Die Offenbarung - Ein Buch mit 7 Siegeln ?

Kapitel 12: Das Weib mit der Sonne überkleidet; Christus und die Seinen; Satan — der feuerrote Drache und sein Anhang

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Das zwölfte Kapitel wird von Bibellehrern sehr unterschiedlich gedeutet. Die Meinungen über das darin geschilderte „Weib” reichen von Israel über Maria bis zur Gemeinde.

Auch hier ist die sorgfältige Betrachtung aller Einzelheiten notwendig. Wenn sich nicht jedes Detail mühelos in das Gesamtbild einfügt, stimmt etwas nicht. Die bisherigen Deutungen werden der Sache nicht gerecht. Einleitend wird uns berichtet:

„Es erschien dann ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, das mit der Sonne umkleidet war; der Mond war unter ihren Füßen und eine Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt;

sie war guter Hoffnung und schrie in ihren Geburtsschmerzen und Kindesnöten.“ (Vv. 1–2).

Wer meint, hier sei von Maria und von Jesus die Rede, muß bedenken, daß Johannes auf der Insel Patmos Zukünftiges und nicht Vergangenes sah. Auch die weiteren erwähnten Vorgänge haben sich an Maria und Jesus damals nicht erfüllt. Maria floh in keine Wüste, und Jesus wurde nach Seiner Geburt nicht entrückt, sondern ist erst nach vollbrachter Erlösung und Auferstehung gen Himmel gefahren. Nicht ein einziges Mal wird bei Ihm wie bei Henoch und Elia von „entrückt“ oder „hinweggenommen“ gesprochen, sondern von „gen Himmel gefahren“; deshalb der Begriff „Christi Himmelfahrt“.

Im Alten Testament wird Israel als Bundesvolk wiederholt als Weib bezeichnet (Jer. 3, 6+11; Hos. 2, 4 u. a.). Gott gebraucht natürliche und verständliche Beispiele. ER spricht von Verlobung und Treue (Hos. 2, 22), von der Vermählten und der Gattin (Jes. 62, 4). In Jes. 54, 5–10 sagt der Herr mit Bezug auf Israel:

„Denn der dich geschaffen hat, ist dein Eheherr: ,Herr der Heerscharen‘ ist Sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels: Er heißt ,der Gott der ganzen Erde.‘

Denn als die verlassene und im Herzen tiefbekümmerte Gattin ruft dich der Herr zurück: ,Wie könnte man auch die Jugendgeliebte verstoßen?‘ spricht dein Gott …“

Im Neuen Testament ist die Rede von Braut und Bräutigam (Joh. 3, 29 u. a.) und vom Hochzeitsmahl (Matth. 25 u. a.). Das Weib, das Johannes hier sah, kann nur die neutestamentliche Gemeinde sein, die selbstverständlich ihren Anfang mit Israel zu Jerusalem auf jüdischem Boden genommen hat. Das Verhältnis Gottes zu Seinem Volk unter der Bezeichnung «Weib» drückt Seine Liebe in der Vereinigung mit Seiner Gemeinde aus (Eph. 5, 29–32). Jesus legt den Samen Seines Wortes in den Schoß Seiner Gemeinde, um so durch die Wiedergeburt Söhne und Töchter Gottes hervorzubringen.

Die Sonne, mit der die Gemeinde überkleidet ist, weist auf den Erlöser selbst hin, der ja die Sonne der Gerechtigkeit ist und sie während der Zeit des Neuen Bundes in Licht und Wärme einhüllt.

Der Mond unter ihren Füßen ist ein Symbol dafür, daß die Gemeinde felsenfest auf dem göttlichen Wort des Alten Bundes gegründet ist. Wie der Mond das Licht der Sonne widerstrahlt, so strahlt das Alte Testament im Sonnenlicht der neutestamentlichen Erfüllung das gesamte prophetische Wort, auf dem die Gemeinde steht, wider (Eph. 2, 20–22).

