Menschen fragen, Gott antwortet durch Sein Wort

Zusammenfassung

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Mit Dankbarkeit blicke ich auf 54 Jahre der Verkündigung und 42 Jahre des internationalen Dienstes zurück, in denen ich das Vorrecht hatte, das wahre Wort Gottes durch Vorträge, Radio- und TV-Sendungen mit Millionen von Menschen in über 130 Ländern zu teilen. Vielleicht hat es besonders den Brüdern auf dem afrikanischen Kontinent geholfen, dass Bruder Branham einen deutschen Adler durch Afrika fliegen sah. In jedem Land, in jeder Stadt habe ich den Propheten und seinen Dienst erwähnt, aber immer Jesus Christus als Erlöser, als Denselben gestern, heute und in Ewigkeit gepredigt und natürlich ausschließlich das Wort Gottes gelehrt. Niemals habe ich dabei die widersprüchlichen Themen öffentlich behandelt noch je einen Bruder namentlich genannt, der falsche Lehren verbreitet. Doch weil nun die Verherrlichung eines Menschen ein Ausmaß erreicht hat, dass mit der Person des Propheten Götzendienst getrieben wird durch Reliquien wie Bilder, Kruzifixe, Stofffetzen und Orte, die zu Pilgerstätten erhoben wurden, muss ich meine Stimme erheben. Den letzten Anstoß dazu gab ein Päckchen mit vier CDs und DVDs, die mir ein Bruder aus den USA zukommen ließ. Es erreichte mich gerade rechtzeitig, als ich mit der Beantwortung der Fragen zu Ende war, die ich eigentlich gar nicht vornehmen wollte. Doch nachdem ich mir die DVDs angesehen hatte, fand ich bestätigt, wie wichtig es ist, um der Auserwählten willen die widersprüchlichen Dinge ins rechte Licht, nämlich ins Licht des ewiggültigen Wortes zu rücken.

Es ist leider dahin gekommen, dass eine „Branham-Botschaft“ in den Mittelpunkt gestellt wird, die nicht mehr mit dem ursprünglichen, ewiggültigen Evangelium Jesu Christi übereinstimmt. Immer wieder heißt es: „Der Prophet sagte …“, „Der Prophet hat mir gesagt …“ etc. etc. Jesus Christus wird von diesen Menschen überhaupt nicht erwähnt. Er spielt gar keine Rolle mehr in dem, was die Brüder in ihren Zeugnissen vortragen. Es geht immer nur um den Propheten und um das, was er angeblich gesagt hat, aber kein einziges Mal um das, was Jesus Christus gesagt hat. Lebensgeschichten, Jagdgeschichten, Zeltgeschichten und Flugzeuggeschichten usw. usw. sind der Inhalt ihrer Verkündigung, und das, was Bruder Branham als Mensch gesagt hat, wird zum so spricht der Herr erhoben. Ist das nicht eine totale Abweichung von dem wahren Evangelium Jesu Christi, unseres Herrn, wie Paulus es gepredigt hat (Gal. 1) — ein tragischer Abfall und ein Hineinrutschen in jede Art von Götzendienst?

Jetzt, nach über vierzig Jahren, wird seine Lebensgeschichte propagiert und es erscheinen immer wieder neue Versionen! Haben wir eine Lebensgeschichte von Johannes dem Täufer, von Petrus oder von Paulus? Oder haben wir das Wort des Lebens, das Gott durch sie sprach? William Branham hat uns eine kristallklare Wortverkündigung hinterlassen, die uns zu Gott zurückgebracht hat. Doch hat er nicht selbst mit Blick auf das Menschliche in seinen Predigten gesagt: „Wenn jemand einen Kirschkuchen isst, soll er nur den Kern wegwerfen und den Kuchen weiter essen.“? Hat er nicht gesagt: „Wenn man ein Hähnchen isst, legt man nur die Knochen beiseite.“? Aber gerade solche Nebensächlichkeiten werden zur Hauptsache gemacht, um „Knochen“ wird heftig gestritten. Heute muss gefragt werden: Welch eine Botschaft glaubst du? Welch ein Evangelium predigst du?

Am Anfang war das Wort, nicht die Deutung! Am Anfang war die Einheit, nicht die Spaltung! Ein Kompromiss — eine Vermischung ist nicht möglich. Gott hat am Anfang als Erstes das Licht von der Finsternis geschieden, und so bleibt es für immer. Wer nicht bedingungslos die göttliche Wahrheit des Wortes als Absolut annimmt und gelten lässt, ist Verräter an der Wahrheit und dazu verdammt, die Lüge zu glauben, und verfällt dem Gericht
(2. Thess. 2, 10-12).
Die für uns schwer verständlichen allgemeinen Aussprüche Bruder Branhams und auch die, welche seinen besonderen Dienst betreffen, müssen wir Gott überlassen. „Das noch
Verborgene steht beim Herrn, unserem Gott, aber das bereits
offen-bar Gewordene ist für uns und unsere Kinder für alle Ewig--
keit bestimmt“
(5. Mose 29, 29).

