RUNDBRIEF April 1995
In einer Zeit, wo alle Welt global informiert wird, bleiben uns auch die Ereignisse, die mit der biblischen Endzeitprophetie verbunden sind, nicht verborgen. Gemäß Matthäus 24, 14 soll das wahre Evangelium vom Reich Gottes allen Völkern zu einem Zeugnis gepredigt werden; erst danach kann das Ende kommen. Zu allen Völkern gehören auch die über 40 Nationen der islamischen Welt, die in diese Verkündigung der göttlichen Heilsbotschaft einbezogen werden müssen.
Die Juden waren die ersten, die Gott in Seinen Heilsratschluß eingeschlossen hat; sie werden jetzt zu Seiner Verherrlichung die letzten sein. Weil Israel ganz von islamischen Ländern umgeben ist, bildet es, auch was den Glauben an den einen Gott betrifft, einen ganz besonderen Mittelpunkt. Die Muslime glauben ebenfalls nur an den einen Gott, den sie Allah nennen. Wie auch die Juden verwerfen sie die Trinitätslehre auf das alleräußerste.
Gemäß dem ersten Gebot und Hunderten von Aussprüchen Gottes in der Bibel ist der Allmächtige nicht ein Drei-Personen-Gott, sondern ein einiger und alleiniger Gott und Herr. Das wird uns von Anfang an, später in der Gesetzgebung und durch die Propheten bis ins Neue Testament hinein an vielen Stellen immer wieder bezeugt. Der eine wahre Gott und Herr spricht: „Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir!“
Es ist verhängnisvoll, daß die zum Ende des 3. christlichen Jahrhunderts diskutierte und im 4. Jahrhundert formulierte Trinitätslehre von den traditionellen Konfessionen seit der Reformation unbesehen übernommen wurde. Die dogmatische Formulierung über einen Drei-Personen-Gott, einer sogenannten Drei-einig-keit, ist der Bibel tatsächlich fremd. Für einen wirklich biblisch gläubigen Menschen steht eines fest: Er kann und wird nur so glauben, wie die Schrift sagt. Gott hat Sein Selbstzeugnis klar hinterlassen, und Seine Knechte und Propheten haben in Seinem Namen ebenfalls Zeugnis von Ihm abgelegt. Menschliche Vorstellungen haben hier keinen Platz. Gott ist nicht so, wie wir Ihn uns vorstellen; Gott ist so, wie Er sich uns vorstellt. Die Trinitätslehre ist weder prophetisch noch apostolisch und schon gar nicht göttlichen Ursprungs. Sie wird ebensowenig im Neuen wie im Alten Testament bezeugt. Drei sollen seit Ewigkeit her existieren, und jeder von ihnen soll gleich allwissend und allmächtig sein?
Im Alten Testament hat während der viertausend Jahre von Adam bis Christus nicht ein einziger Mensch zu Gott mit der Formulierung: „Himmlischer Vater…“ gebetet. Das war auch gar nicht möglich, denn erst durch die Zeugung Jesu Christi, des Sohnes, ist Gott Vater geworden. Vorher war Er Schöpfer, Erhalter, König, Richter und hat sich schon im Alten Testament in mannigfaltiger Weise offenbart, z. B. in der Gestalt eines Engels und in der übernatürlichen Wolke der Herrlichkeit.
Gerade was die Gottheit betrifft, sollte jeder, der es mit seinem Glauben ernst meint, fragen: „Was sagt die Heilige Schrift dazu?“ Ebenso sollte man sich auch nur mit einer Antwort zufriedengeben, die tatsächlich aus dem Worte kommt, also nicht hineingedeutet wird, weil nur sie vor Gott besteht. Der Herr selbst schärfte Seinem Volk ein: „Höre, Israel, der Herr, euer Gott, ist Herr allein!“ (5. Mose 6, 4). In den Verfolgungen durch die Trinitätskirche Roms haben unzählige Juden den Tod der Annahme der Trinitätslehre vorgezogen. Sie sind in ihrem Gewissen an Gottes ewiges Wort gebunden. Sie können und dürfen nicht anders glauben. Die ersten drei christlichen Jahrhunderte vergingen ohne eine verstandesmäßige Gotteserklärung. Solange Gottesfurcht und Offenbarung des Wortes und des Geistes in der Gemeinde war, gab es keine Spekulationen darüber.
