Rundbrief Ausgabe 2000
Doch dieser gesegnete »paradiesische« Zustand gefiel dem Satan verständlicherweise gar nicht. Wie bei Hiob wurde ihm gestattet, eine unvergleichbare Zerstörung anzurichten. Doch Gott wird jetzt wie damals in doppelter Weise wiedererstatten (Hiob 42, 10-11; Jak. 5, 7-11), davon sind wir felsenfest überzeugt. Wenn man die Beispiele der Schrift kennt, galt die Wut Satans immer den Trägern des Wortes. Es geschah so ganz und gar nach den Worten der Schrift: »Schlage den Hirten nieder, so werden die Schafe sich zerstreuen.« (Sach. 13, 7) und »Wenn man dies am grünen Holze tut, was wird da erst am dürren geschehen ?«(Luk. 23, 31). Ähnlich erging es ja schon den Propheten und Knechten Gottes (Hebr. 11, 32-40). Von Abel bis Sacharja mussten alle Träger des Wortes die Wut des Feindes über sich ergehen lassen (Matth. 23, 34-39). Satan kann den göttlichen Einfluss als Herrscher dieser Welt der Finsternis nicht ertragen. Der Feind ist ein Mörder von Anfang an, ein Lügner, ein Zerstörer. Er hat seit Kain durch seinen Samen den Samen Gottes zu vernichten versucht. Er beginnt bei den Ehen, den Familien, fährt fort mit der Gemeinde und dem Werk Gottes. Auch die ganze Schöpfung seufzt seit dem Sündenfall (Rom. 8, 19-22), so dass Gott schließlich alles neu machen muss (Offbg. 21, 5).
Wenn der Feind nicht leiblich morden kann, dann tut er es durch Rufmord, durch Verleumdung, indem er als ganz raffinierter Ankläger der Brüder und Widersacher mit dem »Es steht geschrieben« auftritt und es wie schon bei unserem Herrn missbraucht (Matth. 4, 1-11). Er verwendet Schriftstellen, denen er die eigenen Deutungen gibt. Ein von ihm inspirierter Ausspruch kann wie eine tödliche Giftspritze wirken. »Otterngift ist in den Zungen und ein offenes Grab ist die Kehle derer, die Satan missbraucht«, so steht es in Rom. 3, 13-18. Jakobus schreibt von der Zunge, dass niemand sie bändigen kann. Wenn sie vom Feuer der Hölle angezündet wird, verspritzt sie todbringendes Gift (Kap. 3, 1-12). Er tut alles mit der Absicht, die Glaubwürdigkeit dessen, der das göttliche Wort trägt, zu zerstören und Feindschaft aufzurichten. Und es passiert immer das Gleiche: Alle, die zu einem Menschen aufschauen, kann der Feind verwirren, so dass sie irre werden und Anstoß nehmen, was sie später zu ihrem »Alibi« umfunktionieren. Als Jesus Seinen Weg über Gethsemane nach Golgatha antrat, sprach Er: »Ihr werdet alle in dieser Nacht an Mir Anstoß nehmen — irre werden.« (Matth. 26, 31). Doch diejenigen, die durch die Verkündigung und den von Gott gesetzten Dienst ihre persönliche Beziehung und Verbindung zu ihrem Erlöser bekommen haben, finden auch nach der Zerstreuung zurück und zurecht, sie durchschauen die Machenschaften Satans, beteiligen sich nicht an seinem Zerstörungswerk.
Bei Gottesmännern kann sich wiederholen, was im Paradies geschah. Satan beeinflusste Eva und sie ihren Adam, zu dem Gott der Herr persönlich gesprochen hatte. Der Feind weiß, wie es gemacht wird: Er beginnt immer mit dem, was Gott gesagt hat, und verdreht es durch seine darauf folgende Argumentation ins Gegenteil. Darum der Vorwurf an Adam: »Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört hast…« (1. Mose, 3,17). Wer noch nicht verheiratet ist wie Joseph, dem sagt vielleicht ein Weib — das kann sogar »Frau Potiphar« mit ihrem Ansehen und Einfluss sein —: »Sei mir zu Willen«, reißt ihm dann die Jacke vom Leibe, hält also den angeblichen Beweis in Händen und kann die Lüge verbreiten: »Er wollte mir Gewalt antun!« (1. Mose 39), und alles andere fügt sich von selbst in das Trugbild.