Die Krone mit den zwölf Sternen bedeutet, daß die neutestamentliche Gemeinde mit der Lehre der zwölf Apostel gekrönt ist. Die sieben Sterne in der Hand des auferstandenen Herrn waren die sieben Engel der sieben Gemeinden (Offbg. 1, 20). Die zwölf Sterne in ihrer Krone zeigen, daß die Gemeinde gewürdigt ist, die königlich–göttliche Ordnung der Lehre der zwölf Apostel zu tragen (Apg. 2, 42). Gemäß dem Zeugnis der Schrift wird die Gemeinde Christi am Ende wieder zur ursprünglichen Lehre und Praxis der Apostel zurückkehren und bei Seiner Wiederkunft darin erfunden werden.

Von dem Weib wird gesagt, daß sie guter Hoffnung war und sich Geburtsschmerzen bei ihr einstellten. Auch dieses ganz natürliche Bild einer Frau, die den Samen aufgenommen hat, um neues Leben zu gebären, hat eine geistliche Bedeutung. Maria als Jungfrau wurde dazu erwählt, den göttlichen Samen aufzunehmen und das fleischgewordene Wort, den Sohn Gottes, zu gebären. Sie wird in 1. Mose 3, 15 und in Joh. 2, 4 auch als Weib bezeichnet. Ebenso ist die Gemeinde als reine Jungfrau (2. Kor. 11, 2) zum Weib geworden, indem der göttliche Same des Wortes in sie hineingelegt wurde. Aus ihr wird der mannhafte Sohn — die Überwinderschar — geboren. Mannhaft bedeutet, geistlich mündig, erwachsen, zu sein. Der Plan Gottes kommt mit der Gemeinde zur Vollendung, verläuft aber in der letzten Phase parallel mit Israel. Bei der Herausrufung nannte Gott Israel „erstgeborener Sohn“: „So hat der Herr gesprochen: Israel ist Mein erstgeborener Sohn; daher fordere Ich dich auf: Laß Meinen Sohn ziehen, damit er Mir diene!“ (2. Mose 4, 22–23a).

In Jes. 66, 7–9 finden wir einen zweifachen Vorgang beschrieben: „Ehe sich Wehen bei ihr einstellten, ist sie Mutter geworden; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, ist sie eines Knaben genesen.“

In diesem Vers geht es um den mannhaften Sohn, im nächsten Vers um die geistliche Geburt Israels: „Wer hat so etwas je gehört, wer dergleichen je gesehen? Kann denn ein Land an einem einzigen Tage ins Dasein gerufen oder ein Volk mit einem Mal geboren werden? Und doch ist Zion in Wehen gekommen und hat zugleich auch ihre Kinder geboren.”

Beides steht in diesem Text von den Geburtsschmerzen und Wehen: von der Geburt des mannhaften Sohnes und davon, daß ein Land mit einem Mal geboren wird (Vv. 7–8). Die Sammlung der Juden erstreckt sich über Jahrzehnte, die Herausrufung der 144.000 über Jahre, die Offenbarung des Messias geschieht an einem einzigen Tag. Am gleichen Ort, zur selben Zeit werden sie auf den blicken, den sie durchbohrt haben, und so Leben aus Gott empfangen (Hos. 6, 1–3).

Sobald der mannhafte Sohn vor der Entrückung in dem „Vollmaß des Wuchses in der Fülle Christi“ (Eph. 4, 13) herausgeboren werden wird, stellt sich der siebenköpfige Drache vor die Gemeinde, „um ihr Kind sofort nach der Geburt zu verschlingen“ (Offbg. 12, 4). Satan, der alte Drache, wurde aus dem Himmel gestoßen (Joh. 12, 31; Luk. 10, 18) und hat seinen Thron, seinen Hauptsitz, auf Erden aufgerichtet (Offbg. 13, 1–2). Hierbei handelt es sich um den „Stuhl“ des Widersachers Gottes, um den Erzfeind Israels und der Gemeinde Jesu Christi.

Mit Bezug auf das Weib wurde gesagt: „Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der ,alle Völker mit eisernem Stabe weiden soll,‘ und ihr Kind wurde zu Gott und zu Seinem Thron entrückt.“ (Kap. 12, 5). Israel wird nicht entrückt, ihre Bekehrung zu Christus, dem Messias, geschieht ja erst nach der Entrückung.