In dem Maße, wie sich im Laufe der Kirchengeschichte nach dem ursprünglichen Anfang die Verkündigung vom alttestamentlichen Wort und dem Judentum löste, drang das Gedankengut aus dem Heidentum ein. Wer sich eingehend mit der Kirchengeschichte der ersten Jahrhunderte befaßt hat, wird auch wissen, daß die hochgefeierten Kirchenlehrer weder eine biblische Bekehrung oder Wiedergeburt noch Jesus Christus persönlich erlebt, geschweige Gott erkannt haben. Nicht von einem einzigen unter ihnen wird berichtet, daß er eine göttliche Berufung und Sendung hatte. Sie waren weder Apostel noch Propheten, sie waren lediglich „christliche Philosophen“, die den Haß gegen die Juden schürten. Sehr bald wurde aus dem Gotterleben, das ja allein in Christus als Erfahrung gemacht werden kann, eine sogenannte «christliche Lehre und Tradition». Es ging dann nicht mehr darum, Jesus Christus aufzunehmen und den biblischen Weg zu beschreiten, sondern um bestimmte Lehren, die dem Verstande einleuchteten und gepredigt wurden.
Die Streitigkeiten über die Gottheit auf den Konzilen wären zu Jerusalem und bei Judenchristen undenkbar gewesen. In diesem Zusammenhang darf nicht übersehen werden, daß bis zur Zeit Konstantins überhaupt keine einheitliche Kirche bestand. Die meisten Kirchenhistoriker geben die von der Kirche Roms eingeführten Unwahrheiten weiter. Sie reden von einer „frühkatholischen Epoche“ und bezeichnen sogar Männer wie z. B. Irenäus und andere, die im 2. Jahrhundert lebten, als „Vertreter der römischen Staatskirche“. Die Wahrheit ist, daß es bis zum Ende des dritten Jahrhunderts nur die verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen gab, die allesamt im römischen Reich verfolgt wurden. Die schlimmste Verfolgung fand in den Jahren 303-306 unter Diokletian statt. Danach hat Konstantin die Weichen für eine Einheitskirche gestellt, in der all diese Richtungen zusammengefaßt werden sollten. Die grausame Verfolgung trug dazu bei, daß sich die Namenschristenheit dem Wunsch des Herrschers beugte, und so wurde der Grund für die katholische Staatskirche gelegt. Im Jahr 381 wurde das mit irdisch-politischer Macht im römischen Reich zusammengefügte Christentum zur Staatsreligion erklärt, und erst mit Leo I., der Bischof zu Rom war, beginnt im Jahr 441 die Papstgeschichte. Jede andere Version ist nachträglich erfunden worden und entspricht nicht der tatsächlichen Entwicklung.
Was die Gottheit betrifft, so finden wir zum Beispiel wiederholt den Ausspruch aus dem Munde des Herrn: „ICH schwöre bei Mir selbst: So spricht der Herr…“ Nicht nur im Alten Testament bei der Unterredung mit Abraham und im Propheten Jesaja, sondern auch im Neuen Testament in den Hebräerbriefen wird erwähnt, daß Gott bei keinem anderen schwören konnte als bei sich selbst. Hätte es da noch zwei Ihm gleiche Personen gegeben, dann hätte Er ja eine zur Rechten und eine zur Linken nehmen und – mit beiden Händen erhoben – bei ihnen schwören können. Ein solcher Gedanke ist von Blasphemie nicht weit entfernt. Bei genauer Betrachtung ist die Trinitätslehre Gotteslästerung, weil sie gegen Gott selbst und gegen Sein Wort gerichtet ist.
Alle Verheißungen im ganzen Alten Testament, die mit Bezug auf Jesus Christus gegeben wurden, fanden erst mit der Verwirklichung derselben ihre Erfüllung und damit ihre Existenz. Wenn wir in Psalm 2 lesen: „DU bist Mein Sohn, Ich habe Dich heute gezeugt v..“ oder in Jes. 7: „Seht, die Jungfrau wird guter Hoffnung werden und einen Sohn gebären, dem sie den Namen Immanuel geben wird…“ oder in Jes. 9,5: „… denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn uns geschenkt werden…“, dann können wir im Neuen Testament die Verwirklichung und Erfüllung genau nachlesen und nachvollziehen.