Brüder aus aller Welt haben ihre Besorgnis über das, was in den USA vor sich geht, zum Ausdruck gebracht. Ich bin kein Richter, möchte aber kraft göttlicher Berufung meinen Standpunkt klar darlegen: Mein „Hauptquartier“ befindet sich nicht auf Erden, sondern im Himmel, und die „Stimme Gottes“ hören wir durch Gottes Wort, das weltweit verkündigt wird. Noch immer gilt die Mahnung: „Heute, so ihr Seine Stimme höret, verstocket eure Herzen nicht!“ (Hebr. 3). Wie alle Propheten, der Herr und die Apostel zu ihrer Zeit an bestimmten Orten wirkten, so war auch Bruder Branhams Dienst hauptsächlich in der Kapelle in Jeffersonville. Doch niemand braucht jetzt nach Jerusalem zu pilgern, auch wenn das Wort von dort ausgegangen ist (Jes. 2; Apg. 2).

Ich hatte schon alle Predigten, ehe Bruder Branham beerdigt wurde, und damit die kostbare geistliche Speise viele Jahre, bevor „Voice of God Recordings“ in Jeffersonville eröffnet wurde. Das geoffenbarte Wort ist nicht unter menschliche Aufsicht gestellt, sondern für alle zugänglich. Für mich gilt die ganze Heilige Schrift in Ewigkeit, auch die Warnung: „Suchet Mich, so werdet ihr leben! Aber suchet nicht Bethel auf, und nach Gilgal dürft ihr nicht gehen und nach Bersheba nicht hinüberziehen! Denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Hause des Unheils werden. Suchet den Herrn, so werdet ihr leben …“
(Amos 5). Es waren alles Orte der besonderen Gottesoffenbarung, die dem Volke Gottes später zum Verhängnis wurden. Jerusalem, die von Gott erwählte Stadt, wurde deshalb mehrere Male zerstört und auf dem von Gott erwählten Berg Moriah, dem späteren Tempelberg, haben die Moslems die Al Aksa Moschee und den Felsendom gebaut. Solange Gott an einem Ort gegenwärtig ist, erfüllt er seinen Zweck. Sobald ein Dienst zu Ende war, wurden alle derartigen Orte ohne Ausnahme schnell zu einer Pilgerstätte des Aberglaubens und Götzendienstes. Bis zur Zeit des Königs Hiskia haben die Israeliten sogar der ehernen Schlange, die Mose aufgerichtet hatte, geopfert. Hiskia konnte nicht anders, als sie zu zertrümmern (2. Kön. 18, 1-4).

Heute würde der Herr sagen: „Suchet Mich, so werdet ihr leben!“ Er kann nicht sagen: „Begebt euch nach Jerusalem oder nach Jeffersonville.“ Er kann nicht sagen: „Pilgert zum Grab des Propheten, begebt euch nach Arizona oder pilgert zum Sunset Mountain.“ Denn Er hat gesagt: „Glaube mir: die Stunde kommt, in der ihr weder auf dem Berge dort noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet … Es kommt aber die Stunde, ja, sie ist jetzt schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden … Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4, 19-24). Was unser Herr damals gesagt hat, gilt noch heute und für immer. Amen! Amen!

Ich kannte Bruder Branham ebenfalls als Menschen, habe mit ihm am selben Tisch gegessen, bin mit ihm in seinem Auto gefahren. Er hat mir Dinge anvertraut, die nur wenige wissen. Ich habe seine 21 Briefe aus den Jahren 1958 bis 1965 aufbewahrt. Ich predigte zweimal auf seinen direkten Wunsch hin in Jeffersonville. Er war es, der mich bat, an seiner statt zu den Geschäftsleuten des vollen Evangeliums bei Demos Shakarian in Clifton’s Cafeteria in Los Angeles zu sprechen. Es sind Dinge, an die ich mich gern erinnere. Er hat mir sogar den Namen des Bruders anvertraut, der für ihn die Steuerschuld von 40 000 Dollar bezahlte, so dass er seinen Reisepass zurückerhielt. Ich habe bei ihm zu Hause Tee getrunken. Nach seinem Heimgang durfte ich bei meinen Besuchen in Tucson mehrere Male in seiner Wohnung übernachten. Doch was haben all diese privaten Dinge mit dem göttlichen Ratschluss zu tun?

Auch Bruder Branham war nur ein Mensch. Es ist doch gar nicht schlimm, wenn er in einer Predigt 700 anstatt 7 000 sagt oder dass Henoch 500 Jahre mit Gott wandelte, obwohl er nur 365 Jahre auf Erden war. Es zeigt nur, wie menschlich Versprecher sind. Wenn er zum Beispiel sagt: „… der Weizen wird verbrannt werden …“, so korrigiert er das sofort: „Die Halme werden verbrannt werden, doch den Weizen wird Er in die himmlische Scheuer sammeln.“ Wenn er sagt, dass Noah 120 Jahre predigte, dann wiederholte er damit nur, was andere gesagt hatten. Das war die Lebenszeitspanne, die Gott in 1. Mose 6, 3 festgesetzt hat. Noah war 500 Jahre alt, als ihm die drei Söhne geboren wurden (1. Mose 5, 32), und er war 600 Jahre alt, als die Sintflut über die Erde kam (1. Mose 7, 6).

