Rundbrief Dezember 2007

DAS ZIEL VOR AUGEN

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Unser Hauptthema ist und bleibt die Wiederkunft Jesu Christi und die damit verbundene Herausrufung und Zubereitung der Brautgemein­de für die Begegnung mit dem himmlischen Bräutigam. Voraussetzung ist die völlige Übereinstimmung mit Gott und Gottes Wort unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes. Ganz zum Schluss müssen und werden alle wahrhaft Gläubigen ein Herz und eine Seele sein wie am Anfang (Apg 4:32). In der wahren Brautgemeinde kann es schließlich weder fremde Lehren noch falsche Brüder geben.

Wie schon so oft gesagt, soll es auch jetzt wiederholt werden: Jede Lehre und Praxis in der Gemeinde Jesu Christi muss und wird mit dem Wort Gottes übereinstimmen. Die letzte Taufe wird ebenso auf den Na­men des Herrn Jesus Christus stattfinden, wie die erste am Pfingsttage angeordnet wurde (Apg 2:38-41). Die Urgemeinde aus der Apostelzeit bleibt für Lehre und Praxis das allein gültige Muster.

Es ist bekannt, dass sich jede Kirche und Freikirche auf die Bibel be­ruft, aber dennoch ihre eigenen Lehren und religiösen Überlieferungen hat. Die Vereinigung in der Ökumene ist die Einheit mit Rom. Für die Gemeinde Jesu Christi aber gilt wirklich nur das Evangelium, wie es von Jerusalem ausging und in der Heiligen Schrift bezeugt wird.

Was die Wiederkunft unseres Herrn betrifft, so wird der Erlöser zu­nächst in Verbindung zur Braut als Bräutigam kommen, wie in Matt 25 geschrieben steht: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ und wie Er es selbst verheißen hat: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten und Ich komme wieder, um euch zu Mir zu nehmen.“ (Joh 14:1-3). Er spricht hier also nicht von einer Botschaft, einer Lehre oder einer Offenbarung, sondern von sich selbst als dem Bräutigam unserer Seele, der so wiederkommt, wie es in 1Thess 4:13-17 und Apg 1:11 ganz klar geschrieben steht. Dann werden die klugen Jungfrauen, die bereit sind, mit Ihm zum Hochzeits­mahl eingehen (Matt 25:1-10; Offb 19:6-10). Das wird absolute Realität sein.

Wenn es um den Zeitpunkt geht, lesen wir in der Heiligen Schrift: „Von jenem Tage aber und von jener Stunde hat niemand Kenntnis…“  (Matt 24:36). Es ist also nicht von einem Zeitraum von Jahren, sondern ganz deutlich die Rede von „einem Tag“ und „einer Stunde“. Gemäß 1Kor 15:52 geschieht es sogar „in einem Augenblick“!

„Da werden zwei zusammen auf dem Felde sein … zwei an der Handmühle mahlen … zwei auf dem gleichen Bett liegen; einer wird hinaufgenommen, der andere bleibt zurück.“ (Matt 24:37-41; Luk 17:34-37).

Immer wieder hat der Apostel die Gläubigen darauf hingewiesen, dass sie standhaft bleiben sollen bis zu »dem Tag unseres Herrn Jesus Christus« (1Kor 1:7-8; 2Kor 1:14; Phil 1:6; Phil 2:16). Seinen Mitarbeiter Timotheus ermahnt der Apostel eindringlich: „Führe den Auftrag so aus, dass du ohne Flecken und ohne Tadel bleibst bis zur Erscheinung/Parusie* unseres Herrn Jesus Christus.“ (1Tim 6:13-14).

Gemäß Matt 24 setzte sich unser Herr auf dem Ölberg nieder und beantwortete die Fragen Seiner Jünger: „Sage uns doch: wann wird dies geschehen? Und welches ist das Zeichen Deiner Wiederkunft/Parusie* und der Vollendung der Weltzeit?“ Um uns vor der Täuschung zu war­nen, sprach unser Herr: „Sehet euch vor, dass niemand euch irreführe! … falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele irreführen … Wenn dann jemand zu euch sagt: »Seht, hier ist Christus!« oder: »Dort ist Er!«, so glaubt es nicht! … Denn wie der Blitz vom Osten ausgeht und bis zum Westen leuchtet, so wird es auch mit der Ankunft/Parusie des Menschensohnes sein.“ Amen! Amen!

Der Apostel Paulus hat dieses Thema in seinen Briefen an die Ge­meinden wiederholt behandelt; besonders ausführlich ist er unter der Leitung des Heiligen Geistes in 1Thess 4 darauf eingegangen. Als Ers­tes ging es ihm darum, dass die lieben Brüder sich über die in Christo Entschlafenen keine Sorgen machen sollten. Er betont: „Denn so gewiss wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, ebenso gewiss wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit Ihm zusammenführen“ (Vv. 13-14).

Wie die alttestamentlich Heiligen bei der Auferstehung Jesu Chris­ti gemäß Matt 27:45-54 aus ihren Gräbern hervorkamen und vielen in der heiligen Stadt erschienen, so werden bei Seiner Wiederkunft die in Christo Entschlafenen zuerst auferstehen, und wir, die wir leben und übrig geblieben sind, werden verwandelt und mit ihnen dem Herrn auf Wolken in der Luft entgegengerückt werden (1Thess 4:17). Auch das wird Realität sein!

