesandt als Heilungsevangelisten geschätzt, der besondere Geistesgaben hatte. Sie haben sogar bezeugt, dass es seit den Tagen der Apostel einen solchen Dienst auf Erden nicht gegeben hat. Doch dann, als es um die Erfüllung der Verheißung „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt …“ (Mal. 3, 23-24; Matth. 17, 11; Mark. 9, 12) ging, lehnten sie sich dagegen auf. Sie verstockten ihre Herzen und waren nicht bereit, sich unter die gewaltige Hand Gottes zu beugen, der Seinem Wort gegenüber verpflichtet ist, und die Verheißung, die zum Heilsratschluss gehört, erfüllte. Sie waren auch nicht bereit, von ihren traditionellen Lehren und Ansichten abzurücken, geschweige sich korrigieren zu lassen. Dann blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu erklären, dass William Branham zu Anfang seines Dienstes gut stand, aber zum Ende hin nicht mehr.
Jetzt scheiden sich die Geister wiederum an der Person, die Gott gesetzt hat, und das Gleiche wiederholt sich. Man hört es immer wieder: „Am Anfang hatte er eine Berufung und einen Dienst, aber dann …“ So wie die Welt ohne den Dienst Bruder Branhams von keinem Evangelisten gehört hätte, so hätte auch jetzt niemand von den Brüdern aus Nordamerika in den Botschaftskreisen gehört. Es wird auch wieder zum Anstoß genommen, dass sich jemand auf eine Bibelstelle beruft, die seinen Dienst betrifft. Dazu muss gesagt werden: Wäre dieser Dienst nicht biblisch begründet, hätte er gar keine Existenzberechtigung! Andere beanstanden, dass er angeblich den Propheten korrigiert. Was sie nicht begriffen haben, ist, dass bei einer scheinbaren Diskrepanz nur gelten muss, kann und darf, was wirklich in der Bibel auf mindestens zwei oder mehr Stellen gegründet ist.
Die Verheißung, dass Gott am Ende der Gnadenzeit einen Propheten senden würde, bedeutet den Auserwählten alles. Doch jetzt geschieht dreierlei: die „Schriftgelehrten“ der Denominationen verwerfen ihn; die Botschaftsgelehrten machen aus ihm einen Religionsgründer; nur die Auserwählten sind es, deren Herzen zum Glauben der Väter, zur Lehre der Apostel, wie sie am Anfang war, zurückgebracht werden. In diesem entscheidenden Abschnitt geht es um das prophetische Wort, das nicht gedeutet werden darf, sondern in der Erfüllung gesehen werden muss (2. Petr. 1, 15-21). Hört dies, ihr Völker alle: Mit Blick auf die Vollendung der Gemeinde ist der lehrmäßige Dienst jetzt genauso wichtig wie am Anfang (Apg. 13, 1; 1. Kor. 12, 28), damit wir alle zur Einheit des Glaubens gelangen (Eph. 4, 1-16) und nicht länger von den verschiedenen Winden der Lehren bewegt werden.
Wenn es wahr ist, dass die Original-Botschaft Gottes, wie sie am Anfang war, zur Herausrufung und Belehrung der Brautgemeinde der Wiederkunft Jesu Christi vorausgehen muss, dann werden die klugen Jungfrauen auf das hören, was der Geist den Gemeinden sagt. Sie werden es sein, die durch den Heiligen Geist zu einem Leib getauft werden und die wahre Gemeinde bilden. Das ist die Gemeinde, die der Erlöser selbst vor Seinem Angesicht ohne Flecken und Runzeln darstellen wird (Eph. 5, 26-30). Ebenso gewiss ist, dass die törichten Jungfrauen daran vorbeigehen und weiterhin Führern folgen, die sich auf den Propheten berufen, „Sonderoffenbarungen“ propagieren und Spaltungen hinterlassen. Alle sind davon überzeugt — ob klug oder töricht —, den Ruf gehört zu haben und dem Bräutigam entgegen zu gehen. Manche behaupten sogar, Er sei schon gekommen, andere, Er steigt seit Öffnung der Siegel langsam herab etc. etc. Es wird nicht genügen, ständig den Propheten zu zitieren, wenn dabei die Bibel als letzte Autorität außer Acht gelassen wird. So wie die Geistlichkeit die eine Bibel verschieden deutet, so wird es jetzt zum eigenen Verderben (2. Petr. 3, 16) auch mit dem gemacht, was Bruder Branham gesagt hat. Für die wahrhaft Gläubigen ist dies der Zeitabschnitt der Zubereitung im Glaubensgehorsam und der Vereinigung von Braut und Bräutigam in der göttlichen Liebe in Lehre und Glauben.
Unwiderlegbar ist, dass durch den Dienst Bruder Branhams der ganze Ratschluss Gottes und alle verborgenen Geheimnisse verkündigt worden sind. Der Heilige Geist führt uns in alle Wahrheit des geoffenbarten Wortes hinein. Jetzt am Ende der Gnadenzeit, am Ende des Tages des Heils, ehe der Tag des Herrn anbricht und die Sonne sich verfinstert und der Mond in Blut verwandelt wird, ist eine prophetische, aber auch lehrmäßige Botschaft ergangen, deren Ziel die Vollendung sein wird. Die völlige Zurückerstattung ist Teil der Hauptverheißung, die Gott der Gemeinde gegeben hat. Ehe der Bräutigam die Brautgemeinde heimholen kann, muss ihre Herausrufung und Zubereitung stattfinden. Denn so steht es geschrieben von Jesus Christus, unserem Herrn: „Ihn muss der Himmel aufnehmen, bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge, wie Gott sie durch den Mund Seiner heiligen Propheten von Anfang an verkündigt hat.“ (Apg. 3, 17-22).
Dass der ewig treue Gott auch mich zu einem Seiner Knechte gemacht hat, war Seine Entscheidung. Immer wieder hat Er mit hörbarer Stimme zu mir gesprochen und jedes Mal kam sie von oben rechts. Ein einziges Mal, nämlich am 16. Juni 1979 bei Tagesanbruch, hörte ich die zornige Stimme Gottes als einen kaum zu ertragenden Donner, der senkrecht zu meiner Rechten mit immer lauter werdendem Donnerhall herabkam und kurz über mir stehen blieb. Dann erschollen neun Worte — jedes in sich ein Donnerhall (1. Mose 3, 17) und jedes erklang mit Betonung deutlich ausgesprochen (Fanø, Dänemark).
Ich möchte an dieser Stelle die Erlebnisse, die für mich, für Einzelne und für die Gemeinde von Bedeutung waren oder sind, kurz auflisten. Mir ist bewusst, dass nur diejenigen dadurch im Glauben gestärkt werden, die selbst Gott erlebt haben. Mein Zeugnis wird denen, die keine Beziehung zu dem von Gott gesetzten Dienst haben, zum Anstoß gereichen. Vielleicht denken sie dabei: „Was macht er aus sich selbst!“ Die anderen werden erkennen, dass sich niemand etwas nehmen kann, es werde ihm denn von Gott gegeben. Paulus berichtet sogar, bis in den dritten Himmel, ins Paradies hinauf genommen worden zu sein (2. Kor. 12). Das tat er doch zur Ehre Gottes. Trotzdem musste er um seines Dienstes willen viel erdulden, wie er in 2. Kor. 11 schreibt. Der Dienst für den Herrn bringt so manches mit sich: Anfeindung, Verfolgung, Leid, aber auch herrliche Erlebnisse und Segnungen. Propheten und Gerechte wurden nicht verfolgt und getötet, weil sie Verbrecher waren, sondern weil sie Träger des Wortes gewesen sind. Ich kann trotz allem sagen: „Dankbar bin ich dem, der mich stark gemacht hat, unserem Herrn Jesus Christus dafür, dass Er mich für treu erachtet hat, als Er mich in Seinen Dienst einsetzte.“ (1. Tim. 1, 12).
