Die Zeit ist nahe!
„Denn alle, die vom Geiste Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ (Rom. 8,14)
In der Vergangenheit zögerten wir, über die Führungen Gottes in diesem Dienst zu sprechen, damit niemand den Eindruck bekommt, wir versuchen unsere eigene Sache zu fördern. Doch die Zeit ist gekommen, in der einiges offen gesagt werden muß, denn die Zeit ist nahe, in der Gott selbst Sein Werk zur Vollendung bringt. Hier geht es nicht um das Werk eines Menschen, sondern um das Werk des HErrn, und deshalb muß der Gesamtgemeinde davon berichtet werden. Zu Beginn muß ich hervorheben, daß in den meisten Fällen, in denen uns Dinge von außergewöhnlicher Bedeutung kundgetan wurden, der HErr ein Gesicht zeigte, ehe die Weissagung kam. Sollten einige für diese geistlichen Dinge kein Verständnis haben, so bringt alles dem HErrn im Gebet, urteilt nicht voreilig, denn wir betreten heiligen Boden.
Immer hatte der HErr Wege und Möglichkeiten, mit Seinem Volk Gemeinschaft zu haben. ER gab ihnen Weisungen und Aufträge durch Seinen Geist. Das Muster für die neutestamentliche Gemeinde wurde an jenem Pfingsttage gegeben. Die Apostelgeschichte berichtet von dem Wirken des Heiligen Geistes im Leben der Einzelnen und der Gemeinde. Der HErr gab Weisungen in Träumen und Visionen. Hier ist nicht die Rede von Vorstellungen, die man als Visionen wiedergibt, oder von Träumen, denen man dann eine geistliche Bedeutung zuschreibt, hier geht es um echte, vom Geiste Gottes gewirkte Visionen, Träume, Weissagungen, überhaupt um die Dinge, die aus der göttlichen Quelle kommen, die sich jedesmal als richtig erwiesen.
Durch Br. Branham, den wir im August 1955 während der Versammlungen in Deutschland kennenlernten, wurden wir in besonderer Weise auf das Wirken des Heiligen Geistes aufmerksam gemacht. Wir waren überwältigt und erkannten, daß Gott Sein Volk in mächtiger Weise durch diesen einmaligen und außergewöhnlichen Dienst Seines demütigen Knechtes heimsuchte. Wir durften die Gabe der Unterscheidung und Erkenntnis und die Gabe der Heilung in Tätigkeit sehen. Außergewöhnliche Heilungen geschahen, denn Gott war mit ihm.
Noch im Jahre 1958 nahmen wir unseren Stand für den von Gott gegebenen Dienst und die Botschaft ein. Dadurch wurden wir automatisch von der Bindung zu einer Denomination gelöst. Seit der Zeit begann Gott, Seine Gegenwart in unserer Mitte in einer ganz wunderbaren Weise kundzutun. ER gab Gesichte und Weissagungen. Diese Erlebnisse haben wir nicht begehrt, wir wußten noch nicht einmal, daß sie noch möglich sind und jetzt, wie in den Tagen der Bibel, geschehen. Wir nahmen uns Zeit, Gott ernsthaft im Gebet zu suchen.
Viele von euch sind mit meinem Zeugnis bekannt und wissen von dem Reden des HErrn am 2.4.62, als ER mir den Auftrag gab, von Stadt zu Stadt zu gehen und Sein Wort zu verkündigen.
Im November 1965 begann uns der HErr Weisungen für das zukünftige Werk zu geben. Während einer Gebetsversammlung zeigte ER in einer Vision den Globus, auf dem zunächst der nordamerikanische Kontinent im Vordergrund war. Eine Hand reichte herunter und drehte den Globus, so daß Europa klar ins Blickfeld kam. Durch Weissagung sprach der HErr: „Ich bin der Gott, der Amerika gesegnet hat. Jetzt wende ich Mein Angesicht diesem Teil der Erde zu, Meine Auserwählten herauszurufen…“ Kurze Zeit darauf zeigte der HErr in einer Vision unter anderem das Reststück eines Brotes. Durch die Inspiration des Heiligen Geistes kam eine Weissagung wie folgt: „Die Zeit ist nahe gekommen. In Kürze werdet ihr den Rest der Speise bekommen, die eingelagert wurde, und dann wird die Zeit der Austeilung kommen.“
Wir faßten uns in Geduld und bewegten diese Dinge in unserem Herzen. Es ging alles über unser menschliches Verständnis hinaus, doch waren wir völlig überzeugt, was immer in einer Vision gezeigt und durch die Inspiration des Heiligen Geistes ausgesprochen wurde, das wird geschehen. Jahre später lasen wir das folgende Zitat von Br. Branham:
„In diesen Dingen bin ich die fünfzehn – sechzehn Jahre, in denen ich auf dem Felde bin, zurückhaltend gewesen. Doch jetzt kommt die Stunde, in der etwas im Begriff ist, zu geschehen. Die Botschaft wird zu einer anderen Nation, einem anderen Volk gehen. Während wir jetzt noch in der Gegenwart Seines heiligen Wesens sind… Ich glaube, daß die Gemeinde in Amerika fast herausgerufen ist…“
Wiederholt zeigte der HErr Visionen und sprach durch Weissagung, die wir später in den Predigten Br. Branhams bestätigt fanden.