Es ist überwältigend zu sehen, mit welch einer Genauigkeit der Heilige Geist das Wort diktiert hat. Der mannhafte Sohn ist dazu bestimmt, die Völker zu regieren, wird aber zunächst entrückt. Die genaue Reihenfolge ist: Erst kommt die Entrückung und das Hochzeitsmahl im Himmel und danach das Regieren mit Christus auf Erden. Man muß beachten, daß die Verheißung, über die Völker zu regieren, den Überwindern gegeben wurde. Sie gilt nicht nur dem Erlöser, sondern auch den Erlösten, die dazu bestimmt sind, mit Ihm zu herrschen. „Und wer da überwindet und in Meinen Werken bis ans Ende verharrt, dem will Ich Macht über die Heiden geben, und er soll sie mit eisernem Stabe weiden …“ (Offbg. 2, 26–27).

Der Schlüssel zum rechten Verständnis dieser Verheißung in Kap. 12 liegt in dem eben zitierten Wort. Nach Entrückung des mannhaften Sohnes flieht das Weib — die Gemeinde, in die Wüste, und zwar für die Zeitspanne von genau dreieinhalb Jahren: „Da floh das Weib in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, um sich dort zwölfhundertsechzig Tage lang ernähren zu lassen.“ (Offbg. 12, 6).

Wie in den Evangelien, wo Er als Menschensohn Seinen prophetischen Dienst ausführte, so begegnen wir durch die ganze Offenbarung den Gleichnisreden unseres Herrn. Der Sinn — die Bedeutung, die in all den Bildern verborgen liegt, wird nach dem Wunsch des Meisters nicht allen, sondern nur denen zuteil, für die sie bestimmt ist. An Seine Jünger gewandt, sprach der Herr: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben.“ (Matth. 13, 11).

„Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksscharen, und ohne Gleichnisse redete Er nichts zu ihnen.

So sollte sich das Wort des Propheten erfüllen, der da sagt: ,ICH will Meinen Mund zu Gleichnissen auftun, Ich will aussprechen, was seit Grundlegung der Welt verborgen gewesen ist.‘“ (Matth. 13, 34–35).

Das zwölfte Kapitel wird von Bibellehrern sehr unterschiedlich gedeutet. Die Meinungen über das darin geschilderte „Weib” reichen von Israel über Maria bis zur Gemeinde.

Auch hier ist die sorgfältige Betrachtung aller Einzelheiten notwendig. Wenn sich nicht jedes Detail mühelos in das Gesamtbild einfügt, stimmt etwas nicht. Die bisherigen Deutungen werden der Sache nicht gerecht. Einleitend wird uns berichtet:

„Es erschien dann ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, das mit der Sonne umkleidet war; der Mond war unter ihren Füßen und eine Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt;

sie war guter Hoffnung und schrie in ihren Geburtsschmerzen und Kindesnöten.“ (Vv. 1–2).

Wer meint, hier sei von Maria und von Jesus die Rede, muß bedenken, daß Johannes auf der Insel Patmos Zukünftiges und nicht Vergangenes sah. Auch die weiteren erwähnten Vorgänge haben sich an Maria und Jesus damals nicht erfüllt. Maria floh in keine Wüste, und Jesus wurde nach Seiner Geburt nicht entrückt, sondern ist erst nach vollbrachter Erlösung und Auferstehung gen Himmel gefahren. Nicht ein einziges Mal wird bei Ihm wie bei Henoch und Elia von „entrückt“ oder „hinweggenommen“ gesprochen, sondern von „gen Himmel gefahren“; deshalb der Begriff „Christi Himmelfahrt“.