Ich beginne mein Zeugnis mit meiner Berufung. So war es mit Abraham, mit Mose, mit Paulus, mit Branham.
• Die beiden letzten Dinge, die der Herr mir dabei gebot, sind: „Mein Knecht, gründe keine lokalen Gemeinden und gib kein eigenes Gesangbuch heraus …“ (Krefeld). Ich bin davon überzeugt, dass lokale Gemeinden biblisch sind, aber es ist nicht meine Aufgabe, in anderen Städten und Ländern Gemeinden zu gründen.
Auch wenn es bei uns wie in allen Gemeinden üblich ist, aus Gesangbüchern zu singen, darf ich kein eigenes herausgeben. Der Herr hat mir gesagt, dass es das Zeichen einer Denomination ist. Hat man nicht in jeder Kirche ein eigenes Gesangbuch und jetzt auch in allen abgesplitterten Gruppen innerhalb der Botschaft?
• „Mein Knecht, stehe auf und lese 2. Tim., Kap. 4, denn Ich will mit dir reden …“ (Marseille). Am Vorabend war es um die Frage gegangen, was die sieben Donner aus Offbg. 10 sind. Darauf hatte ich keine Antwort. Am nächsten Morgen gab mir der Herr selbst die Antwort aus der Heiligen Schrift: „Predige das Wort, tritt damit auf, du magst gelegen oder ungelegen kommen, überführe, weise zurecht, ermahne mit allem Aufwand von Langmut und Belehrung …“ Dann legte ich meine Bibel auf den Tisch, erhob meine Hände und sprach: „Geliebter Herr, so gewiss Du mir geboten hast, diesen Text zu lesen, so gewiss ist das, was die sieben Donner geredet haben, nicht als Wort Gottes niedergeschrieben worden. Deshalb kann es nicht gepredigt werden.“ Das ist So spricht der Herr. Wahre Knechte sind von Gott selbst darauf verpflichtet worden, nur das zu lesen und zu bewahren, was geschrieben steht (Offbg. 1, 1-3). Alles, was unter dem Begriff „Donnerlehren“ verbreitet wird, sind verderbliche Irrlehren, auch wenn dabei Zitate Verwendung finden. Es sind Spekulationen und nicht Offenbarungen. Keiner darf dem abgeschlossenen Zeugnis des Wortes etwas hinzufügen (Offbg. 22, 18-21). Wer es dennoch tut, scheidet aus.
• „Mein Knecht, wenn das letzte Wirken anfängt, werde Ich wieder mit dir reden. Dann wird Mein Geist in dir geheiligt sein …“ (Krefeld). Dabei wurde auch die Stadt Zürich erwähnt. Ich halte daran fest, dass Gott selbst am Ende ein kurzes und gewaltiges Werk tun wird, an dem wir Anteil haben werden: „Denn Sein Wort wird der Herr, indem Er die Dinge sicher und Schlag auf Schlag verlaufen lässt, zur Ausführung auf der Erde bringen“ (Röm. 9, 28).
• Die Vision mit dem Weizenfeld und dem Mähdrescher war außergewöhnlich. Über dieses Erlebnis wurde und wird sehr viel gelästert. Ein Bruder aus Hamburg schrieb vor vielen Jahren sogar eine Broschüre darüber mit dem Titel „Die Mähdrescherakte“. Darin werde ich als Antichrist etc. bezeichnet und sehr verspottet. Ich gebe vor dem Angesicht Gottes nur wieder, was ich gesehen und gehört habe: Ich wurde im Geiste an ein sehr großes, überreifes Weizenfeld versetzt und sah, wie sich die vollen Ähren, die schon von der Sonne angesengt waren, alle gleichmäßig neigten. Ich weiß, dass in der gesamten Gnadenzeit das Wort als Same gesät wird und dass in jedem Gemeindezeitalter eine Seelenernte stattgefunden hat. Doch die Schrift spricht auch von dem, was direkt am Ende geschehen wird (Matth. 3, 12 u. a.) In Offbg. 14, 15 steht: „… weil die Ernte der Erde vollreif geworden ist …“
Mir fiel auf, dass keine Distel auf dem ganzen Feld zu sehen war und ich wusste im Geiste, dass das Unkraut schon herausgenommen war, wie geschrieben steht: „Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel …“ (Matth. 13, 30). Dann schaute ich nach links und sah einen ganz neuen Mähdrescher. In dem Augenblick sprach der Herr mit mächtiger Stimme: „Mein Knecht, der Mähdrescher ist für dich bestimmt, denn du sollst die Ernte einbringen. Noch nie hat jemand ihn benutzt …“ Sofort ging ich hin und stieg auf den Mähdrescher. Aber es wurde ganz dunkel: es war anzusehen, als finde ein Kampf in den aufgewühlten Wolken statt. Und ich sagte: „Treuer Herr, es ist zu spät, ich kann die Ernte nicht einbringen. Die Gerichte brechen über die Erde herein.“ Im nächsten Augenblick brach die Sonne mit aller Kraft durch eine Öffnung in der Wolkenschicht und schien auf das Weizenfeld. Sofort bewegte ich die Hebel und fing an, die Ernte einzubringen. Als ich gerade fertig war, wurde es wieder ganz dunkel und ich hörte nur noch Krachen und Donner.
• „Mein Knecht, sage die Reise nach Indien ab!“ (Krefeld). Ich hatte die Tickets schon vom Reisebüro abgeholt und sollte an dem Freitag fliegen. Die Maschine von Bombay nach Madras, auf der ich gebucht war, fing nach dem Start Feuer, stürzte ab und alle 96 Passagiere kamen um.
• „Mein Knecht, Ich habe dich gemäß Matth. 24, 45-47 dazu bestimmt, die Speise zur rechten Zeit auszuteilen.“ (Edmonton). Das war für mich die Antwort aus dem Munde des Herrn, der über Seinem Wort wacht, um es zu erfüllen.
• „Mein Knecht, wenn die Grenzen sich öffnen, werde Ich die Braut aus den osteuropäischen Ländern rufen …“ (Krefeld). Ich befand mich in der Vision auf der Plattform in einem großen Festsaal. Menschen kamen durch den Haupteingang herein und setzten sich. Doch dann sah ich, dass überall noch Stühle leer waren. Im nächsten Augenblick erscholl die Stimme des Herrn rechts vom Kronleuchter, unter dem ich stand: „Wenn das geschieht, ist Mein Kommen sehr, sehr nahe!“ Dann sah ich, wie sich zu meiner Linken die Tür des Notausgangs öffnete und die einzelnen Gruppen aus den osteuropäischen Ländern geordnet hereinkamen. Der leitende Bruder jeder Gruppe begrüßte mich auf der Plattform und ging dann mit allen weiter in den Saal. Nachdem die letzte Gruppe hereingekommen war, schaute ich über den Saal: jetzt waren alle Stühle besetzt. Dieses Erlebnis hatte ich dreizehn Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Grenzen zum Osten. Damals dachte niemand daran, dass sich der Ostblock auflöst und die Vereinigung Deutschlands und Europas stattfinden würde.
• „Mein Knecht, begib dich auf das Nachbargrundstück und weihe es Mir …“ (Krefeld). Das Nachbargrundstück, ein ehemaliges Gefangenenlager im Zweiten Weltkrieg, war noch mit einem 2,30 m hohen Zaun, oben mit Stacheldraht, eingezäunt. Ich begab mich durch die enge Pforte, die zum Einkaufszentrum führt, auf das Grundstück, kniete im Gestrüpp nieder und weihte es dem Gott des Himmels für Seine Gemeinde hier auf Erden.