Ich wage kaum, von dem übernatürlichen Ereignis zu sprechen, das Silvester 1965 geschah. Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, daß Br. Branham heimgegangen war. Während dem Silvesterabend waren wir mit ca. sechzig bis siebzig Personen beim Gebet vor dem HErrn versammelt. Zunächst hatten wir eine Zeugnisstunde, die sehr entmutigend war. Danach gingen wir ins Gebet. Plötzlich jedoch, als wir uns der Mitternachtsstunde nahten, änderte sich die ganze Atmosphäre. Der Heilige Geist begann sehr mächtig zu wirken, und zwar an allen, die gegenwärtig waren. In einer Vision wurde gezeigt, wie der Engel des HErrn hereinkam und in einer Hand die goldene Schale des Räuchwerks hielt, um die Gebete der Heiligen zu sammeln. (Offbg. 8,3) Er ging durch die Reihen und begann zuerst bei meiner Mutter, die sonst nicht öffentlich betete, und hielt die goldene Schale vor sie hin. Sogleich begann sie zu beten, als ob eine Quelle aufgebrochen wäre. Der Engel blieb vor jeder Person, ob Bruder oder Schwester, stehen, und sogleich begann Der- oder Diejenige spontan zu beten. Wir waren alle überwältigt und erstaunt. Zum Schluß wurde gezeigt, daß das Gefäß zum Überfließen gefüllt war, nachdem der Letzte gebetet hatte. Danach sprach der Geist Gottes: „Eure Gebete wurden gesammelt und sind vor Meinen Thron gekommen. Ich habe euer Schreien gehört. Von jetzt ab werde Ich euch segnen und Meinen Weg mit euch haben.“ Die Erscheinung des himmlischen Besuchers entspricht der, wie Br. Branham sie von dem Engel gab, der zu ihm kam. Der Engel hatte keinen Bart, war barfuß und trug ein weißes Gewand mit einem Gürtel umgürtet.
Unter anderem wurde in einer Weissagung gesagt: „Mein Knecht, Ich habe das Schwert Meines Geistes in deine Hand gelegt, und das ganze Land wird es zu spüren bekommen.“ Ich muß zugeben, daß ich diesen Ausspruch der Weissagung zu dem Zeitpunkt nicht ganz erfassen konnte, denn mich streifte der Gedanke: das Schwert des Geistes ist doch in die Hand Br. Branhams gelegt. Über das alles, was zu Silvester geschah, waren wir fassungslos. Erst am 5.1.66 hörten wir dann von dem Heimgang Br. Branhams. Diese Nachricht erschütterte uns so, als wäre die Welt zusammengefallen. Jedoch waren die Dinge, die der HErr zu uns geredet hatte, ein Trost für uns. Wir wußten, daß der HErr auf Seinem Thron ist und Sein Werk vollenden wird.
Im April 1966, zwei Tage vor unserem Abflug zu der Beerdigung nach Jeffersonville, waren wir in einem Zustand innerer Not. Mit einigen Gläubigen suchten wir das Angesicht Gottes in einem Haus hier in Krefeld. Wieder war der HErr treu und zeigte in einer Vision ein altes Lebensmittelgeschäft. (Die Älteren können sich bestimmt noch daran erinnern, daß früher die Lebensmittel in verschiedenen Schubladen eingelagert waren.) Die Lebensmittel waren sorgfältig eingeordnet. Plötzlich kamen Brüder herein, zogen diese und jene Schublade auf, versuchten die Speise auszuteilen, verschütteten jedoch dieselbe. Es wurde gezeigt, wie sie auf den kostbaren Lebensmitteln, die sie eigentlich verteilen wollten, mit Füßen herumtraten. Unbesorgt zogen sie weitere Schubladen heraus, mit dem gleichen Ergebnis. In kurzer Zeit war der schöne Lebensmittelladen ein Durcheinander – ein trauriger Anblick. Der Geist bezeugte, daß es sich um Brüder handelte, die versuchen würden, die Botschaft zu handhaben, ohne dazu berufen zu sein, woraus nichts als ein Durcheinander und Verwirrung herauskäme. Diese Vision bedarf keiner Auslegung. Der Geist Gottes ist betrübt über all die Dinge, die unter dem Begriff „Endzeit-Botschaft“ vor sich gehen, indem man Gott einen Dienst zu tun versucht, ohne in Seinem Willen zu sein und Seinen Auftrag dafür zu haben.