Es ist von Anfang an so gewesen, dass Gott im natürlichen Leben Seiner Knechte Dinge zuließ, die wir nicht begreifen können. Mose nahm ein kuschitisches Weib und als seine Schwester, die Prophetin Miriam, die sich im Recht dünkte, es beanstandete, wurde sie mit Aussatz bestraft. Gott der Herr hat sie und Aaron zum Offenbarungszelt bestellt und Recht gesprochen (4. Mose 12). In 5. Mose 34, 10 wird uns gesagt: »Es ist aber hinfort kein Prophet mehr in Israel aufgestanden wie Mose, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hätte …» Simson, ein erbetener, verheißener, von Mutterleibe an Gottgeweihter, begab sich nach Gaza zu den Philistern und kehrte bei einer Dirne ein. Und das, nachdem der Geist des Herrn bereits in ihm zu wirken begonnen hatte (Richter 13-16). David wurde zum Ehebrecher und dann noch zum Mörder, als er die Frau des Uria nahm und dafür sorgte, dass Uria getötet wurde (2. Sam. 11). Es missfiel dem Herrn. Und trotzdem lesen wir die Psalmen und trotzdem ist Jesus Christus der Sohn Davids. Er musste nicht zurücktreten, bekam weder Sing- noch Predigtverbot. Der Herr selbst gibt mit Bezug auf all die Träger des Wortes nur eine kurze Erklärung: »… dass ihr Götter seid und Söhne des Höchsten allesamt; dennoch wie gewöhnliche Menschen sollt ihr sterben …« (Ps. 82, 6-7) und auch: »Wenn die Schrift schon jene Männer, an die das Wort Gottes erging, Götter genannt hat — und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden …« (Joh. 10, 35). Knechte Gottes sind nicht der Be- bzw. Verurteilung der Gemeinde ausgesetzt, sondern unterliegen allein dem Urteil Gottes. Deshalb die ernste Mahnung: »Wie kommst du dazu, dich zum Richter über den Knecht eines andern zu machen? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn: und zwar wird er stehen bleiben, denn sein Herr ist stark genug, ihn aufrecht zu halten.« (Rom. 14:4)
Sie sind Menschen wie alle anderen — irdene Gefäße, doch mit göttlichem Inhalt (2. Kor. 4, 7). Das Göttliche in ihnen war und ist das Wort als die Substanz, wodurch wir alle der göttlichen Natur teilhaftig werden (2. Petr. 1, 3-4). Bei jedem Auftritt eines wahren Knechtes Gottes wurden die Geister geschieden: entweder nahmen die Menschen den Dienst an oder sie lehnten ihn ab. »Denn ein Wohlgeruch Christi sind wir für Gott bei denen, die gerettet werden, und auch bei denen, die verloren gehen: für die letzteren ein Geruch vom Tode her zum Tod, für die ersteren ein Geruch vom Leben her zum Leben.« (2. Kor. 2,15-16). Selbst von unserem Herrn steht geschrieben, dass Er zum Anlass der Heiligung für die einen und zum Stein des Anstoßes für die anderen wurde (Jes. 8,14-15). Der Apostel Petrus schreibt von dem auserwählten, kostbaren Eckstein und von denen, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, dass sie nicht zuschanden werden. Dann fährt er fort und spricht von den Bauleuten, die in ihrem Ungehorsam diesen Stein verworfen haben, der zum Eckstein geworden ist (1. Petr. 2, 1-8). Den einen ist Er gesetzt zum Fallen, den anderen zum Aufstehen und als Zeichen des Widerspruchs (Luk. 2, 34). Die scheinheiligen Schriftgelehrten und Pharisäer haben unserem Herrn auf Schritt und Tritt zugesetzt und dann noch in Anspielung auf Seine Geburt herabwürdigend gesagt: »W i r sind nicht unehelich geboren!« (Joh. 8, 41). Sie hätten wissen müssen, dass der Erlöser nicht von einer Frau, sondern von einer Jungfrau geboren werden musste (Jes. 7, 14; Luk. 1, 27). Es geht immer um das reine Wort. Denn so gewiss im original inspirierten Wort Leben ist, so gewiss ist in falscher Inspiration Betrug und Tod.