Es gibt tatsächlich eine ganze Anzahl verschiedener Aussprüche, die er gemacht hat, doch das ist gut so, denn er ist trotz seines unfehlbaren Dienstes als Prophet ein ganz normaler Mensch geblieben. So hat er zum Beispiel in seiner Predigt „Die Entrückung“ mit Bezug auf 1. Thess. 4, wo von der direkten Wiederkunft unseres Herrn die Rede ist, Folgendes gesagt: „Drei Dinge müssen geschehen, ehe der Herr erscheint … der Weckruf, die Stimme, die Posaune … Jesus bewirkt alle drei, wenn Er herabsteigt.“ Sagen wollte Bruder Branham: Diese drei Dinge geschehen, wenn Jesus wiederkommt. „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nichts voraushaben. Denn der Herr selbst (nicht eine Botschaft) wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übrig geblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden; und alsdann werden wir allezeit mit dem Herrn vereinigt sein.“ (1. Thess. 4, 15-17). Dies wird am gleichen Tage, zur selben Stunde, zur gleichen Zeit geschehen. „Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden und wir werden verwandelt werden.“ (1. Kor. 15, 51-52). Bruder Branham sagte deutlich: „Zuerst ergeht die Botschaft. Jetzt ist die Zeit, die Lampen zu reinigen. Erhebt euch und reinigt eure Lampen.“ Das ist nicht 1. Thess. 4, das ist Matth. 25: „Siehe, der Bräutigam kommt! Macht euch auf, Ihm zu begegnen.“ Unvollständige Sätze und Versprecher werden für die Lehre verwendet, dass Jesus seit Öffnung der Siegel den Gnadenthron, der zum Gerichtsthron geworden sei, verlassen habe und sich im „Prozess des Herabsteigens“ befinde. Was für eine verhängnisvolle Argumentation und Irrlehre!

Es wäre noch zu sagen: In den ersten vierzehn Jahren ab 1966 herrschte eine wunderbare Harmonie in den Kreisen der Endzeitbotschaft. 1979 versuchte Satan das Werk Gottes zu zerstören und auch den Einfluss dieses Dienstes. Von der Zeit an haben die verkehrten Lehren und Richtungen ihren Lauf genommen. Die meisten Brüder wissen heute gar nicht, wie der neue Anfang und die Fortsetzung nach dem Heimgang Bruder Branhams war. Bruder Branham hat gesehen, dass die Braut aus dem Gleichschritt geraten ist, er hat aber auch gesehen, dass sie durch das Wort wieder in den Gleichschritt zurückgebracht wurde.

Solange seine Predigten gelassen wurden, wie sie waren, gab es keine Spaltung. Erst als man Zitate aus dem Zusammenhang gerissen hat, entstanden Sonderlehren und Erwartungen, die nicht mit der Heiligen Schrift übereinstimmen. Das Wort bringt uns in das Land der Verheißung, die Deutungen führen in das Niemandsland! Mit Blick auf die gegenwärtige Situation müssen wir eingestehen, dass kein Mensch, nur Gott allein die Probleme innerhalb der Endzeitbotschaft lösen kann. Alle sagen: „Die Auserwählten können nicht verführt werden!“ — auch wenn sie selbst verführt sind und andere verführen. Die Verführung kommt nicht von außen, sie kommt immer von innen und ist dem Original verblüffend ähnlich. Immer wieder werden Sonderlehren als Offenbarungen deklariert, die im geschriebenen Wort nicht zu finden sind. Es ist traurig, aber wahr, dass sich unter den Gläubigen der Endzeitbot-schaft wiederholt, was schon mit allen Denominationen vorher geschah: sie weisen auf „ihren Propheten“, „ihre Prophetin“ oder ihren Gründer hin. Ihr Bekenntnis lautet: „Wir glauben die Bibel und was unser Prophet sagte!“

Ich sage es noch einmal im Namen des Herrn Jesus Christus: Die wahrhaftige Einstellung ist, dass wir Gottes Wort respektieren und allein gelten lassen. Jede Denomination hat eine bestimmte Bibelstelle, die ihnen besonders wichtig war, missverstanden und missgedeutet und darauf die Kirche und Denomination gegründet. So ist es innerhalb der Botschaft mit Offenbarung 10 geschehen. Jede verkehrte Lehre innerhalb der Botschaft der Stunde hat ihren Ursprung auf diese oder jene Weise, weil Offenbarung 10 missverstanden, missgedeutet, aus dem Zusammenhang genommen und verkehrt eingeordnet wurde.

Bruder Branham hat die Grundlehren der Schrift neu auf den Leuchter gestellt. Sie sind in voller Übereinstimmung mit dem ganzen Worte Gottes. Wir glauben nicht blind, sondern forschen in der Schrift, ob es sich also verhält (Apg. 17, 11). Wir ordnen Bruder Branham in Maleachi 3, 23-24 als den verheißenen Propheten ein. Er war der Botschafter des letzten Gemeindezeitalters. Amen.

Mein Anliegen ist es, dem Herrn so zu dienen, dass alle zur Brautgemeinde Jesu Christi Gehörenden zur Einheit des Glaubens gelangen. Vierzig Jahre sind nach dem Heimgang Bruder Branhams vergangen und wir rechnen jetzt mit einer Wende — mit dem mächtigsten Wirken Gottes, das es auf Erden je gegeben hat.

Hiob wird uns mit seinem standhaften Ausharren als Vorbild der doppelten Wiedererstattung in der Schrift genannt. Satan hatte alles um ihn herum zerstört. Sogar seine Frau wandte sich gegen ihn und sagte: „Hältst du denn immer noch an deiner Unschuld fest? Sage dich los von Gott und stirb!“ Seine engsten Freunde tadelten ihn und glaubten ihm nicht. Doch dann kam der Moment, wo Gott selbst zu Hiob redete, und so veränderte sich die ganze Situation. Er betete für seine Freunde und alles wurde doppelt wiedererstattet (Hiob 42, 10-17). Diese Begebenheit wird uns in Verbindung mit dem Früh- und Spätregen und dem letzten Wirken Gottes vor der Wiederkunft Christi als unsere Verheißung vor Augen geführt. Mit dem Moment war alles, was Frau Hiob und Freunde gesagt hatten, vergessen. So wird es auch jetzt sein. „So harret denn standhaft aus, liebe Brüder, bis zur Ankunft des Herrn … Vom standhaften Ausharren Hiobs habt ihr gehört …“ (Jak. 5, 7-11).