Nach der Beerdigung in Jeffersonville wußte ich, daß die Zeit gekommen war, in der ich von Stadt zu Stadt ziehen würde, das Wort Gottes zu verkündigen und die geistliche Speise auszuteilen. Die Segnungen Gottes ruhten von Anfang an auf diesem Werk und wurden in den Versammlungen in mächtiger Weise offenbar. Zeit und Raum reichen nicht aus, die Einzelheiten wiederzugeben, die der HErr gezeigt und in den vergangenen siebzehn Jahren bestätigt hat. Nicht nur zwei oder drei, sondern Hunderte von Menschen können das bezeugen.
Am 2.7.75 zeigte der HErr die Vollendung Seines Werkes mit der Gemeinde, indem ER als Beispiel eine Pyramide, auf die der Schlußstein gesetzt wurde, zeigte. Durch Weissagung wurde gesagt: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, wahrlich ihr seid es, die die Adlerbotschaft vernommen haben, ihr seid es, die Engel wort gehört haben, Mein ewig gültiges Evangelium, das da war vor Grundlegung der Welt. Und siehe, ihr seid das Volk, ihr seid die Herde, die sehen werdet, wenn der Schlußstein angebracht wird, und ihr werdet zur Vollendung kommen. Und ihr werdet sehen Mein vollbrachtes Werk, ihr werdet das Ende von allem sehen, denn ihr seid Meine auserwählte Braut…“ Die Brautgemeinde trägt Verlangen danach, mitzuerleben, wie der Schlußstein gesetzt wird – welcher Jesus Christus ist, der die rechte Stellung als Haupt der Gemeinde bekommen muß. Sie trägt Verlangen danach, die Vollendung des Werkes Gottes am Ende dieses Zeitalters zu sehen. Christus ist der Eckstein, ER ist auch der Schlußstein. ER muß in der Gemeinde der Erste und der Letzte sein, das Alpha und das Omega, Alles in Allem.
Zurückblickend können wir nur staunen, wie Gott all die Dinge bereitet hat. Die Verheißungen hatten wir empfangen. Wir wußten, daß der HErr Sein Werk weiterführen wird trotz der Hinwegnahme Seines Knechtes. Der Dienst und die Verkündigung der Endzeit-Botschaft würden weitergehen, bis die letzten Auserwählten herausgerufen und hinzugefügt sein werden.
Silvester 1975 war wieder ein großer Wendepunkt für uns. Der HErr zeigte aufs neue den Globus in einer Vision. Die sieben Farben des Regenbogens formten ein strahlendes Licht und trafen eine Anzahl Länder von Finnland über Rußland, den Mittleren Osten, Pakistan, Indien und andere Länder Asiens. In der Weissagung, die dieses Gesicht begleitete, wurde uns durch den Geist Gottes gesagt: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, Ich habe geredet und Ich habe gewirkt und Ich hatte Meine Boten allezeit auf Erden; und Ich, der Gott, der Amerika heimgesucht hat. Ich habe euch angezeigt und zu euch geredet, daß Ich auch eurem Kontinent Meine Gnade habe zugewiesen und Meinen Blick gewandt habe; und nun sehet, die Zeituhr ist weitergelaufen, und Ich habe den Globus gedreht, und Meine Strahlen und Mein Weg und Mein geoffenbartes Wort, siebenfach erleuchtet, strahlt nun über Rußland und über die Länder Asiens. Auch da ergeht Mein Löwenruf, und auch da werden hören Meine Auserwählten Meine Stimme. Ich bin der Gott, der zu Abraham geredet hat und der ihn einen Freund genannt hat, und Meinem Freunde verberge Ich nicht Meine Wege und lasse ihm kundwerden Meine Gedanken. Darum rede Ich zu euch. Meinen Erwählten, und sage euch, was Ich vorhabe, daß ihr wißt Meinen Plan und Meine Wege und Mein Tun auch in eurer Zeit.“
Welch eine Bestätigung! Nur wenige Monate vorher leitete der HErr uns, die russische Radio-Sendung auszustrahlen, um die Brautgemeinde auch dort zu erreichen. Voll Erstaunen und Dankbarkeit sehen wir die Führungen Gottes. ER zeigt Dinge und macht uns dann Seines göttlichen Planes teilhaftig. ER lenkt unsere Herzen und Schritte in Seinen vollkommenen Willen.