Im Alten Testament wird Israel als Bundesvolk wiederholt als Weib bezeichnet (Jer. 3, 6+11; Hos. 2, 4 u. a.). Gott gebraucht natürliche und verständliche Beispiele. ER spricht von Verlobung und Treue (Hos. 2, 22), von der Vermählten und der Gattin (Jes. 62, 4). In Jes. 54, 5–10 sagt der Herr mit Bezug auf Israel:

„Denn der dich geschaffen hat, ist dein Eheherr: ,Herr der Heerscharen‘ ist Sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels: Er heißt ,der Gott der ganzen Erde.‘

Denn als die verlassene und im Herzen tiefbekümmerte Gattin ruft dich der Herr zurück: ,Wie könnte man auch die Jugendgeliebte verstoßen?‘ spricht dein Gott …“

Im Neuen Testament ist die Rede von Braut und Bräutigam (Joh. 3, 29 u. a.) und vom Hochzeitsmahl (Matth. 25 u. a.). Das Weib, das Johannes hier sah, kann nur die neutestamentliche Gemeinde sein, die selbstverständlich ihren Anfang mit Israel zu Jerusalem auf jüdischem Boden genommen hat. Das Verhältnis Gottes zu Seinem Volk unter der Bezeichnung «Weib» drückt Seine Liebe in der Vereinigung mit Seiner Gemeinde aus (Eph. 5, 29–32). Jesus legt den Samen Seines Wortes in den Schoß Seiner Gemeinde, um so durch die Wiedergeburt Söhne und Töchter Gottes hervorzubringen.

Die Sonne, mit der die Gemeinde überkleidet ist, weist auf den Erlöser selbst hin, der ja die Sonne der Gerechtigkeit ist und sie während der Zeit des Neuen Bundes in Licht und Wärme einhüllt.

Der Mond unter ihren Füßen ist ein Symbol dafür, daß die Gemeinde felsenfest auf dem göttlichen Wort des Alten Bundes gegründet ist. Wie der Mond das Licht der Sonne widerstrahlt, so strahlt das Alte Testament im Sonnenlicht der neutestamentlichen Erfüllung das gesamte prophetische Wort, auf dem die Gemeinde steht, wider (Eph. 2, 20–22).

Die Krone mit den zwölf Sternen bedeutet, daß die neutestamentliche Gemeinde mit der Lehre der zwölf Apostel gekrönt ist. Die sieben Sterne in der Hand des auferstandenen Herrn waren die sieben Engel der sieben Gemeinden (Offbg. 1, 20). Die zwölf Sterne in ihrer Krone zeigen, daß die Gemeinde gewürdigt ist, die königlich–göttliche Ordnung der Lehre der zwölf Apostel zu tragen (Apg. 2, 42). Gemäß dem Zeugnis der Schrift wird die Gemeinde Christi am Ende wieder zur ursprünglichen Lehre und Praxis der Apostel zurückkehren und bei Seiner Wiederkunft darin erfunden werden.

Von dem Weib wird gesagt, daß sie guter Hoffnung war und sich Geburtsschmerzen bei ihr einstellten. Auch dieses ganz natürliche Bild einer Frau, die den Samen aufgenommen hat, um neues Leben zu gebären, hat eine geistliche Bedeutung. Maria als Jungfrau wurde dazu erwählt, den göttlichen Samen aufzunehmen und das fleischgewordene Wort, den Sohn Gottes, zu gebären. Sie wird in 1. Mose 3, 15 und in Joh. 2, 4 auch als Weib bezeichnet. Ebenso ist die Gemeinde als reine Jungfrau (2. Kor. 11, 2) zum Weib geworden, indem der göttliche Same des Wortes in sie hineingelegt wurde. Aus ihr wird der mannhafte Sohn — die Überwinderschar — geboren. Mannhaft bedeutet, geistlich mündig, erwachsen, zu sein. Der Plan Gottes kommt mit der Gemeinde zur Vollendung, verläuft aber in der letzten Phase parallel mit Israel. Bei der Herausrufung nannte Gott Israel „erstgeborener Sohn“: „So hat der Herr gesprochen: Israel ist Mein erstgeborener Sohn; daher fordere Ich dich auf: Laß Meinen Sohn ziehen, damit er Mir diene!“ (2. Mose 4, 22–23a).