Ein Sohn wurde nicht im Himmel geboren – im Himmel gab es niemanden, der dort Zu erlösen gewesen wäre. Der Sohn wurde hier auf Erden durch die Jungfrau geboren, wie Gott durch den Propheten vorausgesagt hatte. Nicht Gott im Himmel hat einen Sohn geboren, sondern, wie geschrieben steht, „… die Jungfrau wird schwanger werden“. Die Trinitätslehre ist von Menschen ins Leben gerufen worden, die überhaupt keine heilsgeschichtliche Sicht hatten und nichts von dem göttlichen Erlösungsplan wußten, den Er vor Grundlegung der Welt gefaßt hat, indem Er uns zu Seinen Söhnen vorherbestimmte. Diese göttliche Bestimmung konnte und mußte hier auf Erden bei uns Menschen ganz praktisch durch den Menschensohn, der ja der Anfang dieser neuen göttlichen Schöpfung ist, vollzogen werden.
Erst mit dem Augenblick, als die Zeugung und die Geburt des Sohnes stattfand, erfüllten sich die alttestamentlichen Gottesworte: „ICH will Ihm Vater sein, und Er soll Mir Sohn sein.“ und auch: „ER soll zu Mir rufen: ,Mein Vater bist Du …, so will auch Ich Ihn zum Erstgeborenen machen.“ (2. Sam. 7, 14; Ps. 89; Hebr. 1, 5-6 u. a.).
Jede Anrede, die sich auf Gott bezieht oder von Ihm stammt, erfolgte immer in der Einzahl und kein einziges Mal in der Mehrzahl. Auch hat kein Prophet und Apostel die drei Bibelstellen, die das Wort uns beinhalten und von den Verfechtern der Trinität als Beweise angeführt werden, je auf die Gottheit verwandt. Das haben später die christlichen Philosophen getan, die Gott nicht kannten. In 1. Mose 1, 26 steht z. B.: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde…“ Hier hat Gott weder Selbstgespräche geführt, noch zu irgendwelchen Personen Gottes, die es gar nicht gibt, gesprochen, sondern zu den Engeln und Heerscharen, die anwesend waren, als Er Himmel und Erde schuf. So wird es uns in Hiob 38, 4-6 in Verbindung mit dem Schöpfungsbericht bestätigt: „… als alle Engel frohlockten und alle Gottessöhne jauchzten.“ Der Herr wurde immer von himmlischen Heerscharen umgeben gesehen. So ist es auch in Jesaja, Kapitel 6, deutlich beschrieben, als der Prophet den König, den Herrn der Heerscharen gesehen hat.
Der Prophet Micha sah den Herrn ebenfalls auf Seinem Thron und das himmlische Heer zu Seiner Rechten und Linken, zu denen Er sprach (2. Chron. 18, 18). In 1. Mose 11 spricht der Herr zu den Engeln, den dienstbaren Geistern, die Ihn umgeben: „Auf! Wir wollen hinabfahren und ihre Sprache dort verwirren.“ Ob uns oder wir geschrieben steht, niemals bezieht sich das auf eine Mehrzahl Gottes, sondern auf Ihn und die Engel, die Ihn umgeben.
Im Neuen Testament, wie schon erwähnt, bestätigt unser Herr die Einheit Gottes: „Jesus antwortete: ,Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Denken und all deiner Kraft.‘“ Wie schön, daß sogar der Schriftgelehrte, mit dem der Herr sprach, diese Worte als wahr bestätigte. Wenn doch auch die Schriftgelehrten von heute das Wort als wahr bestätigen könnten! Doch das kann ein Schriftgelehrter nur im Gespräch mit dem Herrn und Meister, denn nur von Ihm, in dem sich Gott selbst in Menschengestalt offenbarte, kommt Klarheit. „Da sagte der Schriftgelehrte zu Ihm: ,Meister, mit Recht hast Du der Wahrheit gemäß gesagt, daß Gott nur einer ist und es keinen anderen außer Ihm gibt.’“ (Mark. 12, 28-34).
Auch Paulus bestätigt am Ende der Römerbriefe: „IHM aber, der die Kraft hat, euch im Glauben fest zu machen nach meiner Heilsverkündigung und der Predigt von Jesus Christus nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen geblieben, jetzt aber bekanntgegeben und auch durch prophetische Schriften nach dem Auftrage des ewigen Gottes bei allen Heidenvölkern verkündigt worden ist, um Glaubensgehorsam zu wirken: – Ihm, dem allein weisen Gott, sei durch Jesus Christus die Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen.“ (Vv. 25-27).