Ich habe in den über 50 Jahren seit 1949, als ich mein volles Heilserlebnis machte, beides erlebt: den Aufbau in göttlicher Liebe und die Zerstörung durch teuflischen Hass. Ich habe zu Pfingsten 1953 während der Glaubenskonferenz in Kassel erlebt, wie einige Hundert Menschen in wenigen Minuten geistgetauft wurden. Plötzlich erklang aus der Mitte der Zuhörer himmlisch-herrlicher Lobgesang in anderen Sprachen, der sich ausbreitete und immer lauter wurde, und alle wurden mit Heiligem Geist erfüllt, sprachen und sangen in himmlisch wohltuender Harmonie in anderen Zungen, wie der Geist es eingab, auszusprechen. Wir haben in der Gemeinde in Krefeld über viele Jahre erlebt, welch ein Segen aus dem wahren Gebrauch der Geistesgaben, besonders der Gabe der Weissagung, hervor strömte. Doch dann mussten wir leider erfahren, wie zerstörerisch sich der Missbrauch derselben Gabe auswirkte. Auch wenn man meint, Gott damit zu dienen und ihm zu helfen, so kann doch aus Erfahrung festgestellt werden: Alles, was wirklich von Ihm kommt, ist immer mit Aufbau und Segen verbunden. Die Durchsetzung des Eigenwillens von Gabenträgern geht mit falscher Inspiration, mit Zerstörung, Unversöhnlichkeit und Fluch einher. »An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.« Gaben und Gabenträger können täuschen, doch die Früchte legen immer Zeugnis von dem Leben des Baumes ab. Niemand kann Feigen lesen von einem Dornbusch. Alles bringt in der natürlichen und geistlichen Schöpfung nach seinem Wesen und der gleichen Art hervor.
Als eine Gabenträgerin ihre eigenen Offenbarungen und Erwartungen, die sie selber glaubte, als falsch aufgedeckt sah, setzte sie alles daran, den Dienst, den sie bis dahin voll mitgetragen hatte, nach 20 überaus gesegneten Jahren zu zerstören. Nur Gott, der selbst Seine Hand schützend über mir und Seiner Gemeinde gehalten hat, haben wir es zu verdanken, dass dies nicht gelungen ist. Es geschah so, wie der Herr zu Petrus sagte: »Simon, Simon! Wisse wohl: der Satan hat sich ausgebeten, Gewalt über euch zu erhalten, um euch zu sichten, wie man Weizen siebt; Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht ausgehe …« (Lk. 22, 31-32).
Wir dürfen gar nicht fragen, warum der treue Herr und Erlöser der Bitte des Widersachers stattgibt, die Seinen zu sieben und Macht über sie auszuüben. Doch beim Sieben des Weizens verweht der Wind falscher Lehren und Inspirationen nur die Spreu, der Weizen bleibt im Sieb. Derselbe Herr, der verraten und gekreuzigt wurde, ist siegreich auferstanden und wir mit Ihm. Für uns wäre es wesentlich einfacher, wenn wir nicht mehr mit den besiegten Feindesmächten zu kämpfen brauchten (Eph. 6, 10-20; Kol. 2, 13-15). Doch erst in der Prüfung können wir uns bewähren. Ohne Kampf kein Sieg und ohne Sieg keine Krön'. Im gleichen Kapitel erlebte unser Herr den Verrat von dem, der mit Ihm am selben Tisch gegessen und getrunken hatte (Matth. 26). Wie ein Verbrecher wurde Er gefangen genommen und sagt dann nur: »Aber dies ist eure Stunde und die der Macht der Finsternis!« (Luk. 22, 47-53). Keine weitere Erklärung. In Matth. 26, 54 gibt Er die Antwort: »Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, dass es so geschehen muss?« Bruder Branham hat gepredigt, dass das Wort dieser Stunde gekreuzigt werden muss. Das konnte nicht theoretisch, sondern musste in dem Träger des Wortes praktisch geschehen. Deshalb der Verrat und die Überantwortung, und siehe, wiederum ward es Nacht (Joh. 13, 21-30). Auch der letzte Teil der Heilsgeschichte vollzieht sich buchstäblich wie am Anfang ganz biblisch.