Im 15. Vers legt der Apostel Wert darauf, dass er den Gläubigen nicht seine eigene Meinung weitergibt, sondern betont das So spricht der Herr: „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft/Parusie* des Herrn übrigbleiben, werden vor den Entschlafenen nichts voraushaben.“ Deutlicher hät­te es nicht gesagt werden können! Dann folgt die Hauptaussage: „Denn der Herr selbst – nicht eine Botschaft, nicht eine Offenbarung, sondern der Herr selbst –, der gesagt hat: „Ich komme wieder und werde euch zu Mir nehmen!“ – wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“ Das wird Realität sein. Jeder, der glaubt und lehrt, dass Jesus Christus schon gekommen sei, ist offensichtlich von einem Lügengeist betrogen und betrügt andere, denn er deutet die klaren Aussagen der Schrift um, wie es der Satan seit jeher getan hat.

Henoch, der siebte Nachkomme Adams, wird uns als Beispiel für die Entrückung gegeben: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sähe, und »er war nicht mehr zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte«; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gottes Wohlgefallen besessen habe“ (Heb 11:5). Das war Glaube als Offenbarung, die in die Realität mündete. Bei Henoch war alles Reali­tät: sein Glaube, Gottes Wohlgefallen und schließlich seine Entrückung. Ebenso müssen auch wir im Glauben und im Willen Gottes erfunden werden, damit Gottes Wohlgefallen auf uns ruht, ehe wir entrückt wer­den können.

Wie die Evangelien bezeugen, betete der Sohn Gottes: „Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe!“ Bei Seiner Taufe kam der Geist Gottes auf Ihn herab und die Stimme Gottes erscholl: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Matt 3:16-17). Schon ganz am Anfang hatte Abel ein Opfer dargebracht, an dem Gott Wohlgefallen hat­te (1Mo 4:4). Im gesamten Alten Testament ging es bei der Darbringung der Opfer darum, Gott wohlgefällig zu werden (3Mo 1:3; 3Mo 19:5; 3Mo 22:2a u. a.). Trotz aller Segnungen, die das Volk Israel während seiner Wüstenwanderung erlebt hatte, trotz aller Opfer, die es darbrachte, lau­tete schlussendlich das traurige Urteil: „… an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen.“ (1Kor 10:5).

Durch den Propheten Samuel lässt Gott uns wissen, was Ihm wirk­lich wichtig ist: „Hat der Herr etwa an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Wohlgefallen wie am Gehorsam gegen Seine Befehle? Wisse wohl: Gehorsam ist besser als Schlachtopfer, Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern…“ (1Sam 15:22).

Auf dem Verklärungsberg erscholl abermals die Stimme Gottes aus der Lichtwolke: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe; höret auf Ihn!“ (Matt 17:5). Alle Söhne und Töchter Gottes, die auf Ihn hören, werden sich im Wasser taufen lassen und die Geistestaufe erleben, werden im Willen Gottes wandeln und Gottes Wohlgefallen besitzen, denn sie sind vorherbestimmt nach dem Wohlge­fallen Seines Willens (Eph 1:5). Henoch wandelte mit Gott, besaß Gottes Wohlgefallen, wurde entrückt und war auf Erden nicht mehr zu finden. Das wird mit allen, die an der ersten Auferstehung und Entrückung teil­haben, der Fall sein. Die in Christo Entschlafenen werden auferstehen, die in Christo Lebenden werden verwandelt und auf Wolken dem Herrn entgegengerückt werden (1Thess 4:13-18). So steht es geschrieben; so glauben wir es; so wird es geschehen!

Ehe Elia entrückt wurde, sagte er zu Elisa: „»Erbitte dir etwas, was ich dir tun soll, ehe ich von dir hinweggenommen werde.« Elisa antwortete: »Möchte mir doch ein doppelter Anteil von deinem Geist zufallen!« Elia entgegnete: »Wenn du mit ansehen darfst, wie ich von dir entrückt werde, so wird deine Bitte erfüllt werden…«“ (2Kön. 2:9-10). Ob Henoch, ob Elia – wer immer entrückt wurde, war auf Erden nicht mehr zu fin­den.

In Luk 24:50-53 lesen wir: „Hierauf führte Er sie aus der Stadt hinaus bis in die Nähe von Bethanien, erhob dann Seine Hände und segnete sie; und es begab sich: während Er sie segnete, schied Er von ihnen und wurde in den Himmel emporgehoben.“ Jesus Christus, unser Herr und Erlöser, wurde vor den Augen Seiner Jünger leibhaftig in den Him­mel hinaufgenommen. Ein sterblicher Leib war in die Gruft gelegt, ein unsterblicher auferweckt worden. Unser Herr sagte nach der Auferste­hung: „Seht Meine Hände und Meine Füße an, dass Ich es leibhaftig bin! Betastet Mich und beschaut Mich; ein Geist hat ja doch kein Fleisch und keine Knochen, wie ihr solche an Mir wahrnehmt.“ (Luk 24:39).