In 1. Kor. 8 beschreibt Paulus die Offenbarung Gottes als Vater im Himmel und die in Jesus Christus, unserem Herrn, als Sohn auf Erden: „… so gibt es doch für uns nur einen Gott, nämlich den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu Ihm, und nur einen Herrn, nämlich Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch Ihn.“ (V. 6).
Juda, der Bruder Jesu, schließt seinen Brief mit den Worten: „… Ihm, dem alleinigen Gott, der durch unseren Herrn Jesus Christus unser Retter ist, – Ihm gebührt Herrlichkeit und Erhabenheit, Macht und Gewalt vor aller Weltzeit, auch jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.“
Die zur Verwirklichung des Heilsplanes gehörenden Gottesoffenbarungen als Vater, Sohn und Heiliger Geist berechtigen keinen Menschen, daraus verschiedene göttliche Personen zu machen. Im Sohn hat sich der Vater geoffenbart, und durch den Heiligen Geist ist Er wirksam. Wichtig ist dabei, daß wir die Offenbarung Gottes in Christus von dem Standpunkt des Erlösungsplanes und unserer ewigen Bestimmung zu Söhnen und Töchtern erkennen. Die Gottheit hätte nie zu einem Streitpunkt werden dürfen, sondern müßte vielmehr durch die Verkündigung der Menschheit nahegebracht werden, nämlich daß Gott in Christo war und die Welt mit sich versöhnte. Es sind nicht drei von Ewigkeit her für sich selbständige Personen – das wäre in Wahrheit ein heidnischer Gott —, sondern es ist ein wahrer Gott, der sich in dreifacher Weise offenbart: im Himmel als Vater, in Verbindung mit unserer Erlösung im Sohn, seit Gründung der Gemeinde durch den Heiligen Geist.
Es gibt nur ein «Vaterunser», nicht ein «Sohn unser» und nicht ein «Geist unser». Der Herr lehrte uns, wie wir beten sollen, nämlich: „Unser Vater, der Du bist im Himmel…“ Jeder kann nachlesen, wie insbesondere der Apostel Paulus in seinen Gebeten Gott anspricht und schreibt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus.“ Die Bezeichnungen «Gott, der Sohn» und «Gott, der Heilige Geist» finden sich in der Heiligen Schrift nicht, es heißt immer nur „Gott, der Vater…“, ebenso auch nicht die Bezeichnung „ewiger Sohn", sondern nur „Ewigvater" (Jes. 9, 5) und „ewiger Gott“ (Jes. 40, 28). Die Offenbarungen als Sohn und als Heiliger Geist nehmen immer Bezug auf Gott und werden von Ihm abgeleitet: Sohn Gottes, Geist Gottes. Eine biblische Korrektur muß tatsächlich bei dem allerwichtigsten Thema beginnen.
Von der Heilsgeschichte aus betrachtet sind alle, die das Heil Gottes in Christo annehmen, durch Seinen Kreuzestod mit Gott versöhnt worden. Durch die Wiedergeburt hat Gott aus Menschenkindern Gotteskinder gemacht. So ist der Gott des Himmels zu unserem himmlischen Vater geworden, denn in Christus, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern, sind wir, wie im Einleitungstext bezeugt wird, vor Grundlegung der Welt zu Söhnen und Töchtern Gottes vorherbestimmt worden nach dem Wohlgefallen Seines Willens. Da wir kraft der Erlösung Söhne und Töchter Gottes geworden sind, nannte der Erlöser die Erlösten Seine Brüder, weil Er, der erlöst und heiligt, sowie alte Erlösten, die von Ihm in der Wahrheit Seines Wortes geheiligt werden, von dem gleichen Vater stammen (Hebr. 2,11). So konnte unser Erlöser als Menschensohn sagen: „ICH fahre auf zu Meinem Vater und zu eurem Vater, zu Meinem Gott und zu eurem Gott.“ (Joh. 20). „ER, der dem Fleische nach aus Davids Samen stammt, ist als Sohn Gottes erwiesen nach dem Geist der Heiligkeit.“ (Rom. 1,1-5). Gott hat uns in Christo in Seinen ewigen Heilsplan hineingenommen. Aus Gnaden dürfen wir die Verwirklichung desselben miterleben.