Es kann auch Fälle wie den nachstehenden geben: Rev. Harry Ham-pel, den ich 1958 auf der Konferenz in Dallas, Texas, USA, kennenlernte, erzählte Anfang dieses Jahres in einer Predigt folgende Geschichte. Es begab sich, dass eine geistbegabte Schwester, die in einer Gemeinde in New Mexico, USA, im Chor sang, sich in den Prediger verliebte. Doch dieser ließ sich nicht mit ihr ein. Darüber war sie so gekränkt, dass sie aus Wut, verschmäht worden zu sein, den Gemeinde-Ältesten glaubhaft machen konnte, mit dem Pastor in Sünde gelebt zu haben. Alle glaubten ihr, der Pastor wurde seines Amtes enthoben, die Gemeinde ging in die Brüche. Er aber hörte nicht auf zu predigen und nach einiger Zeit entstand eine neue Gemeinde. Nach über 20 Jahren lag diese Frau 1999 mit Krebs auf dem Sterbebett. Von Gewissensbissen geplagt, ließ sie die Ältesten rufen und bekannte ihnen, dass sie damals aus Wut, gedemütigt worden zu sein, die Lüge über den Prediger verbreitet hatte. Sie sollten um Vergebung für sie bitten, denn so könne sie nicht sterben. Es fiel ihr aber nicht ein, den Prediger zu rufen und ihn um Vergebung zu bitten, und sie starb qualvoll und, soweit zu beurteilen war, wohl ohne Frieden mit Gott.
Vor dem Richterstuhl Christi wird gelten, was Er sagte: »… denn nach deinen Worten wirst du gerecht gesprochen werden, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.« (Matth. 12, 37). Das sollten wir uns alle für immer merken und unsere Zunge im Zaume halten. Nicht was andere über uns reden, sondern was wir über andere sagen, wird unser Urteilsspruch sein. Wer aber will den Schaden an all den Seelen wiedergutmachen, die an der Lüge, die über einen Prediger verbreitet wurde, irre geworden sind? Wir finden in Hebr. 10 den Hinweis auf vorsätzliches Sündigen, wofür es keine Vergebung gibt. In Hebr. 6 steht, dass, auch wenn wir des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind, der Regen nichts nützt, wenn Dornen und Disteln hervorkommen. Die gemachten Erlebnisse waren dann vergeblich, daran ändert auch kein religiöses Argumentieren etwas.
Der Feind findet immer Menschen, sogar Gläubige und Gabenträger, die er inspiriert, denen er das Wort in Kopf und Mund verdrehen kann, besonders wenn sie an den von ihm eingeführten Traditionen festhalten. Gott zerstört doch nicht. Christus baut Seine Gemeinde! Doch oft werden die Rollen vertauscht und Gott mit dem Teufel verwechselt. Der Herr übt bestimmt keine Selbstzerstörung Seines eigenen Leibes — der Gemeinde. Paulus berichtet von Reichsgottesarbeitern, die »… unter Ehre und Schande, bei übler und guter Nachrede, als wären wir Verführer und doch wahrhaftig …« (2. Kor. 6, 1-10) dem Herrn dienten.
Der übernatürliche Einfluss der Propheten, Apostel und Knechte Gottes, den Satan vernichten will, stammt nicht von ihnen selbst. Es war doch immer Gott, der durch besondere Berufungen und Dienste Seinen Einfluss ausgeübt hat. Paulus, der in Ketten lag, obwohl er nichts verbrochen hatte, wusste: »Das Wort aber liegt nicht in Ketten.« (2. Tim. 2,9). Das gleiche können wir bezeugen. Die Autorität ist nicht ein Gottesmann, sondern das Wort Gottes, das er verkündigt.