Er offenbarte sich den Seinen leibhaftig, aß und trank mit ihnen, wie Er es vor der Kreuzigung getan hatte (Joh 21; Apg 10:40-43). Solch ei­nen Auferstehungsleib werden wir und alle vollendeten Gerechten aus dem Alten und Neuen Testament haben, wenn wir gemeinsam am Hoch­zeitsmahl des Lammes teilnehmen. Die leibliche Entrückung Henochs war eine Realität. Die leibliche Entrückung Elias war eine Realität. Die leibliche Himmelfahrt des auferstandenen Erlösers war Realität. Eben­so wird Seine leibliche Wiederkunft sowie die leibliche Auferstehung der in Christus Entschlafenen und unsere leibliche Verwandlung und Entrückung eine absolute Realität sein. Wer die Wiederkunft Christi vergeistlicht, muss sich das folgende Urteil gefallen lassen. So spricht der Herr: „Denn viele Irrlehrer sind in die Welt ausgezogen, die Jesus Christus nicht als den im Fleisch Erscheinenden bekennen: darin zeigt sich der Irrlehrer und der Antichrist.“ (2 Joh 7)

Paulus lehrte: „Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden.“ (1Kor 15:39-58).

Wer lehrt, Jesus Christus habe den Gnadenthron verlassen und wür­de seit Öffnung der Siegel 1963 herabsteigen, ist im Irrtum. Indem man gewisse Aussprüche Bruder Branhams missdeutet, verachtet man die wahre Lehre der Heiligen Schrift und tritt sie mit Füßen. Die Bibel kennt keine »Sieben-Donner-Offenbarung«, sie kennt auch keine unpersönliche »Parusie/Wiederkunft«. Wer nicht glaubt, bekennt und lehrt, dass Jesus bei Seiner Wiederkunft im Fleischesleibe erscheint, ist gemäß der Hei­ligen Schrift beides: Irrlehrer und Antichrist. Wenn der Gnadenthron schon seit 1963 Gerichtsthron wäre, dann ist es doch für alle längst zu spät, dann gäbe es keine Vergebung und keine Versöhnung mehr. Wo blieben dann diejenigen, die erst danach geboren oder gläubig wurden? Noch ist Christus Fürsprecher beim Vater (1Joh 2:1-2), noch ist das Blut, mit dem Christus als Hoherpriester in das himmlische Heiligtum einge­treten ist, auf dem Gnadenthron (Heb 9:11-14). Noch ist Er Mittler des Neuen Bundes (Heb 9:15-22). Jetzt offenbart der himmlische Bräutigam Seiner irdischen Braut die tiefsten Geheimnisse. Amen.

Zitat Br. Branhams: „… solange das Blut auf dem Gnadenthron ist, zeigt es, dass jemand starb, um das Gericht abzuwenden. Doch nachdem die Gemeinde entrückt worden ist, wird der Gnadenthron zum Gerichtsthron.“ (8. Januar 1961, Jeffersonville). Amen!

Zitat Br. Branhams: „Dann ist die Fürsprache vorüber. Er hat den Thron verlassen; es ist kein Blut mehr auf dem Gnadenthron. Was ist er dann? Der Gerichtsthron.“ (21. März 1963, Jeffersonville).

Es muss noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden: Wer nicht so lehrt, wie es in der ganzen Bibel bezeugt wird und mindestens auf zwei oder mehr Stellen gegründet ist, lehrt falsch. Das trifft auch auf die Aussprüche Bruder Branhams zu, wenn sie aus dem Zusammenhang genommen und sogar in Gegensatz zum Zeugnis der Bibel gebracht werden. Petrus hat schon damals darauf hingewiesen, dass es in den heiligen Schriften und auch in den Briefen des Paulus manches Schwer­verständliche gibt, das Ungefestigte zu ihrem eigenen Verderben verdre­hen (2Petr 3:14-18). So entstand seit jeher ein anderes, unter dem Fluch stehendes Evangelium (Gal 1). Auch Paulus hat davor gewarnt, dass Männer auftreten werden, die ein anderes Evangelium verkündigen und einen anderen Jesus predigen, weil sie unter dem Einfluss eines anderen Geistes stehen (2Kor 11). Maßstab für die Richtigkeit jeder Lehre war und ist allein die Heilige Schrift.

Keiner hat in unserer Zeit die Bedeutung des Wortes Gottes mehr betont als Bruder Branham. Und keiner hat es so klar und wahr gelehrt und gepredigt wie er. Folgende Aussage vom 6. März 1947 in Phoenix, AZ, die Bruder Branham in ähnlicher Form in vielen Predigten wieder­holt hat, soll uns allen den Ernst dieser Sache vor Augen führen und ins Herz legen:

„Jede Lehre und alles andere in der Bibel, das wir in der Gemeinde haben, muss auf dem Wort Gottes gegründet sein, muss aus dem Wort kommen. Nicht nur eine Stelle, sondern von Mose bis zur Offenbarung muss es immer das Gleiche sagen. Wir können uns nicht nur auf eine Stelle in der Schrift stützen, denn die Bibel sagt: „ … aufgrund von zwei oder von drei Zeugen soll eine Sache endgültig entschieden werden…“ (5Mo 17:6; 5Mo 19:15; Matt 18:16; 2Kor 13:1; 1Tim 5:19; Hebr 10:28).