In einer Zeit, wo alle Welt global informiert wird, bleiben uns auch die Ereignisse, die mit der biblischen Endzeitprophetie verbunden sind, nicht verborgen. Gemäß Matthäus 24, 14 soll das wahre Evangelium vom Reich Gottes allen Völkern zu einem Zeugnis gepredigt werden; erst danach kann das Ende kommen. Zu allen Völkern gehören auch die über 40 Nationen der islamischen Welt, die in diese Verkündigung der göttlichen Heilsbotschaft einbezogen werden müssen.
Die Juden waren die ersten, die Gott in Seinen Heilsratschluß eingeschlossen hat; sie werden jetzt zu Seiner Verherrlichung die letzten sein. Weil Israel ganz von islamischen Ländern umgeben ist, bildet es, auch was den Glauben an den einen Gott betrifft, einen ganz besonderen Mittelpunkt. Die Muslime glauben ebenfalls nur an den einen Gott, den sie Allah nennen. Wie auch die Juden verwerfen sie die Trinitätslehre auf das alleräußerste.
Gemäß dem ersten Gebot und Hunderten von Aussprüchen Gottes in der Bibel ist der Allmächtige nicht ein Drei-Personen-Gott, sondern ein einiger und alleiniger Gott und Herr. Das wird uns von Anfang an, später in der Gesetzgebung und durch die Propheten bis ins Neue Testament hinein an vielen Stellen immer wieder bezeugt. Der eine wahre Gott und Herr spricht: „Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir!“
Es ist verhängnisvoll, daß die zum Ende des 3. christlichen Jahrhunderts diskutierte und im 4. Jahrhundert formulierte Trinitätslehre von den traditionellen Konfessionen seit der Reformation unbesehen übernommen wurde. Die dogmatische Formulierung über einen Drei-Personen-Gott, einer sogenannten Drei-einig-keit, ist der Bibel tatsächlich fremd. Für einen wirklich biblisch gläubigen Menschen steht eines fest: Er kann und wird nur so glauben, wie die Schrift sagt. Gott hat Sein Selbstzeugnis klar hinterlassen, und Seine Knechte und Propheten haben in Seinem Namen ebenfalls Zeugnis von Ihm abgelegt. Menschliche Vorstellungen haben hier keinen Platz. Gott ist nicht so, wie wir Ihn uns vorstellen; Gott ist so, wie Er sich uns vorstellt. Die Trinitätslehre ist weder prophetisch noch apostolisch und schon gar nicht göttlichen Ursprungs. Sie wird ebensowenig im Neuen wie im Alten Testament bezeugt. Drei sollen seit Ewigkeit her existieren, und jeder von ihnen soll gleich allwissend und allmächtig sein?
Im Alten Testament hat während der viertausend Jahre von Adam bis Christus nicht ein einziger Mensch zu Gott mit der Formulierung: „Himmlischer Vater…“ gebetet. Das war auch gar nicht möglich, denn erst durch die Zeugung Jesu Christi, des Sohnes, ist Gott Vater geworden. Vorher war Er Schöpfer, Erhalter, König, Richter und hat sich schon im Alten Testament in mannigfaltiger Weise offenbart, z. B. in der Gestalt eines Engels und in der übernatürlichen Wolke der Herrlichkeit.
Gerade was die Gottheit betrifft, sollte jeder, der es mit seinem Glauben ernst meint, fragen: „Was sagt die Heilige Schrift dazu?“ Ebenso sollte man sich auch nur mit einer Antwort zufriedengeben, die tatsächlich aus dem Worte kommt, also nicht hineingedeutet wird, weil nur sie vor Gott besteht. Der Herr selbst schärfte Seinem Volk ein: „Höre, Israel, der Herr, euer Gott, ist Herr allein!“ (5. Mose 6, 4). In den Verfolgungen durch die Trinitätskirche Roms haben unzählige Juden den Tod der Annahme der Trinitätslehre vorgezogen. Sie sind in ihrem Gewissen an Gottes ewiges Wort gebunden. Sie können und dürfen nicht anders glauben. Die ersten drei christlichen Jahrhunderte vergingen ohne eine verstandesmäßige Gotteserklärung. Solange Gottesfurcht und Offenbarung des Wortes und des Geistes in der Gemeinde war, gab es keine Spekulationen darüber.