Doch dieser gesegnete »paradiesische« Zustand gefiel dem Satan verständlicherweise gar nicht. Wie bei Hiob wurde ihm gestattet, eine unvergleichbare Zerstörung anzurichten. Doch Gott wird jetzt wie damals in doppelter Weise wiedererstatten (Hiob 42, 10-11; Jak. 5, 7-11), davon sind wir felsenfest überzeugt. Wenn man die Beispiele der Schrift kennt, galt die Wut Satans immer den Trägern des Wortes. Es geschah so ganz und gar nach den Worten der Schrift: »Schlage den Hirten nieder, so werden die Schafe sich zerstreuen.« (Sach. 13, 7) und »Wenn man dies am grünen Holze tut, was wird da erst am dürren geschehen ?«(Luk. 23, 31). Ähnlich erging es ja schon den Propheten und Knechten Gottes (Hebr. 11, 32-40). Von Abel bis Sacharja mussten alle Träger des Wortes die Wut des Feindes über sich ergehen lassen (Matth. 23, 34-39). Satan kann den göttlichen Einfluss als Herrscher dieser Welt der Finsternis nicht ertragen. Der Feind ist ein Mörder von Anfang an, ein Lügner, ein Zerstörer. Er hat seit Kain durch seinen Samen den Samen Gottes zu vernichten versucht. Er beginnt bei den Ehen, den Familien, fährt fort mit der Gemeinde und dem Werk Gottes. Auch die ganze Schöpfung seufzt seit dem Sündenfall (Rom. 8, 19-22), so dass Gott schließlich alles neu machen muss (Offbg. 21, 5).
Wenn der Feind nicht leiblich morden kann, dann tut er es durch Rufmord, durch Verleumdung, indem er als ganz raffinierter Ankläger der Brüder und Widersacher mit dem »Es steht geschrieben« auftritt und es wie schon bei unserem Herrn missbraucht (Matth. 4, 1-11). Er verwendet Schriftstellen, denen er die eigenen Deutungen gibt. Ein von ihm inspirierter Ausspruch kann wie eine tödliche Giftspritze wirken. »Otterngift ist in den Zungen und ein offenes Grab ist die Kehle derer, die Satan missbraucht«, so steht es in Rom. 3, 13-18. Jakobus schreibt von der Zunge, dass niemand sie bändigen kann. Wenn sie vom Feuer der Hölle angezündet wird, verspritzt sie todbringendes Gift (Kap. 3, 1-12). Er tut alles mit der Absicht, die Glaubwürdigkeit dessen, der das göttliche Wort trägt, zu zerstören und Feindschaft aufzurichten. Und es passiert immer das Gleiche: Alle, die zu einem Menschen aufschauen, kann der Feind verwirren, so dass sie irre werden und Anstoß nehmen, was sie später zu ihrem »Alibi« umfunktionieren. Als Jesus Seinen Weg über Gethsemane nach Golgatha antrat, sprach Er: »Ihr werdet alle in dieser Nacht an Mir Anstoß nehmen — irre werden.« (Matth. 26, 31). Doch diejenigen, die durch die Verkündigung und den von Gott gesetzten Dienst ihre persönliche Beziehung und Verbindung zu ihrem Erlöser bekommen haben, finden auch nach der Zerstreuung zurück und zurecht, sie durchschauen die Machenschaften Satans, beteiligen sich nicht an seinem Zerstörungswerk.
Bei Gottesmännern kann sich wiederholen, was im Paradies geschah. Satan beeinflusste Eva und sie ihren Adam, zu dem Gott der Herr persönlich gesprochen hatte. Der Feind weiß, wie es gemacht wird: Er beginnt immer mit dem, was Gott gesagt hat, und verdreht es durch seine darauf folgende Argumentation ins Gegenteil. Darum der Vorwurf an Adam: »Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört hast…« (1. Mose, 3,17). Wer noch nicht verheiratet ist wie Joseph, dem sagt vielleicht ein Weib — das kann sogar »Frau Potiphar« mit ihrem Ansehen und Einfluss sein —: »Sei mir zu Willen«, reißt ihm dann die Jacke vom Leibe, hält also den angeblichen Beweis in Händen und kann die Lüge verbreiten: »Er wollte mir Gewalt antun!« (1. Mose 39), und alles andere fügt sich von selbst in das Trugbild.