Man kann sich hundertmal auf eine Stelle berufen und sogar beto­nen: „Jesus hat gesagt!“, wie zum Beispiel im Taufbefehl in Matt 28:19: „Darum gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker…“, wenn man den­selben aber nicht entsprechend ausführt, wie es die Apostel taten, und zwei oder mehr Zeugen hinzuzieht (Apg 2:38; Apg 8:16; Apg 10:48; Apg 19:5 u. a.), dann bleibt man trotzdem in der Deutung, die zur „christli­chen“ aber dennoch unbiblischen trinitarischen Tradition geworden ist.

Seit dem Garten Eden hat Satan nicht nur Eva, sondern die ganze Menschheit mit seinen Deutungen über das Wort verführt. Er hat auch bei der Versuchung jedes Mal eine Bibelstelle genommen (Matt 4; Luk 4) und sie falsch angewandt. Jesus jedoch ist ihm in der einzig richtigen Weise entgegengetreten, nämlich mit dem: „Es steht abermals geschrieben!“

Ebenso verhält es sich mit Offenbarung 10. Hier kommt der Herr nicht als Bräutigam (Matt 25:1-10), nicht als Menschensohn (Matt 25:31-46), nicht in Begleitung aller Heiligen (1Thess 3:13), hier kommt Er allein als Engel des Bundes, setzt Seine Füße auf Meer und Land und brüllt mit lauter Stimme wie ein Löwe. Erst dann lassen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen. Damit es niemand deuten kann, durfte Johannes gar nicht niederschreiben, was sie gesagt hatten. O welch eine Tiefe der Weisheit und der Erkenntnis Gottes (Röm 11:33)!

Den rechten Zusammenhang ersehen wir aus folgenden Stellen, wo der Herr „brüllt“.

In Hosea 11:10 heißt es: „Sie werden dem Herrn nachfolgen, der wird wie ein Löwe brüllen. Ja, Er wird brüllen, und die Kinder werden vom Meer her zitternd herbeieilen.“

Auch in Joel 4 finden wir das Schlüsselwort „brüllt“: „Sonne und Mond verfinstern sich und die Sterne verlieren ihren Glanz; der Herr brüllt von Zion her und lässt Seine Stimme aus Jerusalem erschallen – nicht aus Arizona –, so dass Himmel und Erde erbeben; aber für Sein Volk Israel ist der Herr eine Zuflucht und eine feste Burg für die Kinder Israel. Amen!

„Es lauten aber Seine Worte – keine Deutung, Seine Worte! – so: »Wenn der Herr von Zion her brüllt – nicht aus New York oder von sonstwo – und aus Jerusalem Seine Stimme erschallen lässt…«“ (Amos 1:2).

Diese Bibelstellen gehören zu demselben Thema und zeigen ganz ge­nau die Stadt Jerusalem, den Berg Zion und das Volk Israel und auch wann und in welchem Zusammenhang sich Offb 10 tatsächlich erfüllt. Wer ist der Mensch auf Erden, der das vielfache Zeugnis der Schrift zu leugnen wagt?

Am 28. Februar 1963 erschien der Herr Bruder Branham auf dem Sunset Mountain in Arizona in der übernatürlichen Wolke, die 35 km über der Erde schwebte. Dabei erschollen 7 gewaltige Donnerschläge und die ganze Umgebung wurde erschüttert. Danach schaute Bruder Branham auf und sah die Wolke. So bezeugt er es und klopft siebenmal mit der Faust auf den Tisch. Dort wurde Bruder Branham gesagt, dass die sieben Siegel geöffnet würden.

In Offb 10 ist auch die Rede von dem Schwur: „… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt…“ Aus Dan 12:6-7 erkennen wir hundert­prozentig, in welchen Zusammenhang Offb 10 gehört. Hier steht Wort für Wort das Gleiche: “… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt: – danach folgt die Zeitangabe – »Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit…“ Also sind es von dem Zeitpunkt des Schwurs, der in die Mitte der siebzigsten Jahrwoche fällt, noch 3 ½ Jahre bis zur Aufrichtung der Königsherrschaft, wie sie in Offb 11:15 bei der siebenten Posaune aus­gerufen wird: „Die Königsherrschaft über die Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen.“

In den ersten 3 ½ Jahren der letzten Jahrwoche Daniels, die nach der Entrückung beginnt, verrichten die beiden Propheten ihren Dienst in Jerusalem (Offb 11), in den letzten 3 ½ Jahren herrscht der Antichrist durch grausame Verfolgung (Offb 13:5-7). Durch den Propheten Daniel wird uns gesagt: „… sie werden seiner Gewalt preisgegeben sein ein Jahr und zwei Jahre und ein halbes Jahr. … Alsdann wird das Königtum und die Herrschaft und die Macht über die Reiche unter dem ganzen Himmel dem Volke der Heiligen des Höchsten verliehen werden: Sein Reich wird von ewiger Dauer sein, und alle anderen Mächte werden Ihm dienen und untertan sein.“ (Dan 7:25-27). Die völlige Übereinstimmung von Altem und Neuem Testament ist überwältigend!

Dann ist das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen (Offb 10:7), wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat. Der Gemein­de ist dieses Geheimnis schon von Anfang an bekannt (1Tim 3:16), doch dann wird es Israel kundgetan. „… zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes. Dieses Geheimnis ist Christus, in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen.“ (Kol 2:3). So könnten wir unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes mit allen Lehren und Themen fortfahren, die zur Diskussion stehen, und jedes Mal zwei oder mehr Zeugen, sprich Schriftstellen hinzuziehen.