In dem Maße, wie sich im Laufe der Kirchengeschichte nach dem ursprünglichen Anfang die Verkündigung vom alttestamentlichen Wort und dem Judentum löste, drang das Gedankengut aus dem Heidentum ein. Wer sich eingehend mit der Kirchengeschichte der ersten Jahrhunderte befaßt hat, wird auch wissen, daß die hochgefeierten Kirchenlehrer weder eine biblische Bekehrung oder Wiedergeburt noch Jesus Christus persönlich erlebt, geschweige Gott erkannt haben. Nicht von einem einzigen unter ihnen wird berichtet, daß er eine göttliche Berufung und Sendung hatte. Sie waren weder Apostel noch Propheten, sie waren lediglich „christliche Philosophen“, die den Haß gegen die Juden schürten. Sehr bald wurde aus dem Gotterleben, das ja allein in Christus als Erfahrung gemacht werden kann, eine sogenannte «christliche Lehre und Tradition». Es ging dann nicht mehr darum, Jesus Christus aufzunehmen und den biblischen Weg zu beschreiten, sondern um bestimmte Lehren, die dem Verstande einleuchteten und gepredigt wurden.
Die Streitigkeiten über die Gottheit auf den Konzilen wären zu Jerusalem und bei Judenchristen undenkbar gewesen. In diesem Zusammenhang darf nicht übersehen werden, daß bis zur Zeit Konstantins überhaupt keine einheitliche Kirche bestand. Die meisten Kirchenhistoriker geben die von der Kirche Roms eingeführten Unwahrheiten weiter. Sie reden von einer „frühkatholischen Epoche“ und bezeichnen sogar Männer wie z. B. Irenäus und andere, die im 2. Jahrhundert lebten, als „Vertreter der römischen Staatskirche“. Die Wahrheit ist, daß es bis zum Ende des dritten Jahrhunderts nur die verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen gab, die allesamt im römischen Reich verfolgt wurden. Die schlimmste Verfolgung fand in den Jahren 303-306 unter Diokletian statt. Danach hat Konstantin die Weichen für eine Einheitskirche gestellt, in der all diese Richtungen zusammengefaßt werden sollten. Die grausame Verfolgung trug dazu bei, daß sich die Namenschristenheit dem Wunsch des Herrschers beugte, und so wurde der Grund für die katholische Staatskirche gelegt. Im Jahr 381 wurde das mit irdisch-politischer Macht im römischen Reich zusammengefügte Christentum zur Staatsreligion erklärt, und erst mit Leo I., der Bischof zu Rom war, beginnt im Jahr 441 die Papstgeschichte. Jede andere Version ist nachträglich erfunden worden und entspricht nicht der tatsächlichen Entwicklung.
Was die Gottheit betrifft, so finden wir zum Beispiel wiederholt den Ausspruch aus dem Munde des Herrn: „ICH schwöre bei Mir selbst: So spricht der Herr…“ Nicht nur im Alten Testament bei der Unterredung mit Abraham und im Propheten Jesaja, sondern auch im Neuen Testament in den Hebräerbriefen wird erwähnt, daß Gott bei keinem anderen schwören konnte als bei sich selbst. Hätte es da noch zwei Ihm gleiche Personen gegeben, dann hätte Er ja eine zur Rechten und eine zur Linken nehmen und – mit beiden Händen erhoben – bei ihnen schwören können. Ein solcher Gedanke ist von Blasphemie nicht weit entfernt. Bei genauer Betrachtung ist die Trinitätslehre Gotteslästerung, weil sie gegen Gott selbst und gegen Sein Wort gerichtet ist.
Alle Verheißungen im ganzen Alten Testament, die mit Bezug auf Jesus Christus gegeben wurden, fanden erst mit der Verwirklichung derselben ihre Erfüllung und damit ihre Existenz. Wenn wir in Psalm 2 lesen: „DU bist Mein Sohn, Ich habe Dich heute gezeugt v..“ oder in Jes. 7: „Seht, die Jungfrau wird guter Hoffnung werden und einen Sohn gebären, dem sie den Namen Immanuel geben wird…“ oder in Jes. 9,5: „… denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn uns geschenkt werden…“, dann können wir im Neuen Testament die Verwirklichung und Erfüllung genau nachlesen und nachvollziehen.