• „Mein Knecht, gehe zu R. T., nimm die Ältesten mit und lese ihm das Wort, das der Prophet Jesaja zu Hiskia sprach. Er soll gesund werden.“ (Krefeld). Ich befand mich nach einem Gottesdienst auf dem Weg zur Wohnung und war bei dem Kirschbaum angelangt, der an der damaligen Grundstücksgrenze stand, als der Herr zu mir sprach. Wir taten, was der Herr befohlen hatte, und Gott hat Sein Wort bestätigt!
• „Mein Knecht, gehe hin, sprich das Wort, denn die gläubige Frau soll vor ihrem ungläubigen Mann nicht zuschanden werden.“ (Krefeld). Eine teure Schwester war mit einem ganz neuen Auto, das noch keine tausend Kilometer gefahren war, zur Versammlung gekommen, doch der Wagen sprang einfach nicht an — auch nicht, nachdem sich unsere Brüder und sogar Fachleute vom ADAC darum bemüht hatten. Ich ging gerade durch den Gebetsraum, als die Stimme des Herrn erscholl:„Mein Knecht, gehe hin und sprich das Wort …“ Kein Mensch kann sich vorstellen, welch eine Gewissheit, welch ein Absolut es mit sich bringt, wenn ein Wort aus dem Munde des Herrn ergeht! Ich ging nach draußen, traf die Schwester, einige Brüder waren noch in der Nähe, und sprach: „Gehe hin, starte das Auto, denn so hat der Herr gesprochen.“ Die Schwester wandte ein: „Aber es ist doch alles versucht worden …“ Ich unterbrach sie: „Rede nicht, gehe hin und tu, was dir gesagt wurde im Namen des Herrn.“ Gesagt, getan. Das Auto sprang beim ersten Start an und sie fuhr mit dem Wagen ohne Zwischenfall nach Hause! Am nächsten Morgen gab das Auto keinen Ton mehr von sich, musste zur Werkstatt abgeschleppt werden und dort stellte man fest, dass die Benzinpumpe vollkommen außer Funktion war, so dass eine neue eingebaut werden musste. Nur wenn der Herr vorher gesprochen hat, kann ein Knecht Gottes den Dienst des gesprochenen Wortes ausführen.
• Am Samstag, den 18. November 1978, sprach der Herr gegen 10.00 Uhr morgens im Büro im Missions-Zentrum zu mir: „Mein Knecht, durchforsche die Apostelgeschichte, ob je ein Mann mit seiner Frau zu einem Dienst berufen wurde.“ Ich wandte mich nach rechts, nahm meine Bibel, las in der Apostelgeschichte und stellte bald fest, dass auch die sieben Armenpfleger ohne ihre Frauen gerufen worden waren. Durch diese Weisung wurde eine falsche Weissagung, die in Bremen im Mai 1976 ergangen war, von Gott selbst aufgedeckt, der mich darauf hinwies, die Apostelgeschichte zu durchforschen. Für immer bin ich dazu verpflichtet, das ursprüngliche Muster aus der Apostelzeit als Richtschnur zu nehmen.
• Ich wurde außerhalb des Leibes genommen, habe die Entrückung erlebt. Ich habe gesehen, wie die Heilige Stadt herabkam (Klinikum Krefeld).
Im Dezember 1980 war ich auf einer Missionsreise durch Afrika. In der Stadt Accra in Ghana wurde ich in einer Nacht viermal von einer Mücke gestochen. Als ich kurz vor Weihnachten nach Hause kam, fühlte ich mich schwach und wurde am 1. Januar mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht. Dort fand die Untersuchung statt und das Ergebnis war: Malaria tropica im fortgeschrittenen Stadium.
Am 3. Januar 1981 hörte ich die Worte, die Prof. Dr. Becker seinem Ärzteteam sagte: „Es ist zu spät. Es ist zu spät. Hier hilft nichts mehr; kein Medikament, auch keine Blutübertragung etc.“ Ich konnte noch hören, war aber zum Sprechen zu schwach. In jenen Stunden, als ich von den Ärzten aufgegeben war, als Fieberschübe und Schwächeanfälle sich häuften, trat mein Bruder Artur an das Bett und sagte mit voller Lautstärke: „Jesus Christus hat nicht nur auf Golgatha gesiegt, Er hat hier in diesem Raum gesiegt.“ Ich merkte trotzdem, dass es dem Ende zuging, und meine einzige Frage war: „Herr, mein Heiland, wie stehe ich vor Dir?“
Danach wurde ich aus dem Leibe genommen, unter den blauen Himmel versetzt und sah eine unzählbare, weißgekleidete Schar. Alle waren in der Blüte ihrer Jugend (Hiob 33, 25). Unter den Brüdern, die sich in der ersten Reihe befanden, war auch ich. Die Schwestern hatten alle offenes langes Haar. Auffallend waren die unterschiedlichen Haarfarben. Wir wurden majestätisch immer höher hinaufgenommen. Dann sah ich etwas wie eine horizontale Trennungslinie, wie sie bei einem Sonnenaufgang über den Wolken erscheint. Ich wusste im Geiste, dass wir danach dem Herrn im Luftbereich begegnen würden. Ich schaute deshalb nach oben und sah, wie die Heilige Stadt herab kam. Es war herrlich, majestätisch. Wellen von Glückseligkeit durchströmten meinen himmlischen Leib. Ich wusste: das ist die Entrückung. Nur so weit dieses Erlebnis. Groß war meine Enttäuschung, als ich wieder in meinen Leib zurückkam.
• „Mein Knecht, versammle Mir Mein Volk, alle, die den Bund mit Mir geschlossen haben beim Opfer …“ (Krefeld). Es geschah an einem 28. Dezember, als der Herr mir diese Worte zurief. Ich war später nicht wenig überrascht, dass es zwei Schriftstellen gibt, die das zum Ausdruck bringen: Psalm 50, 5 und 5. Mose 4, 10. Alle, die jetzt Kinder der Verheißung sind, bestätigen ihrerseits den Bund mit Gott, den Er in Christus Jesus mit uns geschlossen hat „beim Opfer“. Und Sein Volk wird versammelt unter der Weisung: „… Ich will sie Meine Worte hören lassen.“
• Außerhalb des Leibes in den Himmel empor erhoben. Vielleicht war es das Paradies. Ich sah die aus Regenbogenfarben bestehende, sich harmonisch bewegende Lichtfülle. Ich wusste im Geiste, dass der Thron zu meiner Rechten war, denn von dort oben kam das mehr in Feuer erscheinende Licht. Links sang ein Männerchor mit Blick zum Thron in deutscher Sprache Psalm 34 nach der Luther-Übersetzung (Varna, Bulgarien). Bei den Worten „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so Ihn fürchten, und hilft ihnen aus“ folgte der Zwischengesang: „Der Engel des Herrn ist jetzt hier!“ Nach „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf Ihn traut!“ sang der Chor mit vibrierenden Stimmen: „Der Herr ist jetzt hier!“
Ich könnte fortfahren, über die wunderbaren Erfahrungen zu berichten, die ich in all diesen Jahren erleben durfte und kann zu jedem einzelnen Erlebnis Gott als Zeugen anrufen. Das Wort und der Ratschluss Gottes sind nie zuvor so klar und allumfassend geoffenbart worden wie in unserer Zeit. Wahrlich, Gott hat Seinen Aposteln und Propheten damals kundgetan, was Er von Ewigkeit her für die Seinen bestimmt hat (Eph. 3), und in dieser letzten Zeit auch uns.