Unser Hauptthema ist und bleibt die Wiederkunft Jesu Christi und die damit verbundene Herausrufung und Zubereitung der Brautgemein­de für die Begegnung mit dem himmlischen Bräutigam. Voraussetzung ist die völlige Übereinstimmung mit Gott und Gottes Wort unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes. Ganz zum Schluss müssen und werden alle wahrhaft Gläubigen ein Herz und eine Seele sein wie am Anfang (Apg 4:32). In der wahren Brautgemeinde kann es schließlich weder fremde Lehren noch falsche Brüder geben.

Wie schon so oft gesagt, soll es auch jetzt wiederholt werden: Jede Lehre und Praxis in der Gemeinde Jesu Christi muss und wird mit dem Wort Gottes übereinstimmen. Die letzte Taufe wird ebenso auf den Na­men des Herrn Jesus Christus stattfinden, wie die erste am Pfingsttage angeordnet wurde (Apg 2:38-41). Die Urgemeinde aus der Apostelzeit bleibt für Lehre und Praxis das allein gültige Muster.

Es ist bekannt, dass sich jede Kirche und Freikirche auf die Bibel be­ruft, aber dennoch ihre eigenen Lehren und religiösen Überlieferungen hat. Die Vereinigung in der Ökumene ist die Einheit mit Rom. Für die Gemeinde Jesu Christi aber gilt wirklich nur das Evangelium, wie es von Jerusalem ausging und in der Heiligen Schrift bezeugt wird.

Was die Wiederkunft unseres Herrn betrifft, so wird der Erlöser zu­nächst in Verbindung zur Braut als Bräutigam kommen, wie in Matt 25 geschrieben steht: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ und wie Er es selbst verheißen hat: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten und Ich komme wieder, um euch zu Mir zu nehmen.“ (Joh 14:1-3). Er spricht hier also nicht von einer Botschaft, einer Lehre oder einer Offenbarung, sondern von sich selbst als dem Bräutigam unserer Seele, der so wiederkommt, wie es in 1Thess 4:13-17 und Apg 1:11 ganz klar geschrieben steht. Dann werden die klugen Jungfrauen, die bereit sind, mit Ihm zum Hochzeits­mahl eingehen (Matt 25:1-10; Offb 19:6-10). Das wird absolute Realität sein.

Wenn es um den Zeitpunkt geht, lesen wir in der Heiligen Schrift: „Von jenem Tage aber und von jener Stunde hat niemand Kenntnis…“ (Matt 24:36). Es ist also nicht von einem Zeitraum von Jahren, sondern ganz deutlich die Rede von „einem Tag“ und „einer Stunde“. Gemäß 1Kor 15:52 geschieht es sogar „in einem Augenblick“!

„Da werden zwei zusammen auf dem Felde sein … zwei an der Handmühle mahlen … zwei auf dem gleichen Bett liegen; einer wird hinaufgenommen, der andere bleibt zurück.“ (Matt 24:37-41; Luk 17:34-37).

Immer wieder hat der Apostel die Gläubigen darauf hingewiesen, dass sie standhaft bleiben sollen bis zu »dem Tag unseres Herrn Jesus Christus« (1Kor 1:7-8; 2Kor 1:14; Phil 1:6; Phil 2:16). Seinen Mitarbeiter Timotheus ermahnt der Apostel eindringlich: „Führe den Auftrag so aus, dass du ohne Flecken und ohne Tadel bleibst bis zur Erscheinung/Parusie* unseres Herrn Jesus Christus.“ (1Tim 6:13-14).

Gemäß Matt 24 setzte sich unser Herr auf dem Ölberg nieder und beantwortete die Fragen Seiner Jünger: „Sage uns doch: wann wird dies geschehen? Und welches ist das Zeichen Deiner Wiederkunft/Parusie* und der Vollendung der Weltzeit?“ Um uns vor der Täuschung zu war­nen, sprach unser Herr: „Sehet euch vor, dass niemand euch irreführe! … falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele irreführen … Wenn dann jemand zu euch sagt: »Seht, hier ist Christus!« oder: »Dort ist Er!«, so glaubt es nicht! … Denn wie der Blitz vom Osten ausgeht und bis zum Westen leuchtet, so wird es auch mit der Ankunft/Parusie des Menschensohnes sein.“ Amen! Amen!

Der Apostel Paulus hat dieses Thema in seinen Briefen an die Ge­meinden wiederholt behandelt; besonders ausführlich ist er unter der Leitung des Heiligen Geistes in 1Thess 4 darauf eingegangen. Als Ers­tes ging es ihm darum, dass die lieben Brüder sich über die in Christo Entschlafenen keine Sorgen machen sollten. Er betont: „Denn so gewiss wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, ebenso gewiss wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit Ihm zusammenführen“ (Vv. 13-14).

Wie die alttestamentlich Heiligen bei der Auferstehung Jesu Chris­ti gemäß Matt 27:45-54 aus ihren Gräbern hervorkamen und vielen in der heiligen Stadt erschienen, so werden bei Seiner Wiederkunft die in Christo Entschlafenen zuerst auferstehen, und wir, die wir leben und übrig geblieben sind, werden verwandelt und mit ihnen dem Herrn auf Wolken in der Luft entgegengerückt werden (1Thess 4:17). Auch das wird Realität sein!