Es ist von Anfang an so gewesen, dass Gott im natürlichen Leben Seiner Knechte Dinge zuließ, die wir nicht begreifen können. Mose nahm ein kuschitisches Weib und als seine Schwester, die Prophetin Miriam, die sich im Recht dünkte, es beanstandete, wurde sie mit Aussatz bestraft. Gott der Herr hat sie und Aaron zum Offenbarungszelt bestellt und Recht gesprochen (4. Mose 12). In 5. Mose 34, 10 wird uns gesagt: »Es ist aber hinfort kein Prophet mehr in Israel aufgestanden wie Mose, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hätte …» Simson, ein erbetener, verheißener, von Mutterleibe an Gottgeweihter, begab sich nach Gaza zu den Philistern und kehrte bei einer Dirne ein. Und das, nachdem der Geist des Herrn bereits in ihm zu wirken begonnen hatte (Richter 13-16). David wurde zum Ehebrecher und dann noch zum Mörder, als er die Frau des Uria nahm und dafür sorgte, dass Uria getötet wurde (2. Sam. 11). Es missfiel dem Herrn. Und trotzdem lesen wir die Psalmen und trotzdem ist Jesus Christus der Sohn Davids. Er musste nicht zurücktreten, bekam weder Sing- noch Predigtverbot. Der Herr selbst gibt mit Bezug auf all die Träger des Wortes nur eine kurze Erklärung: »… dass ihr Götter seid und Söhne des Höchsten allesamt; dennoch wie gewöhnliche Menschen sollt ihr sterben …« (Ps. 82, 6-7) und auch: »Wenn die Schrift schon jene Männer, an die das Wort Gottes erging, Götter genannt hat — und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden …« (Joh. 10, 35). Knechte Gottes sind nicht der Be- bzw. Verurteilung der Gemeinde ausgesetzt, sondern unterliegen allein dem Urteil Gottes. Deshalb die ernste Mahnung: »Wie kommst du dazu, dich zum Richter über den Knecht eines andern zu machen? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn: und zwar wird er stehen bleiben, denn sein Herr ist stark genug, ihn aufrecht zu halten.« (Rom. 14:4)
Sie sind Menschen wie alle anderen — irdene Gefäße, doch mit göttlichem Inhalt (2. Kor. 4, 7). Das Göttliche in ihnen war und ist das Wort als die Substanz, wodurch wir alle der göttlichen Natur teilhaftig werden (2. Petr. 1, 3-4). Bei jedem Auftritt eines wahren Knechtes Gottes wurden die Geister geschieden: entweder nahmen die Menschen den Dienst an oder sie lehnten ihn ab. »Denn ein Wohlgeruch Christi sind wir für Gott bei denen, die gerettet werden, und auch bei denen, die verloren gehen: für die letzteren ein Geruch vom Tode her zum Tod, für die ersteren ein Geruch vom Leben her zum Leben.« (2. Kor. 2,15-16). Selbst von unserem Herrn steht geschrieben, dass Er zum Anlass der Heiligung für die einen und zum Stein des Anstoßes für die anderen wurde (Jes. 8,14-15). Der Apostel Petrus schreibt von dem auserwählten, kostbaren Eckstein und von denen, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, dass sie nicht zuschanden werden. Dann fährt er fort und spricht von den Bauleuten, die in ihrem Ungehorsam diesen Stein verworfen haben, der zum Eckstein geworden ist (1. Petr. 2, 1-8). Den einen ist Er gesetzt zum Fallen, den anderen zum Aufstehen und als Zeichen des Widerspruchs (Luk. 2, 34). Die scheinheiligen Schriftgelehrten und Pharisäer haben unserem Herrn auf Schritt und Tritt zugesetzt und dann noch in Anspielung auf Seine Geburt herabwürdigend gesagt: »W i r sind nicht unehelich geboren!« (Joh. 8, 41). Sie hätten wissen müssen, dass der Erlöser nicht von einer Frau, sondern von einer Jungfrau geboren werden musste (Jes. 7, 14; Luk. 1, 27). Es geht immer um das reine Wort. Denn so gewiss im original inspirierten Wort Leben ist, so gewiss ist in falscher Inspiration Betrug und Tod.