Das zweite Beispiel ist Joseph, den seine Brüder in die Grube warfen, der wegen eines Weibes unschuldig im Gefängnis war. Doch das waren die tiefen Wege, die er gehen musste, ehe er seinen Brüdern die Speise während der Hungersnot austeilen konnte. Er hat ihnen keinen Vorwurf gemacht, im Gegenteil sagte er: „Tretet doch nahe an mich heran!“ Als sie nun näher getreten waren, sagte er: „Ich bin euer Bruder Joseph, den ihr nach Ägypten verkauft habt! Nun beunruhigt euch aber nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn um uns alle am Leben zu erhalten, hat Gott mich euch vorausgesandt … So habt also nicht ihr mich hierher gebracht, sondern Gott …“
(1. Mose 45).

Hätte es keinen Hiob gegeben, wüssten wir nicht von einer doppelten Wiedererstattung. Hätte es keinen Joseph gegeben, hätten wir kein Beispiel von der Austeilung der Speise in der Zeit der Hungersnot. Hätte es keinen Johannes den Täufer gegeben, wäre der Weg des Herrn nicht gebahnt worden. Hätte es keinen Paulus gegeben, dann hätten die Heidenvölker das Evangelium nicht zu hören bekommen. Hätte es keinen William Branham gegeben, so hätten wir gar keine Endzeitbotschaft. Und manche sagen: Hätte Bruder Frank keinen direkten Auftrag vom Herrn erhalten, hätte die Welt nichts von einer Botschaft erfahren. Hier geht es nicht um Dienste in einer lokalen Gemeinde, hier geht es um Dienste, die mit der Verwirklichung der göttlichen Heilsgeschichte direkt verbunden sind.

Dem Leitwort entsprechend habe ich diese Darlegung nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Es wäre gut, wenn sich alle, wirklich alle, aus den Schlingen des Teufels losmachen und ihm nicht länger in den Deutungen zu willen sein würden. So gewiss der Heilige Geist der Geist der Wahrheit ist und uns in alle Wahrheit leitet (Joh. 16, 13), so gewiss sind in allen Irrlehren, die von Dämonen stammen (1. Tim. 4), irreführende Geister wirksam. Ein Halljahr — ein Gnadenjahr ist für alle angebrochen und die göttliche Freiheit wird allen verkündigt (Luk. 4, 17-21). Jeder kann zum Herrn und Seinem Wort zurückkehren, um nach Erfüllung des Willens Gottes das verheißene Gut zu erlangen und in den ursprünglichen Besitz zu kommen (Hebr. 10, 35-38).

Mit Gottes Hilfe werde ich mein Kreuz — nicht aber das Gewicht der Missverständnisse — auf mich nehmen, bis ich die Krone des Lebens empfange. Ich werde die Schmach Christi, die Schmach Bruder Branhams und besonders meine eigene Schmach tragen, bis ich zur Herrlichkeit eingehe. Es ist mir durch Lebensumstände wie den meisten Knechten Gottes auf Erden nicht gelungen, ein fehlerfreies Leben zu führen, um so mehr war und ist es mir, wie es bei allen Knechten Gottes war, ein großes Anliegen, dem Volke Gottes mit einer fehlerfreien Verkündigung des Ratschlusses Gottes zu dienen. Das walte Gott bis zu meinem letzten Atemzug! So wie mein Herr und Erlöser von sich sagen konnte: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf Meine Stimme“ (Joh. 18, 37), kann auch ich sagen: Ich bin durch dasselbe Wort und denselben Geist gezeugt und zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren, um für dieselbe Wahrheit Zeugnis abzulegen. Es gilt noch immer, dass keine Lüge ihren Ursprung aus der Wahrheit hat (1. Joh. 2, 21) und: „Wer Gott kennt, der hört auf uns“ (1. Joh. 4, 6) und: „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes …“ (Joh. 8, 47). Am Anfang war das Wort — dasselbe Wort ist jetzt am Ende. Jede Deutung und Abänderung ist vergiftetes Blendwerk des Teufels, der sich ja als Engel des Lichts vorstellt.

Was Gott sich vorgenommen hat, das wird mit der Brautgemeinde weltweit geschehen: Sie wird dem Bräutigam als zubereitete Braut begegnen, wenn Er kommt. Ich stelle vor Gott den Anspruch auf alle Seelen, die vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt wurden, zur Brautgemeinde zu gehören, dass sie aus aller Verwirrung herauskommen, sich nach dem Wort ausrichten und in die Einheit des Glaubens gelangen. Niemand hat das Recht, sie noch länger in den verschiedenen Lagern gefangen zu halten, sie darin zu versklaven, ihre Deutungen zu glauben, sondern sie sollen von jetzt an frei sein, nur das zu glauben, was die Schrift sagt. Amen!

Und der Geist und die Braut sagen: „Komm!“, und wer es hört, der sage: „Komm!“, und wen da dürstet, der komme! wer Verlangen trägt, der empfange Wasser des Lebens umsonst!

So spricht der, welcher dies bezeugt: „Ja, Ich komme bald!“ Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch allen. (Offb. 22, 17-21).