Ein Sohn wurde nicht im Himmel geboren – im Himmel gab es niemanden, der dort Zu erlösen gewesen wäre. Der Sohn wurde hier auf Erden durch die Jungfrau geboren, wie Gott durch den Propheten vorausgesagt hatte. Nicht Gott im Himmel hat einen Sohn geboren, sondern, wie geschrieben steht, „… die Jungfrau wird schwanger werden“. Die Trinitätslehre ist von Menschen ins Leben gerufen worden, die überhaupt keine heilsgeschichtliche Sicht hatten und nichts von dem göttlichen Erlösungsplan wußten, den Er vor Grundlegung der Welt gefaßt hat, indem Er uns zu Seinen Söhnen vorherbestimmte. Diese göttliche Bestimmung konnte und mußte hier auf Erden bei uns Menschen ganz praktisch durch den Menschensohn, der ja der Anfang dieser neuen göttlichen Schöpfung ist, vollzogen werden.
Erst mit dem Augenblick, als die Zeugung und die Geburt des Sohnes stattfand, erfüllten sich die alttestamentlichen Gottesworte: „ICH will Ihm Vater sein, und Er soll Mir Sohn sein.“ und auch: „ER soll zu Mir rufen: ,Mein Vater bist Du …, so will auch Ich Ihn zum Erstgeborenen machen.“ (2. Sam. 7, 14; Ps. 89; Hebr. 1, 5-6 u. a.).
Jede Anrede, die sich auf Gott bezieht oder von Ihm stammt, erfolgte immer in der Einzahl und kein einziges Mal in der Mehrzahl. Auch hat kein Prophet und Apostel die drei Bibelstellen, die das Wort uns beinhalten und von den Verfechtern der Trinität als Beweise angeführt werden, je auf die Gottheit verwandt. Das haben später die christlichen Philosophen getan, die Gott nicht kannten. In 1. Mose 1, 26 steht z. B.: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde…“ Hier hat Gott weder Selbstgespräche geführt, noch zu irgendwelchen Personen Gottes, die es gar nicht gibt, gesprochen, sondern zu den Engeln und Heerscharen, die anwesend waren, als Er Himmel und Erde schuf. So wird es uns in Hiob 38, 4-6 in Verbindung mit dem Schöpfungsbericht bestätigt: „… als alle Engel frohlockten und alle Gottessöhne jauchzten.“ Der Herr wurde immer von himmlischen Heerscharen umgeben gesehen. So ist es auch in Jesaja, Kapitel 6, deutlich beschrieben, als der Prophet den König, den Herrn der Heerscharen gesehen hat.
Der Prophet Micha sah den Herrn ebenfalls auf Seinem Thron und das himmlische Heer zu Seiner Rechten und Linken, zu denen Er sprach (2. Chron. 18, 18). In 1. Mose 11 spricht der Herr zu den Engeln, den dienstbaren Geistern, die Ihn umgeben: „Auf! Wir wollen hinabfahren und ihre Sprache dort verwirren.“ Ob uns oder wir geschrieben steht, niemals bezieht sich das auf eine Mehrzahl Gottes, sondern auf Ihn und die Engel, die Ihn umgeben.
Im Neuen Testament, wie schon erwähnt, bestätigt unser Herr die Einheit Gottes: „Jesus antwortete: ,Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Denken und all deiner Kraft.‘“ Wie schön, daß sogar der Schriftgelehrte, mit dem der Herr sprach, diese Worte als wahr bestätigte. Wenn doch auch die Schriftgelehrten von heute das Wort als wahr bestätigen könnten! Doch das kann ein Schriftgelehrter nur im Gespräch mit dem Herrn und Meister, denn nur von Ihm, in dem sich Gott selbst in Menschengestalt offenbarte, kommt Klarheit. „Da sagte der Schriftgelehrte zu Ihm: ,Meister, mit Recht hast Du der Wahrheit gemäß gesagt, daß Gott nur einer ist und es keinen anderen außer Ihm gibt.’“ (Mark. 12, 28-34).
Auch Paulus bestätigt am Ende der Römerbriefe: „IHM aber, der die Kraft hat, euch im Glauben fest zu machen nach meiner Heilsverkündigung und der Predigt von Jesus Christus nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen geblieben, jetzt aber bekanntgegeben und auch durch prophetische Schriften nach dem Auftrage des ewigen Gottes bei allen Heidenvölkern verkündigt worden ist, um Glaubensgehorsam zu wirken: – Ihm, dem allein weisen Gott, sei durch Jesus Christus die Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen.“ (Vv. 25-27).