Am 7. 12. 1972, während ich in Douala, Kamerun war, hatte ich das Vorrecht, die Brautgemeinde aus den osteuropäischen Ländern zu sehen. Ich sah mich auf der Plattform stehen und beobachtete, wie eine große Volksmenge in einem großen Auditorium Platz nahm. Das Bild wechselte. Alle hatten sich gesetzt, doch überall waren noch Stühle frei. Plötzlich sah ich zu meiner Linken, daß sich die Tür des Notausgangs öffnete, und es kamen Brüder und Schwestern, alt und jung herein und gingen an der Plattform vorbei.
Als ich den ersten Bruder begrüßte, wußte ich durch den Geist, daß er der Leiter der russischen Gruppe war. Ich begrüßte ihn mit den Worten: „Wir haben nur darauf gewartet, daß ihr hinzugetan werdet.“ Dann erscholl eine Stimme von über der Plattform, die klar und deutlich sprach: „Dies ist die Braut aus den osteuropäischen Ländern.“ Es war eine himmlische Atmosphäre. Als alle Platz genommen hatten, war kein Stuhl mehr leer. Es kam eine heilige Andacht über alle, und wir schauten auf gen Himmel unter der großen Erwartung, daß der HErr selbst Sein Werk vollenden würde.
Wir können nur über die Führungen des allmächtigen Gottes staunen. Der Bruder, der die russische Sendung spricht, ist Ältester in unserer Gemeinde. Er ist in Rußland geboren, kam schon vor vielen Jahren mit seiner Familie nach Deutschland, welches fast ein Wunder Gottes ist. Niemand in der westlichen Welt kann sich vorstellen, welch einen Eindruck die Botschaft Gottes auf das Volk des HErrn hinter dem eisernen Vorhang hat.
Gott hat uns Brüder und Schwestern aus den verschiedenen ost-europäischen Ländern gegeben, die jeweils die Landessprache und auch Deutsch sprechen und damit in der Lage sind, die Predigten zu übersetzen. Ich hatte das Vorrecht, des öfteren in diese Länder zu reisen, manchmal unter schwierigen Umständen. Die Botschaft ist ausgegangen und hat viele Nationen erreicht.
Ehe die internationale Prediger-Versammlung hier im April 1976 begann, gab der HErr eine Vision und folgende Weissagung: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, seid getrost in dieser Stunde! Denn wisset gar wohl: Meine Gnade ist über euch, und Ich habe geplant diese Stunden und diese Tage. Meine Gnade ist über euch, und immer wieder besuche Ich euch. Ach, daß eure Augen geöffnet wären und ihr sehen könntet den Bogen Meines Bundes ausgespannt über dieser Stätte allezeit; und nicht nur das, auch in der Wolkensäule bin Ich hier und habe Mich gelagert um die Plattform und bin bei euch, und Meine Herrlichkeit sollt ihr schauen. Und sehet. Ich habe bereitet den Brautschmuck Meiner Braut, und gar bald werdet ihr ihn empfangen in Herrlichkeit. Die Stunde ist nahe. Meine Kinder, seid getrost!“
Während einige auf außergewöhnliche Dinge warten, die da geschehen sollen, hat der Bräutigam unserer Seele Seinen Weg mit Seiner Braut. Als letztes vor der Hochzeit bereitet eine Braut sich selbst zu. Alle anderen Vorbereitungen werden vorher getroffen. Dann macht sie sich selber fertig. Die Zeit ist nahe gekommen. Die Braut Jesu Christi hat Seine Einladung zum Hochzeitsmahl gehört und macht sich bereit. Sie wird voll und ganz in Sein Bild umgestaltet. Dies ist die Stunde der Entscheidung, in der wir unseren Stand für Christus einnehmen müssen. Die Zeit ist gekommen, in der jeder auf den Platz hintreten muß, auf den er gehört.