Ohne zu wissen, dass Bruder Branham am 24. Dezember 1965 heimgerufen wurde, habe ich an diesem Tag gesehen, dass er auf einer Wolke hinaufgenommen wurde. In diesem Erlebnis sagte ich: „Bruder Branham, du bist doch nicht der Menschensohn, warum sehe ich dich auf der Wolke?“ Ich erfuhr erst später, dass es die Stunde gewesen war, in der Bruder Branham zur Herrlichkeit einging. Anfang Januar 1966 teilte mir Bruder Armbruster aus Pennsylvania, USA, in einem Brief mit, dass Bruder Branham am
24. Dezember 1965, sechs Tage nach einem Autounfall, heimgegangen ist. Bald darauf fand ich in der Bibel, dass nicht nur von unserem Herrn geschrieben steht: „… eine Wolke nahm Ihn auf …“ (Apg. 1, 9), sondern auch von den beiden Propheten in Offbg. 11: „… da fuhren sie in einer Wolke in den Himmel empor …“ (V. 12). Doch erst nach und nach wurde mir damals klar, dass wir uns in dem wichtigsten Abschnitt der gesamten Heilsgeschichte befinden.
In der Silvester-Gebetsstunde 1965/66 wirkte der Geist Gottes in einer außergewöhnlichen Weise in unserer Mitte. Genau 120 Personen waren versammelt und alle verspürten die Gegenwart Gottes. Durch das So spricht der Herr erging das Wort an mich: „Mein Knecht, Ich habe Mein Schwert in deine Hand gelegt!“ Ich muss zugeben, dass ich diesen Ausspruch zunächst innerlich abgelehnt habe, weil ich daran dachte, dass der Herr das Schwert doch in die Hand Bruder Branhams gelegt hat. Von seinem Heimgang wussten wir ja immer noch nichts. Erst später erkannte ich, dass Gott der Herr mir wirklich Sein Schwert, das Schwert des Geistes (Eph. 6, 17), nämlich das Wort Gottes anvertraut hat, wie Er es bereits bei meiner Berufung ausgesprochen hatte: „… Ich werde dich in andere Städte senden, Mein Wort zu verkündigen …“
Am 19. Januar 1966 wurde ich im Geiste in einen sehr großen Versammlungsraum versetzt. Eine Seite war ein fester Bau wie eine Kathedrale mit einer Empore, der Rest war rund wie ein Zelt. Ich saß auf der Empore und schaute zu, wie eine große Volksmenge sich in den Raum hineindrängte. Dann hatten alle Platz genommen und Ordner, die eine Binde am Arm trugen, gingen im Mittelgang auf und ab. Darauf sah ich, wie Julius Stadsklev, ein enger Freund Bruder Branhams, vorne an der Plattform zu mir nach oben schaute und hörte ihn sagen: „Bruder Frank, deine Zeit ist da. Komm herunter.“ Ich erhob mich und ging hinunter: die Treppe war zum Zelt hin offen, so dass die viele tausende zählende Versammlung mich sah. Ich begab mich zur Plattform und hörte, dort stehend, die Worte: „Wir sind nicht hier wegen Johannes dem Täufer, sondern weil William Branham, der Prophet Gottes, von uns genommen worden ist.“ Und plötzlich sprach eine Stimme: „Wende du dich dem Volk zu, das sich versammelt hat, und sprich du zu ihnen: ,Das Kommen des Herrn ist sehr nahe!‘“ Und so wandte ich mich in der Vision der Volksmenge in dem großen Zelt zu und gab das weiter, was mir aufgetragen wurde.
Dann kam der 11. April 1966: der Tag, an dem die sterbliche Hülle Bruder Branhams zu Grabe getragen wurde. Für mich war es ein Tag der Trauer, wie ich es in der Weise kein zweites Mal mehr erlebt habe. Ich konnte den Chorus „Glaube nur …“, der fast eine Stunde lang wiederholt wurde, nicht mitsingen, weil ich innerlich so bewegt war. Ich weinte, betete und fragte den Herrn immer wieder: „Sage mir: wie soll die Brautgemeinde ohne den Dienst, den Du geschenkt hast, zur Vollendung gelangen?“ Für mich schien an diesem Tag eine Welt zusammenzubrechen.
Am Abend desselben Tages, als ich in mein Hotelzimmer zurückgekehrt war und mich völlig erschöpft hingesetzt hatte, spürte ich plötzlich, wie eine große Last von mir genommen wurde. Die tiefe Betrübnis wich einer unaussprechlichen Freude, ja der Friede Gottes erfüllte mich spürbar und es sprach in meinem Herzen: „Jetzt ist deine Zeit gekommen, die geistliche Speise auszuteilen.“ Gott hatte für alles gesorgt. Er bestimmt den Anfang eines Dienstes, die Fortsetzung und sein Ende und — wie könnte es auch anders sein — auch den Anfang und die Fortsetzung des folgenden Dienstes. So unfassbar wie der Tod Johannes des Täufers für die Gläubigen damals war, so unfassbar ist der plötzliche Tod Bruder Branhams für viele gewesen. Doch beide hatten ihren Auftrag ausgeführt; der eine vor dem ersten Kommen Christi, der andere, der mit der göttlichen Botschaft für heute gesandt war, vor dem zweiten Kommen Christi.
Am nächsten Tag habe ich die Brüder zusammengerufen und mit ihnen vereinbart, dass die Predigten Bruder Branhams, die es bisher nur auf Tonband gab, gedruckt werden sollten. Bruder Roy Borders erklärte sich bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Es war für Petrus auch nicht einfach, in der entscheidenden Stunde zu sagen: „Werte Brüder! ihr selbst wisst, dass Gott schon vor langer Zeit mich in eurem Kreise dazu erwählt hat, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort der Heilsbotschaft vernehmen und so zum Glauben kommen sollten.“ (Apg. 15, 7). Jakobus bestätigte, was Petrus gesagt hatte, jedoch mit der wichtigen Erklärung: „Simeon hat berichtet, wie Gott selbst zuerst darauf bedacht gewesen ist, ein Volk aus den Heiden für Seinen Namen zu gewinnen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein; denn es steht geschrieben …“ (V. 14-15).
So bin ich, wie Gott selbst es vorherbestimmt hat, in dieser Zeit gewürdigt worden, die reine Botschaft von Anfang an in die ganze Welt zu tragen. Es geht dabei einerseits um die Verkündigung des wahrhaftigen Wortes Gottes und andererseits um die Austeilung der geistlichen Speise, um das verheißene und geoffenbarte Wort für diese Zeit.
Ich war mit Bruder Branham zu seinen Lebzeiten verbunden. Die Brüder in den USA hatten bis dahin europäischen Boden nicht betreten. So hat Gott es geführt, dass ich mit meinen drei Sprachen die Kontaktperson für alle in allen Ländern wurde. Es gibt keinen Kontinent auf Erden, wo ich nicht die Botschaft hingetragen hätte. Gott der Herr selbst öffnete die Türen und Herzen. Bereits 1963 diente ich in den verschiedenen Städten unseres Landes. 1964 machte ich die ersten Reisen nach England, dann nach Indien, Jordanien und Israel. 1965 habe ich den Dienst in Westeuropa fortgesetzt; so konnte ich 1966 Versammlungen in Belgien, Holland, Deutschland, der Schweiz und Österreich anberaumen.