In 1. Kor. 8 beschreibt Paulus die Offenbarung Gottes als Vater im Himmel und die in Jesus Christus, unserem Herrn, als Sohn auf Erden: „… so gibt es doch für uns nur einen Gott, nämlich den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu Ihm, und nur einen Herrn, nämlich Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch Ihn.“ (V. 6).
Juda, der Bruder Jesu, schließt seinen Brief mit den Worten: „… Ihm, dem alleinigen Gott, der durch unseren Herrn Jesus Christus unser Retter ist, – Ihm gebührt Herrlichkeit und Erhabenheit, Macht und Gewalt vor aller Weltzeit, auch jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.“
Die zur Verwirklichung des Heilsplanes gehörenden Gottesoffenbarungen als Vater, Sohn und Heiliger Geist berechtigen keinen Menschen, daraus verschiedene göttliche Personen zu machen. Im Sohn hat sich der Vater geoffenbart, und durch den Heiligen Geist ist Er wirksam. Wichtig ist dabei, daß wir die Offenbarung Gottes in Christus von dem Standpunkt des Erlösungsplanes und unserer ewigen Bestimmung zu Söhnen und Töchtern erkennen. Die Gottheit hätte nie zu einem Streitpunkt werden dürfen, sondern müßte vielmehr durch die Verkündigung der Menschheit nahegebracht werden, nämlich daß Gott in Christo war und die Welt mit sich versöhnte. Es sind nicht drei von Ewigkeit her für sich selbständige Personen – das wäre in Wahrheit ein heidnischer Gott —, sondern es ist ein wahrer Gott, der sich in dreifacher Weise offenbart: im Himmel als Vater, in Verbindung mit unserer Erlösung im Sohn, seit Gründung der Gemeinde durch den Heiligen Geist.
Es gibt nur ein «Vaterunser», nicht ein «Sohn unser» und nicht ein «Geist unser». Der Herr lehrte uns, wie wir beten sollen, nämlich: „Unser Vater, der Du bist im Himmel…“ Jeder kann nachlesen, wie insbesondere der Apostel Paulus in seinen Gebeten Gott anspricht und schreibt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus.“ Die Bezeichnungen «Gott, der Sohn» und «Gott, der Heilige Geist» finden sich in der Heiligen Schrift nicht, es heißt immer nur „Gott, der Vater…“, ebenso auch nicht die Bezeichnung „ewiger Sohn", sondern nur „Ewigvater" (Jes. 9, 5) und „ewiger Gott“ (Jes. 40, 28). Die Offenbarungen als Sohn und als Heiliger Geist nehmen immer Bezug auf Gott und werden von Ihm abgeleitet: Sohn Gottes, Geist Gottes. Eine biblische Korrektur muß tatsächlich bei dem allerwichtigsten Thema beginnen.
Von der Heilsgeschichte aus betrachtet sind alle, die das Heil Gottes in Christo annehmen, durch Seinen Kreuzestod mit Gott versöhnt worden. Durch die Wiedergeburt hat Gott aus Menschenkindern Gotteskinder gemacht. So ist der Gott des Himmels zu unserem himmlischen Vater geworden, denn in Christus, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern, sind wir, wie im Einleitungstext bezeugt wird, vor Grundlegung der Welt zu Söhnen und Töchtern Gottes vorherbestimmt worden nach dem Wohlgefallen Seines Willens. Da wir kraft der Erlösung Söhne und Töchter Gottes geworden sind, nannte der Erlöser die Erlösten Seine Brüder, weil Er, der erlöst und heiligt, sowie alte Erlösten, die von Ihm in der Wahrheit Seines Wortes geheiligt werden, von dem gleichen Vater stammen (Hebr. 2,11). So konnte unser Erlöser als Menschensohn sagen: „ICH fahre auf zu Meinem Vater und zu eurem Vater, zu Meinem Gott und zu eurem Gott.“ (Joh. 20). „ER, der dem Fleische nach aus Davids Samen stammt, ist als Sohn Gottes erwiesen nach dem Geist der Heiligkeit.“ (Rom. 1,1-5). Gott hat uns in Christo in Seinen ewigen Heilsplan hineingenommen. Aus Gnaden dürfen wir die Verwirklichung desselben miterleben.