Am 11. 11. 1974 zeigte der HErr eine Vision und gab folgende Weissagung: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, die Entscheidung ist gefallen und die ,Karmel-Stunde’ ist nahe, daß ein jeder hintreten wird an den Platz, wo er hingehört. Und was zu Meiner Rechten sein soll, das wird hintreten. Und was da nicht hin soll, das wird zur anderen Seite gehen. Und Ich werde die Entscheidung fallen lassen, so daß keine Vermischung mehr ist unter Meinem Volke, sondern wer heilig ist, wird weiterhin heilig sein. Und wer unrein ist, wird unrein bleiben. So spricht der HErr!“
„Denn alle, die vom Geiste Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ (Rom. 8,14)
In der Vergangenheit zögerten wir, über die Führungen Gottes in diesem Dienst zu sprechen, damit niemand den Eindruck bekommt, wir versuchen unsere eigene Sache zu fördern. Doch die Zeit ist gekommen, in der einiges offen gesagt werden muß, denn die Zeit ist nahe, in der Gott selbst Sein Werk zur Vollendung bringt. Hier geht es nicht um das Werk eines Menschen, sondern um das Werk des HErrn, und deshalb muß der Gesamtgemeinde davon berichtet werden. Zu Beginn muß ich hervorheben, daß in den meisten Fällen, in denen uns Dinge von außergewöhnlicher Bedeutung kundgetan wurden, der HErr ein Gesicht zeigte, ehe die Weissagung kam. Sollten einige für diese geistlichen Dinge kein Verständnis haben, so bringt alles dem HErrn im Gebet, urteilt nicht voreilig, denn wir betreten heiligen Boden.
Immer hatte der HErr Wege und Möglichkeiten, mit Seinem Volk Gemeinschaft zu haben. ER gab ihnen Weisungen und Aufträge durch Seinen Geist. Das Muster für die neutestamentliche Gemeinde wurde an jenem Pfingsttage gegeben. Die Apostelgeschichte berichtet von dem Wirken des Heiligen Geistes im Leben der Einzelnen und der Gemeinde. Der HErr gab Weisungen in Träumen und Visionen. Hier ist nicht die Rede von Vorstellungen, die man als Visionen wiedergibt, oder von Träumen, denen man dann eine geistliche Bedeutung zuschreibt, hier geht es um echte, vom Geiste Gottes gewirkte Visionen, Träume, Weissagungen, überhaupt um die Dinge, die aus der göttlichen Quelle kommen, die sich jedesmal als richtig erwiesen.
Durch Br. Branham, den wir im August 1955 während der Versammlungen in Deutschland kennenlernten, wurden wir in besonderer Weise auf das Wirken des Heiligen Geistes aufmerksam gemacht. Wir waren überwältigt und erkannten, daß Gott Sein Volk in mächtiger Weise durch diesen einmaligen und außergewöhnlichen Dienst Seines demütigen Knechtes heimsuchte. Wir durften die Gabe der Unterscheidung und Erkenntnis und die Gabe der Heilung in Tätigkeit sehen. Außergewöhnliche Heilungen geschahen, denn Gott war mit ihm.
Noch im Jahre 1958 nahmen wir unseren Stand für den von Gott gegebenen Dienst und die Botschaft ein. Dadurch wurden wir automatisch von der Bindung zu einer Denomination gelöst. Seit der Zeit begann Gott, Seine Gegenwart in unserer Mitte in einer ganz wunderbaren Weise kundzutun. ER gab Gesichte und Weissagungen. Diese Erlebnisse haben wir nicht begehrt, wir wußten noch nicht einmal, daß sie noch möglich sind und jetzt, wie in den Tagen der Bibel, geschehen. Wir nahmen uns Zeit, Gott ernsthaft im Gebet zu suchen.
Viele von euch sind mit meinem Zeugnis bekannt und wissen von dem Reden des HErrn am 2.4.62, als ER mir den Auftrag gab, von Stadt zu Stadt zu gehen und Sein Wort zu verkündigen.
Im November 1965 begann uns der HErr Weisungen für das zukünftige Werk zu geben. Während einer Gebetsversammlung zeigte ER in einer Vision den Globus, auf dem zunächst der nordamerikanische Kontinent im Vordergrund war. Eine Hand reichte herunter und drehte den Globus, so daß Europa klar ins Blickfeld kam. Durch Weissagung sprach der HErr: „Ich bin der Gott, der Amerika gesegnet hat. Jetzt wende ich Mein Angesicht diesem Teil der Erde zu, Meine Auserwählten herauszurufen…“ Kurze Zeit darauf zeigte der HErr in einer Vision unter anderem das Reststück eines Brotes. Durch die Inspiration des Heiligen Geistes kam eine Weissagung wie folgt: „Die Zeit ist nahe gekommen. In Kürze werdet ihr den Rest der Speise bekommen, die eingelagert wurde, und dann wird die Zeit der Austeilung kommen.“
Wir faßten uns in Geduld und bewegten diese Dinge in unserem Herzen. Es ging alles über unser menschliches Verständnis hinaus, doch waren wir völlig überzeugt, was immer in einer Vision gezeigt und durch die Inspiration des Heiligen Geistes ausgesprochen wurde, das wird geschehen. Jahre später lasen wir das folgende Zitat von Br. Branham:
„In diesen Dingen bin ich die fünfzehn – sechzehn Jahre, in denen ich auf dem Felde bin, zurückhaltend gewesen. Doch jetzt kommt die Stunde, in der etwas im Begriff ist, zu geschehen. Die Botschaft wird zu einer anderen Nation, einem anderen Volk gehen. Während wir jetzt noch in der Gegenwart Seines heiligen Wesens sind… Ich glaube, daß die Gemeinde in Amerika fast herausgerufen ist…“
Wiederholt zeigte der HErr Visionen und sprach durch Weissagung, die wir später in den Predigten Br. Branhams bestätigt fanden.