In den folgenden zehn Jahren hatte ich 86 Länder bereist, nach weiteren zehn Jahren waren es schon über 120. In der ganzen Welt habe ich den Brüdern in den Versammlungen zunächst die Anschrift aus Jeffersonville gegeben, damit sie die gedruckten Predigten Bruder Branhams in englischer Sprache erhielten. Anfang der siebziger Jahre hat der Herr es so geführt, dass Bruder Don Bablitz mit einem kleinen Team die Predigten Bruder Branhams aus Edmonton, Kanada, in alle Welt versandte. Es war dieser Bruder Don Bablitz, der jetzt in Whitehorse, Kanada, wohnt, der an jenem Samstagvormittag Mitte der siebziger Jahre zu einem Gespräch zu mir kam. Überwältigt von der Tatsache, dass Brüder aus aller Herren Länder aufgrund meiner Missionsreisen die Predigten Bruder Branhams bestellten, sagte Bruder Bablitz plötzlich: „Bruder Frank, wir finden den Dienst Bruder Branhams in der Bibel. Wie steht es um deinen Dienst, der jetzt weltweit geschieht? Ist er auch in der Bibel zu finden?“ Ich befürchtete Fanatismus, winkte ab und sagte: „Bitte hör auf damit! Wie kann mein Dienst in der Bibel sein? Das geht doch gar nicht!“ Wir beendeten unser Gespräch, indem wir das weltweite Werk der Gnade Gottes anbefohlen haben.
Und wieder geschah es unerwartet: Am nächsten Morgen, die Sonne schien in den Raum, griff ich nach rechts, um meine Bibel vom Nachttisch zu nehmen, als der Herr mir die Worte zurief: „Mein Knecht, Ich habe dich gemäß Matth. 24, Vers 45 bis 47 dazu bestimmt, die Speise auszuteilen.“ Über dieses Wort hatte ich nie zuvor gepredigt und bis zu dem Zeitpunkt gar nicht gewusst, dass es einen solchen Ausspruch aus dem Munde des Herrn gibt, geschweige, dass er für mich bestimmt ist. Ich habe dann erst nachgelesen und war erstaunt, von einem „klugen Knecht“ zu erfahren, den der Herr selbst über »Seine Dienerschaft« setzt, damit er ihnen Speise zur rechten Zeit gebe. Jetzt hatte der Herr selbst dieses Wort an mich gerichtet. Was damit gemeint ist, schreibt Paulus in 2. Kor. 9, 10 und an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Wenn du dieses den Brüdern vorhältst, wirst du ein löblicher Diener Christi Jesu sein, weil du zu deiner Speise die Worte des Glaubens und der guten Lehre machst, die du dir zur Richtschnur genommen hast.“ (1. Tim. 4, 6).
Man muss die ersten fünf Verse vorher lesen, worin der katastrophale Zustand der letzten Zeit, der totale Abfall vom wahren Glauben durch irreführende Geister und Lehren, die von Dämonen herrühren, beschrieben wird, um das Gewicht dieses Ausspruchs und die Bedeutung der reinen Lehre zu begreifen, die unsere alleinige Richtschnur ist! Die Zeit ist da und dieses Schriftwort erfüllt sich in beiden Bereichen! Dieser Dienst ist zunächst für alle dienenden Brüder bestimmt, damit auch sie Gottes geoffenbartes Wort biblisch geordnet verkündigen und dem Volk Gottes die Speise auf dem Tisch des Herrn darbringen können. Es ist eine Sache, die Nahrungsmittel, die zum Erhalt des Lebens notwendig sind, einzulagern, und eine ganz andere, sie als zubereitete Speise darzureichen, um den geistlichen Hunger mit dem verborgenen Manna zu stillen. Gott hat doch gesagt: „… es werden Tage kommen – so lautet der Ausspruch Gottes des Herrn –, da will Ich einen Hunger ins Land senden, doch nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern danach, die Worte des Herrn zu hören.“ (Amos 8, 11).
Es ist sicher kein Zufall, dass Matth. 25 mit dem Weckruf zur Mitternacht „Siehe, der Bräutigam kommt!“ unmittelbar darauf folgt. Diese letzte Botschaft ist doch direkt an die klugen Jungfrauen gerichtet. Nur wer zur Brautgemeinde gehört, wird annehmen, was der Bräutigam durch Sein Wort sagt, von dem wir leben. Die Bereitschaft der klugen Jungfrauen kann mit dem von Gott eingesetzten Dienst verbunden sein. Heute darf ich sagen, was in 2. Kor. 11, 2 steht: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; ich habe euch ja einem einzigen Manne verlobt, um euch Christus als eine reine Jungfrau zuzuführen.“
Der Dienst, den Gott selbst gesetzt hat, bezieht beides ein: die Verkündigung des ewiggültigen Wortes Gottes und die Austeilung der geistlichen Speise und wird schließlich in der Vollendung der Brautgemeinde münden. Ich bin kein einseitiges Sprachrohr Bruder Branhams noch des Apostels Paulus. Ich kann kraft göttlicher Berufung und Vollmacht nur das Sprachrohr Gottes sein und den ganzen Ratschluss Gottes, das alles einbeziehende, ewiggültige Evangelium so verkündigen, wie Paulus und Bruder Branham es gepredigt haben. Niemand wird mich je schreien hören: „Der Prophet hat gesagt! Der Prophet hat gesagt!“ Mich hat nicht Paulus, mich hat nicht Branham berufen, sondern der auferstandene Herr Jesus Christus, der auch sie berufen hat. Aus meinem Mund wird bis ans Ende das unveränderte Wort Gottes kommen, aber keine einzige der verschiedenen Deutungen, die mir ein Gräuel sind, denn So spricht der Herr: „Mein Geist, der auf dir ruht, und Meine Worte, die Ich dir in den Mund gelegt habe, die sollen nicht aus deinem Munde weichen …“ (Jes. 59, 21).
Kein Knecht Gottes hatte ein Mitbestimmungsrecht, keiner ist gefragt worden, ob er denn so freundlich sein möchte, dem Herrn zu dienen. Gott selbst handelt souverän in Seinem Reich und in Seiner Gemeinde. Es ist uns allen bekannt, dass der Apostel Paulus mit einem besonderen Dienst für die Gemeinde beauftragt wurde. Dreimal wird auf seine Berufung Bezug genommen, und zwar in Apostelgeschichte Kap. 9, Kap. 22 und Kap. 26. Er hat sogar die Worte, die als Verheißung in Jesaja 42, 6 und 49, 6 auf den Herrn bezogen geschrieben stehen, auf seine Sendung angewandt (Apg. 13). Warum? Weil darin eine zweifache Verheißung ist: einmal auf den Erlöser bezogen, dass die Stämme Israels wiederhergestellt werden, weshalb unser Herr zunächst gebot: „Den Weg der Heiden schlagt nicht ein….“ (Matth. 10). Als aber die Zeit kam und der zweite Teil der Verheißung, der die Heiden betraf, Erfüllung fand, lesen wir: „Denn so hat uns der Herr geboten: ‘Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du zum Heil werdest bis ans Ende der Erde.’“ (Apg. 13, 47). Ein neuer Abschnitt brach an, zunächst noch als Übergangszeit. Es gibt eine biblische Gemeindeordnung, in der die Dienste zur Auferbauung der Gemeinde gesetzt sind, und es gibt eine Heilsordnung, in der geschieht, was zum Heilsplan gehört.