Im 15. Vers legt der Apostel Wert darauf, dass er den Gläubigen nicht seine eigene Meinung weitergibt, sondern betont das So spricht der Herr: „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft/Parusie* des Herrn übrigbleiben, werden vor den Entschlafenen nichts voraushaben.“ Deutlicher hät­te es nicht gesagt werden können! Dann folgt die Hauptaussage: „Denn der Herr selbst – nicht eine Botschaft, nicht eine Offenbarung, sondern der Herr selbst –, der gesagt hat: „Ich komme wieder und werde euch zu Mir nehmen!“ – wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“ Das wird Realität sein. Jeder, der glaubt und lehrt, dass Jesus Christus schon gekommen sei, ist offensichtlich von einem Lügengeist betrogen und betrügt andere, denn er deutet die klaren Aussagen der Schrift um, wie es der Satan seit jeher getan hat.

Henoch, der siebte Nachkomme Adams, wird uns als Beispiel für die Entrückung gegeben: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sähe, und »er war nicht mehr zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte«; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gottes Wohlgefallen besessen habe“ (Heb 11:5). Das war Glaube als Offenbarung, die in die Realität mündete. Bei Henoch war alles Reali­tät: sein Glaube, Gottes Wohlgefallen und schließlich seine Entrückung. Ebenso müssen auch wir im Glauben und im Willen Gottes erfunden werden, damit Gottes Wohlgefallen auf uns ruht, ehe wir entrückt wer­den können.

Wie die Evangelien bezeugen, betete der Sohn Gottes: „Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe!“ Bei Seiner Taufe kam der Geist Gottes auf Ihn herab und die Stimme Gottes erscholl: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Matt 3:16-17). Schon ganz am Anfang hatte Abel ein Opfer dargebracht, an dem Gott Wohlgefallen hat­te (1Mo 4:4). Im gesamten Alten Testament ging es bei der Darbringung der Opfer darum, Gott wohlgefällig zu werden (3Mo 1:3; 3Mo 19:5; 3Mo 22:2a u. a.). Trotz aller Segnungen, die das Volk Israel während seiner Wüstenwanderung erlebt hatte, trotz aller Opfer, die es darbrachte, lau­tete schlussendlich das traurige Urteil: „… an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen.“ (1Kor 10:5).

Durch den Propheten Samuel lässt Gott uns wissen, was Ihm wirk­lich wichtig ist: „Hat der Herr etwa an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Wohlgefallen wie am Gehorsam gegen Seine Befehle? Wisse wohl: Gehorsam ist besser als Schlachtopfer, Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern…“ (1Sam 15:22).

Auf dem Verklärungsberg erscholl abermals die Stimme Gottes aus der Lichtwolke: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe; höret auf Ihn!“ (Matt 17:5). Alle Söhne und Töchter Gottes, die auf Ihn hören, werden sich im Wasser taufen lassen und die Geistestaufe erleben, werden im Willen Gottes wandeln und Gottes Wohlgefallen besitzen, denn sie sind vorherbestimmt nach dem Wohlge­fallen Seines Willens (Eph 1:5). Henoch wandelte mit Gott, besaß Gottes Wohlgefallen, wurde entrückt und war auf Erden nicht mehr zu finden. Das wird mit allen, die an der ersten Auferstehung und Entrückung teil­haben, der Fall sein. Die in Christo Entschlafenen werden auferstehen, die in Christo Lebenden werden verwandelt und auf Wolken dem Herrn entgegengerückt werden (1Thess 4:13-18). So steht es geschrieben; so glauben wir es; so wird es geschehen!

Ehe Elia entrückt wurde, sagte er zu Elisa: „»Erbitte dir etwas, was ich dir tun soll, ehe ich von dir hinweggenommen werde.« Elisa antwortete: »Möchte mir doch ein doppelter Anteil von deinem Geist zufallen!« Elia entgegnete: »Wenn du mit ansehen darfst, wie ich von dir entrückt werde, so wird deine Bitte erfüllt werden…«“ (2Kön. 2:9-10). Ob Henoch, ob Elia – wer immer entrückt wurde, war auf Erden nicht mehr zu fin­den.

In Luk 24:50-53 lesen wir: „Hierauf führte Er sie aus der Stadt hinaus bis in die Nähe von Bethanien, erhob dann Seine Hände und segnete sie; und es begab sich: während Er sie segnete, schied Er von ihnen und wurde in den Himmel emporgehoben.“ Jesus Christus, unser Herr und Erlöser, wurde vor den Augen Seiner Jünger leibhaftig in den Him­mel hinaufgenommen. Ein sterblicher Leib war in die Gruft gelegt, ein unsterblicher auferweckt worden. Unser Herr sagte nach der Auferste­hung: „Seht Meine Hände und Meine Füße an, dass Ich es leibhaftig bin! Betastet Mich und beschaut Mich; ein Geist hat ja doch kein Fleisch und keine Knochen, wie ihr solche an Mir wahrnehmt.“ (Luk 24:39).