Mit Dankbarkeit blicke ich auf 54 Jahre der Verkündigung und 42 Jahre des internationalen Dienstes zurück, in denen ich das Vorrecht hatte, das wahre Wort Gottes durch Vorträge, Radio- und TV-Sendungen mit Millionen von Menschen in über 130 Ländern zu teilen. Vielleicht hat es besonders den Brüdern auf dem afrikanischen Kontinent geholfen, dass Bruder Branham einen deutschen Adler durch Afrika fliegen sah. In jedem Land, in jeder Stadt habe ich den Propheten und seinen Dienst erwähnt, aber immer Jesus Christus als Erlöser, als Denselben gestern, heute und in Ewigkeit gepredigt und natürlich ausschließlich das Wort Gottes gelehrt. Niemals habe ich dabei die widersprüchlichen Themen öffentlich behandelt noch je einen Bruder namentlich genannt, der falsche Lehren verbreitet. Doch weil nun die Verherrlichung eines Menschen ein Ausmaß erreicht hat, dass mit der Person des Propheten Götzendienst getrieben wird durch Reliquien wie Bilder, Kruzifixe, Stofffetzen und Orte, die zu Pilgerstätten erhoben wurden, muss ich meine Stimme erheben. Den letzten Anstoß dazu gab ein Päckchen mit vier CDs und DVDs, die mir ein Bruder aus den USA zukommen ließ. Es erreichte mich gerade rechtzeitig, als ich mit der Beantwortung der Fragen zu Ende war, die ich eigentlich gar nicht vornehmen wollte. Doch nachdem ich mir die DVDs angesehen hatte, fand ich bestätigt, wie wichtig es ist, um der Auserwählten willen die widersprüchlichen Dinge ins rechte Licht, nämlich ins Licht des ewiggültigen Wortes zu rücken.

Es ist leider dahin gekommen, dass eine „Branham-Botschaft“ in den Mittelpunkt gestellt wird, die nicht mehr mit dem ursprünglichen, ewiggültigen Evangelium Jesu Christi übereinstimmt. Immer wieder heißt es: „Der Prophet sagte …“, „Der Prophet hat mir gesagt …“ etc. etc. Jesus Christus wird von diesen Menschen überhaupt nicht erwähnt. Er spielt gar keine Rolle mehr in dem, was die Brüder in ihren Zeugnissen vortragen. Es geht immer nur um den Propheten und um das, was er angeblich gesagt hat, aber kein einziges Mal um das, was Jesus Christus gesagt hat. Lebensgeschichten, Jagdgeschichten, Zeltgeschichten und Flugzeuggeschichten usw. usw. sind der Inhalt ihrer Verkündigung, und das, was Bruder Branham als Mensch gesagt hat, wird zum so spricht der Herr erhoben. Ist das nicht eine totale Abweichung von dem wahren Evangelium Jesu Christi, unseres Herrn, wie Paulus es gepredigt hat (Gal. 1) — ein tragischer Abfall und ein Hineinrutschen in jede Art von Götzendienst?

Jetzt, nach über vierzig Jahren, wird seine Lebensgeschichte propagiert und es erscheinen immer wieder neue Versionen! Haben wir eine Lebensgeschichte von Johannes dem Täufer, von Petrus oder von Paulus? Oder haben wir das Wort des Lebens, das Gott durch sie sprach? William Branham hat uns eine kristallklare Wortverkündigung hinterlassen, die uns zu Gott zurückgebracht hat. Doch hat er nicht selbst mit Blick auf das Menschliche in seinen Predigten gesagt: „Wenn jemand einen Kirschkuchen isst, soll er nur den Kern wegwerfen und den Kuchen weiter essen.“? Hat er nicht gesagt: „Wenn man ein Hähnchen isst, legt man nur die Knochen beiseite.“? Aber gerade solche Nebensächlichkeiten werden zur Hauptsache gemacht, um „Knochen“ wird heftig gestritten. Heute muss gefragt werden: Welch eine Botschaft glaubst du? Welch ein Evangelium predigst du?

Am Anfang war das Wort, nicht die Deutung! Am Anfang war die Einheit, nicht die Spaltung! Ein Kompromiss — eine Vermischung ist nicht möglich. Gott hat am Anfang als Erstes das Licht von der Finsternis geschieden, und so bleibt es für immer. Wer nicht bedingungslos die göttliche Wahrheit des Wortes als Absolut annimmt und gelten lässt, ist Verräter an der Wahrheit und dazu verdammt, die Lüge zu glauben, und verfällt dem Gericht
(2. Thess. 2, 10-12). Die für uns schwer verständlichen allgemeinen Aussprüche Bruder Branhams und auch die, welche seinen besonderen Dienst betreffen, müssen wir Gott überlassen. „Das noch
Verborgene steht beim Herrn, unserem Gott, aber das bereits
offen-bar Gewordene ist für uns und unsere Kinder für alle Ewig--
keit bestimmt“
(5. Mose 29, 29).

Brüder aus aller Welt haben ihre Besorgnis über das, was in den USA vor sich geht, zum Ausdruck gebracht. Ich bin kein Richter, möchte aber kraft göttlicher Berufung meinen Standpunkt klar darlegen: Mein „Hauptquartier“ befindet sich nicht auf Erden, sondern im Himmel, und die „Stimme Gottes“ hören wir durch Gottes Wort, das weltweit verkündigt wird. Noch immer gilt die Mahnung: „Heute, so ihr Seine Stimme höret, verstocket eure Herzen nicht!“ (Hebr. 3). Wie alle Propheten, der Herr und die Apostel zu ihrer Zeit an bestimmten Orten wirkten, so war auch Bruder Branhams Dienst hauptsächlich in der Kapelle in Jeffersonville. Doch niemand braucht jetzt nach Jerusalem zu pilgern, auch wenn das Wort von dort ausgegangen ist (Jes. 2; Apg. 2).