Ich wage kaum, von dem übernatürlichen Ereignis zu sprechen, das Silvester 1965 geschah. Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, daß Br. Branham heimgegangen war. Während dem Silvesterabend waren wir mit ca. sechzig bis siebzig Personen beim Gebet vor dem HErrn versammelt. Zunächst hatten wir eine Zeugnisstunde, die sehr entmutigend war. Danach gingen wir ins Gebet. Plötzlich jedoch, als wir uns der Mitternachtsstunde nahten, änderte sich die ganze Atmosphäre. Der Heilige Geist begann sehr mächtig zu wirken, und zwar an allen, die gegenwärtig waren. In einer Vision wurde gezeigt, wie der Engel des HErrn hereinkam und in einer Hand die goldene Schale des Räuchwerks hielt, um die Gebete der Heiligen zu sammeln. (Offbg. 8,3) Er ging durch die Reihen und begann zuerst bei meiner Mutter, die sonst nicht öffentlich betete, und hielt die goldene Schale vor sie hin. Sogleich begann sie zu beten, als ob eine Quelle aufgebrochen wäre. Der Engel blieb vor jeder Person, ob Bruder oder Schwester, stehen, und sogleich begann Der- oder Diejenige spontan zu beten. Wir waren alle überwältigt und erstaunt. Zum Schluß wurde gezeigt, daß das Gefäß zum Überfließen gefüllt war, nachdem der Letzte gebetet hatte. Danach sprach der Geist Gottes: „Eure Gebete wurden gesammelt und sind vor Meinen Thron gekommen. Ich habe euer Schreien gehört. Von jetzt ab werde Ich euch segnen und Meinen Weg mit euch haben.“ Die Erscheinung des himmlischen Besuchers entspricht der, wie Br. Branham sie von dem Engel gab, der zu ihm kam. Der Engel hatte keinen Bart, war barfuß und trug ein weißes Gewand mit einem Gürtel umgürtet.
Unter anderem wurde in einer Weissagung gesagt: „Mein Knecht, Ich habe das Schwert Meines Geistes in deine Hand gelegt, und das ganze Land wird es zu spüren bekommen.“ Ich muß zugeben, daß ich diesen Ausspruch der Weissagung zu dem Zeitpunkt nicht ganz erfassen konnte, denn mich streifte der Gedanke: das Schwert des Geistes ist doch in die Hand Br. Branhams gelegt. Über das alles, was zu Silvester geschah, waren wir fassungslos. Erst am 5.1.66 hörten wir dann von dem Heimgang Br. Branhams. Diese Nachricht erschütterte uns so, als wäre die Welt zusammengefallen. Jedoch waren die Dinge, die der HErr zu uns geredet hatte, ein Trost für uns. Wir wußten, daß der HErr auf Seinem Thron ist und Sein Werk vollenden wird.
Im April 1966, zwei Tage vor unserem Abflug zu der Beerdigung nach Jeffersonville, waren wir in einem Zustand innerer Not. Mit einigen Gläubigen suchten wir das Angesicht Gottes in einem Haus hier in Krefeld. Wieder war der HErr treu und zeigte in einer Vision ein altes Lebensmittelgeschäft. (Die Älteren können sich bestimmt noch daran erinnern, daß früher die Lebensmittel in verschiedenen Schubladen eingelagert waren.) Die Lebensmittel waren sorgfältig eingeordnet. Plötzlich kamen Brüder herein, zogen diese und jene Schublade auf, versuchten die Speise auszuteilen, verschütteten jedoch dieselbe. Es wurde gezeigt, wie sie auf den kostbaren Lebensmitteln, die sie eigentlich verteilen wollten, mit Füßen herumtraten. Unbesorgt zogen sie weitere Schubladen heraus, mit dem gleichen Ergebnis. In kurzer Zeit war der schöne Lebensmittelladen ein Durcheinander – ein trauriger Anblick. Der Geist bezeugte, daß es sich um Brüder handelte, die versuchen würden, die Botschaft zu handhaben, ohne dazu berufen zu sein, woraus nichts als ein Durcheinander und Verwirrung herauskäme. Diese Vision bedarf keiner Auslegung. Der Geist Gottes ist betrübt über all die Dinge, die unter dem Begriff „Endzeit-Botschaft“ vor sich gehen, indem man Gott einen Dienst zu tun versucht, ohne in Seinem Willen zu sein und Seinen Auftrag dafür zu haben.