In Jes. 66, 7–9 finden wir einen zweifachen Vorgang beschrieben: „Ehe sich Wehen bei ihr einstellten, ist sie Mutter geworden; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, ist sie eines Knaben genesen.“

In diesem Vers geht es um den mannhaften Sohn, im nächsten Vers um die geistliche Geburt Israels: „Wer hat so etwas je gehört, wer dergleichen je gesehen? Kann denn ein Land an einem einzigen Tage ins Dasein gerufen oder ein Volk mit einem Mal geboren werden? Und doch ist Zion in Wehen gekommen und hat zugleich auch ihre Kinder geboren.”

Beides steht in diesem Text von den Geburtsschmerzen und Wehen: von der Geburt des mannhaften Sohnes und davon, daß ein Land mit einem Mal geboren wird (Vv. 7–8). Die Sammlung der Juden erstreckt sich über Jahrzehnte, die Herausrufung der 144.000 über Jahre, die Offenbarung des Messias geschieht an einem einzigen Tag. Am gleichen Ort, zur selben Zeit werden sie auf den blicken, den sie durchbohrt haben, und so Leben aus Gott empfangen (Hos. 6, 1–3).

Sobald der mannhafte Sohn vor der Entrückung in dem „Vollmaß des Wuchses in der Fülle Christi“ (Eph. 4, 13) herausgeboren werden wird, stellt sich der siebenköpfige Drache vor die Gemeinde, „um ihr Kind sofort nach der Geburt zu verschlingen“ (Offbg. 12, 4). Satan, der alte Drache, wurde aus dem Himmel gestoßen (Joh. 12, 31; Luk. 10, 18) und hat seinen Thron, seinen Hauptsitz, auf Erden aufgerichtet (Offbg. 13, 1–2). Hierbei handelt es sich um den „Stuhl“ des Widersachers Gottes, um den Erzfeind Israels und der Gemeinde Jesu Christi.

Mit Bezug auf das Weib wurde gesagt: „Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der ,alle Völker mit eisernem Stabe weiden soll,‘ und ihr Kind wurde zu Gott und zu Seinem Thron entrückt.“ (Kap. 12, 5). Israel wird nicht entrückt, ihre Bekehrung zu Christus, dem Messias, geschieht ja erst nach der Entrückung.

Es ist überwältigend zu sehen, mit welch einer Genauigkeit der Heilige Geist das Wort diktiert hat. Der mannhafte Sohn ist dazu bestimmt, die Völker zu regieren, wird aber zunächst entrückt. Die genaue Reihenfolge ist: Erst kommt die Entrückung und das Hochzeitsmahl im Himmel und danach das Regieren mit Christus auf Erden. Man muß beachten, daß die Verheißung, über die Völker zu regieren, den Überwindern gegeben wurde. Sie gilt nicht nur dem Erlöser, sondern auch den Erlösten, die dazu bestimmt sind, mit Ihm zu herrschen. „Und wer da überwindet und in Meinen Werken bis ans Ende verharrt, dem will Ich Macht über die Heiden geben, und er soll sie mit eisernem Stabe weiden …“ (Offbg. 2, 26–27).

Der Schlüssel zum rechten Verständnis dieser Verheißung in Kap. 12 liegt in dem eben zitierten Wort. Nach Entrückung des mannhaften Sohnes flieht das Weib — die Gemeinde, in die Wüste, und zwar für die Zeitspanne von genau dreieinhalb Jahren: „Da floh das Weib in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, um sich dort zwölfhundertsechzig Tage lang ernähren zu lassen.“ (Offbg. 12, 6).

Wie in den Evangelien, wo Er als Menschensohn Seinen prophetischen Dienst ausführte, so begegnen wir durch die ganze Offenbarung den Gleichnisreden unseres Herrn. Der Sinn — die Bedeutung, die in all den Bildern verborgen liegt, wird nach dem Wunsch des Meisters nicht allen, sondern nur denen zuteil, für die sie bestimmt ist. An Seine Jünger gewandt, sprach der Herr: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben.“ (Matth. 13, 11).

„Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksscharen, und ohne Gleichnisse redete Er nichts zu ihnen.

So sollte sich das Wort des Propheten erfüllen, der da sagt: ,ICH will Meinen Mund zu Gleichnissen auftun, Ich will aussprechen, was seit Grundlegung der Welt verborgen gewesen ist.‘“ (Matth. 13, 34–35).