Ich hatte schon alle Predigten, ehe Bruder Branham beerdigt wurde, und damit die kostbare geistliche Speise viele Jahre, bevor „Voice of God Recordings“ in Jeffersonville eröffnet wurde. Das geoffenbarte Wort ist nicht unter menschliche Aufsicht gestellt, sondern für alle zugänglich. Für mich gilt die ganze Heilige Schrift in Ewigkeit, auch die Warnung: „Suchet Mich, so werdet ihr leben! Aber suchet nicht Bethel auf, und nach Gilgal dürft ihr nicht gehen und nach Bersheba nicht hinüberziehen! Denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Hause des Unheils werden. Suchet den Herrn, so werdet ihr leben …“
(Amos 5). Es waren alles Orte der besonderen Gottesoffenbarung, die dem Volke Gottes später zum Verhängnis wurden. Jerusalem, die von Gott erwählte Stadt, wurde deshalb mehrere Male zerstört und auf dem von Gott erwählten Berg Moriah, dem späteren Tempelberg, haben die Moslems die Al Aksa Moschee und den Felsendom gebaut. Solange Gott an einem Ort gegenwärtig ist, erfüllt er seinen Zweck. Sobald ein Dienst zu Ende war, wurden alle derartigen Orte ohne Ausnahme schnell zu einer Pilgerstätte des Aberglaubens und Götzendienstes. Bis zur Zeit des Königs Hiskia haben die Israeliten sogar der ehernen Schlange, die Mose aufgerichtet hatte, geopfert. Hiskia konnte nicht anders, als sie zu zertrümmern (2. Kön. 18, 1-4).

Heute würde der Herr sagen: „Suchet Mich, so werdet ihr leben!“ Er kann nicht sagen: „Begebt euch nach Jerusalem oder nach Jeffersonville.“ Er kann nicht sagen: „Pilgert zum Grab des Propheten, begebt euch nach Arizona oder pilgert zum Sunset Mountain.“ Denn Er hat gesagt: „Glaube mir: die Stunde kommt, in der ihr weder auf dem Berge dort noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet … Es kommt aber die Stunde, ja, sie ist jetzt schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden … Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4, 19-24). Was unser Herr damals gesagt hat, gilt noch heute und für immer. Amen! Amen!

Ich kannte Bruder Branham ebenfalls als Menschen, habe mit ihm am selben Tisch gegessen, bin mit ihm in seinem Auto gefahren. Er hat mir Dinge anvertraut, die nur wenige wissen. Ich habe seine 21 Briefe aus den Jahren 1958 bis 1965 aufbewahrt. Ich predigte zweimal auf seinen direkten Wunsch hin in Jeffersonville. Er war es, der mich bat, an seiner statt zu den Geschäftsleuten des vollen Evangeliums bei Demos Shakarian in Clifton’s Cafeteria in Los Angeles zu sprechen. Es sind Dinge, an die ich mich gern erinnere. Er hat mir sogar den Namen des Bruders anvertraut, der für ihn die Steuerschuld von 40 000 Dollar bezahlte, so dass er seinen Reisepass zurückerhielt. Ich habe bei ihm zu Hause Tee getrunken. Nach seinem Heimgang durfte ich bei meinen Besuchen in Tucson mehrere Male in seiner Wohnung übernachten. Doch was haben all diese privaten Dinge mit dem göttlichen Ratschluss zu tun?

Auch Bruder Branham war nur ein Mensch. Es ist doch gar nicht schlimm, wenn er in einer Predigt 700 anstatt 7 000 sagt oder dass Henoch 500 Jahre mit Gott wandelte, obwohl er nur 365 Jahre auf Erden war. Es zeigt nur, wie menschlich Versprecher sind. Wenn er zum Beispiel sagt: „… der Weizen wird verbrannt werden …“, so korrigiert er das sofort: „Die Halme werden verbrannt werden, doch den Weizen wird Er in die himmlische Scheuer sammeln.“ Wenn er sagt, dass Noah 120 Jahre predigte, dann wiederholte er damit nur, was andere gesagt hatten. Das war die Lebenszeitspanne, die Gott in 1. Mose 6, 3 festgesetzt hat. Noah war 500 Jahre alt, als ihm die drei Söhne geboren wurden (1. Mose 5, 32), und er war 600 Jahre alt, als die Sintflut über die Erde kam (1. Mose 7, 6).