Johannes der Täufer wusste, welch ein Wort durch seinen Dienst erfüllt wurde. Er ist gefragt worden, ob er Christus oder der Prophet oder Elia sei. Dreimal war seine Antwort „Nein!“ Dann wollten die Gesandten wissen, wer er denn nun wirklich ist, und darauf antwortet er in Joh. 1, 23: „Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft …“ Auch Paulus bekam geoffenbart, welch eine Schriftstelle damals zutraf. Ebenso hat Bruder Branham genau gewusst, welch ein Schriftwort sich auf seinen Dienst bezieht; er hat es in seinen Predigten oft genug bezeugt. Das war der Punkt, an dem alle Evangelisten, die erst durch seinen Dienst inspiriert worden sind, Anstoß nahmen. Da ich viele von ihnen persönlich kennen gelernt habe, weiß ich es aus erster Hand. Sie haben den Mann von Gott gesandt als Heilungsevangelisten geschätzt, der besondere Geistesgaben hatte. Sie haben sogar bezeugt, dass es seit den Tagen der Apostel einen solchen Dienst auf Erden nicht gegeben hat. Doch dann, als es um die Erfüllung der Verheißung „Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt …“ (Mal. 3, 23-24; Matth. 17, 11; Mark. 9, 12) ging, lehnten sie sich dagegen auf. Sie verstockten ihre Herzen und waren nicht bereit, sich unter die gewaltige Hand Gottes zu beugen, der Seinem Wort gegenüber verpflichtet ist, und die Verheißung, die zum Heilsratschluss gehört, erfüllte. Sie waren auch nicht bereit, von ihren traditionellen Lehren und Ansichten abzurücken, geschweige sich korrigieren zu lassen. Dann blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu erklären, dass William Branham zu Anfang seines Dienstes gut stand, aber zum Ende hin nicht mehr.
Jetzt scheiden sich die Geister wiederum an der Person, die Gott gesetzt hat, und das Gleiche wiederholt sich. Man hört es immer wieder: „Am Anfang hatte er eine Berufung und einen Dienst, aber dann …“ So wie die Welt ohne den Dienst Bruder Branhams von keinem Evangelisten gehört hätte, so hätte auch jetzt niemand von den Brüdern aus Nordamerika in den Botschaftskreisen gehört. Es wird auch wieder zum Anstoß genommen, dass sich jemand auf eine Bibelstelle beruft, die seinen Dienst betrifft. Dazu muss gesagt werden: Wäre dieser Dienst nicht biblisch begründet, hätte er gar keine Existenzberechtigung! Andere beanstanden, dass er angeblich den Propheten korrigiert. Was sie nicht begriffen haben, ist, dass bei einer scheinbaren Diskrepanz nur gelten muss, kann und darf, was wirklich in der Bibel auf mindestens zwei oder mehr Stellen gegründet ist.
Die Verheißung, dass Gott am Ende der Gnadenzeit einen Propheten senden würde, bedeutet den Auserwählten alles. Doch jetzt geschieht dreierlei: die „Schriftgelehrten“ der Denominationen verwerfen ihn; die Botschaftsgelehrten machen aus ihm einen Religionsgründer; nur die Auserwählten sind es, deren Herzen zum Glauben der Väter, zur Lehre der Apostel, wie sie am Anfang war, zurückgebracht werden. In diesem entscheidenden Abschnitt geht es um das prophetische Wort, das nicht gedeutet werden darf, sondern in der Erfüllung gesehen werden muss (2. Petr. 1, 15-21). Hört dies, ihr Völker alle: Mit Blick auf die Vollendung der Gemeinde ist der lehrmäßige Dienst jetzt genauso wichtig wie am Anfang (Apg. 13, 1; 1. Kor. 12, 28), damit wir alle zur Einheit des Glaubens gelangen (Eph. 4, 1-16) und nicht länger von den verschiedenen Winden der Lehren bewegt werden.
Wenn es wahr ist, dass die Original-Botschaft Gottes, wie sie am Anfang war, zur Herausrufung und Belehrung der Brautgemeinde der Wiederkunft Jesu Christi vorausgehen muss, dann werden die klugen Jungfrauen auf das hören, was der Geist den Gemeinden sagt. Sie werden es sein, die durch den Heiligen Geist zu einem Leib getauft werden und die wahre Gemeinde bilden. Das ist die Gemeinde, die der Erlöser selbst vor Seinem Angesicht ohne Flecken und Runzeln darstellen wird (Eph. 5, 26-30). Ebenso gewiss ist, dass die törichten Jungfrauen daran vorbeigehen und weiterhin Führern folgen, die sich auf den Propheten berufen, „Sonderoffenbarungen“ propagieren und Spaltungen hinterlassen. Alle sind davon überzeugt — ob klug oder töricht —, den Ruf gehört zu haben und dem Bräutigam entgegen zu gehen. Manche behaupten sogar, Er sei schon gekommen, andere, Er steigt seit Öffnung der Siegel langsam herab etc. etc. Es wird nicht genügen, ständig den Propheten zu zitieren, wenn dabei die Bibel als letzte Autorität außer Acht gelassen wird. So wie die Geistlichkeit die eine Bibel verschieden deutet, so wird es jetzt zum eigenen Verderben (2. Petr. 3, 16) auch mit dem gemacht, was Bruder Branham gesagt hat. Für die wahrhaft Gläubigen ist dies der Zeitabschnitt der Zubereitung im Glaubensgehorsam und der Vereinigung von Braut und Bräutigam in der göttlichen Liebe in Lehre und Glauben.
Unwiderlegbar ist, dass durch den Dienst Bruder Branhams der ganze Ratschluss Gottes und alle verborgenen Geheimnisse verkündigt worden sind. Der Heilige Geist führt uns in alle Wahrheit des geoffenbarten Wortes hinein. Jetzt am Ende der Gnadenzeit, am Ende des Tages des Heils, ehe der Tag des Herrn anbricht und die Sonne sich verfinstert und der Mond in Blut verwandelt wird, ist eine prophetische, aber auch lehrmäßige Botschaft ergangen, deren Ziel die Vollendung sein wird. Die völlige Zurückerstattung ist Teil der Hauptverheißung, die Gott der Gemeinde gegeben hat. Ehe der Bräutigam die Brautgemeinde heimholen kann, muss ihre Herausrufung und Zubereitung stattfinden. Denn so steht es geschrieben von Jesus Christus, unserem Herrn: „Ihn muss der Himmel aufnehmen, bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge, wie Gott sie durch den Mund Seiner heiligen Propheten von Anfang an verkündigt hat.“ (Apg. 3, 17-22).
Dass der ewig treue Gott auch mich zu einem Seiner Knechte gemacht hat, war Seine Entscheidung. Immer wieder hat Er mit hörbarer Stimme zu mir gesprochen und jedes Mal kam sie von oben rechts. Ein einziges Mal, nämlich am 16. Juni 1979 bei Tagesanbruch, hörte ich die zornige Stimme Gottes als einen kaum zu ertragenden Donner, der senkrecht zu meiner Rechten mit immer lauter werdendem Donnerhall herabkam und kurz über mir stehen blieb. Dann erschollen neun Worte — jedes in sich ein Donnerhall (1. Mose 3, 17) und jedes erklang mit Betonung deutlich ausgesprochen (Fanø, Dänemark).
Ich möchte an dieser Stelle die Erlebnisse, die für mich, für Einzelne und für die Gemeinde von Bedeutung waren oder sind, kurz auflisten. Mir ist bewusst, dass nur diejenigen dadurch im Glauben gestärkt werden, die selbst Gott erlebt haben. Mein Zeugnis wird denen, die keine Beziehung zu dem von Gott gesetzten Dienst haben, zum Anstoß gereichen. Vielleicht denken sie dabei: „Was macht er aus sich selbst!“ Die anderen werden erkennen, dass sich niemand etwas nehmen kann, es werde ihm denn von Gott gegeben. Paulus berichtet sogar, bis in den dritten Himmel, ins Paradies hinauf genommen worden zu sein (2. Kor. 12). Das tat er doch zur Ehre Gottes. Trotzdem musste er um seines Dienstes willen viel erdulden, wie er in 2. Kor. 11 schreibt. Der Dienst für den Herrn bringt so manches mit sich: Anfeindung, Verfolgung, Leid, aber auch herrliche Erlebnisse und Segnungen. Propheten und Gerechte wurden nicht verfolgt und getötet, weil sie Verbrecher waren, sondern weil sie Träger des Wortes gewesen sind. Ich kann trotz allem sagen: „Dankbar bin ich dem, der mich stark gemacht hat, unserem Herrn Jesus Christus dafür, dass Er mich für treu erachtet hat, als Er mich in Seinen Dienst einsetzte.“ (1. Tim. 1, 12).