Ich habe in den über 50 Jahren seit 1949, als ich mein volles Heilserlebnis machte, beides erlebt: den Aufbau in göttlicher Liebe und die Zerstörung durch teuflischen Hass. Ich habe zu Pfingsten 1953 während der Glaubenskonferenz in Kassel erlebt, wie einige Hundert Menschen in wenigen Minuten geistgetauft wurden. Plötzlich erklang aus der Mitte der Zuhörer himmlisch-herrlicher Lobgesang in anderen Sprachen, der sich ausbreitete und immer lauter wurde, und alle wurden mit Heiligem Geist erfüllt, sprachen und sangen in himmlisch wohltuender Harmonie in anderen Zungen, wie der Geist es eingab, auszusprechen. Wir haben in der Gemeinde in Krefeld über viele Jahre erlebt, welch ein Segen aus dem wahren Gebrauch der Geistesgaben, besonders der Gabe der Weissagung, hervor strömte. Doch dann mussten wir leider erfahren, wie zerstörerisch sich der Missbrauch derselben Gabe auswirkte. Auch wenn man meint, Gott damit zu dienen und ihm zu helfen, so kann doch aus Erfahrung festgestellt werden: Alles, was wirklich von Ihm kommt, ist immer mit Aufbau und Segen verbunden. Die Durchsetzung des Eigenwillens von Gabenträgern geht mit falscher Inspiration, mit Zerstörung, Unversöhnlichkeit und Fluch einher. »An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.« Gaben und Gabenträger können täuschen, doch die Früchte legen immer Zeugnis von dem Leben des Baumes ab. Niemand kann Feigen lesen von einem Dornbusch. Alles bringt in der natürlichen und geistlichen Schöpfung nach seinem Wesen und der gleichen Art hervor.
Als eine Gabenträgerin ihre eigenen Offenbarungen und Erwartungen, die sie selber glaubte, als falsch aufgedeckt sah, setzte sie alles daran, den Dienst, den sie bis dahin voll mitgetragen hatte, nach 20 überaus gesegneten Jahren zu zerstören. Nur Gott, der selbst Seine Hand schützend über mir und Seiner Gemeinde gehalten hat, haben wir es zu verdanken, dass dies nicht gelungen ist. Es geschah so, wie der Herr zu Petrus sagte: »Simon, Simon! Wisse wohl: der Satan hat sich ausgebeten, Gewalt über euch zu erhalten, um euch zu sichten, wie man Weizen siebt; Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht ausgehe …« (Lk. 22, 31-32).
Wir dürfen gar nicht fragen, warum der treue Herr und Erlöser der Bitte des Widersachers stattgibt, die Seinen zu sieben und Macht über sie auszuüben. Doch beim Sieben des Weizens verweht der Wind falscher Lehren und Inspirationen nur die Spreu, der Weizen bleibt im Sieb. Derselbe Herr, der verraten und gekreuzigt wurde, ist siegreich auferstanden und wir mit Ihm. Für uns wäre es wesentlich einfacher, wenn wir nicht mehr mit den besiegten Feindesmächten zu kämpfen brauchten (Eph. 6, 10-20; Kol. 2, 13-15). Doch erst in der Prüfung können wir uns bewähren. Ohne Kampf kein Sieg und ohne Sieg keine Krön'. Im gleichen Kapitel erlebte unser Herr den Verrat von dem, der mit Ihm am selben Tisch gegessen und getrunken hatte (Matth. 26). Wie ein Verbrecher wurde Er gefangen genommen und sagt dann nur: »Aber dies ist eure Stunde und die der Macht der Finsternis!« (Luk. 22, 47-53). Keine weitere Erklärung. In Matth. 26, 54 gibt Er die Antwort: »Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, dass es so geschehen muss?« Bruder Branham hat gepredigt, dass das Wort dieser Stunde gekreuzigt werden muss. Das konnte nicht theoretisch, sondern musste in dem Träger des Wortes praktisch geschehen. Deshalb der Verrat und die Überantwortung, und siehe, wiederum ward es Nacht (Joh. 13, 21-30). Auch der letzte Teil der Heilsgeschichte vollzieht sich buchstäblich wie am Anfang ganz biblisch.