Es gibt tatsächlich eine ganze Anzahl verschiedener Aussprüche, die er gemacht hat, doch das ist gut so, denn er ist trotz seines unfehlbaren Dienstes als Prophet ein ganz normaler Mensch geblieben. So hat er zum Beispiel in seiner Predigt „Die Entrückung“ mit Bezug auf 1. Thess. 4, wo von der direkten Wiederkunft unseres Herrn die Rede ist, Folgendes gesagt: „Drei Dinge müssen geschehen, ehe der Herr erscheint … der Weckruf, die Stimme, die Posaune … Jesus bewirkt alle drei, wenn Er herabsteigt.“ Sagen wollte Bruder Branham: Diese drei Dinge geschehen, wenn Jesus wiederkommt. „Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Ankunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nichts voraushaben. Denn der Herr selbst (nicht eine Botschaft) wird, sobald Sein Weckruf ergeht, sobald die Stimme des Engelfürsten erschallt und die Posaune Gottes ertönt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darauf werden wir, die wir noch leben und übrig geblieben sind, zusammen mit ihnen auf Wolken dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden; und alsdann werden wir allezeit mit dem Herrn vereinigt sein.“ (1. Thess. 4, 15-17). Dies wird am gleichen Tage, zur selben Stunde, zur gleichen Zeit geschehen. „Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden und wir werden verwandelt werden.“ (1. Kor. 15, 51-52). Bruder Branham sagte deutlich: „Zuerst ergeht die Botschaft. Jetzt ist die Zeit, die Lampen zu reinigen. Erhebt euch und reinigt eure Lampen.“ Das ist nicht 1. Thess. 4, das ist Matth. 25: „Siehe, der Bräutigam kommt! Macht euch auf, Ihm zu begegnen.“ Unvollständige Sätze und Versprecher werden für die Lehre verwendet, dass Jesus seit Öffnung der Siegel den Gnadenthron, der zum Gerichtsthron geworden sei, verlassen habe und sich im „Prozess des Herabsteigens“ befinde. Was für eine verhängnisvolle Argumentation und Irrlehre!

Es wäre noch zu sagen: In den ersten vierzehn Jahren ab 1966 herrschte eine wunderbare Harmonie in den Kreisen der Endzeitbotschaft. 1979 versuchte Satan das Werk Gottes zu zerstören und auch den Einfluss dieses Dienstes. Von der Zeit an haben die verkehrten Lehren und Richtungen ihren Lauf genommen. Die meisten Brüder wissen heute gar nicht, wie der neue Anfang und die Fortsetzung nach dem Heimgang Bruder Branhams war. Bruder Branham hat gesehen, dass die Braut aus dem Gleichschritt geraten ist, er hat aber auch gesehen, dass sie durch das Wort wieder in den Gleichschritt zurückgebracht wurde.

Solange seine Predigten gelassen wurden, wie sie waren, gab es keine Spaltung. Erst als man Zitate aus dem Zusammenhang gerissen hat, entstanden Sonderlehren und Erwartungen, die nicht mit der Heiligen Schrift übereinstimmen. Das Wort bringt uns in das Land der Verheißung, die Deutungen führen in das Niemandsland! Mit Blick auf die gegenwärtige Situation müssen wir eingestehen, dass kein Mensch, nur Gott allein die Probleme innerhalb der Endzeitbotschaft lösen kann. Alle sagen: „Die Auserwählten können nicht verführt werden!“ — auch wenn sie selbst verführt sind und andere verführen. Die Verführung kommt nicht von außen, sie kommt immer von innen und ist dem Original verblüffend ähnlich. Immer wieder werden Sonderlehren als Offenbarungen deklariert, die im geschriebenen Wort nicht zu finden sind. Es ist traurig, aber wahr, dass sich unter den Gläubigen der Endzeitbot-schaft wiederholt, was schon mit allen Denominationen vorher geschah: sie weisen auf „ihren Propheten“, „ihre Prophetin“ oder ihren Gründer hin. Ihr Bekenntnis lautet: „Wir glauben die Bibel und was unser Prophet sagte!“

Ich sage es noch einmal im Namen des Herrn Jesus Christus: Die wahrhaftige Einstellung ist, dass wir Gottes Wort respektieren und allein gelten lassen. Jede Denomination hat eine bestimmte Bibelstelle, die ihnen besonders wichtig war, missverstanden und missgedeutet und darauf die Kirche und Denomination gegründet. So ist es innerhalb der Botschaft mit Offenbarung 10 geschehen. Jede verkehrte Lehre innerhalb der Botschaft der Stunde hat ihren Ursprung auf diese oder jene Weise, weil Offenbarung 10 missverstanden, missgedeutet, aus dem Zusammenhang genommen und verkehrt eingeordnet wurde.

Bruder Branham hat die Grundlehren der Schrift neu auf den Leuchter gestellt. Sie sind in voller Übereinstimmung mit dem ganzen Worte Gottes. Wir glauben nicht blind, sondern forschen in der Schrift, ob es sich also verhält (Apg. 17, 11). Wir ordnen Bruder Branham in Maleachi 3, 23-24 als den verheißenen Propheten ein. Er war der Botschafter des letzten Gemeindezeitalters. Amen.

Mein Anliegen ist es, dem Herrn so zu dienen, dass alle zur Brautgemeinde Jesu Christi Gehörenden zur Einheit des Glaubens gelangen. Vierzig Jahre sind nach dem Heimgang Bruder Branhams vergangen und wir rechnen jetzt mit einer Wende — mit dem mächtigsten Wirken Gottes, das es auf Erden je gegeben hat.

Hiob wird uns mit seinem standhaften Ausharren als Vorbild der doppelten Wiedererstattung in der Schrift genannt. Satan hatte alles um ihn herum zerstört. Sogar seine Frau wandte sich gegen ihn und sagte: „Hältst du denn immer noch an deiner Unschuld fest? Sage dich los von Gott und stirb!“ Seine engsten Freunde tadelten ihn und glaubten ihm nicht. Doch dann kam der Moment, wo Gott selbst zu Hiob redete, und so veränderte sich die ganze Situation. Er betete für seine Freunde und alles wurde doppelt wiedererstattet (Hiob 42, 10-17). Diese Begebenheit wird uns in Verbindung mit dem Früh- und Spätregen und dem letzten Wirken Gottes vor der Wiederkunft Christi als unsere Verheißung vor Augen geführt. Mit dem Moment war alles, was Frau Hiob und Freunde gesagt hatten, vergessen. So wird es auch jetzt sein. „So harret denn standhaft aus, liebe Brüder, bis zur Ankunft des Herrn … Vom standhaften Ausharren Hiobs habt ihr gehört …“ (Jak. 5, 7-11).