Ich beginne mein Zeugnis mit meiner Berufung. So war es mit Abraham, mit Mose, mit Paulus, mit Branham.
• Die beiden letzten Dinge, die der Herr mir dabei gebot, sind: „Mein Knecht, gründe keine lokalen Gemeinden und gib kein eigenes Gesangbuch heraus …“ (Krefeld). Ich bin davon überzeugt, dass lokale Gemeinden biblisch sind, aber es ist nicht meine Aufgabe, in anderen Städten und Ländern Gemeinden zu gründen.
Auch wenn es bei uns wie in allen Gemeinden üblich ist, aus Gesangbüchern zu singen, darf ich kein eigenes herausgeben. Der Herr hat mir gesagt, dass es das Zeichen einer Denomination ist. Hat man nicht in jeder Kirche ein eigenes Gesangbuch und jetzt auch in allen abgesplitterten Gruppen innerhalb der Botschaft?
• „Mein Knecht, stehe auf und lese 2. Tim., Kap. 4, denn Ich will mit dir reden …“ (Marseille). Am Vorabend war es um die Frage gegangen, was die sieben Donner aus Offbg. 10 sind. Darauf hatte ich keine Antwort. Am nächsten Morgen gab mir der Herr selbst die Antwort aus der Heiligen Schrift: „Predige das Wort, tritt damit auf, du magst gelegen oder ungelegen kommen, überführe, weise zurecht, ermahne mit allem Aufwand von Langmut und Belehrung…“ Dann legte ich meine Bibel auf den Tisch, erhob meine Hände und sprach: „Geliebter Herr, so gewiss Du mir geboten hast, diesen Text zu lesen, so gewiss ist das, was die sieben Donner geredet haben, nicht als Wort Gottes niedergeschrieben worden. Deshalb kann es nicht gepredigt werden.“ Das ist So spricht der Herr. Wahre Knechte sind von Gott selbst darauf verpflichtet worden, nur das zu lesen und zu bewahren, was geschrieben steht (Offbg. 1, 1-3). Alles, was unter dem Begriff „Donnerlehren“ verbreitet wird, sind verderbliche Irrlehren, auch wenn dabei Zitate Verwendung finden. Es sind Spekulationen und nicht Offenbarungen. Keiner darf dem abgeschlossenen Zeugnis des Wortes etwas hinzufügen (Offbg. 22, 18-21). Wer es dennoch tut, scheidet aus.
• „Mein Knecht, wenn das letzte Wirken anfängt, werde Ich wieder mit dir reden. Dann wird Mein Geist in dir geheiligt sein …“ (Krefeld). Dabei wurde auch die Stadt Zürich erwähnt. Ich halte daran fest, dass Gott selbst am Ende ein kurzes und gewaltiges Werk tun wird, an dem wir Anteil haben werden: „Denn Sein Wort wird der Herr, indem Er die Dinge sicher und Schlag auf Schlag verlaufen lässt, zur Ausführung auf der Erde bringen“ (Röm. 9, 28).
• Die Vision mit dem Weizenfeld und dem Mähdrescher war außergewöhnlich. Über dieses Erlebnis wurde und wird sehr viel gelästert. Ein Bruder aus Hamburg schrieb vor vielen Jahren sogar eine Broschüre darüber mit dem Titel „Die Mähdrescherakte“. Darin werde ich als Antichrist etc. bezeichnet und sehr verspottet. Ich gebe vor dem Angesicht Gottes nur wieder, was ich gesehen und gehört habe: Ich wurde im Geiste an ein sehr großes, überreifes Weizenfeld versetzt und sah, wie sich die vollen Ähren, die schon von der Sonne angesengt waren, alle gleichmäßig neigten. Ich weiß, dass in der gesamten Gnadenzeit das Wort als Same gesät wird und dass in jedem Gemeindezeitalter eine Seelenernte stattgefunden hat. Doch die Schrift spricht auch von dem, was direkt am Ende geschehen wird (Matth. 3, 12 u. a.) In Offbg. 14, 15 steht: „… weil die Ernte der Erde vollreif geworden ist …“
Mir fiel auf, dass keine Distel auf dem ganzen Feld zu sehen war und ich wusste im Geiste, dass das Unkraut schon herausgenommen war, wie geschrieben steht: „Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel …“ (Matth. 13, 30). Dann schaute ich nach links und sah einen ganz neuen Mähdrescher. In dem Augenblick sprach der Herr mit mächtiger Stimme: „Mein Knecht, der Mähdrescher ist für dich bestimmt, denn du sollst die Ernte einbringen. Noch nie hat jemand ihn benutzt …“ Sofort ging ich hin und stieg auf den Mähdrescher. Aber es wurde ganz dunkel: es war anzusehen, als finde ein Kampf in den aufgewühlten Wolken statt. Und ich sagte: „Treuer Herr, es ist zu spät, ich kann die Ernte nicht einbringen. Die Gerichte brechen über die Erde herein.“ Im nächsten Augenblick brach die Sonne mit aller Kraft durch eine Öffnung in der Wolkenschicht und schien auf das Weizenfeld. Sofort bewegte ich die Hebel und fing an, die Ernte einzubringen. Als ich gerade fertig war, wurde es wieder ganz dunkel und ich hörte nur noch Krachen und Donner.
• „Mein Knecht, sage die Reise nach Indien ab!“ (Krefeld). Ich hatte die Tickets schon vom Reisebüro abgeholt und sollte an dem Freitag fliegen. Die Maschine von Bombay nach Madras, auf der ich gebucht war, fing nach dem Start Feuer, stürzte ab und alle 96 Passagiere kamen um.
• „Mein Knecht, Ich habe dich gemäß Matth. 24, 45-47 dazu bestimmt, die Speise zur rechten Zeit auszuteilen.“ (Edmonton). Das war für mich die Antwort aus dem Munde des Herrn, der über Seinem Wort wacht, um es zu erfüllen.
• „Mein Knecht, wenn die Grenzen sich öffnen, werde Ich die Braut aus den osteuropäischen Ländern rufen …“ (Krefeld). Ich befand mich in der Vision auf der Plattform in einem großen Festsaal. Menschen kamen durch den Haupteingang herein und setzten sich. Doch dann sah ich, dass überall noch Stühle leer waren. Im nächsten Augenblick erscholl die Stimme des Herrn rechts vom Kronleuchter, unter dem ich stand: „Wenn das geschieht, ist Mein Kommen sehr, sehr nahe!“ Dann sah ich, wie sich zu meiner Linken die Tür des Notausgangs öffnete und die einzelnen Gruppen aus den osteuropäischen Ländern geordnet hereinkamen. Der leitende Bruder jeder Gruppe begrüßte mich auf der Plattform und ging dann mit allen weiter in den Saal. Nachdem die letzte Gruppe hereingekommen war, schaute ich über den Saal: jetzt waren alle Stühle besetzt. Dieses Erlebnis hatte ich dreizehn Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Grenzen zum Osten. Damals dachte niemand daran, dass sich der Ostblock auflöst und die Vereinigung Deutschlands und Europas stattfinden würde.
• „Mein Knecht, begib dich auf das Nachbargrundstück und weihe es Mir …“ (Krefeld). Das Nachbargrundstück, ein ehemaliges Gefangenenlager im Zweiten Weltkrieg, war noch mit einem 2,30 m hohen Zaun, oben mit Stacheldraht, eingezäunt. Ich begab mich durch die enge Pforte, die zum Einkaufszentrum führt, auf das Grundstück, kniete im Gestrüpp nieder und weihte es dem Gott des Himmels für Seine Gemeinde hier auf Erden.