Nach der Beerdigung in Jeffersonville wußte ich, daß die Zeit gekommen war, in der ich von Stadt zu Stadt ziehen würde, das Wort Gottes zu verkündigen und die geistliche Speise auszuteilen. Die Segnungen Gottes ruhten von Anfang an auf diesem Werk und wurden in den Versammlungen in mächtiger Weise offenbar. Zeit und Raum reichen nicht aus, die Einzelheiten wiederzugeben, die der HErr gezeigt und in den vergangenen siebzehn Jahren bestätigt hat. Nicht nur zwei oder drei, sondern Hunderte von Menschen können das bezeugen.
Am 2.7.75 zeigte der HErr die Vollendung Seines Werkes mit der Gemeinde, indem ER als Beispiel eine Pyramide, auf die der Schlußstein gesetzt wurde, zeigte. Durch Weissagung wurde gesagt: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, wahrlich ihr seid es, die die Adlerbotschaft vernommen haben, ihr seid es, die Engel wort gehört haben, Mein ewig gültiges Evangelium, das da war vor Grundlegung der Welt. Und siehe, ihr seid das Volk, ihr seid die Herde, die sehen werdet, wenn der Schlußstein angebracht wird, und ihr werdet zur Vollendung kommen. Und ihr werdet sehen Mein vollbrachtes Werk, ihr werdet das Ende von allem sehen, denn ihr seid Meine auserwählte Braut…“ Die Brautgemeinde trägt Verlangen danach, mitzuerleben, wie der Schlußstein gesetzt wird – welcher Jesus Christus ist, der die rechte Stellung als Haupt der Gemeinde bekommen muß. Sie trägt Verlangen danach, die Vollendung des Werkes Gottes am Ende dieses Zeitalters zu sehen. Christus ist der Eckstein, ER ist auch der Schlußstein. ER muß in der Gemeinde der Erste und der Letzte sein, das Alpha und das Omega, Alles in Allem.
Zurückblickend können wir nur staunen, wie Gott all die Dinge bereitet hat. Die Verheißungen hatten wir empfangen. Wir wußten, daß der HErr Sein Werk weiterführen wird trotz der Hinwegnahme Seines Knechtes. Der Dienst und die Verkündigung der Endzeit-Botschaft würden weitergehen, bis die letzten Auserwählten herausgerufen und hinzugefügt sein werden.
Silvester 1975 war wieder ein großer Wendepunkt für uns. Der HErr zeigte aufs neue den Globus in einer Vision. Die sieben Farben des Regenbogens formten ein strahlendes Licht und trafen eine Anzahl Länder von Finnland über Rußland, den Mittleren Osten, Pakistan, Indien und andere Länder Asiens. In der Weissagung, die dieses Gesicht begleitete, wurde uns durch den Geist Gottes gesagt: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, Ich habe geredet und Ich habe gewirkt und Ich hatte Meine Boten allezeit auf Erden; und Ich, der Gott, der Amerika heimgesucht hat. Ich habe euch angezeigt und zu euch geredet, daß Ich auch eurem Kontinent Meine Gnade habe zugewiesen und Meinen Blick gewandt habe; und nun sehet, die Zeituhr ist weitergelaufen, und Ich habe den Globus gedreht, und Meine Strahlen und Mein Weg und Mein geoffenbartes Wort, siebenfach erleuchtet, strahlt nun über Rußland und über die Länder Asiens. Auch da ergeht Mein Löwenruf, und auch da werden hören Meine Auserwählten Meine Stimme. Ich bin der Gott, der zu Abraham geredet hat und der ihn einen Freund genannt hat, und Meinem Freunde verberge Ich nicht Meine Wege und lasse ihm kundwerden Meine Gedanken. Darum rede Ich zu euch. Meinen Erwählten, und sage euch, was Ich vorhabe, daß ihr wißt Meinen Plan und Meine Wege und Mein Tun auch in eurer Zeit.“
Welch eine Bestätigung! Nur wenige Monate vorher leitete der HErr uns, die russische Radio-Sendung auszustrahlen, um die Brautgemeinde auch dort zu erreichen. Voll Erstaunen und Dankbarkeit sehen wir die Führungen Gottes. ER zeigt Dinge und macht uns dann Seines göttlichen Planes teilhaftig. ER lenkt unsere Herzen und Schritte in Seinen vollkommenen Willen.