Er offenbarte sich den Seinen leibhaftig, aß und trank mit ihnen, wie Er es vor der Kreuzigung getan hatte (Joh 21; Apg 10:40-43). Solch ei­nen Auferstehungsleib werden wir und alle vollendeten Gerechten aus dem Alten und Neuen Testament haben, wenn wir gemeinsam am Hoch­zeitsmahl des Lammes teilnehmen. Die leibliche Entrückung Henochs war eine Realität. Die leibliche Entrückung Elias war eine Realität. Die leibliche Himmelfahrt des auferstandenen Erlösers war Realität. Eben­so wird Seine leibliche Wiederkunft sowie die leibliche Auferstehung der in Christus Entschlafenen und unsere leibliche Verwandlung und Entrückung eine absolute Realität sein. Wer die Wiederkunft Christi vergeistlicht, muss sich das folgende Urteil gefallen lassen. So spricht der Herr: „Denn viele Irrlehrer sind in die Welt ausgezogen, die Jesus Christus nicht als den im Fleisch Erscheinenden bekennen: darin zeigt sich der Irrlehrer und der Antichrist.“ (2 Joh 7)

Paulus lehrte: „Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden.“ (1Kor 15:39-58).

Wer lehrt, Jesus Christus habe den Gnadenthron verlassen und wür­de seit Öffnung der Siegel 1963 herabsteigen, ist im Irrtum. Indem man gewisse Aussprüche Bruder Branhams missdeutet, verachtet man die wahre Lehre der Heiligen Schrift und tritt sie mit Füßen. Die Bibel kennt keine »Sieben-Donner-Offenbarung«, sie kennt auch keine unpersönliche »Parusie/Wiederkunft«. Wer nicht glaubt, bekennt und lehrt, dass Jesus bei Seiner Wiederkunft im Fleischesleibe erscheint, ist gemäß der Hei­ligen Schrift beides: Irrlehrer und Antichrist. Wenn der Gnadenthron schon seit 1963 Gerichtsthron wäre, dann ist es doch für alle längst zu spät, dann gäbe es keine Vergebung und keine Versöhnung mehr. Wo blieben dann diejenigen, die erst danach geboren oder gläubig wurden? Noch ist Christus Fürsprecher beim Vater (1Joh 2:1-2), noch ist das Blut, mit dem Christus als Hoherpriester in das himmlische Heiligtum einge­treten ist, auf dem Gnadenthron (Heb 9:11-14). Noch ist Er Mittler des Neuen Bundes (Heb 9:15-22). Jetzt offenbart der himmlische Bräutigam Seiner irdischen Braut die tiefsten Geheimnisse. Amen.

Zitat Br. Branhams: „… solange das Blut auf dem Gnadenthron ist, zeigt es, dass jemand starb, um das Gericht abzuwenden. Doch nachdem die Gemeinde entrückt worden ist, wird der Gnadenthron zum Gerichtsthron.“ (8. Januar 1961, Jeffersonville). Amen!

Zitat Br. Branhams: „Dann ist die Fürsprache vorüber. Er hat den Thron verlassen; es ist kein Blut mehr auf dem Gnadenthron. Was ist er dann? Der Gerichtsthron.“ (21. März 1963, Jeffersonville).

Es muss noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden: Wer nicht so lehrt, wie es in der ganzen Bibel bezeugt wird und mindestens auf zwei oder mehr Stellen gegründet ist, lehrt falsch. Das trifft auch auf die Aussprüche Bruder Branhams zu, wenn sie aus dem Zusammenhang genommen und sogar in Gegensatz zum Zeugnis der Bibel gebracht werden. Petrus hat schon damals darauf hingewiesen, dass es in den heiligen Schriften und auch in den Briefen des Paulus manches Schwer­verständliche gibt, das Ungefestigte zu ihrem eigenen Verderben verdre­hen (2Petr 3:14-18). So entstand seit jeher ein anderes, unter dem Fluch stehendes Evangelium (Gal 1). Auch Paulus hat davor gewarnt, dass Männer auftreten werden, die ein anderes Evangelium verkündigen und einen anderen Jesus predigen, weil sie unter dem Einfluss eines anderen Geistes stehen (2Kor 11). Maßstab für die Richtigkeit jeder Lehre war und ist allein die Heilige Schrift.

Keiner hat in unserer Zeit die Bedeutung des Wortes Gottes mehr betont als Bruder Branham. Und keiner hat es so klar und wahr gelehrt und gepredigt wie er. Folgende Aussage vom 6. März 1947 in Phoenix, AZ, die Bruder Branham in ähnlicher Form in vielen Predigten wieder­holt hat, soll uns allen den Ernst dieser Sache vor Augen führen und ins Herz legen: 

„Jede Lehre und alles andere in der Bibel, das wir in der Gemeinde haben, muss auf dem Wort Gottes gegründet sein, muss aus dem Wort kommen. Nicht nur eine Stelle, sondern von Mose bis zur Offenbarung muss es immer das Gleiche sagen. Wir können uns nicht nur auf eine Stelle in der Schrift stützen, denn die Bibel sagt: „ … aufgrund von zwei oder von drei Zeugen soll eine Sache endgültig entschieden werden…“ (5Mo 17:6; 5Mo 19:15; Matt 18:16; 2Kor 13:1; 1Tim 5:19; Hebr 10:28).

Man kann sich hundertmal auf eine Stelle berufen und sogar beto­nen: „Jesus hat gesagt!“, wie zum Beispiel im Taufbefehl in Matt 28:19: „Darum gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker…“, wenn man den­selben aber nicht entsprechend ausführt, wie es die Apostel taten, und zwei oder mehr Zeugen hinzuzieht (Apg 2:38; Apg 8:16; Apg 10:48; Apg 19:5 u. a.), dann bleibt man trotzdem in der Deutung, die zur „christli­chen“ aber dennoch unbiblischen trinitarischen Tradition geworden ist.