• „Mein Knecht, gehe zu R. T., nimm die Ältesten mit und lese ihm das Wort, das der Prophet Jesaja zu Hiskia sprach. Er soll gesund werden.“ (Krefeld). Ich befand mich nach einem Gottesdienst auf dem Weg zur Wohnung und war bei dem Kirschbaum angelangt, der an der damaligen Grundstücksgrenze stand, als der Herr zu mir sprach. Wir taten, was der Herr befohlen hatte, und Gott hat Sein Wort bestätigt!
• „Mein Knecht, gehe hin, sprich das Wort, denn die gläubige Frau soll vor ihrem ungläubigen Mann nicht zuschanden werden.“ (Krefeld). Eine teure Schwester war mit einem ganz neuen Auto, das noch keine tausend Kilometer gefahren war, zur Versammlung gekommen, doch der Wagen sprang einfach nicht an — auch nicht, nachdem sich unsere Brüder und sogar Fachleute vom ADAC darum bemüht hatten. Ich ging gerade durch den Gebetsraum, als die Stimme des Herrn erscholl: „Mein Knecht, gehe hin und sprich das Wort …“ Kein Mensch kann sich vorstellen, welch eine Gewissheit, welch ein Absolut es mit sich bringt, wenn ein Wort aus dem Munde des Herrn ergeht! Ich ging nach draußen, traf die Schwester, einige Brüder waren noch in der Nähe, und sprach: „Gehe hin, starte das Auto, denn so hat der Herr gesprochen.“ Die Schwester wandte ein: „Aber es ist doch alles versucht worden …“ Ich unterbrach sie: „Rede nicht, gehe hin und tu, was dir gesagt wurde im Namen des Herrn.“ Gesagt, getan. Das Auto sprang beim ersten Start an und sie fuhr mit dem Wagen ohne Zwischenfall nach Hause! Am nächsten Morgen gab das Auto keinen Ton mehr von sich, musste zur Werkstatt abgeschleppt werden und dort stellte man fest, dass die Benzinpumpe vollkommen außer Funktion war, so dass eine neue eingebaut werden musste. Nur wenn der Herr vorher gesprochen hat, kann ein Knecht Gottes den Dienst des gesprochenen Wortes ausführen.
• Am Samstag, den 18. November 1978, sprach der Herr gegen 10.00 Uhr morgens im Büro im Missions-Zentrum zu mir: „Mein Knecht, durchforsche die Apostelgeschichte, ob je ein Mann mit seiner Frau zu einem Dienst berufen wurde.“ Ich wandte mich nach rechts, nahm meine Bibel, las in der Apostelgeschichte und stellte bald fest, dass auch die sieben Armenpfleger ohne ihre Frauen gerufen worden waren. Durch diese Weisung wurde eine falsche Weissagung, die in Bremen im Mai 1976 ergangen war, von Gott selbst aufgedeckt, der mich darauf hinwies, die Apostelgeschichte zu durchforschen. Für immer bin ich dazu verpflichtet, das ursprüngliche Muster aus der Apostelzeit als Richtschnur zu nehmen.
• Ich wurde außerhalb des Leibes genommen, habe die Entrückung erlebt. Ich habe gesehen, wie die Heilige Stadt herabkam (Klinikum Krefeld).
Im Dezember 1980 war ich auf einer Missionsreise durch Afrika. In der Stadt Accra in Ghana wurde ich in einer Nacht viermal von einer Mücke gestochen. Als ich kurz vor Weihnachten nach Hause kam, fühlte ich mich schwach und wurde am 1. Januar mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht. Dort fand die Untersuchung statt und das Ergebnis war: Malaria tropica im fortgeschrittenen Stadium.
Am 3. Januar 1981 hörte ich die Worte, die Prof. Dr. Becker seinem Ärzteteam sagte: „Es ist zu spät. Es ist zu spät. Hier hilft nichts mehr; kein Medikament, auch keine Blutübertragung etc.“ Ich konnte noch hören, war aber zum Sprechen zu schwach. In jenen Stunden, als ich von den Ärzten aufgegeben war, als Fieberschübe und Schwächeanfälle sich häuften, trat mein Bruder Artur an das Bett und sagte mit voller Lautstärke: „Jesus Christus hat nicht nur auf Golgatha gesiegt, Er hat hier in diesem Raum gesiegt.“ Ich merkte trotzdem, dass es dem Ende zuging, und meine einzige Frage war: „Herr, mein Heiland, wie stehe ich vor Dir?“
Danach wurde ich aus dem Leibe genommen, unter den blauen Himmel versetzt und sah eine unzählbare, weißgekleidete Schar. Alle waren in der Blüte ihrer Jugend (Hiob 33, 25). Unter den Brüdern, die sich in der ersten Reihe befanden, war auch ich. Die Schwestern hatten alle offenes langes Haar. Auffallend waren die unterschiedlichen Haarfarben. Wir wurden majestätisch immer höher hinaufgenommen. Dann sah ich etwas wie eine horizontale Trennungslinie, wie sie bei einem Sonnenaufgang über den Wolken erscheint. Ich wusste im Geiste, dass wir danach dem Herrn im Luftbereich begegnen würden. Ich schaute deshalb nach oben und sah, wie die Heilige Stadt herab kam. Es war herrlich, majestätisch. Wellen von Glückseligkeit durchströmten meinen himmlischen Leib. Ich wusste: das ist die Entrückung. Nur so weit dieses Erlebnis. Groß war meine Enttäuschung, als ich wieder in meinen Leib zurückkam.
• „Mein Knecht, versammle Mir Mein Volk, alle, die den Bund mit Mir geschlossen haben beim Opfer …“ (Krefeld). Es geschah an einem 28. Dezember, als der Herr mir diese Worte zurief. Ich war später nicht wenig überrascht, dass es zwei Schriftstellen gibt, die das zum Ausdruck bringen: Psalm 50, 5 und 5. Mose 4, 10. Alle, die jetzt Kinder der Verheißung sind, bestätigen ihrerseits den Bund mit Gott, den Er in Christus Jesus mit uns geschlossen hat „beim Opfer“. Und Sein Volk wird versammelt unter der Weisung: „… Ich will sie Meine Worte hören lassen.“
• Außerhalb des Leibes in den Himmel empor erhoben. Vielleicht war es das Paradies. Ich sah die aus Regenbogenfarben bestehende, sich harmonisch bewegende Lichtfülle. Ich wusste im Geiste, dass der Thron zu meiner Rechten war, denn von dort oben kam das mehr in Feuer erscheinende Licht. Links sang ein Männerchor mit Blick zum Thron in deutscher Sprache Psalm 34 nach der Luther-Übersetzung (Varna, Bulgarien). Bei den Worten „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so Ihn fürchten, und hilft ihnen aus“ folgte der Zwischengesang: „Der Engel des Herrn ist jetzt hier!“ Nach „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf Ihn traut!“ sang der Chor mit vibrierenden Stimmen: „Der Herr ist jetzt hier!“
Ich könnte fortfahren, über die wunderbaren Erfahrungen zu berichten, die ich in all diesen Jahren erleben durfte und kann zu jedem einzelnen Erlebnis Gott als Zeugen anrufen. Das Wort und der Ratschluss Gottes sind nie zuvor so klar und allumfassend geoffenbart worden wie in unserer Zeit. Wahrlich, Gott hat Seinen Aposteln und Propheten damals kundgetan, was Er von Ewigkeit her für die Seinen bestimmt hat (Eph. 3), und in dieser letzten Zeit auch uns.