Das zweite Beispiel ist Joseph, den seine Brüder in die Grube warfen, der wegen eines Weibes unschuldig im Gefängnis war. Doch das waren die tiefen Wege, die er gehen musste, ehe er seinen Brüdern die Speise während der Hungersnot austeilen konnte. Er hat ihnen keinen Vorwurf gemacht, im Gegenteil sagte er: „Tretet doch nahe an mich heran!“ Als sie nun näher getreten waren, sagte er: „Ich bin euer Bruder Joseph, den ihr nach Ägypten verkauft habt! Nun beunruhigt euch aber nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn um uns alle am Leben zu erhalten, hat Gott mich euch vorausgesandt So habt also nicht ihr mich hierher gebracht, sondern Gott …“
(1. Mose 45).

Hätte es keinen Hiob gegeben, wüssten wir nicht von einer doppelten Wiedererstattung. Hätte es keinen Joseph gegeben, hätten wir kein Beispiel von der Austeilung der Speise in der Zeit der Hungersnot. Hätte es keinen Johannes den Täufer gegeben, wäre der Weg des Herrn nicht gebahnt worden. Hätte es keinen Paulus gegeben, dann hätten die Heidenvölker das Evangelium nicht zu hören bekommen. Hätte es keinen William Branham gegeben, so hätten wir gar keine Endzeitbotschaft. Und manche sagen: Hätte Bruder Frank keinen direkten Auftrag vom Herrn erhalten, hätte die Welt nichts von einer Botschaft erfahren. Hier geht es nicht um Dienste in einer lokalen Gemeinde, hier geht es um Dienste, die mit der Verwirklichung der göttlichen Heilsgeschichte direkt verbunden sind.

Dem Leitwort entsprechend habe ich diese Darlegung nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Es wäre gut, wenn sich alle, wirklich alle, aus den Schlingen des Teufels losmachen und ihm nicht länger in den Deutungen zu willen sein würden. So gewiss der Heilige Geist der Geist der Wahrheit ist und uns in alle Wahrheit leitet (Joh. 16, 13), so gewiss sind in allen Irrlehren, die von Dämonen stammen (1. Tim. 4), irreführende Geister wirksam. Ein Halljahr — ein Gnadenjahr ist für alle angebrochen und die göttliche Freiheit wird allen verkündigt (Luk. 4, 17-21). Jeder kann zum Herrn und Seinem Wort zurückkehren, um nach Erfüllung des Willens Gottes das verheißene Gut zu erlangen und in den ursprünglichen Besitz zu kommen (Hebr. 10, 35-38).

Mit Gottes Hilfe werde ich mein Kreuz — nicht aber das Gewicht der Missverständnisse — auf mich nehmen, bis ich die Krone des Lebens empfange. Ich werde die Schmach Christi, die Schmach Bruder Branhams und besonders meine eigene Schmach tragen, bis ich zur Herrlichkeit eingehe. Es ist mir durch Lebensumstände wie den meisten Knechten Gottes auf Erden nicht gelungen, ein fehlerfreies Leben zu führen, um so mehr war und ist es mir, wie es bei allen Knechten Gottes war, ein großes Anliegen, dem Volke Gottes mit einer fehlerfreien Verkündigung des Ratschlusses Gottes zu dienen. Das walte Gott bis zu meinem letzten Atemzug! So wie mein Herr und Erlöser von sich sagen konnte: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf Meine Stimme“ (Joh. 18, 37), kann auch ich sagen: Ich bin durch dasselbe Wort und denselben Geist gezeugt und zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren, um für dieselbe Wahrheit Zeugnis abzulegen. Es gilt noch immer, dass keine Lüge ihren Ursprung aus der Wahrheit hat (1. Joh. 2, 21) und: „Wer Gott kennt, der hört auf uns“ (1. Joh. 4, 6) und: „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes …“ (Joh. 8, 47). Am Anfang war das Wort — dasselbe Wort ist jetzt am Ende. Jede Deutung und Abänderung ist vergiftetes Blendwerk des Teufels, der sich ja als Engel des Lichts vorstellt.

Was Gott sich vorgenommen hat, das wird mit der Brautgemeinde weltweit geschehen: Sie wird dem Bräutigam als zubereitete Braut begegnen, wenn Er kommt. Ich stelle vor Gott den Anspruch auf alle Seelen, die vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt wurden, zur Brautgemeinde zu gehören, dass sie aus aller Verwirrung herauskommen, sich nach dem Wort ausrichten und in die Einheit des Glaubens gelangen. Niemand hat das Recht, sie noch länger in den verschiedenen Lagern gefangen zu halten, sie darin zu versklaven, ihre Deutungen zu glauben, sondern sie sollen von jetzt an frei sein, nur das zu glauben, was die Schrift sagt. Amen!

Und der Geist und die Braut sagen: „Komm!“, und wer es hört, der sage: „Komm!“, und wen da dürstet, der komme! wer Verlangen trägt, der empfange Wasser des Lebens umsonst!

So spricht der, welcher dies bezeugt: „Ja, Ich komme bald!“ Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch allen. (Offb. 22, 17-21).