Seit dem Garten Eden hat Satan nicht nur Eva, sondern die ganze Menschheit mit seinen Deutungen über das Wort verführt. Er hat auch bei der Versuchung jedes Mal eine Bibelstelle genommen (Matt 4; Luk 4) und sie falsch angewandt. Jesus jedoch ist ihm in der einzig richtigen Weise entgegengetreten, nämlich mit dem: „Es steht abermals geschrieben!“

Ebenso verhält es sich mit Offenbarung 10. Hier kommt der Herr nicht als Bräutigam (Matt 25:1-10), nicht als Menschensohn (Matt 25:31-46), nicht in Begleitung aller Heiligen (1Thess 3:13), hier kommt Er allein als Engel des Bundes, setzt Seine Füße auf Meer und Land und brüllt mit lauter Stimme wie ein Löwe. Erst dann lassen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen. Damit es niemand deuten kann, durfte Johannes gar nicht niederschreiben, was sie gesagt hatten. O welch eine Tiefe der Weisheit und der Erkenntnis Gottes (Röm 11:33)!

Den rechten Zusammenhang ersehen wir aus folgenden Stellen, wo der Herr „brüllt“.

In Hosea 11:10 heißt es: „Sie werden dem Herrn nachfolgen, der wird wie ein Löwe brüllen. Ja, Er wird brüllen, und die Kinder werden vom Meer her zitternd herbeieilen.“

Auch in Joel 4 finden wir das Schlüsselwort „brüllt“: „Sonne und Mond verfinstern sich und die Sterne verlieren ihren Glanz; der Herr brüllt von Zion her und lässt Seine Stimme aus Jerusalem erschallen – nicht aus Arizona –, so dass Himmel und Erde erbeben; aber für Sein Volk Israel ist der Herr eine Zuflucht und eine feste Burg für die Kinder Israel. Amen!

„Es lauten aber Seine Worte – keine Deutung, Seine Worte! – so: »Wenn der Herr von Zion her brüllt – nicht aus New York oder von sonstwo – und aus Jerusalem Seine Stimme erschallen lässt…«“ (Amos 1:2).

Diese Bibelstellen gehören zu demselben Thema und zeigen ganz ge­nau die Stadt Jerusalem, den Berg Zion und das Volk Israel und auch wann und in welchem Zusammenhang sich Offb 10 tatsächlich erfüllt. Wer ist der Mensch auf Erden, der das vielfache Zeugnis der Schrift zu leugnen wagt?

Am 28. Februar 1963 erschien der Herr Bruder Branham auf dem Sunset Mountain in Arizona in der übernatürlichen Wolke, die 35 km über der Erde schwebte. Dabei erschollen 7 gewaltige Donnerschläge und die ganze Umgebung wurde erschüttert. Danach schaute Bruder Branham auf und sah die Wolke. So bezeugt er es und klopft siebenmal mit der Faust auf den Tisch. Dort wurde Bruder Branham gesagt, dass die sieben Siegel geöffnet würden.

In Offb 10 ist auch die Rede von dem Schwur: „… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt…“ Aus Dan 12:6-7 erkennen wir hundert­prozentig, in welchen Zusammenhang Offb 10 gehört. Hier steht Wort für Wort das Gleiche: “… und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt: – danach folgt die Zeitangabe – »Noch eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit…“ Also sind es von dem Zeitpunkt des Schwurs, der in die Mitte der siebzigsten Jahrwoche fällt, noch 3 ½ Jahre bis zur Aufrichtung der Königsherrschaft, wie sie in Offb 11:15 bei der siebenten Posaune aus­gerufen wird: „Die Königsherrschaft über die Welt ist an unseren Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen.“

In den ersten 3 ½ Jahren der letzten Jahrwoche Daniels, die nach der Entrückung beginnt, verrichten die beiden Propheten ihren Dienst in Jerusalem (Offb 11), in den letzten 3 ½ Jahren herrscht der Antichrist durch grausame Verfolgung (Offb 13:5-7). Durch den Propheten Daniel wird uns gesagt: „… sie werden seiner Gewalt preisgegeben sein ein Jahr und zwei Jahre und ein halbes Jahr. … Alsdann wird das Königtum und die Herrschaft und die Macht über die Reiche unter dem ganzen Himmel dem Volke der Heiligen des Höchsten verliehen werden: Sein Reich wird von ewiger Dauer sein, und alle anderen Mächte werden Ihm dienen und untertan sein.“ (Dan 7:25-27). Die völlige Übereinstimmung von Altem und Neuem Testament ist überwältigend!

Dann ist das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen (Offb 10:7), wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat. Der Gemein­de ist dieses Geheimnis schon von Anfang an bekannt (1Tim 3:16), doch dann wird es Israel kundgetan. „… zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes. Dieses Geheimnis ist Christus, in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen.“ (Kol 2:3). So könnten wir unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes mit allen Lehren und Themen fortfahren, die zur Diskussion stehen, und jedes Mal zwei oder mehr Zeugen, sprich Schriftstellen hinzuziehen.