Es kann auch Fälle wie den nachstehenden geben: Rev. Harry Ham-pel, den ich 1958 auf der Konferenz in Dallas, Texas, USA, kennenlernte, erzählte Anfang dieses Jahres in einer Predigt folgende Geschichte. Es begab sich, dass eine geistbegabte Schwester, die in einer Gemeinde in New Mexico, USA, im Chor sang, sich in den Prediger verliebte. Doch dieser ließ sich nicht mit ihr ein. Darüber war sie so gekränkt, dass sie aus Wut, verschmäht worden zu sein, den Gemeinde-Ältesten glaubhaft machen konnte, mit dem Pastor in Sünde gelebt zu haben. Alle glaubten ihr, der Pastor wurde seines Amtes enthoben, die Gemeinde ging in die Brüche. Er aber hörte nicht auf zu predigen und nach einiger Zeit entstand eine neue Gemeinde. Nach über 20 Jahren lag diese Frau 1999 mit Krebs auf dem Sterbebett. Von Gewissensbissen geplagt, ließ sie die Ältesten rufen und bekannte ihnen, dass sie damals aus Wut, gedemütigt worden zu sein, die Lüge über den Prediger verbreitet hatte. Sie sollten um Vergebung für sie bitten, denn so könne sie nicht sterben. Es fiel ihr aber nicht ein, den Prediger zu rufen und ihn um Vergebung zu bitten, und sie starb qualvoll und, soweit zu beurteilen war, wohl ohne Frieden mit Gott.
Vor dem Richterstuhl Christi wird gelten, was Er sagte: »… denn nach deinen Worten wirst du gerecht gesprochen werden, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.« (Matth. 12, 37). Das sollten wir uns alle für immer merken und unsere Zunge im Zaume halten. Nicht was andere über uns reden, sondern was wir über andere sagen, wird unser Urteilsspruch sein. Wer aber will den Schaden an all den Seelen wiedergutmachen, die an der Lüge, die über einen Prediger verbreitet wurde, irre geworden sind? Wir finden in Hebr. 10 den Hinweis auf vorsätzliches Sündigen, wofür es keine Vergebung gibt. In Hebr. 6 steht, dass, auch wenn wir des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind, der Regen nichts nützt, wenn Dornen und Disteln hervorkommen. Die gemachten Erlebnisse waren dann vergeblich, daran ändert auch kein religiöses Argumentieren etwas.
Der Feind findet immer Menschen, sogar Gläubige und Gabenträger, die er inspiriert, denen er das Wort in Kopf und Mund verdrehen kann, besonders wenn sie an den von ihm eingeführten Traditionen festhalten. Gott zerstört doch nicht. Christus baut Seine Gemeinde! Doch oft werden die Rollen vertauscht und Gott mit dem Teufel verwechselt. Der Herr übt bestimmt keine Selbstzerstörung Seines eigenen Leibes — der Gemeinde. Paulus berichtet von Reichsgottesarbeitern, die »… unter Ehre und Schande, bei übler und guter Nachrede, als wären wir Verführer und doch wahrhaftig …« (2. Kor. 6, 1-10) dem Herrn dienten.
Der übernatürliche Einfluss der Propheten, Apostel und Knechte Gottes, den Satan vernichten will, stammt nicht von ihnen selbst. Es war doch immer Gott, der durch besondere Berufungen und Dienste Seinen Einfluss ausgeübt hat. Paulus, der in Ketten lag, obwohl er nichts verbrochen hatte, wusste: »Das Wort aber liegt nicht in Ketten.« (2. Tim. 2,9). Das gleiche können wir bezeugen. Die Autorität ist nicht ein Gottesmann, sondern das Wort Gottes, das er verkündigt.