Am 7. 12. 1972, während ich in Douala, Kamerun war, hatte ich das Vorrecht, die Brautgemeinde aus den osteuropäischen Ländern zu sehen. Ich sah mich auf der Plattform stehen und beobachtete, wie eine große Volksmenge in einem großen Auditorium Platz nahm. Das Bild wechselte. Alle hatten sich gesetzt, doch überall waren noch Stühle frei. Plötzlich sah ich zu meiner Linken, daß sich die Tür des Notausgangs öffnete, und es kamen Brüder und Schwestern, alt und jung herein und gingen an der Plattform vorbei.
Als ich den ersten Bruder begrüßte, wußte ich durch den Geist, daß er der Leiter der russischen Gruppe war. Ich begrüßte ihn mit den Worten: „Wir haben nur darauf gewartet, daß ihr hinzugetan werdet.“ Dann erscholl eine Stimme von über der Plattform, die klar und deutlich sprach: „Dies ist die Braut aus den osteuropäischen Ländern.“ Es war eine himmlische Atmosphäre. Als alle Platz genommen hatten, war kein Stuhl mehr leer. Es kam eine heilige Andacht über alle, und wir schauten auf gen Himmel unter der großen Erwartung, daß der HErr selbst Sein Werk vollenden würde.
Wir können nur über die Führungen des allmächtigen Gottes staunen. Der Bruder, der die russische Sendung spricht, ist Ältester in unserer Gemeinde. Er ist in Rußland geboren, kam schon vor vielen Jahren mit seiner Familie nach Deutschland, welches fast ein Wunder Gottes ist. Niemand in der westlichen Welt kann sich vorstellen, welch einen Eindruck die Botschaft Gottes auf das Volk des HErrn hinter dem eisernen Vorhang hat.
Gott hat uns Brüder und Schwestern aus den verschiedenen ost-europäischen Ländern gegeben, die jeweils die Landessprache und auch Deutsch sprechen und damit in der Lage sind, die Predigten zu übersetzen. Ich hatte das Vorrecht, des öfteren in diese Länder zu reisen, manchmal unter schwierigen Umständen. Die Botschaft ist ausgegangen und hat viele Nationen erreicht.
Ehe die internationale Prediger-Versammlung hier im April 1976 begann, gab der HErr eine Vision und folgende Weissagung: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, seid getrost in dieser Stunde! Denn wisset gar wohl: Meine Gnade ist über euch, und Ich habe geplant diese Stunden und diese Tage. Meine Gnade ist über euch, und immer wieder besuche Ich euch. Ach, daß eure Augen geöffnet wären und ihr sehen könntet den Bogen Meines Bundes ausgespannt über dieser Stätte allezeit; und nicht nur das, auch in der Wolkensäule bin Ich hier und habe Mich gelagert um die Plattform und bin bei euch, und Meine Herrlichkeit sollt ihr schauen. Und sehet. Ich habe bereitet den Brautschmuck Meiner Braut, und gar bald werdet ihr ihn empfangen in Herrlichkeit. Die Stunde ist nahe. Meine Kinder, seid getrost!“
Während einige auf außergewöhnliche Dinge warten, die da geschehen sollen, hat der Bräutigam unserer Seele Seinen Weg mit Seiner Braut. Als letztes vor der Hochzeit bereitet eine Braut sich selbst zu. Alle anderen Vorbereitungen werden vorher getroffen. Dann macht sie sich selber fertig. Die Zeit ist nahe gekommen. Die Braut Jesu Christi hat Seine Einladung zum Hochzeitsmahl gehört und macht sich bereit. Sie wird voll und ganz in Sein Bild umgestaltet. Dies ist die Stunde der Entscheidung, in der wir unseren Stand für Christus einnehmen müssen. Die Zeit ist gekommen, in der jeder auf den Platz hintreten muß, auf den er gehört.
Am 11. 11. 1974 zeigte der HErr eine Vision und gab folgende Weissagung: „Siehe, so spricht der HErr! Mein Volk, die Entscheidung ist gefallen und die ,Karmel-Stunde’ ist nahe, daß ein jeder hintreten wird an den Platz, wo er hingehört. Und was zu Meiner Rechten sein soll, das wird hintreten. Und was da nicht hin soll, das wird zur anderen Seite gehen. Und Ich werde die Entscheidung fallen lassen, so daß keine Vermischung mehr ist unter Meinem Volke, sondern wer heilig ist, wird weiterhin heilig sein. Und wer unrein ist, wird unrein bleiben. So spricht der HErr!“